Autor Thema: Welche Zeugnisse, Bescheinigungen etc. beifügen?  (Read 579 times)

antonidas

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Guten Morgen,

auf die 50 zugehend mit einem sehr abwechslungsreichen Lebenslauf mit vielen Stationen im ÖD und in der Privaten, oft befristet und manchmal auch mit Aufhebungsverträgen beendet, weil der Wunsch und die Möglichkeit auf Veränderung da war, bin jetzt seit einigen Jahren leider arbeitslos, wieder wegen Befristungen und unglücklichen Entscheidungen, möchte ich mich z. T. auf ausgeschriebene Stellen und auf die Möglichkeiten der Initiativbewerbungen bei Behörden bewerben.

Nun habe ich ca. 70 Seiten nur an Zeugnissen, Teilnahmebescheinigungen, Zertifikate ... vom Abschlusszeugnis an bis jetzt.

Dann habe ich auch eine handvoll Stellen zwischen 3 - 6 Monaten, z. T. in der Probezeit beendet, wo nicht ersichtlich ist, warum es geendet hat, aber ein Personaler weiß idR, woran es gelegen hat.

Dann war ich eine Zeit lang vor sehr vielen Jahren Kurierfahrer, war in der Zeit, in der die damalige Lebensabschnittsgefährtin eine Ausbildung gemacht hat, Aufpasser für Ihre Kinder und entsprechend arbeitslos bzw. hatte einige Mini-Jobs.

Zwischenzeitlich habe ich viele Fitnesstrainerlizenzen und andere z. B. im Personalbereich erworben.

Lange Rede, kurzer Sinn bzw. Frage: da ja im ÖD sehr gerne alles gefordert ist, auch wirklich alles beifügen oder nur die relevanten Zeugnisse, wie Prüfungszeugnis und Arbeitszeugnisse von wirklich relevanten Stellen, also keins von Fahrerjobs etc.?

Danke.

Grüße

Rowhin

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Antw:Welche Zeugnisse, Bescheinigungen etc. beifügen?
« Antwort #1 am: 04.02.2025 09:00 »
Ich würde dazu tendieren, nur die relevanten Zeugnisse anzuhängen und vllt in einem Satz im Anschreiben darauf hinweisen, dass du für weitere Fähigkeiten und Tätigkeiten gerne die entsprechenden Nachweise nachreichst, sofern gewünscht.

Alternativ kann man auch vorher Kontakt zur ausschreibenden Stelle aufnehmen und fragen, was diese denn lieber hätte.

maiklewa

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Antw:Welche Zeugnisse, Bescheinigungen etc. beifügen?
« Antwort #2 am: 04.02.2025 09:50 »
Ich würde dazu tendieren, nur die relevanten Zeugnisse anzuhängen und vllt in einem Satz im Anschreiben darauf hinweisen, dass du für weitere Fähigkeiten und Tätigkeiten gerne die entsprechenden Nachweise nachreichst, sofern gewünscht.

Alternativ kann man auch vorher Kontakt zur ausschreibenden Stelle aufnehmen und fragen, was diese denn lieber hätte.

+1

Auch, wenn es nicht den Anschein hat, aber gewisse Belege, sprich Arbeitszeugnisse von auch Anstellungen in der Privaten, können dazu führen, dass man in der Erfahrungsstufe eine oder zwei Stufen mehr bekommt, als ohne diese entsprechenden Positionen und Nachweise.

Allerdings würde ich auf sämtliche Teilnahmebescheinigungen, Zertifikate verzichten. Wenn man im Lebenslauf z. B. angibt, dass man SAP kann, dann kann man SAP. Und wenn man eine weitergebildete Personalsachbearbeiterin ist, dann ist man das. Das gibt man normalerweise nicht an, wenn man das nicht hat und ist. Gibt da sicherlich Ausnahmen, Hochstapler, wovon wir hier jetzt mal nicht ausgehen. ;-)

Würdest Du Dich im ÖD z. B. in der Regsitratur, Archiv, Empfang ... mit gelegentlichen Kurierfahrten bewerben, macht es natürlich Sinn, wenn Du auch diese Zeugnisse beifügst.

Glaub mir, ich habe schon so viele wirklich bunte, abenteuerliche, abwechslungsreiche ... Lebensläufe gesehen und andere Personaler sicherlich auch. Die wissen normalerweise, was da draußen abgeht und warum es zu Beendigungen kommt. Mind. 1/5 der Beschäftigungsverhältnisse wird seitens des Arbeitgebers in der Probezeit beendet. Allerdings werden seitens der Arbeitnehmer 1/3 der Beschäftigungen in der Probezeit gekündigt.

