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Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern

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DiVO:

--- Zitat von: Quasselstrippe am 19.05.2025 11:36 ---
--- Zitat von: DiVO am 19.05.2025 11:01 ---Na klar ist es immer schwierig die eigene Komfortzone zu verlassen - ich habe nie etwas anderes behauptet. Wer heute 55 Jahre alt ist hat noch zwölf Jahre bis zur Rente - da ist noch genügend Zeit für Lernen und persönliche Veränderung. Stell dir mal vor ein heute 25 jähriger käme zu mit folgendem Anliegen:

"Ich fühle mich in meinem Job nicht wohl, weil ich nicht ausreichend Wertschätzung erfahre. Meine Motivation ist im Keller und es macht mir auch ehrlich gesagt keinen Spaß mehr. Soll ich meine Arbeitszeit reduzieren die nächsten zwölf Jahre und mich durchschleppen bis mein verhasster Vorgesetzter endlich in Rente geht oder soll ich mich nach einem Job umsehen?"

Würdest du ihm auch raten das "Problem" einfach auszusitzen oder ihm sagen, dass er sich bewegen und woanders bewerben soll?

Thema lebenslanges Lernen: Man lernt nicht nur für seinen Job, sondern in allererster Linie für sich selbst. Stell dir einfach mal vor, alle Leute hören mit Renteneintritt das Lernen auf. Diese Leute wären komplett von jeder technischen Entwicklung auf einen Schlag abgehängt. Und genau das passiert in den wenigsten Fällen. Unsere 85jährige Nachbarin verschickt Nachrichten über Whatsapp, liest Bücher auf dem iPad, bestellt Zeug bei Amazon und Temu und nutzt in ihrem neuen Auto selbstverständlich das eingebaute Navi. Hätte sie vor 20 Jahren das Lernen eingestellt, würde sie all das nicht nutzen können. Da sie es aber nutzen will, hat sie sich das Wissen angeeignet.

Geo78 hat aber keinen Bock darauf seine eigene Komfortzone zu verlassen und möchte lieber in seiner ach so ungerechten Opferrolle, in die er völlig unverschuldet hineingeraten ist und aus der es auch überhaupt keinen Ausweg gibt, bemitleidet werden.

--- End quote ---

ja, das ist alles richtig, was Du sagst und dagegen möchte ich auch gar nicht anargumentieren...

ich bin jetzt selbst schon bald 30 Jahre im ÖD und hatte viel Zeit, zu beobachten, wie es bei uns an der Institution (ca. 10.000 Arbeitnehmer und Beamte) so läuft... ganz oft geht es so: der da hat den Job schonmal gemacht, der kann das gut, lass das den machen! Und zack macht der Mitarbeiter, der das gut kann, den Job nicht nur einmal, sondern "für alle"... und er macht es gut und gern und bekommt immer mehr davon auf den Tisch und ist irgendwann Spezialist für diese Art (z.B. Verwaltungs-)Vorgang (und noch drei andere spezielle Vorgänge) und zack sind 20 Jahre vergangen und man hat gar nicht gemerkt, dass man sich in eine Sackgasse begeben hat...

und ja, es ist alles richtig, man kann umlernen usw.

aber das Delta, das nach 20 Jahren Spezialisierung erstmal wieder in der Breite aufgeholt werden muss, ist enorm... und zusätzlich muss man ja für das Aufrechterhalten des Spezialistentums auch ständig weiter lernen, es ist ja nicht so, dass dort (auch in der Verwaltung) die Welt stehen bleibt... ab einem gewissen Alter ist das schon nicht so ganz wenig... und das Lernen am Arbeitsplatz bzw. für den (neuen) Arbeitsplatz ist in meinen Augen schon ein bisschen etwas anderes wie das Lernen, wie ich/man für Konsumenten ausgerichtete System anwende/t... (das kann meine 80-jährige Mutter auch... aber die Hintergründe verstehen, wie das funktioniert und warum es gerade nicht geht (also Fehleranalyse machen), das kann sie nicht mehr... sie hat gelernt, die neuen Systeme zu benutzen, aber auch nicht mehr... beim Arbeitsplatz würde ich schon ein ganz anderes Grundverständnis für die Systeme und Abläufe und Zusammenhänge erwarten... für mich hinkt der Vergleich ein kleines bisschen)

aus dieser Situation leitet sich gerne Frust und Unzufriedenheit ab... das merke ich auch immer wieder bei den mehreren hundert Leuten, die sich in meinem Umfeld bewegen und deren "Älterwerden" ich mitbekomme...
und nicht alle merken, dass sie selbst alt werden... ich muss mich diesbezüglich auch immer wieder selbst kritisch unter die Lupe nehmen...

