Autor Thema: Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?  (Read 11003 times)

Feivel

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Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« am: 03.04.2025 18:07 »
Guten Tag in die Runde,

jetzt traue ich mich auch mal, mich aktiv in die Foren einzubinden, anstatt still mitzulesen.
Seht mir bitte nach, jedoch habe ich zu meinem Thema ähnlich gelagerte Fälle zwar gefunden, aber nicht "das Gleiche".

Sachverhalt:

Vor mehreren Jahren habe ich meinen VL II über den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr abgeschlossen und wenige Monate im Anschluss bei einer kreisangehörigen Kommune angefangen, eingruppiert in EG9c Stufe 1.
Kommuniziert wurde, dass die Stufen für "Quereinsteiger" nicht verhandelbar seien.
Dass andere Kameraden aus meinem Kurs direkt mit EG9c und teilweise auch EG10 bis zu Stufe 3 bei anderen Kommunen bekommen haben, habe ich einfach außen vor gelassen, weil ich unbedingt diese Stelle wollte.

Ich wohne in einem Ballungsgebiet (Ruhrgebiet) und im Laufe der Zeit wurde immer deutlicher, dass sich die Kommunen hier gegenseitig die Mitarbeitenden abwerben. Personal ist "Mangelware", insbesondere ab EG9c aufwärts.

Durch ein zufälliges Gespräch mit dem Personalamt wurde mein Dienstzeugnis erwähnt. Hierbei wurde indirekt zugegeben, dass man nicht erkannt habe, dass ich bei der Bundeswehr bereits einige Jahre Verwaltungserfahrung sammeln konnte. Man konnte mit den Begrifflichkeiten im Dienstzeugnis einfach nichts anfangen und hat diese ignoriert.
Auf die Äußerung meinerseits, dass ich dann doch gerne nochmal die ungefähr 5 Jahre Vorerfahrung einbringen möchte, wurde dies abgeschmettert.
Als ich dann ironischerweise meinte, dass es doch nicht sein kann, dass ich erst kündigen müsste, um dann meine Stufe neu zu verhandeln, wurde mir klar kommuniziert, dass genau das der Schritt wäre, den ich machen müsste (ist das wirklich so, dass es keine Möglichkeit gibt?!)

Jetzt habe ich angedeutet, die Kommune zu verlassen, da ich nun allmählich in Richtung EG10 gehen und die Stufe neu "verhandeln" möchte und siehe da, es finden Gespräche statt.

Gibt es jemanden, der einen ähnlich gelagerten Fall hatte?
Die Vorerfahrung möchte ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber definitiv erneut einbringen, sofern ich bleibe, auch wenn durch übergeordnete Stellen quasi vermittelt wird, dass das nichts bringt, weil es ja jetzt ohnehin schon nicht angerechnet wurde.

Wer bis hierhin mitgelesen hat, dem dank ich für die Aufmerksamkeit und freue mich auf Antworten :)

Liebe Grüße

Zeussowitz

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #1 am: 03.04.2025 22:21 »
Tariflich dürfte der Käse gegessen sein. Förderliche Zeiten sind vor Unterschrift abzustimmen. Gehen tut es natürlich schon, wenn der Wille beim AG da ist. Solange in Personalabteilungen keiner die Eier hat, auch mal eine Entscheidung zu treffen, die in irgendeiner Form lebensnah ist, muss man so einen Quatsch machen.

Andererseits kann so eine Haltung des Arbeitgebers auch einfach die eigene Meinung über das Arbeitsverhältnis formen. Will man da wirklich noch sein?

Eine Zulage wäre aber auch eine Möglichkeit, um zum Ziel zu kommen.

MoinMoin

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #2 am: 04.04.2025 07:23 »
Als ich dann ironischerweise meinte, dass es doch nicht sein kann, dass ich erst kündigen müsste, um dann meine Stufe neu zu verhandeln, wurde mir klar kommuniziert, dass genau das der Schritt wäre, den ich machen müsste (ist das wirklich so, dass es keine Möglichkeit gibt?!)
Ja, leider kann man förderliche Zeiten nach §16.2 nur bei Einstellung und bei Personalbedarf anwenden.
Und da es in der Kommune nicht die tarifliche Zulage nach §16.6 wie beim Bund gibt, hat der AG hier keine tariflichen Möglichkeiten.
Es gibt aber andererseits außertarifliche Zulagen oder kreative Personaler, die dieses Problem im sinne aller lösen.
Wenn nicht bleibt nur der Gang über Kündigung und (Neu) Einstellung beim selben oder anderem AG um höhere Stufen zu erhaschen.

