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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Zukunft ÖD am 14.09.2019 18:49

Titel: Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 14.09.2019 18:49
Hallo,
ich bin neu im Forum und habe mich mal grob quer gelesen, aber keine richtige Antwort auf meine Fragen gefunden.

Ich habe in 2 Wochen ein Vorstellungsgespräch beim Finanzamt.
Das freut mich erst mal sehr, da ich aus der Industrie raus möchte (nicht, weil ich, wie viele meinen, im ÖD einen Lenz schieben  möchte, sondern einfach eine Arbeit suche, mit der ich mich mehr identifizieren kann).

Ausgeschrieben ist die Stelle mit 6TV-L , spätere Entwicklung bis 9 TV-L möglich.

"Einstellung zunächst befristet für ein Jahr. Nach erfolgreicher Beendigung der theoretischen und praktischen Einarbeitung ist die anschließende Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis geplant"

Und hier beginnen meine Fragen. Erst hab ich mich über die Einladung sehr gefreut, aber nach Hinweis einer Bekannten habe ich im Net "Horrorgeschichten" gelesen, dass der öffentliche Dienst kaum noch entfristet.
Ich bin 49 Jahre alt... klar, Probezeit ist immer beim Neustart, aber ich möchte nicht "sehenden Auges" in die Arbeitslosigkeit laufen..
Was meint Ihr? Ist es so, wie das Net sagt, oder kann ich solchen "Aussagen" in der Anzeige vertrauen?

Und zum Gehalt: Wenn ich in die Tariftabellen schaue, kommt mir ja das Grausen. Würde ich auf jeden Fall in der Stufe 1 anfangen, oder wird mir meine Berufserfahrung irgendwie angerechnet?

Und alle sprechen ja immer von so vielen Vorteilen, die man im Öffentlichen Dienst hat? Ist das so, und wenn ja, welche?? (Mir kommt es hier in erster Linie um fianzielle Vorteile an, um evtl. Gehaltseinbußen auszugleichen, z.B. besondere Altersvorsorge, irgendwelche Zulagen, die ich in der Tariftabelle nicht sehe, oder so)

Und nach welcher Zeit (oder wovon hängt das ab) käme man in eine höhere Stufe?)

Ach ja, was mich auch noch wundert... ist es normal, dass das Land 100 Personen für den gleichen Aufgabenbereich für zig Finanzämter sucht???

Ihr seht, ich bin absoluter Laie, entschuldige mich schon mal für die doofen Fragen. Ich hoffe auf Eure Antworten!
Vielen Dank im Voraus!





Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Spid am 14.09.2019 19:15
Ich beantworte die Fragen in der Reihenfolge, in der sie gestellt wurden:

Nun...
Es gibt im öD hunderte unterschiedliche Arbeitgeber, die - außer daß sie zum öD gehören - wenig gemein haben.

Bei einschlägiger Berufserfahrung von mindestens einem Jahr bzw. drei Jahren besteht Anspruch auf Stufe 2 bzw. 3. Einschlägige Berufserfahrung ist eine solche, bei der die bisherige Tätigkeit nahezu unverändert fortgeführt wird. Förderliche Berufserfahrung kann der Arbeitgeber berücksichtigen. Ansonsten erfolgt die Einstellung in Stufe 1.

Mir ist niemand bekannt, der derlei erzählt.

Der öD hat weder Alleinstellungsmerkmale noch besondere Vorteile, die ihn von AG außerhalb des öD abheben würden.

Die Verweildauer in einer Stufe ist grundsätzlich ihre numerische Bezeichnung in Jahren.