Ich arbeite hier mit so vielen, die im ÖD gelernt haben, anschließend ne Befristung hatten, dann woanders viele Befristungen hatten, auch in der Privaten. Die sind mir grundsätzlich lieber, als jemand, der seit 30 Jahren immer "nur" dasselbe gemacht hat. Ist natürlich auch total individuell und auch vom Charakter abhängig. Wie viele kenne ich, die seit der Ausbildung ein und denselben Tagesablauf haben (Licht im Büro an, egal, obs draußen hell oder dunkel ist, Käffchen kochen, aufs Klo gehen, Blumen gießen, Kaffee holen, dabei die BILD aufblättern und wirklich effektiv erst nach mind. 30 Minuten nach dem eingestempelt wurde "arbeiten"). Aber das ist ein ganz anderes Thema! Ich glaube, die Kollegin, die den Rekord bei uns hält, hat in ebenfalls ca. 30 Jahren Arbeit 20 verschiedene Stellen gehabt. Hat sich ausprobiert, war auch "Opfer" von vielen Befristungen, dann kam auch mal ein Kind "dazwischen". Die hat so vielseitige Kenntnisse, Fertigkeiten, Berufs-/Lebenserfahrung, wovon viele profitieren. Die schaut immer über den Tellerrand, arbeits lösungsorientiert. Ist bei uns von Beginn an unbefristet und hat hier bei uns das gefunden, was sie gesucht hatte und aufgrund ihrer Stationen wusste, was sie genau wollte und was nicht.

Und nochmal wegen Zeugnissen: ich und wir in der Behörde finden diese nun auch nicht wirklich wichtig. Es ist lediglich ein Beweis dafür, dass die im Lebenslauf angegebenen Positionen passen. Ist doch eh immer dasselbe Blabla und sie sind das Papier nicht wert, auf denen sie gedruckt sind.

Wie oft wurden wir in Vorstellungsgesprächen wirklich positiv überrascht und hätten anhand der Zeugnisse nie gedacht, dass uns dann solche Menschen gegenüber sitzen - bei befriedigenden oder schlechten Zeugnissen. Und andersrum genauso. Super Zeugnisse, auch im Vorstellungsgespräch noch überzeugend, aber nach Einstellung dann ein Griff ins Klo, menschliche Nieten, Querulanten, Besserwisser ...

carriegross

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Antw:Welche Zeugnisse, Bescheinigungen etc. beifügen?
« Antwort #3 am: 04.02.2025 12:09 »
Ich würde dazu tendieren, nur die relevanten Zeugnisse anzuhängen und vllt in einem Satz im Anschreiben darauf hinweisen, dass du für weitere Fähigkeiten und Tätigkeiten gerne die entsprechenden Nachweise nachreichst, sofern gewünscht.

Alternativ kann man auch vorher Kontakt zur ausschreibenden Stelle aufnehmen und fragen, was diese denn lieber hätte.

Sehe ich auch so.

carriegross

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Antw:Welche Zeugnisse, Bescheinigungen etc. beifügen?
« Antwort #4 am: 04.02.2025 12:29 »
Ich würde dazu tendieren, nur die relevanten Zeugnisse anzuhängen und vllt in einem Satz im Anschreiben darauf hinweisen, dass du für weitere Fähigkeiten und Tätigkeiten gerne die entsprechenden Nachweise nachreichst, sofern gewünscht.

Alternativ kann man auch vorher Kontakt zur ausschreibenden Stelle aufnehmen und fragen, was diese denn lieber hätte.

+1

Auch, wenn es nicht den Anschein hat, aber gewisse Belege, sprich Arbeitszeugnisse von auch Anstellungen in der Privaten, können dazu führen, dass man in der Erfahrungsstufe eine oder zwei Stufen mehr bekommt, als ohne diese entsprechenden Positionen und Nachweise.

Allerdings würde ich auf sämtliche Teilnahmebescheinigungen, Zertifikate verzichten. Wenn man im Lebenslauf z. B. angibt, dass man SAP kann, dann kann man SAP. Und wenn man eine weitergebildete Personalsachbearbeiterin ist, dann ist man das. Das gibt man normalerweise nicht an, wenn man das nicht hat und ist. Gibt da sicherlich Ausnahmen, Hochstapler, wovon wir hier jetzt mal nicht ausgehen. ;-)

Würdest Du Dich im ÖD z. B. in der Regsitratur, Archiv, Empfang ... mit gelegentlichen Kurierfahrten bewerben, macht es natürlich Sinn, wenn Du auch diese Zeugnisse beifügst.

Glaub mir, ich habe schon so viele wirklich bunte, abenteuerliche, abwechslungsreiche ... Lebensläufe gesehen und andere Personaler sicherlich auch. Die wissen normalerweise, was da draußen abgeht und warum es zu Beendigungen kommt. Mind. 1/5 der Beschäftigungsverhältnisse wird seitens des Arbeitgebers in der Probezeit beendet. Allerdings werden seitens der Arbeitnehmer 1/3 der Beschäftigungen in der Probezeit gekündigt.

