Die ewige Karotte vor der Nase mit den "Erfahrungsstufen" oder besser Sitzfleischstufen. Man könnte meinen, der ÖD belohnt die, die es jahrelang aushalten dabei zu bleiben.
Der der am längsten im Sessel sitzt, der kann gem. TV-L auch am meisten und ist am leistungsfähigsten.
Wenn ich sehe, wie erste Verhandlungsrunde abgelaufen ist und mit welcher Energie man da für die Mitarbeiter ans Werk geht.... Passt zur "Standard" Arbeitsmoral im ÖD.
3 Stufen völlig aus. -> Stufe 1 (unter 1-2 Jahr Berufserfahrung), Stufe 2, Stufe 3 (nach 5 Jahren Berufserfahrung)
Einstellung sollte dann auch in der letzten Stufe "normal" sein, sofern die Berufserfahrung passt.
Insgesamt müsste man vielleicht mal wirklich versuchen Leistungsgerechte Zulagen einzuführen, die gezahlt werden MÜSSEN. Z.B für: Projektleitungsaufgaben, Übernahme von besonderer Verantwortung (Budget, Sicherheit), Personalverantwortung....
Dann hätte man zumindest einen Anreiz für die, die wollen und (noch) nicht woanders hingegangen sind. Die Übernahme von Verantwortung wird einem gerne als Bestandteil des Jobs genannt.
Dann gibt es da aber den e11er, der vollumfänglich Projekte leitet, in Präsenz anwesend sein muss (weil wird erwartet), Angebote einholt, Verträge unterschriftsfertig vorlegt, Preise aushandelt und insgesamt voll Selbstständig ist und daneben der andere e11 mit einen Bruchteil dieser Verantwortung unter voller Ausnutzung der Homeofficeoption..
Ersteren könnte man durchaus versuchen zu fördern. Dann scheitert man aber an dem unsinnigen Zulagensystem und zumeist an der Personalabteilung, die das alles ganz anders sieht.
Das Problem im ÖD ist leider immer noch:
Leistung lohnt nicht (oder nur selten) und Nichtleistung wird so gut wie nie sanktioniert oder hat irgendwelche Auswirkungen (monetär, Freiheiten, Möglichkeiten...).
Solange das so bleibt, werden die Leistungsträger, sofern Sie nicht zeitnah sich einen Arbeitsplatz suchen, der ihre Leistung wertschätzt, langfristig auch zu einem "Dienst - nach - Vorschrift" Mitarbeiter. Was auch nachvollziehbar ist, denn ein frisch geöltes kleines Zahnrad in einem eingerosteten Getriebe kann sich so schnell drehen wie es will. Man rubbelt die Zähne ab und wenn man zu lange im Getriebe verweilt, setzt auch der Rost an.