Autor Thema: Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?  (Read 2130 times)

kay86

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Hallo liebes Forum,

ich habe mal eine Frage bezüglich meiner Eingruppierung und einer eventuellen Höhergruppierung oder die Sinnhaftigkeit eines Antrages.

Vielleicht habt ihr einen Rat oder eine Idee.
Entschuldigung, dass ich so weit ausholen muss. Aber ohne Hintergrundinformationen ist es schwer nachzuvollziehen.

Ich bin in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung tätig, somit im Geltungsbereich des TVöD-Bund.
Momentan bin ich als „Betriebsstellenleiter an einer Leitzentrale“ in der EG9a eingruppiert und ich strebe eine Verbesserung Richtung 9b an.

Ich bin habe eine klassische Berufsausbildung und die geforderte Fortbildung "Schichtleiter" absolviert.
-also kein Studium-

Von 03/21 – 02/24 war ich kommissarisch (wegen Altersabganges des ehemaligen Bst.Ltrs.) als Bst.Ltr. an der Leitzentrale X (eine Schleuse vor Ort + eine Schleuse in Fernbedienung) eingesetzt.
(HwT zur 9a wurde gezahlt)

In der Leitzentrale X arbeiten die Schichtleiter, welche die Schleusen bedienen und überwachen.
Diese sind alle in der EG 8 eingruppiert.

7 DP insgesamt, davon 1 x Bst.Ltr. (ich)
(24 Stunden Betriebsdienst an 362 Tagen im Jahr)
Der Bst.Ltr. arbeitet zu (geschätzt) 85 % im Dienstbetrieb mit und macht in den verbleibenden Diensten so etwas wie Tagschicht. Aufstellen und Fortschreiben der Dienstpläne, Beschaffung, Durchführung von Belehrungen, Ermöglichung von Fortbildungen, Ersthelferschulungen usw.

In 12/23 zeichnete sich ab, dass der Leiter der Nachbarleitzentrale Y 2024 in Altersrente gehen wird.
Leitzentrale Y (eine Schleuse vor Ort + eine Schleuse in Fernbedienung)
4 DP insgesamt, davon 1 x Bst.Ltr.
(16 Stunden Betriebsdienst an 362 Tagen im Jahr)

Dann wurde seitens unseres Amtes der DP Bst.Ltr. Leitzentrale X + Y (auch EG 9a) ausgeschrieben.
Es wurde somit ein Leiter eingespart, weil in absehbarer Zeit (ca. 3-5 Jahre) eine Mega-Großleitzentrale gebaut werden soll in der dann 45 Beschäftigte sitzen sollen.

Seit 03/2024 bin ich der Bst.Ltr. der Leitzentrale X + Y.
Laut meiner Stellenbeschreibung sind mir nun 10 Schichtleiter unterstellt.
Ich leite zwei „vor-Ort-Bediente“ und zwei fernbediente Schleusen und die damit verbundenen Aufgaben. Die Leitzentralen sind auf dem kürzesten Weg über die Straße 12 km voneinander getrennt.

Gemäß TV Entgeltordnung Bund (Anlage 1) / 2.2 Beschäftigte an Schleusen an Binnenschifffahrtsstraßen sind Bst.Ltr. in einer! Leitzentrale für Schleusenanlagen in die EG9a eingruppiert.
Ich bin jetzt ja faktisch für zwei Leitzentralen zuständig.
Aber dieser Abschnitt in der Entgeltordnung lässt ja nichts höheres als 9a zu.

Jetzt die Frage.
Wie kann ich sinnvoll argumentieren, dass ich wegen Aufgabenzuwachs, der räumlichen Trennung der Anlagen oder wegen besonderer Schwierigkeit hier eine befristete Höhergruppierung (bis zur Inbetriebnahme der neuen Großleitzentrale) möglich ist.

In der Hoffnung auf wertvolle Tipps.
Viele Grüße
Kay

clarion

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Antw:Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?
« Antwort #1 am: 05.04.2025 08:10 »
Deine Tätigkeit hat nur insofern geändert,  dass Du über mehr Kollegen der Vorgesetzte bist.?