Ja.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 14.09.2019 19:31
Hallo,
vielen Dank für Deine Antworten. Das hilft mir schon mal etwas weiter.
Ich meinte mit "Vergünstigungen", dass immer behauptet wird, die Versicherungen (KFZ, etc) und Kredite wären günstiger, Rente hoch und gesichert, und sonstige Klischees, die man hört, sobald man auf den ÖD zu sprechen kommt.
Aber wenn das alles nicht zutrifft, dann muss ich mir da auch keine Gedanken machen.
Allerdings habe ich jetzt im Net einen Nettolohnrechner bemüht und da wurde nach "Zusatzversorgung" gefragt, irgendwas mit VBL und %-Zahlen... sowie monatliche Zulagen (in Euro) und "Korrektur Sonderzahlung Ost".
Was muss ich mir darunter denn vorstellen?
Ich wusste nicht, was ich bei der Zusatzversorgung anklicken soll....
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Spid am 14.09.2019 19:45
Die „Zusatzversorgung“ ist eine wenig attraktive bAV. Die gesetzliche Rente der TB im öD unterscheidet sich in nichts von der außerhalb des öD. Es gibt Versicherungsgesellschaften, die in einigen Versicherungsarten neben Vergünstigungen für andere risikoaverse Gruppen auch günstigere für Beschäftigte im öD anbieten.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 14.09.2019 19:53
Ah, danke!
Also klicke ich da am besten "keine" an, es ist also freiwillig?

Kannst Du mir noch Deine Einschätzung geben, in wieweit man der Aussage in der Anzeige trauen kann, dass eine Übernahme geplant ist (also wirklich geplant ist und nicht nur zum "Bewerberfang" dient?
Du scheint Dich ja bestens auszukennen :-)
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Spid am 14.09.2019 20:00
Nein, die Zusatzversorgung ist nicht freiwillig. Sie ist durch Tarifvertrag verpflichtend und in ihrer Durchführung festgelegt.

Wie soll ich beurteilen, ob ein ungenannter AG tatsächlich nicht nur die Absicht hat, ein befristetes Arbeitsverhältnis unbefristet fortzusetzen, sondern diese Absicht in einem Zeithorizont von mehr als einem Jahr auch tatsächlich in die Tat umsetzen wird?
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Max am 14.09.2019 20:05
Die VBL ist Pflicht. Freu dich,  da können diese "Fat Cats" im öD richtig absahnen ::)
Bei 3000 Brutto/1000*1,1 Altersfaktor (sinkt nach Alter bis 0,8)*4 = 12 Euro monatliche Bruttorente. Rentiert sich überhaupt nicht.
Eine Garantie der Entfristung gibt es nicht.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2019 09:42
Es ist arg unwahrscheinlich, dass du mehr als Stufe 1 bekommst, da du ja noch auszubilden bist.
Man kann ja davon ausgehen, dass du keine einschlägige Berufserfahrung hast.
Und förderliche Zeiten würde man dir wohl nur anerkennen, wenn du der einzige taugliche Kandidat bist und klar sagst: Ich kommen nur wenn ich Stufe x erhalte.

Die VBL als bAV ist ein nettes Zubrot, bezogen auf das was du von deinem Brutto hinzupackst. Einige würden mit dem Geld per Aktionengeschäfte sich möglicherweise eine höhere Rendite erarbeiten. Lohnt aber nicht als Argumentation, da man dem eh nicht entfliehen kann.

öD Tarife bei Versicherungen kannst du dir ja mal selber bei Vergleichsportalen anschauen, ob da was geht. Auch bei Banken kann es von Vorteil sein für Darlehen, aber das als Grund zu nehmen ist auch Unsinn.

Andere Vorteile: wie Arbeitszeitmodel, Umgang mit Arbeitsdruck, .....
ist alles abhängig von der Dienststelle, den Referatsleitern etc.
Ich kann kommen und gehen wie ich will, muss nur meine direkten Kollegen informieren. Andere haben Kernarbeitszeiten.
Gekündigt wurde in meinem Umfeld auch noch nie jemand wegen Minderleistung, noch nicht mal eine angebrachte und tarifliche mögliche Verlängerung der Stufenlaufzeit wurde gemacht. Da ist man safe.

