Ja genau. Wäre von EG 6 Stufe 4 auf EG 9a.
Interessant wäre ob die 3 Jahre Beamter auf Probe verkürzt werden und welche Zeiten für die Stufe anerkannt werden.
Ich verstehe dich so:
Du hast die Wahl zwischen:
A) Einstellung in EG6 S4
B) Verbeamtung in A7 S?
mit Perspektive bis zu
A) EG9
B) A9
da du dich auf eine Stelle der Laufbahngruppe 1 2. Einstiegsamt beworben hast, korrekt?
In NRW gibt es bei Beamten in den A-Besoldungsgruppen ohnehin keine Stufen 0-2 soweit ich weiß. Wenn es keine Anrechnung geben sollte, würdest du somit in A7 S3 starten. Soweit also kein großer Unterschied.
Das wären im Beamtenverhältnis Stand 2025 inkl. Kinder/Familienzuschlag und Strukturzulage bei Annahme von Steuerklasse I und Mietstufe I etwa 3513.35€ brutto / 2929.94€ netto im Monat.
Im Angestelltenverhältnis Stand 2026 bei den selben Annahmen 3719.22€ brutto / 2377.78€ netto im Monat.
Du hättest als unser Musterbeamter also ganze 552,16€ mehr im Monat in der Tasche könnte man meinen.
Da du jetzt aber noch 50% deiner Gesundheitskosten über die PKV und Pflegepflichtversicherung abdecken müsstest, sofern du dich wie eigentlich fast alle Beamte für eine private Absicherung mit 50% Beihilfe entscheidest (alles andere macht kaum Sinn, da es in NRW bisher keine Pauschale Beihilfe gibt und du 100% der Kosten in der GKV selbst tragen müsstest, sofern du jetzt noch gesetzlich versichert bist und weiterhin freiwillig versichert bleiben wollen würdest) würdest du als gesunder Versicherungsnehmer in deinem Alter ohne Vorerkrankungen etwa 320,00€ im Monat an die PKV zahlen. Wenn eine Aufnahme nur über die Öffnungsaktion in Frage kommt nochmal 30% mehr.
Da bleiben dann noch 232,16€ übrig, aber wenn deine Frau auch in der PKV ist, bzw. falls sie gesetzlich versichert ist aber über kein Einkommen oder nur über solches unter der Geringfügigkeitsgrenze verfügt bzw. sie selbstständig ist und weniger als 20.000€ im Jahr verdient UND du sie mit in die PKV holen möchtest, müsstest du für sie (30% über PKV, 70% Beihilfe) und dein Kind (20% PKV, 80% Beihilfe) ebenfalls PKV/PV-Beiträge zahlen. Da wäre der Überschuss schnell aufgefressen. Du hast dann auch viel mehr Bürokratischen Aufwand. Im Alter fährst du mit der PKV aber vermutlich günstiger als in der GKV, da dein Beihilfesatz dann auf 70% steigt.
Ausserdem: die gesetzliche KV lässt sich meistens besser steuerlich absetzen.
Die Höhe der Besoldung und und des Entgelts entwickelt sich jeweils bis zu den Endämtern/Gruppen relativ konstant und gleich fort. Der finanzielle Unterschied zwischen A8 und A9 in der Stufe 3 ist eigentlich auch nicht sehr bedeutsam (3592.39€ brutto / 2983.89 netto in A8 S3 und 3756.19€ brutto / 3094.86€ netto in A9 S3). Soviel zum finanziellen Teil.
Die Pension fällt im Gegensatz zur Rente später natürlich üppiger aus, muss aber auch versteuert werden.
Bezüglich Probezeitverkürzung sehe ich anhand deiner Schilderung bzgl. Quereinsteiger erstmal wenig Aussichten.
Fazit: beides ist nicht verkehrt. Als Tarifbeschäftigter hast du etwas weniger Bürokratie. Als Beamter dafür bessere Absicherung im Alter, durch die PKV/Beihilfe und bei Krankheit. Du kannst eigentlich nicht viel falsch machen. Lohnenswert ist es trotzdem, alles in Bezug auf deine ganze persönliche Situation zu bedenken.
LG