Ich arbeite hier mit so vielen, die im ÖD gelernt haben, anschließend ne Befristung hatten, dann woanders viele Befristungen hatten, auch in der Privaten. Die sind mir grundsätzlich lieber, als jemand, der seit 30 Jahren immer "nur" dasselbe gemacht hat. Ist natürlich auch total individuell und auch vom Charakter abhängig. Wie viele kenne ich, die seit der Ausbildung ein und denselben Tagesablauf haben (Licht im Büro an, egal, obs draußen hell oder dunkel ist, Käffchen kochen, aufs Klo gehen, Blumen gießen, Kaffee holen, dabei die BILD aufblättern und wirklich effektiv erst nach mind. 30 Minuten nach dem eingestempelt wurde "arbeiten"). Aber das ist ein ganz anderes Thema! Ich glaube, die Kollegin, die den Rekord bei uns hält, hat in ebenfalls ca. 30 Jahren Arbeit 20 verschiedene Stellen gehabt. Hat sich ausprobiert, war auch "Opfer" von vielen Befristungen, dann kam auch mal ein Kind "dazwischen". Die hat so vielseitige Kenntnisse, Fertigkeiten, Berufs-/Lebenserfahrung, wovon viele profitieren. Die schaut immer über den Tellerrand, arbeits lösungsorientiert. Ist bei uns von Beginn an unbefristet und hat hier bei uns das gefunden, was sie gesucht hatte und aufgrund ihrer Stationen wusste, was sie genau wollte und was nicht.

Und nochmal wegen Zeugnissen: ich und wir in der Behörde finden diese nun auch nicht wirklich wichtig. Es ist lediglich ein Beweis dafür, dass die im Lebenslauf angegebenen Positionen passen. Ist doch eh immer dasselbe Blabla und sie sind das Papier nicht wert, auf denen sie gedruckt sind.

Wie oft wurden wir in Vorstellungsgesprächen wirklich positiv überrascht und hätten anhand der Zeugnisse nie gedacht, dass uns dann solche Menschen gegenüber sitzen - bei befriedigenden oder schlechten Zeugnissen. Und andersrum genauso. Super Zeugnisse, auch im Vorstellungsgespräch noch überzeugend, aber nach Einstellung dann ein Griff ins Klo, menschliche Nieten, Querulanten, Besserwisser ...

1+++ ;-)

KaiBro

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Antw:Welche Zeugnisse, Bescheinigungen etc. beifügen?
« Antwort #5 am: 04.02.2025 15:30 »
Ich würde immer die letzten zwei, drei Arbeitszeugnisse, sowie die für die Stelle relevanten Nachweise einreichen.

Du hast geschrieben, dass Du bereits zahlreiche Stationen im öffentlichen Dienst hattest, seit mehreren Jahren arbeitslos bis, eine handvoll Beschäftigungen zwischen drei und sechs Monaten hattest und zuletzt mehrere Fitnesstrainerlizenzen erworben hast. Das dürfte viele viele Fragen beim Personaler aufwerfen.

Je nach dem was du gelernt hast, dürfte es durchaus schwierig sein, eine Anstellung im öffentlichen Dienst zu finden. Daher kann ich nur raten, sich nicht nur auf den öffentlichen Dienst zu konzentrieren, sondern sich auch anderweitig zu bewerben und ggf. nach ein paar Jahren bei einem Arbeitgeber zu wechseln. 

Umlauf

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Antw:Welche Zeugnisse, Bescheinigungen etc. beifügen?
« Antwort #6 am: 04.02.2025 15:41 »
Ich würde immer die letzten zwei, drei Arbeitszeugnisse, sowie die für die Stelle relevanten Nachweise einreichen.

Du hast geschrieben, dass Du bereits zahlreiche Stationen im öffentlichen Dienst hattest, seit mehreren Jahren arbeitslos bis, eine handvoll Beschäftigungen zwischen drei und sechs Monaten hattest und zuletzt mehrere Fitnesstrainerlizenzen erworben hast. Das dürfte viele viele Fragen beim Personaler aufwerfen.

Je nach dem was du gelernt hast, dürfte es durchaus schwierig sein, eine Anstellung im öffentlichen Dienst zu finden. Daher kann ich nur raten, sich nicht nur auf den öffentlichen Dienst zu konzentrieren, sondern sich auch anderweitig zu bewerben und ggf. nach ein paar Jahren bei einem Arbeitgeber zu wechseln.

Bei uns sind Arbeitszeugnisse goldwert. Darüber wird bei uns die Erfahrungsstufe festgelegt. Sollte ein Studium bei uns verlangt sein. Ist der Abschluss auch beizubringen. Zertifikate sind zwar nett, aber in der Regel reicht es aus die Fähigkeiten im Lebenslauf aufzuzählen. Außer es gibt in der Ausschreibung etwas, auf das besonders abgezielt wird. In diesem Fall würde ich es mit reinpacken.

Falls sich Widersprüche oder offene Punkt ergeben könnten, sollte man spätestens im Vorstellungsgespräch es auch aufklären können. Im Gespräch geht so etwas wesentlich einfacher.
Unsere Personalchefin hat da ein Auge für.