Übernahme? Demographischer Wandel blablba,.... Alterstruktur in den Ämter,.... Personalmangel ..... , fehelnde Beamten und damit Verlagerung auf Tarifbeschäftigte, ....
Glaskugel an: Übernahme wahrscheinlich, wenn man keine obergraupe ist.

Um welchen Bereich geht es denn? in welchen Bundesland.
In Niedersachsen werden z.B. gerade diverse FA fusioniert.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zappato am 15.09.2019 09:56
Die VBL ist Pflicht. Freu dich,  da können diese "Fat Cats" im öD richtig absahnen ::)
Bei 3000 Brutto/1000*1,1 Altersfaktor (sinkt nach Alter bis 0,8)*4 = 12 Euro monatliche Bruttorente. Rentiert sich überhaupt nicht.
Eine Garantie der Entfristung gibt es nicht.

Ganz so übel ist die VBL nun auch nicht, gemessen an dem Eigenbeitrag, den man dafür leisten muss. Mit 49 ist der Altersfaktor natürlich eher schlecht. Wenn man mal von Stufe 1 in E6 ausgeht und (ohne Tarifsteigerungen) einfach hochrechnet, kann man etwas mehr als 200 € Bruttorente daraus erwarten. Klingt wenig? Klar, aber für 200 € monatliche Rente muss man über den Daumen gepeilt 60.000 € Anlagevermögen haben. Das muss man dann mit 49 erstmal aufbauen, wenn man die Schwankungen am Aktienmarkt aufgrund der Zeit vielleicht nicht mehr aussitzen kann. In E6/1 beträgt der VBL Eigenbeitrag keine 50 € pro Monat. Bitte mal die Rendite überlegen, wie man mit 50 € Sparrate pro Monat in 18 Jahren (Rente mit 67) noch auf 60.000 € Anlagevermögen kommen möchte.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Spid am 15.09.2019 10:06
Ob irgendein Beitrag - ob in den staatlichen Zwangsversicherungssystemen oder in der bAV - nominell vom AG oder vom AN getragen wird, ist doch Augenwischerei. Der AN muß immer das AG-Brutto erwirtschaften/wert sein, sonst gibt es ihn nicht. Mithin gehört auch der AG-Teil zum Eigenbeitrag, der zu berücksichtigen ist.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 15.09.2019 10:41
Nein, die Zusatzversorgung ist nicht freiwillig. Sie ist durch Tarifvertrag verpflichtend und in ihrer Durchführung festgelegt.

Wie soll ich beurteilen, ob ein ungenannter AG tatsächlich nicht nur die Absicht hat, ein befristetes Arbeitsverhältnis unbefristet fortzusetzen, sondern diese Absicht in einem Zeithorizont von mehr als einem Jahr auch tatsächlich in die Tat umsetzen wird?

Hmm.. dann verstehe ich wiederum nicht, warum man in diesem Berechnungssystem Zusatzversorgung "nein" anklicken konnte....

Natürlich kannst Du das nicht wirklich beurteilen. Mir ging es um eine Tendenz, inwieweit man solchen Aussagen in der Stellenbeschreibung glauben kann.. beworben habe ich mich bei der Finanzverwaltung des Landes NRW.
Für mich ist es verwirrend, dass man gleich 100 Personen für nahezu alle "Filialen" im gleichen Arbeitsbereich sucht...
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 15.09.2019 10:43
Es ist arg unwahrscheinlich, dass du mehr als Stufe 1 bekommst, da du ja noch auszubilden bist.
Man kann ja davon ausgehen, dass du keine einschlägige Berufserfahrung hast.
Und förderliche Zeiten würde man dir wohl nur anerkennen, wenn du der einzige taugliche Kandidat bist und klar sagst: Ich kommen nur wenn ich Stufe x erhalte.

Um welchen Bereich geht es denn? in welchen Bundesland.
In Niedersachsen werden z.B. gerade diverse FA fusioniert.

