Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
Warnstreik:
--- Zitat von: Vollender am 20.07.2025 21:54 ---Höher gruppierte Jobs verlieren so im Vergleich an Attraktivität.
--- End quote ---
Da ist sicher etwas dran - aber eben in meinen Augen der falsche Blickwinkel: Es entscheidet sich ja niemand (bei entsprechender Befähigung) zwischen der E6 und der E11 sondern zwischen der E11 im TV-L und der E11 im TVöD (was ich für ein geringes Problem halte) oder aber zwischen der E11 und der Anstellung in der Privatwirtschaft. Hier muss man vergleichen, für welche Jobs von wem welche Gehälter gezahlt werden. Aber auch da ist z.B. in der IT vieles nicht so eindeutig wie es scheint: Viele IT-Bereiche sind tatsächlich im ÖD gut bezahlt. Einige wirst du in der Gehaltsstruktur aber eher nicht finden. Genau deshalb ist man ja im TV-L mittlerweile was IT angeht bis zur 13 fast vollständig flexibel - so der Arbeitgeber das dann will. Ich habe hier in Hamburg auch Ausschreibungen gesehen, wo man erfahrene SAP-FI-Berater mit einer EG11 gesucht hat. Das ist halt albern...
In der PW ist das aber oft ähnlich - allerdings hat man da meist eine AT-Struktur, in die man abgleiten kann. Vielleicht müsste man IT und Ingeneure (da kenn ich mich nicht aus) von der Verwaltung trennen? Könnte auch für die Effizienz gut sein.
Vollender:
Sinnvoll wäre in höheren EG des TV-L eine Weiterentwicklung der Stufe 6 sowie beim Thema JSZ. Damit kann schon einiges gewonnen werden und hätte weniger Auswirkung auf den Gesamtkuchen. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten:
Die Bewerberlage im MINT-Bereich ist bei uns schlichtweg katastrophal. Und wir bieten bereits höhere EG als andere vergleichbare Standorte und Einheiten. Die Resonanz bleibt im Gegensatz zu Verwaltungsjobs sehr gering. Mehrheitlich dann völlig fachfremde Bewerber, vielfach dazu unvollständige Bewerberunterlagen (teils mit Fehlern, fehlende Urkunden, keine Nachweise, keine Arbeitsezeugnisse etc.). Nun gehen noch die Babyboomer in Rente. Einfach eine prickelnde Mischung.
Wer kennt ähnliche Erfahrungen und wie geht ihr damit um? Man will ja auch irgendwo dass der Laden vernünftig läuft...
Jeuni:
Guten Tag zusammen,
@Vollender:
Ich kann dir nur zustimmen, ich beobachte das Problem seit mehreren Jahren bei uns und in weiteren (technischen) Abteilungen. Die Fachleute die in Rente gehen werden gar nicht oder nur partiell nachbesetzt. Das Problem hierbei ist, dass die Nachfolger meist erst eingestellt werden wenn die Leute bereits in Rente sind. Das ist ein großes Problem, denn so geht viel viel Wissen verloren.
Die Fluktuation bei uns in den vergangenen Jahre ist meiner Meinung nach recht hoch, ich kenne da noch andere Zeiten. Wenn dann die Mitarbeiter ersetzt werden, ist dies meist nur mit "C- oder D-Prominenz" möglich. Es ist ganz selten der Fall wo ein fähiger Bewerber sagt: "Ach, das Geld ist mir egal, ich fange gerne bei euch an..." ;D
Und wenn ich dann sehe welcher Nachwuchs aus unserer eigenen Abteilung kommt wird es mir Angst und Bange. Das geht bei grundlegenden Verhaltensweisen los und hört bei der Arbeitsmoral auf.
Das ist nicht böse gemeint, aber das ist meine objektive Sicht der Dinge der letzten Jahre.
Wie kann man das Problem lösen?
Tja, das ist die alles entscheidende Frage, der Arbeitsmarkt hat sich verändert. Ich denke für viele junge Ingenieure und IT`ler ist die Bezahlung schon wichtig. Außerdem bekommt man bei vielen Einrichtungen jede Menge Benefits angeboten, vom Tankgutschein über Firmenwagen oder Kitaplätze. Auch die Wochenarbeitszeit spielt sicherlich eine Rolle.
All das ist im ÖD eher nicht zu haben, wobei ich immer sage: Nutzt man den TVL richtig aus und wendet ihn bestmöglich an, so sind durchaus gute Gehälter drin.
MoinMoin:
Viele ITler im öD sind wegen der einfacheren Vereinbarkeit von Familie und Beruf im öD und pfeifen auf das weniger an Geld.
Bei uns machen sie halt komplett / frei oder 1-3h HO in allen Ferien, dass ist in der pW so nicht immer Möglich.
Faunus:
Da ticken die Uhren in Bayern anders: laut Ministerpräsident soll die Effizienz (welche auch immer) durch Kürzung von Homeoffice und Teilzeit gesteigert werden. Auch habe ich den Verdacht (hat er so nicht gesagt) das Arbeitszeitverlängerung kein Tabu ist.
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