Es besteht Einigkeit darüber, dass es hier nur um marginale Änderungen handelt. Natürlich kann man sich über den Pöbel echauffieren, der nur die Überschriften oder reißerische Artikel liest und nun tatsächlich denkt, den Muslimen werden zwei Feiertage geschenkt. Durch diese Haarspalterei lenkt man aber von der eigentlichen Frage ab: ist es richtig, dass der Staat durch diesen offiziellen Akt einen Schritt zur Verankerung des Islam in unserer Gesellschaft unternimmt.
Man kann das gerne als begrüßenswerte "Wertschätzung der muslimischen Bevölkerung gegenüber" und eine Anerkennung der Lebenswirklichkeit ansehen. Ob es der Diskussionskultur in Deutschland allerdings zuträglich ist, skeptische und andersdenkende Mitbürger bei erstbester Gelegenheit in ein Licht zu rücken, durch das sie als bildungsferne Menschen mit gefährlicher Gesinnungen abgestempelt werden, wage ich zu bezweifeln.
Wir erleben seit Jahren einen Zustrom von mittlerweile Millionen Menschen aus Ländern mit islamisch geprägten Gesellschaften. Oft wird der Aufenthalt dieser Menschen in Deutschland pauschal mit Verfolgung und Unterdrückung in den Herkunftsländern gerechtfertigt. Rechte von Mädchen und Frauen, Umgang mit Homosexuellen und Andersgläubigen - wir alle kennen die Berichte.
Nun lassen wir in Größenordnungen zahlreiche muslimische Männer in unser Land und das nicht nur vorübergehend, sondern mit einer Bleibeperspektive. Genau die Männer, die in ihren Herkunftsländern als dominantes Geschlecht in Ausübung und im Namen ihrer Religion für Zustände sorgen, die wir als Flucht- und Asylgrund anerkennen.
Vor diesem Hintergrund muss es legitim und zulässig sein, seine Sorgen zu äußern. Es gibt zahlreiche Beispiele von gut integrieren Muslimen. Häufig dort, wo sie in der Minderheit sind. Dort, wo sie in der Mehrzahl sind oder zumindest eine bestimmte Anzahl erreicht haben, sieht es mit Toleranz und Friedfertigkeit oft anders aus. Das gilt sowohl für einzelne Einrichtungen wie Schulen als auch teilweise ganze Stadtviertel.