Autor Thema: BW-Laufbahn verlängern oder 2030 Verbeamtung im öffentlichen Dienst anstreben?  (Read 667 times)

Typ87

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 4
Etwas zu mir:

-37 Jahre alt
-Fachabitur
-Abgeschlossene Ausbildung Kaufmann Einzelhandel
-Abgeschlossene Ausbildung Fachinformatiker Systemintegration

Ich bin seit 2018 in der Fachdienst Unteroffizier-Laufbahn welche 2030 endet.

Nun stehe ich vor der Überlegung, ob ich meine Dienstzeit 2030 wie geplant auslaufen lassen soll, oder ob ich in die Feldwebel-Laufbahn wechseln und damit bis 2038 weiter dienen soll.

Mein Ziel & Wunsch wäre eigentlich eine Verbeamtung im öffentlichen Dienst, zB beim Zoll oder in einer Beamtenlaufbahn innerhalb der Bundeswehr. Mir ist wichtig, später eine Pension und damit langfristige Sicherheit zu haben. Die große Unsicherheit für mich: Ist es realistisch, mit 42 Jahren (also bei Ausscheiden 2030) noch als Anwärter in eine Beamtenlaufbahn einzusteigen?

Der Wechsel in die Feldwebellaufbahn hätte natürlich Vorteile wie ein sicheres Gehalt und gute Versorgung für weitere 8 Jahre, aber auch Risiken. Auf eine Übernahme als Berufssoldat kann man sich nicht verlassen, und im schlimmsten Fall würde ich 2038 mit 50 Jahren ausscheiden. Dann wäre es sehr unwahrscheinlich, noch irgendwo verbeamtet zu werden.

Andererseits ist es abgesehen von den Übergangsgebührnissen auch wieder ein Risiko 2030 auszuscheiden und evtl nirgends Fuß fassen zu können.

Wie denkt ihr darüber und wozu würdet ihr mir raten? Evtl persönliche Erfahrungen?

Greif

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 34
Warum stellst Du nicht den BS-Antrag als UoP bevor Du über einen Wechsel in die Laufbahn der UmP stellst?
Die Quoten sehen anders aus und den Laufbahnwechsel könntest Du nach der Urkunde auch noch stellen.

Ich mein heraus zu lesen, dass es Dir bei der Bw gefällt und Du Dich gedanklich nicht ganz davon lösen kannst, um den eigentlich gewünschten (sicheren) Schritt in den mittleren Dienst zu gehen. Du eierst nämlich ein wenig um des Pudels Kern.

Ein Alter von 42 Jahren ist nicht das Problem. Vielleicht eher, dass Du das Lernen wieder für Dich entdecken musst.
Mach Dir einen Termin beim BfD und lass Dich zu den Themengebiete Beamtenlaufbahn und E-Schein beraten.

Asperatus

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 563
Vermutlich kann man als UoP nicht Berufssoldat werden?! Bei einem Wechsel in eine Feldwebellaufbahn müsste man vermutlich erst wieder zwei Beurteilungen abwarten, um sich als BS bewerben zu können?

Eine Verbeamtung mit 42 ist unkritisch. Falls man eine Laufbahnausbildung beginnt, wäre man aber sicher einer der ältesten. Evtl. Höchstaltersgrenzen gelten für SaZ 12 nicht, gibt es aber auch eher bei der Polizei als beim Zoll oder im Verwaltungsdienst.

Man sollte noch bedenken, dass man als Feldwebel nach aktueller Rechtslage mit 55 in den Ruhestand versetzt wird, wohingegen man als Verwaltungsbeamter grundsätzlich bis 67 im Dienst bleibt. Wenn man 42 Jahre ist, stellt sich also die Frage, noch 13 Jahre oder - fast doppelt so lang - noch 25 Jahre zu arbeiten.


Typ87

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 4
Danke für das Feedback.

Warum stellst Du nicht den BS-Antrag als UoP bevor Du über einen Wechsel in die Laufbahn der UmP stellst?
Die Quoten sehen anders aus und den Laufbahnwechsel könntest Du nach der Urkunde auch noch stellen.

Könnte ich, aber erlich gesagt würde ich falls es Sinn macht, lieber die Chance nutzen und es im öffentlichen Dienst probieren, bevor ich nicht zu alt bin.


Ich mein heraus zu lesen, dass es Dir bei der Bw gefällt und Du Dich gedanklich nicht ganz davon lösen kannst, um den eigentlich gewünschten (sicheren) Schritt in den mittleren Dienst zu gehen. Du eierst nämlich ein wenig um des Pudels Kern.

Tatsächlich ist es nicht so und ich kann mich sehr einfach von der Bundeswehr lösen. Habe die BW tatsächlich nie besonders gefühlt, auch wenn es ich es nicht hasse Soldat zu sein. Es gibt durchaus schöne Momente, Erinnerungen, interessanten Arbeitsalltag usw, aber ob ich das mein Leben lang machen möchte...weiß nicht.

Finanziell finde ich es auch attraktiv, aber was bringt es mir, wenn ich mit 50 ausscheide und traurig auf die vergebene Chance zurückblicke, es damals mit 42 doch nicht mit der Verbeamtung draußen probiert zu haben.

Dazu kommt, das es ü40 schwieriger wird Berufssoldat zu werden.

Vermutlich kann man als UoP nicht Berufssoldat werden?!

Man kann. Aber mich reizt die Alternative draußen mehr, wenn das Ausscheiden 2030 (also wenn ich 42 beim Ausscheiden bin) für mich Sinn macht. 2030 wäre auch von den Übergangsgebührnissen perfekt, da man nach 12 Jahren Dienstzeit den Maximalsatz von 60 Monaten bekommt.

