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Lohnt sich Verbeamtung?

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Organisator:

--- Zitat von: Zinal am 13.02.2025 16:24 --- Aber wenn ich mich durch die verbeamtung dazu verpflichte, auf meiner stelle zu bleiben, dann ist das natürlich auch erstmal nicht so aussichtsreich und wenn mir der master da auch nichts bringen würde - naja, ich weiß nicht so recht.

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Du verpflichtetst dich nicht, auf der Stelle zu bleiben. Üblicherweise können sich auch Beamte wegbewerben und werden meistens auch gehen gelassen. Stellt sich nur die Frage, wer etwas mit einem Beamten im sozialen Dienst anfangen kann. Freie oder kirchliche Träger würden dich nicht nehmen können; deine Berufsperspektiven würden schrumpfen.

MoinMoin:
Zinal du solltest als erstes Begreifen, dass ein Beamter keinen Arbeitgeber hat, sondern einen Dienstherren, dem er zu dienen hat, um es altmodisch auszudrücken.

Mein Rat an dich: Vergiss es.
Ich sage es als ein Mensch, der zweimal eine Verbeamtung als Angebot bekommen hat und dankend abgelehnt hat und es niemals bereute.

Tagelöhner:
Die Motivation des Landratsamtes den TE zu verbeamten wäre interessant. Da die Haushalte bzw. finanzielle Lage des öffentlichen Sektors immer mehr unter Druck kommen ist hier auch mal wieder das mittelfristige Einsparpotenzial von Personalkosten denkbar. Insbesondere wenn nicht noch eine größere Familie dahinter mit alimentiert werden muss. Da geht es schnell mal um Einsparungen von 10.000€-20.000€ + Jahr, da keine Sozialabgaben mehr abgeführt werden müssen usw. und der Bruttolohn meist auch deutlich geringer als bei einem vergleichbaren Tarifbeschäftigten ist.

Ob die Verbeamtung dann durch hoheitliche Aufgaben überhaupt wirklich gerechtfertigt ist, wird gerne beiseite geschoben.

Johann:

--- Zitat von: EiTee am 13.02.2025 14:00 ---
--- Zitat von: Johann am 13.02.2025 12:28 ---Ich persönlich denke, dass sich eine Verbeamtung fast immer lohnt, wenn man vor hat, sein Leben lang ungefähr da zu bleiben, wo man sich verbeamten lässt.

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Denken reicht an dieser Stelle nicht sondern nachrechnen.

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Bei bestimmten Aspekten des Beamtentums fällt das Nachrechnen schwer, weil man ihnen nicht unmittelbar einen Wert zuschreiben kann. Wie bspw. der uneingeschränkten Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall. Wie und ob sich die Verfahren zur verfassungswidrigen Alimentation noch auswirken werden, steht auch noch in den Sternen und ist abschätz-, aber derzeit nicht berechenbar. Gemäß des Abstandsgebotes wäre es sinnvoll, eine Erhöhung, die aufgrund zu niedriger Besoldung des kleinsten Beamten prozentual oder ggf. absolut immer nach oben hin weiter durchzureichen. Das wäre für Dienstherren aber relativ teuer, also lassen sie sich solche Spielchen einfallen wie ein fiktives Einkommen des Partners des Beamten, um die eigentlich notwendige Höhe der Besoldung zu drücken. Ob das dann irgendwann wieder einkassiert wird und umgebaut werden muss oder sogar in die andere Richtung noch weiter ausgebaut werden darf, steht in den Sternen.

Daneben ist auch die Frage, wie viel Wert eigentlich der Zugang zur PKV hat, den man als Angestellter in ähnlicher Stellung nicht hätte. Wie viel ist es wert, dass man heute beim Facharzt anruft und spätestens übernächste Woche hinkommen kann gegenüber dem Angestelltendasein mit Wartezeiten von 4-6 Monaten? Steigt der Wert, wenn das Leiden größer ist, aber nicht so groß, dass man guten Gewissens in die Notaufnahme gehen könnte?

Auf der anderen Seite ist es schwer, den Wert gegenzurechnen, dass man als Angestellter jederzeit ohne großartige Nachteile den Arbeitgeber, die Region, gar das Land wechseln kann. Wenn da ein Angebot winkt, bei dem man aufgrund akuter Nachfrage des potentiellen neuen Arbeitgebers mal eben 40% mehr verdienen kann, muss man sich nicht erst damit beschäftigen, ob man das warme Nest verlassen will, sondern kann dem Ruf des Geldes problemlos nachgehen.

Man vergleicht beim Beamtentum ja nicht bloß einen Job A gegen einen Job B, die abgesehen von Arbeitsort und Entlohnung manchmal erstaunlich ähnlich sein können.

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