Autor Thema: [HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte  (Read 1252 times)

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #15 am: 11.09.2025 07:31 »
Riesterrente?
Das haben wir auch mal ein paar Jahre gemacht und alles ruhend gestellt.
Bei  der gebotenen Rendite (ist gering, weil die Anbieter nicht so risikoreich anlegen können und Garantie geben müssen) und den  horrenden Verwaltungsgebühren sind wahrscheinlich Briefmarken ertragreicher.
ETF, Bitcoin, Gold. Das macht aktuell am meisten Sinn.

Ja? schafft ETF, Bitcoin und Gold jedes Jahr 35% +x Rendite garantiert, so wie der Riester im Ausgangssachverhalt?

DrStrange

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #16 am: 11.09.2025 07:40 »

Ja? schafft ETF, Bitcoin und Gold jedes Jahr 35% +x Rendite garantiert, so wie der Riester im Ausgangssachverhalt?

35% plus Rendite und das jedes Jahr? Das habe ich tatsächlich nicht aus dem Ausgangssachverhalt herausgelesen. Dann würde ich dazu gerne die entsprechende Rechnung sehen.

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #17 am: 11.09.2025 07:46 »

Ja? schafft ETF, Bitcoin und Gold jedes Jahr 35% +x Rendite garantiert, so wie der Riester im Ausgangssachverhalt?

35% plus Rendite und das jedes Jahr? Das habe ich tatsächlich nicht aus dem Ausgangssachverhalt herausgelesen. Dann würde ich dazu gerne die entsprechende Rechnung sehen.

Jahresbeitrag sind 4% vom brutto, maximal 2.100 € gekürzt um die staatlichen Zuschüsse. Also:

2.100
- 154 Basisförderung
- 185 Kind 1
- 185 Kind 2
========
1546 Beitrag für 2.100 € Ertrag

macht bei mir 36 % Rendite.

Diese steigt noch um die Verzinsung durch den Anbieter und reduziert sich um die Kosten des Anbieters. Kommen also noch so 1-2 % hinzu.

Liegt das Bruttoeinkommen unter ca. 50.000 € sinkt der Eigentanteil und bei gleichbleibendem staatlichen Zuschuss erhöht sich entsprechend die Rendite.

Rentenonkel

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #18 am: 11.09.2025 08:00 »
Wer für die Altersvorsorge riestert, steigert nicht nur die Rendite durch die staatliche Zulage, sondern kann die Aufwendungen dafür bis zu 4 Prozent seines Bruttoeinkommens, maximal aber 2100 Euro, von der Steuer absetzen. Je nach Einkommen und Steuerklasse senkt das die Steuerlast deutlich. Und es gibt weitere Steuervorteile – selbst wenn Sparer auf die staatliche Förderung verzichten.

Sparer müssen für den Teil ihres Einkommens, den sie in die Altersvorsorge stecken, keine Steuern zahlen. Bis zu einer Höhe von 2100 Euro können diese Ausgaben in der Anlage AV der Steuererklärung als Sonderausgaben eingetragen werden. Ehepaare, bei denen nur ein Partner unmittelbar förderberechtigt ist und der andere über den Partner „mitriestert“, können insgesamt 2160 Euro geltend machen. Dazu brauchen Sparer von ihrem Anbieter eine Bescheinigung über die Summe der selbstgezahlten Beiträge. Mittlerweile übermitteln aber viele Anbieter die Daten elektronisch ans Finanzamt, sofern die Vertragskunden dem zugestimmt haben.

Der Abzug der Sonderausgaben lohnt sich vor allem für kinderlose Alleinstehende und für Ehepaare mit hohem Einkommen. Die Stiftung Warentest rechnet vor: Ein Ehepaar, bei dem beide Partner jährlich je 30.000 Euro brutto verdienen, kann zum Beispiel 892 Euro zurückbekommen, wenn es den Höchstbeitrag von je 2100 Euro einzahlt. In diesem Fall ist die Differenz zwischen Zulagen und Steuerentlastung am höchsten. Weil Familien höhere Zulagen bekommen und entsprechend geringere Eigenbeiträge zahlen müssen, fällt die Steuerersparnis für sie entsprechend geringer aus.