Ich empfinde es einfach als überzogen, hier gleich vom "Bodensatz der Gesellschaft" zu sprechen. Es sind eben nicht überall die lebenslangen High-Performer unterwegs. Das ist nur ein ganz kleiner Teil der Belegschaft (und nicht nur im ÖD) und es kann ja gar nicht anders sein, wenn alle High-Performer wären, gäbe es keine mehr, dann wären alle wieder nur "Durchschnitt".

Mir war Dein Urteil am Ende Deines ersten Beitrags einfach ein bisschen zu hart... es häufig viele Erklärungsansätze für ein und dieselbe Sache...

--- End quote ---

Du beschreibst gerade nichts anderes als die schon mehrfach genannte Komfortzone. "Spezialist für diese Art Verwaltungsvorgang" bedeutet ja nichts anderes, als dass man sich aus dem breitgefächertem Sortiment an Aufgaben diejenige ausgesucht hat, die einem am besten gefällt bzw. am wenigsten Aufwand bereitet. Natürlich darf man das den anderen so nicht sagen.

Ich erwarte von keinem unserer Entgeltabrechnern, dass sie die im Hintergrund laufende Payroll-Engine verstehen oder dort sogar noch Fehleranalyse machen können. Natürlich sind das reine Anwender, die auch nicht alle Prozesse innerhalb des Betriebs kennen oder verstehen müssen. Warum auch?

Die Aussage mit Bodensatz war auf das Gejammer, sich selbst in eine Opferrolle manövrieren und kindisches Geböcke von einigen hier. Erinnere dich, wie nach Bekanntwerden des Tarifergebnisses einige geschrieben haben, dass sie in den vergangen Jahren nun X % Reallohnverlust hätten hinnehmen müssen und nun deshalb ihre Arbeitsleistung entsprechend nach unten anpassen würden. Solche Aussagen von erwachsenen Menschen, die seit Jahren im Berufsleben stehen, kann ich null nachvollziehen und ich habe auch ehrlich gesagt keine Motivation diesen Personen dann mit Samthandschuhen zu begegnen.

Quasselstrippe:

--- Zitat von: DiVO am 19.05.2025 12:04 ---

--- Zitat von: Quasselstrippe am 19.05.2025 11:36 ---ich bin jetzt selbst schon bald 30 Jahre im ÖD und hatte viel Zeit, zu beobachten, wie es bei uns an der Institution (ca. 10.000 Arbeitnehmer und Beamte) so läuft... ganz oft geht es so: der da hat den Job schonmal gemacht, der kann das gut, lass das den machen! Und zack macht der Mitarbeiter, der das gut kann, den Job nicht nur einmal, sondern "für alle"... und er macht es gut und gern und bekommt immer mehr davon auf den Tisch und ist irgendwann Spezialist für diese Art (z.B. Verwaltungs-)Vorgang (und noch drei andere spezielle Vorgänge) und zack sind 20 Jahre vergangen und man hat gar nicht gemerkt, dass man sich in eine Sackgasse begeben hat...


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Du beschreibst gerade nichts anderes als die schon mehrfach genannte Komfortzone. "Spezialist für diese Art Verwaltungsvorgang" bedeutet ja nichts anderes, als dass man sich aus dem breitgefächertem Sortiment an Aufgaben diejenige ausgesucht hat, die einem am besten gefällt bzw. am wenigsten Aufwand bereitet. Natürlich darf man das den anderen so nicht sagen.


