Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 49774 times)

Rentenonkel

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,347
Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #675 am: 14.11.2025 08:28 »

Naja, da wirst du aber unsauber: Jedes Kind hat sein eigenes steuerfreies Existenzminimum (derzeit knapp 10k) - und das wird auf das Einkommen für jedes Kind angewendet. Um diesen Steuerfreibetrag gerechter zu gestalten (geringe Einkommen haben dadurch kaum entlastungen) hat man das Kindergeld eingeführt, was bei Normal- und Geringverdienern deutlich mehr wäre als eine Nichtbesteuerung des Existenzminimums. Von daher ist die Aussage "Existenzminimum wird zunehmen besteuert" wirklich falsch - im Gegenteil - mit jedem Kind bekommt man über das Kindergeld mehr "zurück" als man an Steuern sparen würde. 


Wenn man es genau nimmt, liegt der Kinderfreibetrag bei 6.672 EUR und darüber hinaus gibt es einen Freibetrag für die Betreuung, Erziehung und Ausbildung von 2.928 EUR. Diesen zweiten Teil gibt es allerdings nur solange, bis das Kind 18 Jahre alt ist, selbst wenn es darüber hinaus in Schul- oder Berufsausbildung ist.

Wenn man jetzt den Kinderfreibetrag mit dem sozialen Existenzminimum gegenüber stellt, wird man feststellen, dass der Bedarf eines Kindes inklusive KdU und Kosten der Bildung und Teilhabe regelmäßig nicht nur deutlich über den 255 EUR Kindergeld liegt, sondern immer auch über den genannten 6.672 EUR liegt, oft auch über den 10 K, wenn man beides zusammenrechnet. Darüber hinaus greift der Steuerfreibetrag auch nur bei den Steuern; Sozialabgaben werden, bis auf ein paar Nuancen bei der Pflegeversicherung, unverändert abgezogen.

Am Ende des Tages sind das auch nur Gedankenspiele, wie man die Geburtenrate in Deutschland, die bekanntermaßen zu niedrig ist, und somit die sozialen Sicherungssysteme vor Herausforderungen stellt, wieder anheben kann. Und da empfinden viele Menschen dieses System als ungerecht, weil 255 EUR Kindergeld im Monat eben nur einen sehr kleinen Teil des sozialen Existenzminimums des Kindes abdeckt, und ein größeres Einkommensplus als diese 255 EUR nur diejenigen haben, die entweder gar kein Einkommen haben oder am oberen Ende des Einkommensniveaus sind.

Deswegen, so denke ich, könnten an dieser Stelle finanzielle Verbesserungen für die Eltern helfen, mehr Paare dazu zu bewegen, (weitere) Kinder zu bekommen. Eine dauerhafte finanzielle Unterstützung in Form eines höheren Kinderfreibetrages hilft in meinen Augen mehr, als bspw das Elterngeld, das ja spätestens nach zwei Jahren wieder wegfällt.

So sagte schon Albert Einstein: Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,599
Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #676 am: 14.11.2025 09:09 »
Eltern müssen also von den Kinderlosen für Ihr Ungemach "Kinder" entschädigt werden!

@rentenonkel
Du propagierst hier letztlich vollständigen finanzieller Ausgleich mit gleichzeitiger ebenfalls finanzierte Betreuung durch andere (Kindergarten/Schule) für die Eltern, damit sie noch ein drittes Kind bekommen.
Ich bezweifle, das es deswegen mehr Kinder geben wird - auch wenn die von Dir angeführten Umfragen an Eltern mit Kindern was anderes sagen.

Die Eltern der Babyboomer haben anfänglich noch kein Kindergeld (für das 1. und 2. Kind) bekommen, Kita-Platz gehabt, konnten bezahlt zu Hause bleiben.... . Haben all die Errungenschaften mehr Kinder gebracht? Nein, es pendelt seit 40 Jahren um die 1,3+/-0,5 rum - trotz all der Guttis!

Ich sehe alleine eine Chance, die große Anzahl von "Verlierern" in unserer Gesellschaft endlich ins Boot zu holen. Mir sind jetzt schon zu viele Eltern überfordert.