Vielen Dank für den bunten Blumenstrauß an bisherigen Antworten.
Auch wenn hier der Sexismus durchschlägt und niemand auf die Idee gekommen ist, dass der Themenersteller der Vater sein könnte (und ist).
Ich habe im Übrigen kein Problem damit für den Termin einen Gleittag zu nehmen (was ich auch getan habe). Trotzdem prüfe ich vorher gerne meine Optionen (und Rechte), da ich weder Arbeitszeit noch Lebenszeit zu verschenken habe.
Thema kann geschlossen werden, danke.
Zum Thema Mutter/Vater bin ich beruhigt, ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass du ein Vater bist.
Zum Thema bezahlter Sonderurlaub wg. einer amtsärztlich angeordneten Untersuchung des Kindes: Willkommen in der Welt der unbezahlten Carearbeit. Vielleicht gibt § 616 BGB (vorübergehende Verhinderung) mehr her, so er sich auf Beamte anwenden lässt (wobei er auch in vielen Arbeitsverträgen ausgeschlossen ist).
Ich verstehe den Gedankengang, die Analogie zwischen Eltern- und Kinderterminen zu ziehen, das wird m.W. auch teilweise so gehandhabt, nur kenne ich die rechtliche Grundlage nicht.
Ich habe für eigene Arztterminen, die nicht anders gelegt werden konnten, meine jeweilige Führungskraft gefragt. Als Tarifbeschäftigte bei der einen Führungskraft musste ich mich für die Zeit nicht ausstempeln (ich war akut erkrankt, brauchte ein Medikament, was binnen 48h eingenommen werden musste und habe ansonsten weitergearbeitet), bei der anderen Führungskraft als Beamtin musste ich mich für einen akuten Arzttermin ausstempeln. Was an der Führungskraft lag und was am Status, weiß ich nicht.
Abweichend kommt in deinem Fall hinzu, dass du für einen ganzen Tag, also über den eigentlichen Termin hinaus, bezahlt freigestellt werden möchtest, für die Betreuung eines gesunden Kindes, was also keiner Pflege bedarf. Was in deiner Einsortierung Lebenszeit ist, die du auch im Zoo oder auf dem Spielplatz verbringen könntest. Obwohl es plausible und ggf. auch zumutbare Alternativen zur ganztägigen (bezahlten oder unbezahlten) Freitstellung gibt: Mit der Kita zu reden, wurde schon genannt. Unsere Kita hat damals auch entspannt reagiert, denn die von dir benannte Regelung zielt auf eine Disziplinierung der Eltern ab, nicht auf eine Bestrafung wegen unvermeidbarer Terminkollisionen. Eine andere Option wäre grundsätzlich, an dem Tag im HomeOffice weiterzuarbeiten. Das sehen und entscheiden Eltern unterschiedlich. Im Schnitt sind in meiner Wahrnehmung Eltern, die während der Corona-Pandemie nicht im öffentlichen Dienst waren, eher dazu bereit als Eltern, die damals im öffentlichen Dienst oder noch keine Eltern waren. Ob das eine gute Entwicklung ist, sei dahingestellt.