Feivel

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #3 am: 04.04.2025 07:40 »
Tariflich dürfte der Käse gegessen sein. Förderliche Zeiten sind vor Unterschrift abzustimmen. Gehen tut es natürlich schon, wenn der Wille beim AG da ist. Solange in Personalabteilungen keiner die Eier hat, auch mal eine Entscheidung zu treffen, die in irgendeiner Form lebensnah ist, muss man so einen Quatsch machen.

Andererseits kann so eine Haltung des Arbeitgebers auch einfach die eigene Meinung über das Arbeitsverhältnis formen. Will man da wirklich noch sein?

Eine Zulage wäre aber auch eine Möglichkeit, um zum Ziel zu kommen.

Nach meinem Empfinden war es bis vor kurzem ja auch so, dass die Meinung vertreten wurde, man solle als AN doch froh sein, einen Job im öD zu haben. Dieses Denken hatte sich anscheinend über die Jahre manifestiert und wird allmählich weniger, weil die Stellen nicht mehr besetzt werden.

An der Einstellung hatte sich bisher nichts geändert, jedoch ist die Leitung jetzt in Ruhestand gegangen und ich möchte es noch einmal versuchen.

Ja, die Frage hatte ich mir bereits auch gestellt. Hier wird Geld für alles Mögliche raus gepulvert, aber beim Thema Benefits etc. ist kein Geld da.
Jetzt habe ich eine höherwertigere Stelle zugesichert bekommen, nachdem ich kommuniziert habe, die Kommune zu verlassen. Deshalb versuche ich jetzt meine Möglichkeiten auszuloten, da man "anscheinend" jetzt auch mal meine Wünsche berücksichtigt.

Ich verstehe das Konstrukt sowieso nicht. Zurzeit befinde ich mich unter anderem in der Betreuung eines Programms und es gibt niemanden in der gesamten Verwaltung, der meinen Weggang derzeit kompensieren könnte. Also habe ich meinen "Marktwert" dann irgendwann ins Spiel gebracht.

Thema Zulage: DAS ist auch so ein Ding. Es gibt hier schlichtweg irgendwie keine. Jetzt soll ich bald Azubis betreuen und dafür gibt es auch nichts, wohl auch keine Entlastung.

LogiJöw

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #4 am: 04.04.2025 07:48 »
Meiner Ansicht gibt es nur die Möglichkeit, mit dem Weggang zu drohen und dann den Persos zu sagen, dass es deren Sache ist, wie sie auf die Summe kommen, die du p.a. gerne hättest. Ansonsten die Drohung wahrmachen und den AG wechseln, sonst lernen die es nie. Und woanders isses nicht auch unbedingt schei..e  ;D

Feivel

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #5 am: 04.04.2025 07:48 »
Als ich dann ironischerweise meinte, dass es doch nicht sein kann, dass ich erst kündigen müsste, um dann meine Stufe neu zu verhandeln, wurde mir klar kommuniziert, dass genau das der Schritt wäre, den ich machen müsste (ist das wirklich so, dass es keine Möglichkeit gibt?!)
Ja, leider kann man förderliche Zeiten nach §16.2 nur bei Einstellung und bei Personalbedarf anwenden.
Und da es in der Kommune nicht die tarifliche Zulage nach §16.6 wie beim Bund gibt, hat der AG hier keine tariflichen Möglichkeiten.
Es gibt aber andererseits außertarifliche Zulagen oder kreative Personaler, die dieses Problem im sinne aller lösen.
Wenn nicht bleibt nur der Gang über Kündigung und (Neu) Einstellung beim selben oder anderem AG um höhere Stufen zu erhaschen.

Beim Wechsel auf eine höherwertigere Stelle beim selben AG würde ich das dann schon versuchen. Bisher befinde ich mich in der Stufe 3 und würde 2027 in die Stufe 4 wechseln. Da überlege ich, im Vorfeld mit der neuen Leitung zu sprechen.

Wie bereits im Post vorher erwähnt, kenne ich hier zumindest bisher niemanden, der irgendwelche Zulagen bekommt.
Das hat mich so oder so überrascht, weil bei der Bundeswehr Zulagen die Regel sind.