--- End quote ---

Naja, ob man sich die Sachen immer selbst heraussuchen kann, das würde ich so nicht unterschreiben. Aber es ist aus Sicht des Arbeitgebers schon verständlich, dass man den Mitarbeiter, der sich rechtlich in den erstmals neu aufgetretenen Klagefall im Personalwesen eingearbeitet hat, dann auch für die nächsten gleichartigen Fälle einsetzt (und diese Person dann auch ähnliche Fälle vorgesetzt bekommt). Warum soll auch sonst jemand nochmal die Zeit aufwenden, sich in diese Nische einzuarbeiten. Dann ändert sich das Recht oder die Rechtsprechung (passiert ja alle Nase lang) und derjenige muss "nachlernen" und das ständig neu. Und man muss natürlich ziemlich gut verstehen, was da passiert, ist nicht nur "Anwender". Da kommt dann auch die fachliche Tiefe mit der Zeit.


--- Zitat von: DiVO am 19.05.2025 12:04 ---
Ich erwarte von keinem unserer Entgeltabrechnern, dass sie die im Hintergrund laufende Payroll-Engine verstehen oder dort sogar noch Fehleranalyse machen können. Natürlich sind das reine Anwender, die auch nicht alle Prozesse innerhalb des Betriebs kennen oder verstehen müssen. Warum auch?

Die Aussage mit Bodensatz war auf das Gejammer, sich selbst in eine Opferrolle manövrieren und kindisches Geböcke von einigen hier. Erinnere dich, wie nach Bekanntwerden des Tarifergebnisses einige geschrieben haben, dass sie in den vergangen Jahren nun X % Reallohnverlust hätten hinnehmen müssen und nun deshalb ihre Arbeitsleistung entsprechend nach unten anpassen würden. Solche Aussagen von erwachsenen Menschen, die seit Jahren im Berufsleben stehen, kann ich null nachvollziehen und ich habe auch ehrlich gesagt keine Motivation diesen Personen dann mit Samthandschuhen zu begegnen.

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Ja, Dein Beispiel mit den Sachbearbeitern und deren Software verstehe ich natürlich auch, das ist klar. Aber der ÖD ist sehr vielfältig mit seinen Jobs.

Für die Androhung, die Arbeitsleistung an die Bezahlung anzupassen, habe ich persönlich auch kein Verständnis.
Allerdings sehe ich leider auch wenig Hebel, etwas dagegen zu tun, wenn das wirklich jemand macht.

Mitarbeiter lassen sich leider nur sehr schwer motivieren bzw. die Selbstmotivation lässt sich meines Erachtens nur sehr schwer, mit viel Aufwand über eine lange Zeit durch organisatorische Maßnahmen der Institution unterstützen. Aber Mitarbeiter demotivieren kann eine Institution sehr schnell und einfach. Daher sollte man meines Erachtens immer sehr darauf achten als Institution, was man tut und wie man mit seinen Menschen umgeht.

DiVO:

--- Zitat von: Quasselstrippe am 19.05.2025 12:25 ---
--- Zitat von: DiVO am 19.05.2025 12:04 ---

--- Zitat von: Quasselstrippe am 19.05.2025 11:36 ---ich bin jetzt selbst schon bald 30 Jahre im ÖD und hatte viel Zeit, zu beobachten, wie es bei uns an der Institution (ca. 10.000 Arbeitnehmer und Beamte) so läuft... ganz oft geht es so: der da hat den Job schonmal gemacht, der kann das gut, lass das den machen! Und zack macht der Mitarbeiter, der das gut kann, den Job nicht nur einmal, sondern "für alle"... und er macht es gut und gern und bekommt immer mehr davon auf den Tisch und ist irgendwann Spezialist für diese Art (z.B. Verwaltungs-)Vorgang (und noch drei andere spezielle Vorgänge) und zack sind 20 Jahre vergangen und man hat gar nicht gemerkt, dass man sich in eine Sackgasse begeben hat...


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Du beschreibst gerade nichts anderes als die schon mehrfach genannte Komfortzone. "Spezialist für diese Art Verwaltungsvorgang" bedeutet ja nichts anderes, als dass man sich aus dem breitgefächertem Sortiment an Aufgaben diejenige ausgesucht hat, die einem am besten gefällt bzw. am wenigsten Aufwand bereitet. Natürlich darf man das den anderen so nicht sagen.


