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TVÖD- Sozialabgaben

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JahrhundertwerkTVÖD:
Nun sollen die Sozialausgaben erhöht werden.
Dies führt zu einer erneuten Reduzierung der Netto Gehälter.
Betroffen. Hauptsächlich die sogenannten Besserverdiener.

Nun stellt sich die Frage der Solidarität

Ruft Verdi nun dazu auf, dass alle im TVÖD sich solidarisch zeigen um keine einseitigen Kürzungen zu sehen? So schnell werden die Erhöhungen/Angleichung wieder ad absurdum gesetzt.

Setzt sich Verdi dafür ein dass die Nettogehälter Angestellte/Beamte nicht immer weiter auseinander driften?

Lasst mich raten. Es wird nichts passieren und bei den nächsten Tarifverhandlungen werden wieder überproportionale Erhöhungen in den unteren EGs gefordert und Übernahme der Erhöhungen für die verbeamteten Kollegen.


Aleksandra:
Diese Erhöhung grenzt auch echt an Abzocke. Bevor einer meint, das wäre ja ganz normal, weil es an Inflation/Lohnentwicklung angepasst wird. Dem sei folgendes vor Augen geführt:

BBG 2024: 62.100 EUR
BBG 2026: 69.750 EUR
--> Das ist eine Erhöhung von 12,3% in zwei Jahren.
Wir brauchen glaube ich nicht darüber zu reden, ob es solch eine Lohn-Erhöhung im TVÖD bei mittleren bis höheren Entgeltstufen gegeben hat.

Nehmen wir mal als Beispiel EG12/3 (und lassen die Hinz-Beiträge mal weg), dann sieht man, dass man in 2024 knappe 2.000 EUR ÜBER der BBG gelegen hat, und in 2026 liegt man knappe 1.000 EUR UNTER der BBG.

Das ist doch alles nur noch Wahnsinn. Und es gibt ja noch politische Diskussionen, dass die BBG für KV/PV ZUSÄTZLICH noch mal um weitere 2.500 EUR angehoben werden soll.
Und dass die Beitragssätze in der letzten Zeit deutlich gestiegen sind und weiter steigen, das kommt auch noch dazu.

Und während Arbeitnehmer/Arbeitgeber zusammen pro Monat bis zu über 1.000 EUR für die Krankenkasse bezahlen, kommt vom Staat für Asylbeweber, Hartz4 etc nur ein Zuschuss von 130 EUR ins System.

Meine Forderung ist klar: Der Staat sollte für alle Transferempfänger den Zuschuss für Krankenkassen auf den Betrag erhöhen, den AG und AN zusammen bei Erreichen der BBG abführen müssen. Dann würden Beiträge und BBG schneller fallen als wir alle gucken können. Es kann und darf nicht sein, dass (berechtigte) Sozialleistungen nur von Beitragszahlern finanziert werden.

MoinMoin:
Du empfindest es also als Abzocke, dass die Grenze, ab der Angestellte Prozentual weniger als die Kollegen mit geringeren Einkommen in das System einzahlen, erhöht wird?
Kann ich verstehen, sehe aber anders.

Aleksandra:
das System ist ja fein ausbalanciert. Ab BBG geht man auch auf den Grenzsteuersatz von 42% zu. Wenn man jetzt die BBG weiter anhebt, dann hat man wirklich bald eine Abgabengrenzbelastung von über 50%. Dass eine Anhebung der BBG mit einer Abflachung der Steuerprogression einher geht, ist wohl wirklich nicht anzunehmen.

Und es bleibt dabei: Warum wird eine Sozialleistung wie die Krankenversicherung für Alle, hauptsächlich durch Beitragszahler finanziert? Nochmal: Krankenkassenbeiträge die durch den Staat gezahlt werden: ca. 130 EUR. Beiträge die durch Arbeit finanziert werden: bis über 1.000 EUR. Privatiers, Unternehmer, Beamte und privat Versicherte generell bleiben hingegen außen vor. Diejenigen die diese Sozialleistungen hauptsächlich finanzieren sind sozialversicherungspflichtige Beschäftigte...

Muckel:

--- Zitat von: Aleksandra am 08.09.2025 21:28 ---Diese Erhöhung grenzt auch echt an Abzocke. Bevor einer meint, das wäre ja ganz normal, weil es an Inflation/Lohnentwicklung angepasst wird. Dem sei folgendes vor Augen geführt:

BBG 2024: 62.100 EUR
BBG 2026: 69.750 EUR
--> Das ist eine Erhöhung von 12,3% in zwei Jahren.
Wir brauchen glaube ich nicht darüber zu reden, ob es solch eine Lohn-Erhöhung im TVÖD bei mittleren bis höheren Entgeltstufen gegeben hat.
...

--- End quote ---

Im Durchschnitt betrug die Tariferhöhung 2024 im TVöD 11,5% (https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/tarifbereiche/oeffentlicher-dienst/++co++fb079e38-d7c7-11ee-8c12-e1d549a6a001), der aktuelle Tarifabschluss kommt in 2026 mit 3% hinzu. Wo ist da die Ungerechtigkeit? Manchmal ist es gut, ein wenig demütig zu sein und nicht immer gleich loszuschimpfen. Und wer sich im Bereich des TVöD nicht gut aufgehoben fühlt, hat doch die Möglichkeit zu wechseln  ;)

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