Feivel

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #6 am: 04.04.2025 07:58 »
Meiner Ansicht gibt es nur die Möglichkeit, mit dem Weggang zu drohen und dann den Persos zu sagen, dass es deren Sache ist, wie sie auf die Summe kommen, die du p.a. gerne hättest. Ansonsten die Drohung wahrmachen und den AG wechseln, sonst lernen die es nie. Und woanders isses nicht auch unbedingt schei..e  ;D

Diesen Schritt bin ich nun gegangen, weshalb nun plötzlich ein Personalentwicklungsgespräch stattfand.

Ne, vor allem habe ich durch meinen Lehrgang, bei dem viele anderen Kommunen dabei sind, herausgefunden, wie es bei denen läuft. Mir wurde hier ja teilweise mangelnde Wertschätzung dem AG gegenüber zitiert, weil ich nicht mit allem zufrieden bin.

Ich bin gespannt. Spätestens nach der Kommunalwahl bin ich weg von der Stelle und das wissen die, egal ob hier oder woanders.

LogiJöw

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #7 am: 04.04.2025 08:08 »
Ist immer super, wenn es auf einmal eine Personalentwicklung gibt, die dann aus dem Tiefschlaf um die Ecke kommt ;) Kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass sich Wechsel lohnen.

Feivel

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #8 am: 04.04.2025 08:17 »
Ist immer super, wenn es auf einmal eine Personalentwicklung gibt, die dann aus dem Tiefschlaf um die Ecke kommt ;) Kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass sich Wechsel lohnen.

Schade ist einfach nur, dass die erst aus dem Tiefschlaf erwachen, wenn potenzieller Nachwuchs für Führungspositionen etc. einen Wechsel signalisiert. Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Nachbarkommunen die Fachkräfte, insbesondere im Bereich des gehobenen und höheren Dienstes, abwerben. Man regt sich regelmäßig darüber auf, ändert aber bisher kaum etwas an der Situation.

Aufgrund meiner BISHER besonderen Nähe zu meiner Abteilung (seit ein paar Wochen ist das Verhältnis etwas gekippt), habe ich zugesichert, nach der Kommunalwahl weiterzuziehen. Das halte ich noch ein, aber dieses Jahr ist dann definitiv Schluss für mich.
Lange genug wurde ich "klein gehalten"...

Ärgerlich ist das dennoch mit den Stufen und das lasse ich nicht unberührt, zumindest beim Wechsel nicht.

LogiJöw

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #9 am: 04.04.2025 08:29 »
Ärgere dich nicht zuviel, das bringt graue Haare ;) Suche dir etwas aus, was passt, verhandele vorher alles aus und dann geht es los. Spätestens nach 1 Monat denkst du nicht mehr an das, was einmal war. Das ist es auch einfach nicht wert. Viel Erfolg!

Feivel

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #10 am: 04.04.2025 08:36 »
Ärgere dich nicht zuviel, das bringt graue Haare ;) Suche dir etwas aus, was passt, verhandele vorher alles aus und dann geht es los. Spätestens nach 1 Monat denkst du nicht mehr an das, was einmal war. Das ist es auch einfach nicht wert. Viel Erfolg!

Die grauen Haare kamen jetzt alters- Familien- und Hobbybedingt von allein  ;D.

Da hast du recht. Ich ärgere mich inzwischen schon deutlich weniger.
Ich bin gespannt, was das Personalamt mir letztlich anbieten wird. Wenn es nicht passen sollte, suche ich mir anderweitig etwas anderes. AG gibt´s hier zu genüge.
Egal was kommen mag, ich freue mich schon auf eine neue Herausforderung und vielleicht auch ein anderes Arbeitsumfeld.

Ich danke Dir recht herzlich  :)

MoinMoin

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #11 am: 04.04.2025 09:24 »
Ich verstehe das Konstrukt sowieso nicht. Zurzeit befinde ich mich unter anderem in der Betreuung eines Programms und es gibt niemanden in der gesamten Verwaltung, der meinen Weggang derzeit kompensieren könnte. Also habe ich meinen "Marktwert" dann irgendwann ins Spiel gebracht.

Thema Zulage: DAS ist auch so ein Ding. Es gibt hier schlichtweg irgendwie keine. Jetzt soll ich bald Azubis betreuen und dafür gibt es auch nichts, wohl auch keine Entlastung.
Ja aber nur im TVöD VKA gibt es kein. Bund und Länder haben eine und nutzen sie genau für diese Dinge.