Um eine doppelte Förderung durch Zulage und Steuerersparnis zu vermeiden, führt das Finanzamt die Günstigerprüfung durch. Es prüft, was sich für den Riester-Sparer im Einzelfall mehr lohnt: die Zulagen zu bekommen oder die Beiträge abzusetzen. Dazu zieht es – stark vereinfacht ausgedrückt – vom Einkommen die Riester-Einzahlungen ab. Von dieser Steuerersparnis werden die Zulagen abgezogen. Bleibt eine positive Differenz, wird dieser Betrag von der Steuerschuld abgezogen.

Durch diese zusätzliche Steuerersparnis bekommt man bei der Riester Rente daher tatsächlich mindestens 20 % Förderung; sei es durch die Zulagen selbst oder über die Steuererklärung.

Rentenonkel

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #19 am: 11.09.2025 08:21 »
Riesterrente?
Das haben wir auch mal ein paar Jahre gemacht und alles ruhend gestellt.
Bei  der gebotenen Rendite (ist gering, weil die Anbieter nicht so risikoreich anlegen können und Garantie geben müssen) und den  horrenden Verwaltungsgebühren sind wahrscheinlich Briefmarken ertragreicher.
ETF, Bitcoin, Gold. Das macht aktuell am meisten Sinn.

Die Zillmerung bei der Riester-Rente ist ein Verfahren, bei dem die einmaligen Abschluss- und Vertriebskosten für den Vertrag in den ersten fünf Jahren von den Beiträgen abgezogen werden. Dies führt dazu, dass in der Anfangsphase weniger Geld zur Anlage zur Verfügung steht, was die Rendite schmälert und die Flexibilität des Sparers reduziert. Anstatt die Abschlusskosten einmalig zu verlangen, werden sie in Raten von den Beiträgen abgezogen, die der Riester-Sparer zahlt. Im Gegensatz zu anderen Verträgen oder Versicherungen wie beispielsweise einem Bausparvertrag startet der Vertrag daher nicht im Minus und wirft von Anfang an Erträge ab.

Nach Ablauf der fünf Jahre fallen dann nur noch die Vertriebs- und Verwaltungskosten an, die je nach Gesellschaft variieren. Nach etwa 12 Jahren regelmäßigen Besparens ist in dem Vertrag dann in etwa das Vermögen, was der Zahlung der Beiträge inklusive der staatlichen Zulagen entspricht. Daher bieten viele Versicherungsgesellschaften nur noch Versicherungen mit einer Mindestlaufzeit von 12 Jahren an.

Wenn man sich stattdessen für eine alternative Sparform wie ETF entscheidet, muss diese allerdings dennoch die nicht in Anspruch genommenen staatlichen Zulagen und Steuerersparnisse einholen und überholen, um am Ende lukrativer zu sein. Das kann bei einer relativ geringen Förderquote (20 %) und einer langen Laufzeit gelingen; muss es aber nicht  ;D

Die Verbraucherzentralen kritisieren seit Jahren, dass die Produkte der Riester Rente zu teuer sind und nur alleine durch die steuerlichen Zuschüsse lukrativ sind. Dennoch gibt es diese Zuschüsse nur für dieses Produkt und dadurch sind sie, je nach Situation, meistens für den Verbraucher doch attraktiv; nicht aber für den Steuerzahler.

Das Besparen einer Riester Rente ist in der Gesamtschau aller Förderungen meistens besser als man denkt. Es ist jedoch aufgrund der besonderen Art der Zillmerung, aufgrund der nicht transparenten Steuerersparnis und dem jährlichen Schauen, ob der Dauerzulageantrag noch passt, mit etwas Aufwand verbunden und für einen Laien nicht auf den ersten Blick durchschaubar.

egonkrenz

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #20 am: 11.09.2025 08:22 »
bitte beachten:

a) nachgelagerte besteuerung (rente wird später voll versteuert)
b) begrenzte flexibilität hinsichtlich kapitalentnahme
c) abschluss und verwaltungskosten
d) förderung gering bei ledigen ohne kinder (ok hier nicht zutreffend aber für andere)

DrStrange

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #21 am: 11.09.2025 08:37 »
Jahresbeitrag sind 4% vom brutto, maximal 2.100 € gekürzt um die staatlichen Zuschüsse. Also:

2.100
- 154 Basisförderung
- 185 Kind 1
- 185 Kind 2
========
1546 Beitrag für 2.100 € Ertrag

macht bei mir 36 % Rendite.


