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Erfahrungen mit externen Kooperationen im Gesundheitsmanagement (Justiz)

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ReiseJung96:
Hallo zusammen,

ich arbeite in der Justiz NRW und bin für das Gesundheitsmanagement an meiner Dienststelle verantwortlich. In letzter Zeit erreichen mich vermehrt Anfragen von Beschäftigten und Beamten, ob Kooperationen im Rahmen des Gesundheitsmanagements – z. B. mit Fitnessstudios, Physiopraxen oder Ernährungsberatungen – möglich seien.

Nach meinem bisherigen Kenntnisstand ist dies innerhalb der Justiz aus Gründen der Korruptionsprävention eher kritisch zu bewerten bzw. nicht gestattet. Ich weiß allerdings, dass in anderen Bereichen – etwa im Ministerium des Innern oder bei der Polizei – solche Kooperationen durchaus praktiziert werden.

Daher meine Frage: Gibt es hier jemanden, der ebenfalls in der Justiz (in einem anderen Bundesland oder auf Bundesebene) tätig ist und Erfahrung mit diesem Thema hat? Sind dort Kooperationen im Gesundheitsmanagement erlaubt oder sogar üblich?

Vielen Dank vorab für eure Rückmeldungen!  :)

Faunus:
Hmm.. interessante Überlegung mit der "Korruptionsprävention"!
Möglichkeit dieser auszuweichen: Krankenkassen müssen gesetztlich  ein bestimmtes Budget für Präventionsmaßnahmen bereithalten. Bei uns an der Uni werden von einer - wie vermeide ich Schleichwerbung - der größten und sehr positiv bewerteten  KK - für mehrere Termine Rückengym,/Pilates/k.A, ein Trainer/in kostenfrei zur Verfügung gestellt und von der KK über dieses gesetztlich vorgeschriebene Budget abgerechnet.
Einfach mal anfragen! Ernährungsberatung gehört auch  in deren Programm.

Habt Ihr eine Uni in der Nähe und bietet die Uni-Sport an? Korruptionverdacht  bei einer Institution der Körperschaft des Öffentl. Rechts/gemeinnützigen anerkannten Stiftung dürfte eher nicht aufkommen.

Grinsekatze:
Ich arbeite zwar nicht in der Justiz, aber in einer Behörde, die mit einem Fitnessprogramm kooperiert. Wo siehst Du denn in dem Zusammenhang die Korruptionsgefahr? Und warum würde diese nur in Justizbehörden bestehen?

ReiseJung96:

--- Zitat von: Grinsekatze am 27.05.2025 12:19 ---Ich arbeite zwar nicht in der Justiz, aber in einer Behörde, die mit einem Fitnessprogramm kooperiert. Wo siehst Du denn in dem Zusammenhang die Korruptionsgefahr? Und warum würde diese nur in Justizbehörden bestehen?

--- End quote ---

Die Sorge bezieht sich weniger auf eine konkrete Korruptionsgefahr im klassischen Sinne, sondern eher auf die Wahrnehmung von Unabhängigkeit und Neutralität – insbesondere bei Justizbehörden.

Wenn z. B. eine Justizbehörde mit einem Unternehmen wie einem Fitnessstudio kooperiert, und dieses Unternehmen später in einem Verfahren vor dem Gericht auftritt oder in Verbindung mit einem Verfahrensbeteiligten steht, könnte allein der Anschein einer Interessenkollision entstehen. Selbst wenn objektiv keinerlei Einflussnahme vorliegt, könnte die Gegenseite argumentieren, dass eine Nähe zur Justiz bestehe – was zu Irritationen führen kann und eventuell die Entscheidung in einem Verfahren angreifbarer macht.

Gerade im Bereich der Justiz ist der Maßstab an Neutralität und Unabhängigkeit besonders hoch, weshalb dort mit möglichen Kooperationen besonders sensibel umgegangen wird.

ReiseJung96:

--- Zitat von: Faunus am 27.05.2025 12:17 ---

Habt Ihr eine Uni in der Nähe und bietet die Uni-Sport an? Korruptionverdacht  bei einer Institution der Körperschaft des Öffentl. Rechts/gemeinnützigen anerkannten Stiftung dürfte eher nicht aufkommen.

--- End quote ---


Auch die Idee, mit Uni-Sportangeboten oder Institutionen des öffentlichen Rechts bzw. gemeinnützigen Trägern zusammenzuarbeiten, ist ein guter Weg, mögliche Interessenskonflikte von vornherein auszuschließen.

Ich nehme das auf jeden Fall mit – danke nochmal für Deine Impulse!

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