Feivel

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #12 am: 04.04.2025 09:40 »
Ich verstehe das Konstrukt sowieso nicht. Zurzeit befinde ich mich unter anderem in der Betreuung eines Programms und es gibt niemanden in der gesamten Verwaltung, der meinen Weggang derzeit kompensieren könnte. Also habe ich meinen "Marktwert" dann irgendwann ins Spiel gebracht.

Thema Zulage: DAS ist auch so ein Ding. Es gibt hier schlichtweg irgendwie keine. Jetzt soll ich bald Azubis betreuen und dafür gibt es auch nichts, wohl auch keine Entlastung.
Ja aber nur im TVöD VKA gibt es kein. Bund und Länder haben eine und nutzen sie genau für diese Dinge.

Das stimmt. Beim Bund gab es gefühlt für alles irgendwo die Möglichkeit, eine Zulage zu erhalten.
Bei den anderen aus dem Lehrgang konnte ich zumindest herauskristallisieren, dass bei Übernahme von Azubis das Arbeitspensum reduziert wird.
Ursprünglich war der Lehrgang dazu gedacht, meine Aufstiegschancen zu verbessern. Das soll mir nach Aussage aber irgendwie überhaupt nichts bringen. Naja was solls.

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #13 am: 04.04.2025 11:03 »
Kann dir ebenfalls aus eigener Erfahrung sagen, Wechsel lohnen sich. Wenn die Pers. einmal eingefahren ist, war es das.

Es gibt genügend regelmäßig Möglichkeiten, auch in den verschiedenen Institutionen des ÖD. Wobei auch ich die Erfahrung gemacht habe, dass wenn der Weggang ganz konkret auf dem Tisch liegt, man jedesmal unheimlich flexibel wird, was Zulagen angeht. Ich bin aber immer gegangen.
a) Weil ich es dem neuen AG gegenüber unfair fand (zumal ich dort das Geld gleich bekomme, was der alte erst nachträglich rausrücken wollte)
b) Mag ich solch einseitig wenig wertschätzenden Umgang nicht. Der Spruch, der AN soll froh sein, hier arbeiten zu dürfen - fiel auch! Der verheißt auch für die Zukunft nix Gutes. Wenn der AG von mir mehr möchte, als Durchschnitt, dann darf er das auch vergüten. Zahlt er nur das, was er muss - tu ich auch nur das, was ich muss! Ist halt keine Einbahnstrasse!

Wichtig ist, beim potentiell neuen AG, alle Forderungen auf den Tisch:
- Vergütung
+ sonstiges: z.B. homeoffice-Wünsche, Gleitzeit mit kurzen Tagen, Büroausstattung (höhenverstellbarer Schreibtisch) etc.

Wenn sie dich wollen und brauchen, dann gehen sie auch drauf ein!

Feivel

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Antw:Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
« Antwort #14 am: 04.04.2025 11:43 »
Kann dir ebenfalls aus eigener Erfahrung sagen, Wechsel lohnen sich. Wenn die Pers. einmal eingefahren ist, war es das.

Es gibt genügend regelmäßig Möglichkeiten, auch in den verschiedenen Institutionen des ÖD. Wobei auch ich die Erfahrung gemacht habe, dass wenn der Weggang ganz konkret auf dem Tisch liegt, man jedesmal unheimlich flexibel wird, was Zulagen angeht. Ich bin aber immer gegangen.
a) Weil ich es dem neuen AG gegenüber unfair fand (zumal ich dort das Geld gleich bekomme, was der alte erst nachträglich rausrücken wollte)
b) Mag ich solch einseitig wenig wertschätzenden Umgang nicht. Der Spruch, der AN soll froh sein, hier arbeiten zu dürfen - fiel auch! Der verheißt auch für die Zukunft nix Gutes. Wenn der AG von mir mehr möchte, als Durchschnitt, dann darf er das auch vergüten. Zahlt er nur das, was er muss - tu ich auch nur das, was ich muss! Ist halt keine Einbahnstrasse!

Wichtig ist, beim potentiell neuen AG, alle Forderungen auf den Tisch:
- Vergütung
+ sonstiges: z.B. homeoffice-Wünsche, Gleitzeit mit kurzen Tagen, Büroausstattung (höhenverstellbarer Schreibtisch) etc.

Wenn sie dich wollen und brauchen, dann gehen sie auch drauf ein!

