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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: tschina am 15.12.2021 06:43
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Hallo,
wir haben eine Gruppenarbeit (ohne Hilfe) für Arbeitsrecht fertiggestellt und wir wollten jetzt kurz vor der heutigen Präsentation heute Nachmittag doch mal hier nachfragen, ob sich unser Fazit mit denen von Euch hier deckt.
Wir sind nämlich zu dem Ergebnis gekommen, dass jeder Arbeitszeitbetrug begeht, da folgende Dinge wohl jeder mal tut und nicht zur Arbeitszeit gehören:
- Kaffe kochen und holen
- sich recken und strecken, dehnen
- rauchen
- hier mal schne ein privates Telefonat
- dort mal noch Whatsapp-Nachrichten checken
- nach der offiziellen Mittagspause, die noch sehr gerne um ne halbe oder ganze Stunde zum Quatschen verlängert
...
Wie seht ihr das bitte?
Dankeschön.
LG
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...ihr habt das private Atmen während der Arbeitszeit vergessen... ::)
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der Toilettengang wurde ausgelassen, das irritiert mich, da dieser höchstrichterlich als privates Vergnügen eingestuft wurde und es kein Arbeitsunfall ist, wenn man sich dort verletzt.
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der Toilettengang wurde ausgelassen, das irritiert mich, da dieser höchstrichterlich als privates Vergnügen eingestuft wurde und es kein Arbeitsunfall ist, wenn man sich dort verletzt.
Wir haben ja alle unsere Beispiele mit Urteilen begründet, aber das Urteil kennen air nicht. Wie lautet das bitte? Danke.
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Raucher stechen bei uns immer aus. Bei einem meiner ehemaligen AG wurde es allerdings während der Arbeitszeit geduldet.
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der Toilettengang wurde ausgelassen, das irritiert mich, da dieser höchstrichterlich als privates Vergnügen eingestuft wurde und es kein Arbeitsunfall ist, wenn man sich dort verletzt.
Wir haben ja alle unsere Beispiele mit Urteilen begründet, aber das Urteil kennen air nicht. Wie lautet das bitte? Danke.
..das Urteil bezüglich "Recken, Strecken und Dehnen" möchte ich gerne haben ;D
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Genauso das fürs Kaffee kochen ::) Wäre mir neu, dass man nicht trinken darf während man arbeitet :D
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Genauso das fürs Kaffee kochen ::) Wäre mir neu, dass man nicht trinken darf während man arbeitet :D
Ohne Alkohol müssten viele wohl Antidepressiva nehmen -> niedrigerer Krankenstand, Ersparnis für KV!
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Hallo,
wir haben eine Gruppenarbeit (ohne Hilfe) für Arbeitsrecht fertiggestellt (...) dass jeder Arbeitszeitbetrug begeht,
Dann rate ich euch ganz dringend, Hilfe zu holen. Ansonsten wird die Präsentation des Ergebnisses ziemlich peinlich.
Es sollte schon zu denken, wenn euer Fazit ist, dass jeder immer betrügt. Wie die Sache mit den Geistfahrern, sind es wirklich hunderte oder bin ich es?
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Abwegig scheinen mir o. g. Punkte nicht zu sein.
Ich hatte diesbzgl. auch mal Aufzeichnungen.
Kaffee kochen und holen, Toilettengänge, "Sport" ... sind alles Privatvergnügen und ich weiß, dass es bzgl. der ein oder anderen Sache Urteile von Sozialgerichten (Länder oder auch vom Bund weiß ich jetzt nicht), dass Unfälle und Folgen derer bei diesen Dingen nicht von der BG gedeckt sind und somit kein Arbeits-/Wegeunfall sind. Daher keine Arbeitszeit.
Ich kenne solche Arbeitszeitschnorrer leider, die meinen 30 Min sich offiziell ausstempeln zu müssen, währenddessen schnell in die City hopsen, um Einkäufe zu tätigen, nach Rückkehr sich wieder einstempeln, dann sich in Ruhe nen Kaffee kochen, ihr Mittagessen aufwärmen und damit sich im Nachbarbüro bei Gleichgesinnten versammeln, um dann ne Stunde vor sich hin zu kichern und lachen. Genauso verhält es sich mit Rauchern, meiner Meinung nach eine Dreistigkeit, sich für son ungesundes Verhalten nicht freiwillig auszustempeln, auch wenn der AG Raucherpausen duldet. Klar, niemand stenpelt sich fürs Kacken aus, besonders wenns schnell gehen muss. Müsste ich es und müsste dafür nicht 100e m bis zur Stempeluhr laufen, würde ich es auch glatt tun. Meine Kollegin im Zimmer telefoniert regelmäßig privat, sogar mit dem Diensttelefon, was nicht grundsätzlich verboten ist. Ists mal länger als 3 Minuten ruhig, weiß ich, dass sie mal wieder mit Whatsapp beschäftigt ist. Zum Kotzen!