Eine Verbeamtung mit 42 ist unkritisch. Falls man eine Laufbahnausbildung beginnt, wäre man aber sicher einer der ältesten.

Hört sich super an :)

Man sollte noch bedenken, dass man als Feldwebel nach aktueller Rechtslage mit 55 in den Ruhestand versetzt wird, wohingegen man als Verwaltungsbeamter grundsätzlich bis 67 im Dienst bleibt. Wenn man 42 Jahre ist, stellt sich also die Frage, noch 13 Jahre oder - fast doppelt so lang - noch 25 Jahre zu arbeiten.

Klar, ist auf jeden Fall ein enormer Unterschied wenn man 12 Jahre früher in den Ruhestand gehen kann. Aber es ist halt ein Pokern mit dieser Berufssoldat-Geschichte. Ich habe zwar prinzipiell Lust darauf Feldwebel zu werden, aber das geht nur mit einer Verlängerung bis 2038. Und wenn ich nicht BS werde, hat es sich eher nicht gelohnt. Mal davon abgesehen, das mich eine zivile Beamtenlaufbahn mehr reizt.

Mich interessieren hier besonders verschiedene Meinungen und Einschätzungen. Ich möchte mir ein möglichst realistisches Bild machen und freue mich über jede ehrliche Rückmeldung.

Warzenharry

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 475
Ich habe einen ähnlichen Schritt gemacht.
Ich war 12 Jahre Soldat (als HptFw raus) und habe, noch nach altem Recht, 2 Jahre vor DZE über den BFD und unter Zuhilfenahme des Z-Scheins mit 35 Jahren ein Studium an der HS Bund absolviert. (9/21)
Nun bin ich Beamter auf Lebenszeit im gehobenen Dienst, wieder bei der Bundeswehr und habe es nicht bereut. Ich wäre noch nicht mal Stabsfeldwebel, wenn ich BS geworden wäre.
Stattdessen bin ich mittlerweile A11.

Ich bereue nichts.   


Typ87

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 4
Ich habe einen ähnlichen Schritt gemacht.
Ich war 12 Jahre Soldat (als HptFw raus) und habe, noch nach altem Recht, 2 Jahre vor DZE über den BFD und unter Zuhilfenahme des Z-Scheins mit 35 Jahren ein Studium an der HS Bund absolviert. (9/21)
Nun bin ich Beamter auf Lebenszeit im gehobenen Dienst, wieder bei der Bundeswehr und habe es nicht bereut. Ich wäre noch nicht mal Stabsfeldwebel, wenn ich BS geworden wäre.
Stattdessen bin ich mittlerweile A11.

Ich bereue nichts.

Hast du dich für mehrere Beamtenlaufbahnen beworben? War das Studium anspruchsvoll?

Und hast du während deiner Dienstzeit versucht BS zu werden und entsprechend Anträge gestellt? Oder wusstest du schon währenddessen, dass du raus möchtest?

Warzenharry

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 475
Ja habe mich für mehrere Beamtenausbildungen beworben, wusste aber, dass Verwendungen bei bestimmten Behörden eher unrealistisch sein würden, da ich bereits Sesshaft (Frau, Kinder, Haus) war.
Das Studium war eigentlich ganz ok. Habe viel mitgemacht aber dafür wenig gelernt.
Mit deiner Ausbildung sollte das geistige Rüstzeug auf jeden Fall ausreichen.
Ich kann nur nicht einschätzen, ob das Fachabi reicht.
Ich habe mir mit der Meisterstufe die allg. Hochschulreife anerkennen lassen und so ins Studium gerutscht.

schimuetz

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 6
Ich habe einen ähnlichen Schritt gemacht.
Ich war 12 Jahre Soldat (als HptFw raus) und habe, noch nach altem Recht, 2 Jahre vor DZE über den BFD und unter Zuhilfenahme des Z-Scheins mit 35 Jahren ein Studium an der HS Bund absolviert. (9/21)
Nun bin ich Beamter auf Lebenszeit im gehobenen Dienst, wieder bei der Bundeswehr und habe es nicht bereut. Ich wäre noch nicht mal Stabsfeldwebel, wenn ich BS geworden wäre.
Stattdessen bin ich mittlerweile A11.

Ich bereue nichts.

Fast exakt wie bei mir, Vorbereitungsdienst auf kommunaler Ebene in NRW absolviert und nach einem Jahr A9 zurück zum Bund, mittlerweile auch A11.

Greif

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 34
Vermutlich kann man als UoP nicht Berufssoldat werden?! Bei einem Wechsel in eine Feldwebellaufbahn müsste man vermutlich erst wieder zwei Beurteilungen abwarten, um sich als BS bewerben zu können?
Diese Option ist schon seit Jahren genau so gesetzt wie Regelbeurteilungen für UoP.

Rollo83

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 467
Ihr vergleicht aber auch Äpfel mit Birnen.
Ihr vergleicht den Wechsel in eine höhere Laufbahn (gehobener Dienst) mit dem Verbleib in der Feldwebel Laufbahn (mittlerer Dienst). Das macht halt überhaupt keinen Sinn.
Ich war auch mal Feldwebel. Mit dem ersten Antrag OffzMilFD geworden. Danach mehr als pünktlich durchbefördert und während Kameraden mit denen ich begonnen habe noch Hauptfeldwebel sind bin ich schon Hauptmann A11 und habe schon mehrere A12 Stellen abgelehnt. Also der Wechsel in den gD geht auch als Soldat und stand heute gehe ich mit 56 Jahren in Pension.