Zunächst muss ich dazu sagen, dass das Problem tiefgreifender sitzt (zumindest im Bereich) und ich erst nach Gesprächen mit anderen aus anderen Kommunen gemerkt habe, was in den letzten Jahren hier so passiert ist.

Hatte zuletzt durch eine Erkrankung 2 Wochen gefehlt.
Wollte erst nach 4 Tagen trotzdem arbeiten gehen, weil die "Bude zurzeit brennt". Hab dann gemerkt, dass nichts geht und wollte Homeoffice machen.
Der Vorgesetzte hat mich daraufhin am Telefon dann angeschrien und gemeint, entweder Arzt oder arbeiten zu kommen. Doof von mir, ich weiß.
Der Schritt, nicht zur Arbeit zu gehen und mich krankschreiben zu lassen, hat sich im Nachhinein absolut richtig angefühlt und lässt mich seitdem an meiner grundsätzlichen Einstellung grübeln. Insbesondere habe ich gehört, dass man mir indirekt "krankfeiern" unterstellt hat.

In der Zeit musste ich über vieles nachdenken, auch über dies klein halten und warum ich mich denn überhaupt beschwere. Im Vergleich zur Bäckerin habe ich es doch gut. Ich könnte jetzt noch weiter ausholen, würde jedoch den Rahmen sprengen.

Jetzt hatte ich einen Termin mit dem Personalchef, nachdem ich meinen Wechsel angedeutet habe. Losgelöst von teils dubiosen Fragen von ihm, bei denen ich klargestellt habe, dass ich beispielsweise sicherlich nicht außerhalb meiner Dienstzeit regelmäßig aus irgendwelchen Gründen sonntags arbeiten würde, hat man anscheinend festgestellt, nicht noch einen vermeintlich guten und am Aufstieg interessierten MA zu verlieren (Nachwuchsführungskräfte sind durch die Angebote hier wohl kaum zu finden, oder wechseln kurze Zeit später wieder)

Es soll in diesem Jahr noch etwas passieren, Stellentechnisch. Insbesondere ist klar, dass ich eher ein Eigenbrötler bin und Freiräume brauche, damit ich mich "entfalten" kann. Hier stört man sich ja schon an der Lautstärke meiner Tastenanschläge auf der Tastatur...

Zu a): Das sehe ich genauso wie du. Insbesondere scheue ich mich nicht vor neuen Herausforderungen und einer neuen Umgebung. Damit scheine ich hier z.B. auch exklusiv zu sein.

Zu b): Ich musste es erst aus dem Kopf bekommen. Dieses Denken hat man mir hier recht schnell eingeimpft. Als ich zuletzt meinte, Loyalität ist keine Einbahnstraße, gab es einen zunächst deutlichen Monolog, den ich NICHT geführt habe...

Zu den Forderungen:
Bei der Vergütung möchte ich definitiv die knapp 5 Jahre Verwaltungserfahrung als Zugschreiber in einer Führungsstelle bei der Bundeswehr nicht mehr unbeachtet lassen und mindestens auf EG10 kommen.
Hatte 2023 die Möglichkeit auf EG11, was nach Aussage hier nicht gehen würde, da ich keine EG-Stufe überspringen kann. Widerworte nicht gewünscht.

Sonstiges: Da die Benefits hier begrenzt sind, ist das für mich eh kein Dauerzustand. Wir sollen am liebsten mit dem Rad zur Arbeit kommen, haben aber nicht einmal ein Leasingangebot und können uns hier einmal waschen.
Homeoffice bzw. Mobiles Arbeiten ist hier auf 20 % begrenzt. Büroausstattung war hier bereits ein riesen Thema. Mein knapp 40 Jahre alter Schreibtisch ist doch noch gut.
Bin Mitte 30 und habe, seitdem ich in der Verwaltung sitze, Rückenprobleme...

Noch eine Ergänzung: Habe übrigens viele Tätigkeiten außerhalb meiner Stellenbeschreibung getan, unter anderem auch Personal geschult. Wurde mir unterstellt, ich würde mich nur profilieren wollen. Mache, wie du richtig angedeutet hast, nur noch mein Pflichtprogramm, weil bisher kaum Wertschätzung geäußert wurde.

So, genug Text. Durfte mir schon wieder die Frage anhören, was ich denn da so viel tippe. Früher durfte keine Kommunikation ohne den Vorgesetzten rausgehen. Meinte jetzt, sind private Belange und das könne ich ja nach der Arbeit erledigen.