Wieso in der Ausbildung? Meinst Du, weil ich in dem Bereich noch  nicht gearbeitet habe?
Denn mit 49 Jahren verfüge ich ja schon über eine reguläre (freie Wirtschaft) Ausbildung, was auch gefordert war.


Es geht um die Finanzverwaltung des Landes NRW, Grundstücksstelle... da werden zig Leute für alle FA gesucht....
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 15.09.2019 10:46
Ich danke Euch für die bisherigen Antworten, wenn sie auch manch neue Frage "aufwerfen".
Aber das zeigt mir schon mal, dass der allgemeine Tenor, was Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft im ÖD angeht, nicht stimmt.
Vielen lieben Dank!!
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2019 11:25
Wieso in der Ausbildung? Meinst Du, weil ich in dem Bereich noch  nicht gearbeitet habe?
Deswegen sagte ich "Ausbildung".
"Einstellung zunächst befristet für ein Jahr. Nach erfolgreicher Beendigung der theoretischen und praktischen Einarbeitung ist die anschließende Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis geplant"
Du hast Berufserfahrung, aber eben keine einschlägige.
Zitat
Es geht um die Finanzverwaltung des Landes NRW, Grundstücksstelle... da werden zig Leute für alle FA gesucht....
jaja, wegen der Grundsteuerreform, wo alles neu Bewertet werden muss, da ist halt ne Menge zu machen. Darum dieses Attacke auf den Arbeitsmarkt.

Wenn dann alles abgearbeitet ist, dann wird man die guten Übernehmen und für neue Aufgaben einsetzen und die überflüssigen vielleicht nicht.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 15.09.2019 11:45
Danke für diese ehrlichen Antworten.
Das macht mir echt Mut  :-[
Sollte es wirklich die Stufe 1 werden, hat es sich eh erledigt. Das wäre ein monatlicher Verlust, den ich nicht verkraften kann.

Aber jetzt weiß ich eher, wie ich das einschätzen muss und werde mich entsprechend vorbereiten.
Vielen Dank!
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Lydana am 15.09.2019 11:59
Hallo und erstmal viel Glück für das Vorstellungsgespräch.

Für die Grundstücksstellen wird jetzt zum 3. Mal eingestellt, ich gehörte zu der ersten Welle.

Zitat
Was meint Ihr? Ist es so, wie das Net sagt, oder kann ich solchen "Aussagen" in der Anzeige vertrauen?

Das erste halbe Jahr dient der Ausbilung in mehrwöchigen Lehrgängen plus praktischer Ausbildung in den Ämtern. Am Ende der theoretischen Ausbildung wird eine Prüfung geschrieben, deren Bestehen Vorraussetzung für die Übernahme ist. Außerdem beurteilt nach ca. 10 Monaten das Amt den Beschäftigten ob er/sie ins bestehende Team passt.
Gewollt ist in dem Fall die Übernahme, da wie gesagt, die Grundsteuerreform ansteht und dafür Leute fehlen.

Zitat
Und nach welcher Zeit (oder wovon hängt das ab) käme man in eine höhere Stufe?)

Ob eine Höhergruppierung möglich ist hängt stark vom Amt ab.
Wie ist die Arbeit verteilt? Wer hat welche Aufgabe übertragen bekommen?
Nur durch Zeitablauf erfolgt keine automatische Höhergruppierung.

Zitat
Und zum Gehalt: Wenn ich in die Tariftabellen schaue, kommt mir ja das Grausen. Würde ich auf jeden Fall in der Stufe 1 anfangen, oder wird mir meine Berufserfahrung irgendwie angerechnet?

