Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten
Verbeamtung von E zu A sinnvoll?
Kubus:
Hallo,
ich bin aktuell im TVÖD-Bund in E14-4 eingestuft und 34 Jahre alt.
Angefangen habe ich erst 2017 im TVÖD-VKA bin dann in den Bund gewechselt(E12->E14). Jetzt wird mir eine Verbeamtung angeboten (E14->A14).
Wenn ich das richtig rechne, müsste ich dort in A14-3 oder 4 eingruppiert werden. Ist das wirklich richtig, dass die Besoldung dann statt (angenommen ich käme in die 4) durchschnittlich 3800 netto auf 4600 netto (Bundesbeamter mit Zulage) ansteigt?
Abzüglich ca 350 PKV wäre ich dann ja deutlich besser gestellt wie vorher (450€ netto).
Unabhängig davon, dass bei mir jetzt die Familienplanung ansteht (1-2 Kids) und ich auch noch unverheiratet bin (das würde ich dann wohl nur wegen der Zulage machen). Dann wären es ja gar 750€ netto Unterschied...
Gewerbler:
Grundsätzlich würdest du vom Tarif- ins Beamtenrecht wechseln. Hier gelten andere Regeln z.B. was die Anerkennung von Vordienstzeiten etc. angeht. Einen Teil deiner Erfahrungszeiten wirst du für die sogenannte Laufbahnbefähigung abgezogen kriegen, in der Regel 3 Jahre für den höheren Dienst.
Außerdem ist das Regel-Eingangsamt in A13, dort wird die Probezeit abgeleistet und nach der Ernennung auf Lebenszeit kann die Beförderung nach A14 erfolgen. In Ausnahmefällen kann eine direkte Ernennung in A14 erfolgen, das solltest du dir schriftlich zusichern lassen, wenn es im Raum steht.
Meiner Erfahrung nach ist es im höheren Dienst rein finanziell meistens attraktiv, sich verbeamten zu lassen, zumal man häufig auch bessere Aufstiegschancen als im Tarifbereich hat.
Ja, das kann schon einige Euro ausmachen, je nach Familienkonstellation etc. Bei mir sind es jetzt tatsächlich von E13 (TV-L) nach A13 gute 1500 € im Monat mehr netto vor PKV, allerdings gabs dazwischen auch noch die Tariferhöhung, die ich nochmal rausrechnen müsste. Also real eher 1000 €, aber das ist immer noch eine Ansage.
Dagegen muss man natürlich die höhere Stundenzahl (41/39,5 in BW) rechnen und die Jahressonderzahlung, die offiziell auf die 12 Monate umgelegt ist. Also bereinigt komme ich dann vielleicht noch bei 500 € raus, verheiratet ohne Kinder.
Kurz: Ja, das kann schon sein, dass du deutlich mehr netto hast.
Ansonsten gerne mal auch andere Themen hier anschauen, denn das Beamtenverhältnis hat natürlich auch rechtlich andere Folgen und ist neben dem finanziellen Aspekt eine persönliche Einstellungssache...
Saggse:
Rein finanziell ist der Beamtenstatus häufig vorteilhaft - insbesondere mit Familie. Man opfert halt Freiheiten und Flexibilität... Ein späterer Wechsel in die Wirtschaft - sei es, weil man dort noch mehr Geld geboten bekommt oder weil man mit den Arbeitsbedingungen nicht (mehr) wirklich zufrieden ist - ist aus einem langjährigen Beamtenverhältnis heraus halt mit etwas Sackgang verbunden. Machbar ist das natürlich, aber es ist halt mehr als einfach neuen Arbeitsvertrag unterschreiben und Kündigung einreichen. Auch hat man nochmal 'ne neue Probezeit von ein bis drei Jahren (Vordienstzeiten können hier berücksichtigt werden, aber ein Jahr ist halt Minimum), die man auch aus Gründen, die man nicht zu vertreten hat (Gesundheit) nicht "bestehen" könnte (auch wenn das sehr unwahrscheinlich ist). Sollte man wissen und muss man halt auch wollen. Da jeder Mensch im Leben andere Wünsche und Prioritäten hat, verbietet sich eine pauschale Empfehlung für oder gegen das Beamtenverhältnis.
Kubus:
Ich bin Bundesangestellter bzw. dann Bundesbeamter.. da ist die Alimentierung ja noch etwas besser.
Im Raum steht halt die Stufe.. bei 3 wäre es etwas mau, bei 4 super. Ich würde analog direkt in A14 eingestuft, das liegt mir bereits vor.
Klar, die rechtlichen Unterschiede sind mir klar... bei uns sind die aber relativ irrelevant.. ich mache die gleiche Arbeit wie vorher, nur 2h "länger".
Tagelöhner:
--- Zitat von: Kubus am 21.03.2025 09:00 ---... bei uns sind die aber relativ irrelevant.. ich mache die gleiche Arbeit wie vorher, nur 2h "länger".
--- End quote ---
Und genau hier gehört seitens der Dienstherren die zugleich Arbeitgeber sind mal endgültig umgeschwenkt.
Entweder wird in solchen Fällen ein Beamtenverhältnis nicht erforderlich sein oder es werden Aufgaben von Tarifbeschäftigten übernommen, die eigentlich Beamten vorbehalten bleiben sollten.
Es gibt also einen privilegierten Sonderstatus für besser trainiertes Sitzfleisch, das einen 2h länger pro Woche auf dem Bürostuhl kleben lässt.
Alles in allem ein einziger Murks, der auch immer für Unfrieden in den Dienststellen sorgen wird.
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