Übrigens, ich habe heute frei! ;-)
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Interessant wie manche Leute meinen, andere beurteilen zu müssen. Vielleicht findest du es auch noch dreist, wenn dein Nachbar seinen Rasen zu lang wachsen lässt...
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Alles eine Frage der Arbeitsauslastung. Und damit die Aufgabe des Arbeitgebers.
In der Privatwirtschaft noch mehr als im öffentlichen Dienst.
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Kaffee kochen und holen, Toilettengänge, "Sport" ... sind alles Privatvergnügen und ich weiß, dass es bzgl. der ein oder anderen Sache Urteile von Sozialgerichten (Länder oder auch vom Bund weiß ich jetzt nicht), dass Unfälle und Folgen derer bei diesen Dingen nicht von der BG gedeckt sind und somit kein Arbeits-/Wegeunfall sind. Daher keine Arbeitszeit.
Die Prämisse, dass es sich deshalb nicht um Arbeitszeit handelt ist schlichtweg falsch. Es handelt sich um keinen Arbeits-/Wegeunfall, da kein direkter Zusammenhang zum Arbeitsprozess besteht - dennoch handelt es sich beim Essen, Trinken und dem Toilettengang um dringende menschliche Bedürfnisse, die einem der AG auch während der Arbeitszeit nicht verwehren darf. (Alles kennt natürlich seine Grenzen)
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Verwehren nicht, aber eben als Pausenzeit deklarieren.
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Es gibt genügend Urteile, die eben diese Praxis als rechtswidrig darstellen.
Was war denn an "während" der Arbeitszeit unverständlich? Das heißt nicht in der Pause oder im Feierabend, sondern genauso wie ich es geschrieben habe - innerhalb der Zeit in der man eingestempelt ist.
Tätigkeiten wie langes Quatschen, privates telefonieren/surfen oder auch Sportreiben (es gibt Ausnahmefälle: Polizei, Bundeswehr, ect.) sind je nach Dienstvereinbarung keine Arbeitszeit oder eben doch.
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Ist das ernst gemeint? Ich würde das nochmal stark überdenken, viele der angegeben Dinge sind vom AG (zumindest meinem) total in Ordnung und keiner frägt hier nach.
Kaffe kochen und holen. - Interessiert niemanden
- sich recken und strecken, dehnen - wird von AG empfohlen
- rauchen - muss ausstempeln werden.
- hier mal schne ein privates Telefonat - wenn über Handy, dann kein Ding. Arzttermin, Kind anrufen etc. Solange es keine Stundengespräche sind.... Außerdem arbeiten viele während dessen.
- dort mal noch Whatsapp-Nachrichten checken - interessiert niemanden.
- nach der offiziellen Mittagspause, die noch sehr gerne um ne halbe oder ganze Stunde zum Quatschen verlängert - Sollte man nicht, aber ich habe auch schon die diversen Teamleieter dabei erwischt, man spricht ja über die "Arbeit".😉
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Wir sind nämlich zu dem Ergebnis gekommen, dass jeder Arbeitszeitbetrug begeht, da folgende Dinge wohl jeder mal tut und nicht zur Arbeitszeit gehören:
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Manches davon wird bei uns und sicher auch anderen in Dienstvereinbarungen zur Arbeitszeit oder anderen (z.B. die private Telefonie) thematisiert. Wenn eine "Gruppenarbeit zum Arbeitsrecht" erstellt wurde, wäre mir diese pauschale Aussage, ohne auf solche Regelungen einzugehen, viel zu wässrig und praxisfremd.
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Ist das ernst gemeint? Ich würde das nochmal stark überdenken, viele der angegeben Dinge sind vom AG (zumindest meinem) total in Ordnung und keiner frägt hier nach.
Kaffe kochen und holen. - Interessiert niemanden
- sich recken und strecken, dehnen - wird von AG empfohlen
- rauchen - muss ausstempeln werden.
- hier mal schne ein privates Telefonat - wenn über Handy, dann kein Ding. Arzttermin, Kind anrufen etc. Solange es keine Stundengespräche sind.... Außerdem arbeiten viele während dessen.
- dort mal noch Whatsapp-Nachrichten checken - interessiert niemanden.
- nach der offiziellen Mittagspause, die noch sehr gerne um ne halbe oder ganze Stunde zum Quatschen verlängert - Sollte man nicht, aber ich habe auch schon die diversen Teamleieter dabei erwischt, man spricht ja über die "Arbeit".😉
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Ich stimme dir da in der Praxis in jedem Punkt zu. Für eine wissenschaftliche/rechtliche Arbeit ist es jedoch irrelevant was wen interessiert oder was geduldet wird. Hier zählt nur was ist rechtlich erlaubt und was eben nicht.