Inwiefern ist eine besondere Schwierigkeit im Vergleich zu vorher aufgetreten?

kay86

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Antw:Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?
« Antwort #2 am: 06.04.2025 11:38 »
Ja, eigentlich schon. Und halt die Sache, dass es räumlich getrennt ist und es deswegen schwieriger ist.
Ich dachte, dass es bei einer bestimmten Anzahl an "unterstellen" Mitarbeitern eine höhere Entgeltgruppe gibt. Ähnlich wie im Bereich VKA.
Im TVöD Bund ist das ja scheinbar nicht vorgesehen.
Faktisch bin ich über Diensttelefon 24/7 erreichbar und muss nach Feierabend und an meinen freien Tagen Möglichkeiten bei plötzlicher Krankheit finden, dass die Schleusen besetzt werden.
Ohne Rufbereitschaft.
Termine und Besprechungen mit der Verwaltung lege ich mir immer vor bzw. nach meine Schleusendienste oder auf meine freien Tage, weil ich während des Betriebsdienstes nichts anderes machen kann bzw. ich dort nicht weg kann.
Gemäß der Stellenplanung muss ich versuchen, das das immer nebenbei funktioniert. Dadurch haben sich bei mir schon viele Mehrarbeitsstunden angesammelt. Am Jahresende bin ich bis jetzt bei +200 h.
Zusätzlich habe ich noch einige "freiwillige" Zusatzaufgaben.
Einerseits bin ich noch der Tutor für die angegenden Schichtleiter, also die, die es werden wollen. Für die muss ich die 3 Monate Praktikum + 6 Monate Fortbildung organisieren, was auch einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet. Dann bin ich noch stellvertetendes Mitglied im Prüfungsausschuss.
Kann ich das Eingruppierungsrelevant in meiner Stellenbeschreibung geltend machen?
Oder bin ich selbst schuld, wenn ich die Aufgaben übernommen habe?

clarion

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Antw:Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?
« Antwort #3 am: 07.04.2025 23:06 »
Für Rufbereitschaften gibt es klare Regeln und wenn Du keine Rufbereitschaft hast, musst Du auch nicht an Telefon gehen. Hast Du keinen Vertreter, der dann Rufbereitschaft hast, wenn Du keine hast?

Und genauso ist es selbstverständlich,  dass Besprechungen Arbeitszeit ist und Du solange vom Schleusenbetrieb frei gestellt sein musst.

Ich glaube eher, dass ihr ein Organisationsproblem habt und kein Eingruppierungsproblem.

NWB

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Antw:Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?
« Antwort #4 am: 08.04.2025 09:26 »
Das klingt für mich ähnlich.

Gibt es denn neue wirksam übertragene Aufgaben?
Ansonsten hört sich das für mich auch ziemlich nach Selbstausbeutung an.

kay86

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Antw:Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?
« Antwort #5 am: 08.04.2025 22:25 »
Nein, zusätzliche Aufgaben habe ich nicht mehr bekommen.
Nur die zusätzliche Arbeit mit den Kollegen der weiteren Schleuse.

Ich habe zwar an jeder Schleuse einen Vertreter für meinen Krankheits- oder Urlaubsfall, aber die "Dienstplanhoheit" obliegt mir.
Die beiden Kollegen haben aber auch mal Feierabend oder Dienstplanfrei und sind ebenfalls komplett im Schichtsystem integriert.
Rufbereitschaften gibt es bei uns nicht.
Vielleicht sollte ich einfach einen Gang zurückschalten und mich nicht mehr um alles kümmern.
Dann ist die Schleuse halt mal zu...
Schade irgendwie, da wir uns immer als Dienstleister für die Schifffahrt gesehen haben.
Hatte gehofft, dass es tariflich eine Möglichkeit gibt.
Danke für Eure Einschätzungen und Sichtweisen.

NWB

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Antw:Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?
« Antwort #6 am: 10.04.2025 09:59 »
Tariflich gibt es die Möglichkeit, wenn dein Arbeitgeber dir höherwertigere Aufgaben überträgt und diese dann zu einer höheren Eingruppierung führen.

Du machst gerade mehr als du musst

clarion

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Antw:Aussicht auf Höhergruppierung / Antrag sinnvoll?
« Antwort #7 am: 10.04.2025 12:23 »
Keine Rufbereitschaft bei einem Schleusenbetrieb??? Komisch.

Auch für eine Dienstplanobliegenheit muss es eine Vertretung geben. Du bist doch auch mal krank oder im Urlaub.

Was meinst denn der Personalrat?