Autor Thema: Die Qual der Wahl: PKV als Anwärter  (Read 379 times)

Jacuzzii05

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Die Qual der Wahl: PKV als Anwärter
« am: 09.06.2025 21:49 »
Guten Abend, schon mal vorab danke fürs Lesen! Es wird etwas ausführlicher.

Dieses Jahr im September gehts bei mir mit dem Dualen Studium los und ich bin gerade dabei, mich in das Thema PKV einzulesen.

Paar Daten über mich:
* m26
* 1,85m & 102kg
* Seit ~2 Jahren 3x Krafttraining pro Woche und aktuell auf Diät
* Nichtraucher
* Etwas Bluthochdruck seitdem ich 17 Jahre alt bin mit zwischenzeitlichen Schwankungen, verstärkt sobald ich etwas mehr Gewicht zugelegt habe (85kg+). Ursache konnte damals nicht gefunden werden, scheint alles in Ordnung zu sein. Ich würde diesbezüglich nochmal zum Arzt gehen können, war ich nämlich länger nicht mehr.
* Vor ~ 9 Jahren habe ich ein Muttermal entfernen lassen zur Sicherheit auf Empfehlung des Hautarztes, hat sich rausgestellt, dass es nichts gefährlicheres war.
* Der Untersuchung beim Amtsarzt findet im Juli statt.

Aktuell würde meine Wahl auf Barmenia fallen, da ich nur positives von ihr gehört habe. Sie steht zumindest nicht schlechter dar als andere  Versicherungen und ich möchte beim Thema Gesundheit auch nicht am falschen Ende sparen. Sollte ich noch eine andere Versicherung in Betracht ziehen? (evtl. als Plan B)

Jetzt frage ich mich wie ich am besten vorgehen soll. Ich möchte bezogen auf meine Gesundheit natürlich alle Informationen über mich preisgeben und nichts ungewollt auslassen.

1. Zuerst muss ich alle Informationen besorgen, bin dabei auf mehrere Optionen gestoßen:
* Patientenakten von Ärzten besorgen
* Abrechnungsdaten der Krankenkassen (Spare ich mir dann die Ärzte?)
* Kassenärztliche Vereinigung  (Was wäre hier noch zusätzlich zu holen?)

2. Selbst oder durch einen Makler eine anonyme Risikoanfrage stellen und hoffen, dass man reinkommt:
* Z.B. über Dr. Schlemann

Sollte ich noch irgendwelche Punkte beachten? Weitere Anlaufstellen? Welchen Weg würdet ihr in meinem Fall wählen? Wäre über jede zusätzliche Information dankbar.

Falls ich etwas vergessen habe, gerne nachhaken. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Start in die Woche :)

clarion

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Antw:Die Qual der Wahl: PKV als Anwärter
« Antwort #1 am: 09.06.2025 21:55 »
Ich würde die Unterlagen über die GKV besorgen. Es gibt Ärzte, die machen beispielsweise bei der Abrechnung aus einer Erkältung Asthma.

Gewerbler

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Antw:Die Qual der Wahl: PKV als Anwärter
« Antwort #2 am: 10.06.2025 07:58 »
Dem Grund nach klingt dein Vorgehen gut und es ist super, dass du dich rechtzeitig um das Thema kümmerst.

Ich würde wie @clarion auch über die Patientenquittung gehen, mit dem Risiko, dass eben "falsche" Diagnosen auftauchen und man dann schwerlich sagen kann "davon wusste ich nichts".

Den Plan B, C, D usw. wird dir ein Makler vermutlich dann nach der Risikovoranfrage dann präsentieren. Dann kann man immer noch überlegen, ob man irgendwie den "regulären" Weg nimmt oder doch die Öffnungsaktion ziehen muss - und falls ja, wo. :)

Saxum

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Antw:Die Qual der Wahl: PKV als Anwärter
« Antwort #3 am: 10.06.2025 09:42 »
Hallo,

gute Entscheidung mit der Patientenquittung und den Patientenakten oder zumindest eine Auflistung der Behandlungsdaten und Diagnosen. Über die Patientenquittung kann man auch ggf. noch Ärzte rauslesen, die man noch vergessen hatte. Gleiches gilt für die Kassenärztliche Vereinigung, auch hinsichtlich ggf. Behandlungen die "privat bezahlt" wurden.