Da sich relativ viele bewerben, ist es schwierig mehr als Stufe eins zu bekommen. Die Berufserfahrung ist ja in der Regel nicht einschlägig.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2019 12:34
Sollte es wirklich die Stufe 1 werden, hat es sich eh erledigt. Das wäre ein monatlicher Verlust, den ich nicht verkraften kann.
Wie gesagt, ein Anrecht auf die Stufe 3 hättest du nur, wenn du einschlägige BE hättest, hast du aber nicht.
Der AG kann (wenn er will) dir jedoch die förderliche Zeiten anrechnen du du möglicherweise mitbringst, dann kann er dir jede Stufe (sofern due 15 jahre förderliche Zeiten hast, wovon ich jetzt mal von ausgehe) anbieten.
Wenn bei denen Notlage herrscht, weil sie niemanden finden, dann ist eine Stufe 3 nicht unwahrscheinlich.
Das musst du aber vor Vertragsabschluss klären und dort fixieren, hinterher geht es nicht mehr.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: RZFler am 15.09.2019 16:40
Zitat
Und hier beginnen meine Fragen. Erst hab ich mich über die Einladung sehr gefreut, aber nach Hinweis einer Bekannten habe ich im Net "Horrorgeschichten" gelesen, dass der öffentliche Dienst kaum noch entfristet.

Dass der "öffentliche Dienst" nicht entfristet ist viel zu allgemein.
Es gibt viele Tarifbeschäftigte die nach einer Weile in der Finanzverwaltung entfristet wurden, bei uns im Rechenzentrum der Finanzverwaltung wurden vor kurzer Zeit erst wieder Stellen durch das Ministerium der Finanzen zur Entfristung freigegeben, davon sogar einige meiner direkten Kollegen. In den einzelnen Finanzämtern sollte dies nicht anders aussehen.

Einige Beamte und Tarifbeschäftigte nutzen sogar die Möglichkeit sich von den allgemeinen Verwaltungstätigkeiten umzuorientieren und wechseln einige Zeit dann in die IT-Stellen für grundlegende IT Aufgaben und später dann zu uns in den Supportbereich oder als Jungprogrammierer in die Entwicklerreferate. Ein Tarifbeschäftigter Kollege hier im Haus ist letzten Monat sogar ins Ministerium fürs Innere gewechselt.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: WasDennNun am 15.09.2019 17:06
Einige Beamte und Tarifbeschäftigte nutzen sogar die Möglichkeit sich von den allgemeinen Verwaltungstätigkeiten umzuorientieren und wechseln einige Zeit dann in die IT-Stellen für grundlegende IT Aufgaben und später dann zu uns in den Supportbereich oder als Jungprogrammierer in die Entwicklerreferate.
OFFTOPIC: Und darum haben wir eine solche IT Landschaft wie wir sie haben im öD.

Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: RZFler am 15.09.2019 17:14
Einige Beamte und Tarifbeschäftigte nutzen sogar die Möglichkeit sich von den allgemeinen Verwaltungstätigkeiten umzuorientieren und wechseln einige Zeit dann in die IT-Stellen für grundlegende IT Aufgaben und später dann zu uns in den Supportbereich oder als Jungprogrammierer in die Entwicklerreferate.
OFFTOPIC: Und darum haben wir eine solche IT Landschaft wie wir sie haben im öD.

Mehr Offtopic:
Naja ohne jetzt ins Detail zu gehen, aber daran liegt es nicht.  ;D

Es sind Sprunbrettstellen und die meisten landen dann im Support für die Finanzämter oder können dadurch in den Entgeldgruppen weiter kommen. Aber ja die Ausbildung von Entwicklern innerhalb der Verwaltung ist halt nicht wirklich durchdacht. Für die Peanuts die man für externe Bewerber anbietet bekommt man halt dann halt auch nur Programmier"äffchen" und keinen gut ausgebildeten Software-Engineer. Für die Infrastruktur sitzen in den Referaten dann dann doch entweder Personen die die Landschaft selbst mit aufgebaut hat, Tarifbeschäftigte die Extern gelernt haben oder zugekaufte Consultants.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 15.09.2019 20:21
Ich danke Euch sehr!!
Ist alles sehr interessant für mich!! Gibt mir alles ein etwas runderes Bild!!
Danke!
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: WasDennNun am 16.09.2019 07:32
Einige Beamte und Tarifbeschäftigte nutzen sogar die Möglichkeit sich von den allgemeinen Verwaltungstätigkeiten umzuorientieren und wechseln einige Zeit dann in die IT-Stellen für grundlegende IT Aufgaben und später dann zu uns in den Supportbereich oder als Jungprogrammierer in die Entwicklerreferate.
OFFTOPIC: Und darum haben wir eine solche IT Landschaft wie wir sie haben im öD.

