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Chancen mit Bachelorabschluss auf niedrigere EGs?
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Stern 9765:
Ich werde nächstes Jahr meinen Bachelorabschluss im Fach Öffentliche Verwaltung abschließen. Da ich nicht dual studiere, sondern ganz normal in Vollzeit (also quasi privat), muss ich mich selbst um eine Arbeitsstelle bemühen. Dabei steht noch ein Praxissemester aus. Nun ist es so, dass ich privat an meinen jetzigen Wohnort gebunden bin und nicht die Möglichkeit habe, umzuziehen, muss also bis zur Arbeit pendeln können. Mir ist klar, dass dies meine Jobaussichten einschränkt, aber ich will das Beste daraus machen. Da ich in einem ostdeutschen Bundesland wohne und hier stark in den Kommunalverwaltungen und auch auf Landesebene gespart wird, sollen einige Stellen wegfallen. Auch so ist die Haushaltslage hier angespannt. Dementsprechend muss ich mich eventuell auch auf Stellen bewerben, die nicht ein Studium voraussetzen, um meine Chancen weiter zu erhöhen, da mein letztes Praktikum auch die einzige Chance sein wird, mehr Praxiserfahrung zu sammeln.
Daher wollte ich fragen, wie die Aussichten stehen, wenn ich mich mit Bachelor auf Stellen bewerbe, die für Verwaltungsfachangestellte oder Kaufleute ausgeschrieben sind. Da ich nicht den Abschluss habe, dürfte es schlecht aussehen oder?
Meine zweite Frage wäre, wie hoch ihr die Chancen einschätzt, dass man durch ein Praktikum einen Einstieg schaffen könnte, wenn ich einen guten Eindruck hinterlasse. Das würde mir viel Stress bezüglich der Jobsuche nehmen, wenn das klappen könnte.
Hier auch der Hinweis, dass mein Studium inhaltlich den Anforderungen aus dem Positionspapier der Innenministerkonferenz vom 23./24. Juni 2005 und den Empfehlungen der Innenministerkonferenz vom 4./5./6. Dezember 2024 für die Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Dienstes entspricht. Mir ist klar, dass am Ende der Dienstherr entscheidet, ob er die Laufbahnbefähigung anerkennt, aber nur damit man meinen Abschluss inhaltlich mehr einordnen kann.
Kann ich mich damit erfolgreich auch auf Stellen des mittleren nichttechnischen Dienstes bewerben, sollte es mit einer Stelle im gehobenen Dienst aus diversen Gründen nicht klappen (z.B. weil sich zum aktuellen Zeitpunkt nichts Passendes finden lässt).
Für mich ist die Eingruppierung nicht so entscheidend, z.B. würde mir eine EG 6-8 auch genügen, wobei ich natürlich versuchen würde, die EG 9 anzupeilen. Da mir aber die Praxiserfahrung eines dualen Studenten fehlt und ich dann lediglich ein Praktikum vorweisen kann, ist mir klar, dass meine Ausgangslage da schlechter ist.
Autodoc:
Hallo,
Ich kann ja nur ganz generell und aus meinen Erfahrungen antworten. In meinem Bereich haben wir die letzten anderthalb Jahre fünf Praktikanten betreut. Das ging von um Schülerin bis hin zum Kandidaten der Jura studiert.
Die Tätigkeiten, die während des Praktikums ausgeführt wurden, entsprachen oft nicht dem direkten Anforderungsprofil der Stelle. Also es wurde immer bei Kollegen hospitieren und unterstützt. Das bringt dir den Mehrwert, dass du solche Tätigkeiten schon mal gemacht hast. Mein Arbeitgeber hat dadurch auch zwei Leute gewinnen können.
Zu der Frage, ob du überqualifiziert wärst auf eine normale Verwaltungsfachangestelltenstelle, kann nur dein jeweilige Arbeitgeber eine eindeutige Auskunft geben. Wir haben zum Beispiel mittlerweile stellen, ganz weit vom Anforderungsprofil gefasst, um überhaupt noch Personen zu bekommen.
Ich würde dir daher raten, so viele Praktikers wie möglich einzubauen.
Im Zweifel nach dem Studium, wenn du noch nichts gefunden haben solltest, einfach noch mal ein Praktikum bei einer dir in der Nähe befindlichen Verwaltung absolvieren.
MoinMoin:
"Kann ich mich damit erfolgreich auch auf Stellen des mittleren nichttechnischen Dienstes bewerben, sollte es mit einer Stelle im gehobenen Dienst aus diversen Gründen nicht klappen (z.B. weil sich zum aktuellen Zeitpunkt nichts Passendes finden lässt)."
Wenn ich bei Angestellte Worte wie gehobener Dienst etc. höre, dann handelt es sich um eine Denke aus dem letztem Jahrtausend.
Angestellte im öffentlichem Dienst unterliegen dieser Denke nicht mehr, gleichwohl viele Personaler (egal ob verbeamtete oder nicht) das noch nicht verinnerlicht haben.
Wenn ein AG will kann er dich auf Stellen zwischen EG1 und EG15 einstellen, ob es klug ist, das ist doch immer eine Einzelfallentscheidung, von Dir und von deinem AG.
"Daher wollte ich fragen, wie die Aussichten stehen, wenn ich mich mit Bachelor auf Stellen bewerbe, die für Verwaltungsfachangestellte oder Kaufleute ausgeschrieben sind. Da ich nicht den Abschluss habe, dürfte es schlecht aussehen oder?"
Nein, wenn der AG so dumm ist und gewisse Ausbildung als Voraussetzung in die Stellenausschreibung schreibt, dann darf er dich nicht berücksichtigen, wenn du sie nicht hast.
Kannst dich natürlich trotzdem bewerben, vielleicht findet sich dann was anderes im Hause oder die Ausschreibung wird angepasst für dich (so was habe ich auch schon erlebt).
Wenn er sie nur als wünschenswert deklariert, dann stehen dir Tür und Tor offen.
"Meine zweite Frage wäre, wie hoch ihr die Chancen einschätzt, dass man durch ein Praktikum einen Einstieg schaffen könnte, wenn ich einen guten Eindruck hinterlasse. Das würde mir viel Stress bezüglich der Jobsuche nehmen, wenn das klappen könnte."
Es ist immer gut ein Fuß in der Tür zu haben und sich bekannt zu machen.
Außer wenn man ein Unsympath ist, dann hat man dadurch nichts gewonnen. ::)
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