Ich würde dazu tendieren, nur die relevanten Zeugnisse anzuhängen und vllt in einem Satz im Anschreiben darauf hinweisen, dass du für weitere Fähigkeiten und Tätigkeiten gerne die entsprechenden Nachweise nachreichst, sofern gewünscht.
Alternativ kann man auch vorher Kontakt zur ausschreibenden Stelle aufnehmen und fragen, was diese denn lieber hätte.
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Auch, wenn es nicht den Anschein hat, aber gewisse Belege, sprich Arbeitszeugnisse von auch Anstellungen in der Privaten, können dazu führen, dass man in der Erfahrungsstufe eine oder zwei Stufen mehr bekommt, als ohne diese entsprechenden Positionen und Nachweise.
Allerdings würde ich auf sämtliche Teilnahmebescheinigungen, Zertifikate verzichten. Wenn man im Lebenslauf z. B. angibt, dass man SAP kann, dann kann man SAP. Und wenn man eine weitergebildete Personalsachbearbeiterin ist, dann ist man das. Das gibt man normalerweise nicht an, wenn man das nicht hat und ist. Gibt da sicherlich Ausnahmen, Hochstapler, wovon wir hier jetzt mal nicht ausgehen. ;-)
Würdest Du Dich im ÖD z. B. in der Regsitratur, Archiv, Empfang ... mit gelegentlichen Kurierfahrten bewerben, macht es natürlich Sinn, wenn Du auch diese Zeugnisse beifügst.
Glaub mir, ich habe schon so viele wirklich bunte, abenteuerliche, abwechslungsreiche ... Lebensläufe gesehen und andere Personaler sicherlich auch. Die wissen normalerweise, was da draußen abgeht und warum es zu Beendigungen kommt. Mind. 1/5 der Beschäftigungsverhältnisse wird seitens des Arbeitgebers in der Probezeit beendet. Allerdings werden seitens der Arbeitnehmer 1/3 der Beschäftigungen in der Probezeit gekündigt.
Ich arbeite hier mit so vielen, die im ÖD gelernt haben, anschließend ne Befristung hatten, dann woanders viele Befristungen hatten, auch in der Privaten. Die sind mir
grundsätzlich lieber, als jemand, der seit 30 Jahren immer "nur" dasselbe gemacht hat. Ist natürlich auch total individuell und auch vom Charakter abhängig. Wie viele kenne ich, die seit der Ausbildung ein und denselben Tagesablauf haben (Licht im Büro an, egal, obs draußen hell oder dunkel ist, Käffchen kochen, aufs Klo gehen, Blumen gießen, Kaffee holen, dabei die BILD aufblättern und wirklich effektiv erst nach mind. 30 Minuten nach dem eingestempelt wurde "arbeiten"). Aber das ist ein ganz anderes Thema! Ich glaube, die Kollegin, die den Rekord bei uns hält, hat in ebenfalls ca. 30 Jahren Arbeit 20 verschiedene Stellen gehabt. Hat sich ausprobiert, war auch "Opfer" von vielen Befristungen, dann kam auch mal ein Kind "dazwischen". Die hat so vielseitige Kenntnisse, Fertigkeiten, Berufs-/Lebenserfahrung, wovon viele profitieren. Die schaut immer über den Tellerrand, arbeits lösungsorientiert. Ist bei uns von Beginn an unbefristet und hat hier bei uns das gefunden, was sie gesucht hatte und aufgrund ihrer Stationen wusste, was sie genau wollte und was nicht.
Und nochmal wegen Zeugnissen: ich und wir in der Behörde finden diese nun auch nicht wirklich wichtig. Es ist lediglich ein Beweis dafür, dass die im Lebenslauf angegebenen Positionen passen. Ist doch eh immer dasselbe Blabla und sie sind das Papier nicht wert, auf denen sie gedruckt sind.
Wie oft wurden wir in Vorstellungsgesprächen wirklich positiv überrascht und hätten anhand der Zeugnisse nie gedacht, dass uns dann solche Menschen gegenüber sitzen - bei befriedigenden oder schlechten Zeugnissen. Und andersrum genauso. Super Zeugnisse, auch im Vorstellungsgespräch noch überzeugend, aber nach Einstellung dann ein Griff ins Klo, menschliche Nieten, Querulanten, Besserwisser ...