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Naja, ob man sich die Sachen immer selbst heraussuchen kann, das würde ich so nicht unterschreiben. Aber es ist aus Sicht des Arbeitgebers schon verständlich, dass man den Mitarbeiter, der sich rechtlich in den erstmals neu aufgetretenen Klagefall im Personalwesen eingearbeitet hat, dann auch für die nächsten gleichartigen Fälle einsetzt (und diese Person dann auch ähnliche Fälle vorgesetzt bekommt). Warum soll auch sonst jemand nochmal die Zeit aufwenden, sich in diese Nische einzuarbeiten. Dann ändert sich das Recht oder die Rechtsprechung (passiert ja alle Nase lang) und derjenige muss "nachlernen" und das ständig neu. Und man muss natürlich ziemlich gut verstehen, was da passiert, ist nicht nur "Anwender". Da kommt dann auch die fachliche Tiefe mit der Zeit.

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Es macht einen großen Unterschied, ob ich als Spezialist nur noch diese eine Art Spezialfall bearbeite oder ob mein Wissen breiter aufgestellt ist und ich zehn verschiedene Vorgänge bearbeiten können muss. Muss ich zehn verschiedene Vorgänge bearbeiten können, ändert sich potenziell in zehn Bereichen "alle Nase lang" die Rechtsprechung und ich muss das Wissen nachhalten. Habe ich mich, wie in deinem Beispiel beschrieben, auf ein Spezialthema spezialisert, kann ich mich entspannt zurücklehnen und vieles um mich herum vernachlässigen bzw. vergessen.

cyrix42:

--- Zitat von: Vollender am 19.05.2025 11:07 ---Davon abgesehen: Selbstverständlich darf der TV-L den Anschluss nicht weiter verlieren zu seiner Benchmark TVöD. Daher erwarte ich durchaus Bewegung, auch bei Themen wie zum Beispiel Anpassung JSZ (vor allem für höhere EG).

--- End quote ---

Ich habe mal ein bisschen weiter mit den Zahlen gespielt:

Betrachtet man die Anhebung der JSZ im TVöD (Bund) isoliert, ist sie allein für eine Anhebung der Gesamt-Lohnkosten von ca. 0,67% verantwortlich; dies entspräche bei gleicher Anhebung der JSZ in allen Entgeltgruppen einer Steigerung der JSZ um etwa 8,5 Prozentpunkte. Jedoch haben sich die Tarifparteien auf eine andere Aufteilung entschieden: EG 1-8: +5 %Punkte, EG 9a-12: + 10%Punkte, EG >= 13: + 15%Punkte.

Wenn man mit einem ähnlichen Modell auch im TV-L vorgehen würde, würde man eine ähnliche Steigerung der Gesamt-Lohnkosten etwa mit folgendem Modell erhalten: EG 1-8: +5%Punkte, EG 9a-11: +10%Punkte, >=EG12: +10%-Punkte. Würde man hier, analog TVöD(Bund) auf +15%Punkte erhöhen, würde dies eine weitere Steigerung des gesamten Finanzvolumens um 0,2%Punkte bedeuten, die dann wohl in der linearen Erhöhung kompensiert werden würden...

Tldr: Ich würde schon eine Erhöhung der JSZ in den oberen EG erwarten, nicht aber auf ähnlichem Niveau wie beim TVöD (Bund); und erst recht nicht auf das beim TVöD (Bund) bzw. gar (VKA) erreichte Niveau.

Quasselstrippe:

--- Zitat von: DiVO am 19.05.2025 12:35 ---
--- Zitat von: Quasselstrippe am 19.05.2025 12:25 ---
--- Zitat von: DiVO am 19.05.2025 12:04 ---

--- Zitat von: Quasselstrippe am 19.05.2025 11:36 ---ich bin jetzt selbst schon bald 30 Jahre im ÖD und hatte viel Zeit, zu beobachten, wie es bei uns an der Institution (ca. 10.000 Arbeitnehmer und Beamte) so läuft... ganz oft geht es so: der da hat den Job schonmal gemacht, der kann das gut, lass das den machen! Und zack macht der Mitarbeiter, der das gut kann, den Job nicht nur einmal, sondern "für alle"... und er macht es gut und gern und bekommt immer mehr davon auf den Tisch und ist irgendwann Spezialist für diese Art (z.B. Verwaltungs-)Vorgang (und noch drei andere spezielle Vorgänge) und zack sind 20 Jahre vergangen und man hat gar nicht gemerkt, dass man sich in eine Sackgasse begeben hat...