Hmm ich komme da nicht auf 36% sondern 26,4%? Und der Beitrag sollte 1576€ sein?
Oder übersehe ich hier was?

Die Rendite ist ja schön und gut, allerdings sind diese Verträge null flexibel. Wenn man doch mal Geld benötigt, kann man nicht einfach kündigen. Wenn kein Kindergeldanspruch mehr besteht fällt auch die Kinderzulage weg.
Und die Vertriebs- und Verwaltungskosten können die hier schön vorgerechnete Rendite massiv schmälern.

Wenn jemand aber keine Ahnung oder Lust hat sich mit seinem hart erdientem Schmerzensgeld zu beschäftigen, ist Riester wahrscheinlich noch besser als gar nichts.

Kein Vorwurf.
Wir für unseren Teil wollen flexibel sein und in entsprechenden Phase auch mal schnell zukaufen. Aber das für hier zu weit.


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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #22 am: 11.09.2025 09:01 »
Jahresbeitrag sind 4% vom brutto, maximal 2.100 € gekürzt um die staatlichen Zuschüsse. Also:

2.100
- 154 Basisförderung
- 185 Kind 1
- 185 Kind 2
========
1546 Beitrag für 2.100 € Ertrag

macht bei mir 36 % Rendite.


Hmm ich komme da nicht auf 36% sondern 26,4%? Und der Beitrag sollte 1576€ sein?
Oder übersehe ich hier was?

Die Rendite ist ja schön und gut, allerdings sind diese Verträge null flexibel. Wenn man doch mal Geld benötigt, kann man nicht einfach kündigen. Wenn kein Kindergeldanspruch mehr besteht fällt auch die Kinderzulage weg.
Und die Vertriebs- und Verwaltungskosten können die hier schön vorgerechnete Rendite massiv schmälern.

Wenn jemand aber keine Ahnung oder Lust hat sich mit seinem hart erdientem Schmerzensgeld zu beschäftigen, ist Riester wahrscheinlich noch besser als gar nichts.

Kein Vorwurf.
Wir für unseren Teil wollen flexibel sein und in entsprechenden Phase auch mal schnell zukaufen. Aber das für hier zu weit.

korrekt. 1576 € Einzahlung, 524 € Rendite (allein durch staatliche Förderung).
Das macht einen Prozentwert von 33 %.

Flexibilität usw. wurde schon besprochen. Wer also an einer lebenslangen Rentenzahlung mit Mindestzahldauer und absoluter Sicherheit der eingezahlten Beiträge interessiert ist, für den wäre dies ein passendes Ergänzungsmodell.

Garantierte Rendite in der Höhe für ca. 20 Jahre schafft sonst kein Produkt. Insoweit aus meiner Sicht eine gute Ergänzung.


Rentenonkel

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Antw:[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte
« Antwort #23 am: 11.09.2025 13:43 »
Ganz so unflexibel ist die Riester Rente doch nicht. Es gibt tatsächlich mehrere Möglichkeiten, das Ersparte förderunschädlich auszahlen zu lassen:

a) als lebenslange Rente

b) bis zu 30 Prozent auf einen Schlag ohne Zweckbindung, den Rest als lebenslange Rente

c) den vollen Betrag, wenn die Rente besonders gering ausfällt (Abfindung einer Kleinstbetragsrente, derzeit etwa 45 Euro, was einem Kapitalbetrag von etwa 12.000 EUR entspricht) oder

d) zur Tilgung einer Restschuld für selbstgenutztes Wohneigentum.

Rentenonkel

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« Antwort #24 am: 11.09.2025 13:45 »
bitte beachten:

d) förderung gering bei ledigen ohne kinder (ok hier nicht zutreffend aber für andere)

Die Zulagen sind bei Ledigen gering, dafür ist der zusätzliche steuerliche Vorteil in der Einzahlungsphase regelmäßig sehr hoch.