Faustregel ist ambulant 3 Jahre, stationär 5 Jahre und Psychotherapie 10 Jahre und ggf. chronische / langfristige Erkrankungen oder Behinderungen "immer" angabepflichtig.

Das BMI ist tatsächlich "etwas" ungünstig aber (für mich als Laie) nicht dramatisch. Wenn der Bluthochdruck "mal war" und nicht (laufend) "behandlungsbedürftig" ist im Sinne von Medikation und Überwachung ist das eventuell nicht unbedingt angabepflichtg wenn es nicht explizit in den Gesundheitsfragen gefragt wird.

Im Zweifelsfall gilt aber immer "einmal Zuviel angeben als Zuwenig".

Wenn man über den Makler oder eben einen Fachmenschen geht, immer darauf achten dass dieser auch tatsächlich wirklich anonyme Risikovorabfragen stellt. Das kann man im Zweifelsfalle natürlich auch selbst machen - vom Beitrag wird es keinen Unterschied machen. Jede Krankenversicherung bewertet die ein und gleichen Diagnose und Vorerkrankungen komplett anderes, so dass tatsächlich "alles drin" sein kann, wenn auch nicht unbedingt immer auf Top-Niveau.

Grundsätzlich wird man bei der Wahl der Krankenversicherung nichts falsch machen, die Leistungen auf dem Niveau der Beihilfe sind ja bei allen relativ gleich. Nur bei manchen gibt es eben in Verbindung mit dem großen Beihilfeergänzungstarif nochmals weitere Optionen. Barmenia, ARAG, Signal Iduna -> Deutscher Ring, R+V und ggf. Ottonova.

Angaben ohne Bewertung und nur als Laie.

Ich kann nur wirklich empfehlen sich nicht auf die Aussagen der Vergleichsportale oder von Maklern alleine zu verlassen, sondern sich auch die Zeit zu nehmen und die Allgemeinen Versicherungsbedingungen sowie Tarifbedingungen "im Detail" selbst nachzulesen und ggf. auch nachzufragen. Zumindest bei den relevanten Leistungen wie Hilfsmittel, Rettungs-/Krankentransport, Ausland, Heilmittel, Arzneimittel, offene Kataloge oder Einschränkungen, Primärarzt oder freie Arztwahl, Häusliche Pflege, Pallativpflege, Anschlussheilbehandlung, Vorsorge-Rehabilitation und medizinische Rehabilitation etc.

corilo

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Antw:Die Qual der Wahl: PKV als Anwärter
« Antwort #4 am: 11.06.2025 09:46 »
Hallo,
ich habe mich auch 2013, mit Mitte 40, in den mittleren Dienst verbeamten lassen und habe es nicht bereut.
Ich habe mir dazu vorher, von meiner GKV eine Auskunft über die ärztlichen/zahnärztlichen Leistungen, sowie ggf. Krankenhausaufenthalte, nach § 83 SGB X geben lassen.
Die Aufstellung hat meine GKV auch ganz unkompliziert erstellt und zugesandt.
Dann bin ich die Liste(n) durchgegangen, um ggf. relevante Vorerkrankungen für die PKV (damals, alles innerhalb der letzten 3 Jahre) herauszusuchen.
Man ist echt überrascht, was die Ärzte alles abrechnen. Bei mir hatte eine ex-Ärztin eine "depressive Episode" abgerechnet. zum Glück außerhalb des abgefragten Zeitraums der PKV.
Alles in Allem hat es sich für mich bisher total gelohnt.