Autor Thema: [Allg] Konsequenzen für TVL/Besoldung Schlichtervorschlag/Tarifabschluss TVÖD  (Read 8065 times)

Zauberberg

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Beenden der Tarifverhandlungen vor Weihnachten ? Das glaube ich weniger ! Ich rechne mit Februar / März im frühesten Fall.

Erpelente

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So, wie das bisher lief, ist Weihnachten eher unwahrscheinlich.

Da ist Mitte Januar deutlich realistischer.


was_guckst_du

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...selbst wenn die Tarifverhandlungen TV-L schon zum Jahresende beendet sein sollten (was ich nicht glaube), erfolgt die landesgesetzliche "Umsetzung" frühestens im Frühling 2026 mit einer Zahlbarmachung zum vielleicht 01.06.2026 (dann natürlich mit Nachzahlung, falls keine gegenteilige beamtenrechtliche Verschiebung um mehrere Monate erfolgt - was in der Vergangenheit ja schon oft passiert ist)....
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Gabi1978

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Aus den Kreisen des BMI ist zu hören, dass der Tarifabschluss gar nicht auf die Bundesbeamten übertragen werden soll. Da rechnet man ohnehin damit, dass man durch das noch zu beschließende Gesetz zur amtsangemessenen Besoldung spürbare Nachzahlungen und Erhöhungen zahlen muss und deswegen will man die Bundesbeamten von der Tarifübernahme aussparen.

Das ist übrigens kein Aprilscherz.

Wenn das Schule macht, dürfte es für die Beamten der Länder auch düster aussehen.

Das gilt aber doch nur für den Bund? Die Besoldung der Landesbeamten ist ja in Ordnung. Daher sollte hier die Übertragung erfolgen oder?

Rentenonkel

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Erstmal gilt es nur für den Bund, weil die ja jetzt gerade erst die Tarifverhandlungen hatten.

In den Ländern stehen die Verhandlungen Ende des Jahres an. Vor Anfang 2026 rechne ich nicht mit einem Ergebnis. Bis dahin sollten einige Verfahren in Karlsruhe durch Urteil abgeschlossen sein, so dass sich auch die Länder Gedanken machen müssen, ob die Besoldung tatsächlich in Ordnung ist oder vielmehr auch hier die Beamten verfassungsrechtlich unteralimentiert wurden.

Davon ausgehend, dass die Besoldung in den Ländern nicht in Ordnung ist, gibt es auch bei den Landesbeamten Anpassungsbedarf. Und wenn dieser Anpassungsbedarf einschließlich der Nachzahlung für die Vergangenheit schon den Haushalt sprengt, wird man dann auch im Jahre 2026 sehr wahrscheinlich auf die Idee kommen, das Tarifergebnis der Länder aus der Runde 2025/2026/2027 nicht auf die Beamten zu übertragen, weil man ja erstmal ein verfassungsgemäßes Besoldungsgesetz basteln muss.

Perisher

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2026 wird gewählt in:

BW, RP, ST, BE und MV. Wenn man die Wahlen (zumindest in den östlichen BL) nicht vollends in den Sand setzen möchte, sollte man diese treue Wählergruppe nicht durch ein schlechtes/verspätetes/aufBeamtenichtübertragenes Tarifergebnis vergraulen.

Fragmon

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2026 wird gewählt in:

BW, RP, ST, BE und MV. Wenn man die Wahlen (zumindest in den östlichen BL) nicht vollends in den Sand setzen möchte, sollte man diese treue Wählergruppe nicht durch ein schlechtes/verspätetes/aufBeamtenichtübertragenes Tarifergebnis vergraulen.

Bist du echt so naiv und glaubst, dass die öffentliche Verwaltung mittlerweile nicht das ganze Spektrum der Parteienlandschaft abbildet? Wenn nicht, dann unterhalte dich mal mit deinen Kolleginnen. Vielleicht sieht es auf Landesebene "noch" etwas besser aus, aber suche mal den Kontakt mit Kommunalmitarbeitern, die "an der Front" stehen und befrage diese über ihre politische Ausrichtung.

HochlebederVorgang

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Es gibt keine Partei, die die Interessen der Beamten vertritt. Beamte sind als Wähler irrelevant.

Finanzer

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Es gibt keine Partei, die die Interessen der Beamten vertritt. Beamte sind als Wähler irrelevant.

Richtig. Der Wettbewerb geht eher nach unten, welche Partei prügelt am meisten auf den Öffentliche Dienst ein? Welche Partei möchte aufgrund ihrer Neo-Liberalen Verwirrungen den Staat weiter aushöhlen?

ACDSee

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Konsequenzen aus der TVöD-Schlichtung für den TVL und dann auch noch für die Beamten sehe ich insofern nur darin, dass die tariflichen Einigungen zunehmend komplexer werden. Das werden die Besoldungsgesetzgeber nutzen wollen, um die Übertragung nicht pauschal prozentual messbarer Ergebnisse (freiwillige Arbeitszeiterhöhung, Angleichung von Jahressonderzahlungstarifen) auf die Beamten zu ungunsten der Beamten durchzuführen.

Vorhersagen für den Herbst zu treffen ist ansonsten aktuell schwierig. Es ist aktuell nicht absehbar, ob wir im Herbst eine hohe zollgetriebene Inflation oder weltweiten Freihandel und tendenziell sinkende Preise haben werden. Das politische Chaos ist derzeit groß.

totoughtotame

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Aus den Kreisen des BMI ist zu hören, dass der Tarifabschluss gar nicht auf die Bundesbeamten übertragen werden soll. Da rechnet man ohnehin damit, dass man durch das noch zu beschließende Gesetz zur amtsangemessenen Besoldung spürbare Nachzahlungen und Erhöhungen zahlen muss und deswegen will man die Bundesbeamten von der Tarifübernahme aussparen.

Das ist übrigens kein Aprilscherz.

Wenn das Schule macht, dürfte es für die Beamten der Länder auch düster aussehen.

genau das sehe ich auch. Dabei geht es den Bundesbehörden ja noch vergleichsweise wirtschaftlich gut. Wie der TE, komme ich aus Bremen und wir rechnen damit, dass die Haushaltsaufstellung noch nicht einmal bis weit in das Jahr 2026 gelingen wird. Damit erübrigt sich die Frage, ob man Beamte nicht lieber eine Nullrunde fahren lässt.