Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Stufe nachträglich nicht "verhandelbar"?
Feivel:
Guten Tag in die Runde,
jetzt traue ich mich auch mal, mich aktiv in die Foren einzubinden, anstatt still mitzulesen.
Seht mir bitte nach, jedoch habe ich zu meinem Thema ähnlich gelagerte Fälle zwar gefunden, aber nicht "das Gleiche".
Sachverhalt:
Vor mehreren Jahren habe ich meinen VL II über den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr abgeschlossen und wenige Monate im Anschluss bei einer kreisangehörigen Kommune angefangen, eingruppiert in EG9c Stufe 1.
Kommuniziert wurde, dass die Stufen für "Quereinsteiger" nicht verhandelbar seien.
Dass andere Kameraden aus meinem Kurs direkt mit EG9c und teilweise auch EG10 bis zu Stufe 3 bei anderen Kommunen bekommen haben, habe ich einfach außen vor gelassen, weil ich unbedingt diese Stelle wollte.
Ich wohne in einem Ballungsgebiet (Ruhrgebiet) und im Laufe der Zeit wurde immer deutlicher, dass sich die Kommunen hier gegenseitig die Mitarbeitenden abwerben. Personal ist "Mangelware", insbesondere ab EG9c aufwärts.
Durch ein zufälliges Gespräch mit dem Personalamt wurde mein Dienstzeugnis erwähnt. Hierbei wurde indirekt zugegeben, dass man nicht erkannt habe, dass ich bei der Bundeswehr bereits einige Jahre Verwaltungserfahrung sammeln konnte. Man konnte mit den Begrifflichkeiten im Dienstzeugnis einfach nichts anfangen und hat diese ignoriert.
Auf die Äußerung meinerseits, dass ich dann doch gerne nochmal die ungefähr 5 Jahre Vorerfahrung einbringen möchte, wurde dies abgeschmettert.
Als ich dann ironischerweise meinte, dass es doch nicht sein kann, dass ich erst kündigen müsste, um dann meine Stufe neu zu verhandeln, wurde mir klar kommuniziert, dass genau das der Schritt wäre, den ich machen müsste (ist das wirklich so, dass es keine Möglichkeit gibt?!)
Jetzt habe ich angedeutet, die Kommune zu verlassen, da ich nun allmählich in Richtung EG10 gehen und die Stufe neu "verhandeln" möchte und siehe da, es finden Gespräche statt.
Gibt es jemanden, der einen ähnlich gelagerten Fall hatte?
Die Vorerfahrung möchte ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber definitiv erneut einbringen, sofern ich bleibe, auch wenn durch übergeordnete Stellen quasi vermittelt wird, dass das nichts bringt, weil es ja jetzt ohnehin schon nicht angerechnet wurde.
Wer bis hierhin mitgelesen hat, dem dank ich für die Aufmerksamkeit und freue mich auf Antworten :)
Liebe Grüße
Zeussowitz:
Tariflich dürfte der Käse gegessen sein. Förderliche Zeiten sind vor Unterschrift abzustimmen. Gehen tut es natürlich schon, wenn der Wille beim AG da ist. Solange in Personalabteilungen keiner die Eier hat, auch mal eine Entscheidung zu treffen, die in irgendeiner Form lebensnah ist, muss man so einen Quatsch machen.
Andererseits kann so eine Haltung des Arbeitgebers auch einfach die eigene Meinung über das Arbeitsverhältnis formen. Will man da wirklich noch sein?
Eine Zulage wäre aber auch eine Möglichkeit, um zum Ziel zu kommen.
MoinMoin:
--- Zitat von: Feivel am 03.04.2025 18:07 ---Als ich dann ironischerweise meinte, dass es doch nicht sein kann, dass ich erst kündigen müsste, um dann meine Stufe neu zu verhandeln, wurde mir klar kommuniziert, dass genau das der Schritt wäre, den ich machen müsste (ist das wirklich so, dass es keine Möglichkeit gibt?!)
--- End quote ---
Ja, leider kann man förderliche Zeiten nach §16.2 nur bei Einstellung und bei Personalbedarf anwenden.
Und da es in der Kommune nicht die tarifliche Zulage nach §16.6 wie beim Bund gibt, hat der AG hier keine tariflichen Möglichkeiten.
Es gibt aber andererseits außertarifliche Zulagen oder kreative Personaler, die dieses Problem im sinne aller lösen.
Wenn nicht bleibt nur der Gang über Kündigung und (Neu) Einstellung beim selben oder anderem AG um höhere Stufen zu erhaschen.
Feivel:
--- Zitat von: Zeussowitz am 03.04.2025 22:21 ---Tariflich dürfte der Käse gegessen sein. Förderliche Zeiten sind vor Unterschrift abzustimmen. Gehen tut es natürlich schon, wenn der Wille beim AG da ist. Solange in Personalabteilungen keiner die Eier hat, auch mal eine Entscheidung zu treffen, die in irgendeiner Form lebensnah ist, muss man so einen Quatsch machen.
Andererseits kann so eine Haltung des Arbeitgebers auch einfach die eigene Meinung über das Arbeitsverhältnis formen. Will man da wirklich noch sein?
Eine Zulage wäre aber auch eine Möglichkeit, um zum Ziel zu kommen.
--- End quote ---
Nach meinem Empfinden war es bis vor kurzem ja auch so, dass die Meinung vertreten wurde, man solle als AN doch froh sein, einen Job im öD zu haben. Dieses Denken hatte sich anscheinend über die Jahre manifestiert und wird allmählich weniger, weil die Stellen nicht mehr besetzt werden.
An der Einstellung hatte sich bisher nichts geändert, jedoch ist die Leitung jetzt in Ruhestand gegangen und ich möchte es noch einmal versuchen.
Ja, die Frage hatte ich mir bereits auch gestellt. Hier wird Geld für alles Mögliche raus gepulvert, aber beim Thema Benefits etc. ist kein Geld da.
Jetzt habe ich eine höherwertigere Stelle zugesichert bekommen, nachdem ich kommuniziert habe, die Kommune zu verlassen. Deshalb versuche ich jetzt meine Möglichkeiten auszuloten, da man "anscheinend" jetzt auch mal meine Wünsche berücksichtigt.
Ich verstehe das Konstrukt sowieso nicht. Zurzeit befinde ich mich unter anderem in der Betreuung eines Programms und es gibt niemanden in der gesamten Verwaltung, der meinen Weggang derzeit kompensieren könnte. Also habe ich meinen "Marktwert" dann irgendwann ins Spiel gebracht.
Thema Zulage: DAS ist auch so ein Ding. Es gibt hier schlichtweg irgendwie keine. Jetzt soll ich bald Azubis betreuen und dafür gibt es auch nichts, wohl auch keine Entlastung.
LogiJöw:
Meiner Ansicht gibt es nur die Möglichkeit, mit dem Weggang zu drohen und dann den Persos zu sagen, dass es deren Sache ist, wie sie auf die Summe kommen, die du p.a. gerne hättest. Ansonsten die Drohung wahrmachen und den AG wechseln, sonst lernen die es nie. Und woanders isses nicht auch unbedingt schei..e ;D
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