Mehr Offtopic:
Naja ohne jetzt ins Detail zu gehen, aber daran liegt es nicht.  ;D

Leider doch, wenn du mal in Gremien gesessen hast, die über Landes/Bundesweite IT Entscheidungen befinden und du dann siehst, welche "IT Spezialisten" dort die Entscheidungsgrundlagen vertreten, dann kann man sich nur wundern, dass die IT überhaupt funktioniert.

Guck dich mal um wie viele IT Stellen in den "IT Ämtern" (angefangen im ITZ Bund und ebenso in den entsprechende Bereichen in den Ländern) von ausgebildeten ITler besetzt sind.
Meine Schätzung nach weit unter 15%.
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Kryne am 16.09.2019 10:52
Also zum Thema wurde ja viel gesagt, gebe aber trotzdem noch mal meinen Senf dazu ;)

Was das Thema Entfristung angeht, so habe ich es bisher noch nicht erlebt (Kommunalbereich!), dass eine angestrebte Entfristung nicht auch so gekommen ist. Bisher wurden bei uns alle entfristet. Das kann natürlich bei jedem AG anders sein, wie schon gesagt kann dir hier keiner was versprechen. Ich denke aber, wenn man jemanden mit Mühe ein Jahr einarbeitet, in denjenigen investiert (Schulungen etc.) und er seine Arbeit ordentlich macht, dann wird man auch wirklich anstreben ihn zu halten. Und sachgrundlos dürfen sie nicht Befristung an Befristung und Befristung hängen. Das ist ja limitiert wie oft das geht.

Was die Stufen angeht, so kannst du da natürlich auch handeln. Wenn du nix sagst, dann kommst du 100% in Stufe 1. Hier musst du halt drauf hinweisen, dass du dich finanziell nicht (langfristig) verschlechtern willst und daher in Stufe 3 anfangen willst. Weiß ja nicht was du in der FW bisher gemacht hast und was du nun im ÖD machen wirst, vielleicht kannst du da ja noch irgendwie punkten wenn du dich im Sektor generell auskennst. Man wird z.B. keinen Tiefbauingenieur von einem Ing. Büro der in den ÖD wechselt mit einer Stufe 1 abspeisen können, auch wenn das Tätigkeitsfeld sich dabei ändert.

Stufenlaufzeit vielleicht nochmal ganz einfach erklärt, du bist 1 Jahr in 1 und kommst in 2. Du bist dann 2 Jahre in 2 und kommst in 3. Dann bist du 3 Jahre in 3 und kommst in 4 usw.

Die Gruppe (E6 usw.) ändert sich nur, wenn du neue (zusätzliche?) Tätigkeiten dazu bekommst.

Bei Versicherungen spart man in der Tat. Ich spare bei der KFZ Versicherung ca. 15€ im Monat, da ich bei meiner Versicherung in die Gruppe ÖD (inkl. TB und Beamte) falle, die wohl risikoärmer eingestuft wird.

Bei Krediten hast du auch einen Vorteil, zumindest sobald du unbefristet angestellt bist. So zumindest meine Erfahrung und das bestätigt einem auch jeder Bankberater wenn man wirklich mal einen Kredit braucht. Hier bist du als TB halt nicht auf dem Level eines Beamten, aber doch nah dran.

 
Titel: Antw:Zukunft öffentlicher Dienst?
Beitrag von: Zukunft ÖD am 16.09.2019 18:00
Vielen lieben DANK!!!