--- End quote ---

Du beschreibst gerade nichts anderes als die schon mehrfach genannte Komfortzone. "Spezialist für diese Art Verwaltungsvorgang" bedeutet ja nichts anderes, als dass man sich aus dem breitgefächertem Sortiment an Aufgaben diejenige ausgesucht hat, die einem am besten gefällt bzw. am wenigsten Aufwand bereitet. Natürlich darf man das den anderen so nicht sagen.


--- End quote ---

Naja, ob man sich die Sachen immer selbst heraussuchen kann, das würde ich so nicht unterschreiben. Aber es ist aus Sicht des Arbeitgebers schon verständlich, dass man den Mitarbeiter, der sich rechtlich in den erstmals neu aufgetretenen Klagefall im Personalwesen eingearbeitet hat, dann auch für die nächsten gleichartigen Fälle einsetzt (und diese Person dann auch ähnliche Fälle vorgesetzt bekommt). Warum soll auch sonst jemand nochmal die Zeit aufwenden, sich in diese Nische einzuarbeiten. Dann ändert sich das Recht oder die Rechtsprechung (passiert ja alle Nase lang) und derjenige muss "nachlernen" und das ständig neu. Und man muss natürlich ziemlich gut verstehen, was da passiert, ist nicht nur "Anwender". Da kommt dann auch die fachliche Tiefe mit der Zeit.

--- End quote ---

Es macht einen großen Unterschied, ob ich als Spezialist nur noch diese eine Art Spezialfall bearbeite oder ob mein Wissen breiter aufgestellt ist und ich zehn verschiedene Vorgänge bearbeiten können muss. Muss ich zehn verschiedene Vorgänge bearbeiten können, ändert sich potenziell in zehn Bereichen "alle Nase lang" die Rechtsprechung und ich muss das Wissen nachhalten. Habe ich mich, wie in deinem Beispiel beschrieben, auf ein Spezialthema spezialisert, kann ich mich entspannt zurücklehnen und vieles um mich herum vernachlässigen bzw. vergessen.

--- End quote ---

sowas wird ja nicht formal vereinbart, es entwickelt sich einfach (nach meiner Erfahrung). Und es ist dann ja auch nicht so, dass die Leute sich langweilen, sie bekommen schon so viel Arbeit auf den Tisch, dass sie gut ausgelastet sind. Sie müssen sich dann ggf. eben nur in einem Spezialthema immer weiter fortbilden (oder eben zwei oder drei). Die sind dafür deutlich schwieriger und komplizierter, sonst wären sie ja Bestandteil der allgemeinen Aufgaben der Kollegen. Aber man erbringt deshalb ja nicht weniger Arbeitsleistung als andere, nur eben weniger breite Fortbildungen. Aber letztlich kann man ungewollt und ungeplant in so eine Schiene reinrutschen und stellt möglicherweise erst sehr spät fest, dass man sich selbst damit keinen Gefallen getan hat.
Der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sind beide den Weg des geringsten Widerstands gegangen und beiden ist es lange Zeit gut damit gegangen. Der Arbeitnehmer ist aber im worst case "der Depp", wenn er seine allgemeine Einsetzbarkeit eben nicht dauerhaft sicherstellt. Sowas passiert gerne auch mit Leuten, welche eben besonders engagiert sind für ihre Institution und weniger an sich denken sondern mehr daran, dass der Laden läuft.
Und wenn dann der Chef wechselt oder der Dienstherr plötzlich und dauerhaft keinerlei Wertschätzung mehr zeigt, dann stellt man fest, dass man sich verrannt (und im worst case verbrannt hat). Und dann kann der Frust groß sein.

Ich glaube aber, dass die meisten hier getätigten Aussagen "heiße Luft sind"; die Leute lassen hier meiner Meinung nach Dampf und Frust ab, in der Praxis erlebe ich so ein Verhalten "reduzierte Arbeitsleistung" bei uns nicht.



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