Und da gilt zu den genannten Punkten manches ja und manches nein. Das alles pauschal Arbeitszeitbetrug ist, ist jedoch schlicht falsch.
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Hallo,
wir haben eine Gruppenarbeit (ohne Hilfe) für Arbeitsrecht fertiggestellt und wir wollten jetzt kurz vor der heutigen Präsentation heute Nachmittag doch mal hier nachfragen, ob sich unser Fazit mit denen von Euch hier deckt.
Wir sind nämlich zu dem Ergebnis gekommen, dass jeder Arbeitszeitbetrug begeht, da folgende Dinge wohl jeder mal tut und nicht zur Arbeitszeit gehören:
- Kaffe kochen und holen
- sich recken und strecken, dehnen
- rauchen
- hier mal schne ein privates Telefonat
- dort mal noch Whatsapp-Nachrichten checken
- nach der offiziellen Mittagspause, die noch sehr gerne um ne halbe oder ganze Stunde zum Quatschen verlängert
...
Wie seht ihr das bitte?
Dankeschön.
LG
Da wünsche ich viel Glück für heute Nachmittag. Von Erfolg kann das nicht gekrönt sein. Oder seid ihr aus der 8. Klasse und müsst aus eurem ersten Schulpraktikum berichten?
Euer Fazit wäre nicht einmal als Ausreichend zu betrachten.
Bitteschön.
LG
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Jeder der nicht in Stufe 5 ist, wird im Grunde Arbeitsentgelt vorenthalten. Moralisch, nicht rechtlich, ist man da auf der sicheren Seite ;)
Ab Stufe 6 muss man sich an die Regeln halten. ;D
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Jeder der nicht in Stufe 5 ist, wird im Grunde Arbeitsentgelt vorenthalten. Moralisch, nicht rechtlich, ist man da auf der sicheren Seite ;)
Ab Stufe 6 muss man sich an die Regeln halten. ;D
Ist mir zu Pauschal - was ist denn mit den Beamten, die gar kein Arbeitsentgelt erhalten und in Stufe 6 grade mal die Hälfte ihrer Stufen durchlaufen haben... ::) ;D
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Beamte haben keine Arbeitszeit. Sie verichten Dienst.
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Die Gruppenarbeit ist gut gemeint, ehrlich. Aber dabei wurde wohl zu viel Kaffee getrunken, sich gereckt, gestreckt, gedehnt, Whatsapp-Nachrichten gecheckt, gequatscht und auch geraucht!?
Das ein oder andere ist sicherlich richtig und (vielleicht) sogar ausgeurteilt, aber in der Pauschalität ist das schlicht und ergreifend nicht korrekt.
Es gibt für viele der o. g. Dinge Dienstvereinbarungen. Die, das muss man auch ehrlich konstatieren, nicht weit genug gehen.
Jeder muss Sozialgänge erledigen, ja. Wenn diese aber zu oft und zu lange dauern, kann das auch von der Arbeitszeit abgezogen werden.
Quatschen tut auch jeder, ja. Es muss nur die Chefin zu hören sein, dann hat sich das erledigt.
Bei uns wird rauchen auch noch geduldet. Für nicht nur mich total unverständlich. Da gibt es einige, die stündlich eine durchziehen und 10 Minuten weg sind. Das sind aber keine, die reine Bildschirmarbeitsplätze haben.
Der ein oder andere merkt gar nicht, wie oft man das eigene Smartphone an der Arbeit in die Hand nimmt und wie lange man es dann in der Hand hält, weils mal wieder geblinkt und, oder vibriert hat. Da kommt sicherlich eine zweistellige Minutenzahl bei raus.
Ich regte mal eine Verschärfung der DV an. Wäre nicht sinnvoll. Jetzt wird es von der Behördenleitung überlegt, solche Dinge, wie Smartphone, rauchen, Kaffee kochen indirekt, eher in Bezug auf Sozialräume/Küche ... Kontakte, auch die mittäglichen im Büro u. a. wegen Corona in die DV aufzunehmen bzw. zu ändern. Und die wird "nach" Corona auch so bleiben. Da bin ich mir sicher.
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Täglich Zeit für kleinere nicht arbeitsbezogene Vorkommnisse zu verschwenden scheint nicht der Grund zu sein, wieso man bei uns regelmäßig ca. 40 Stunden arbeiten muss, während es bei IGM nur ca. 35 Stunden sind. Zumindest wenn man denjenigen Bekannten Glauben schenken darf, die bei einem entsprechenden IGM-Unternehmen arbeiten. Da gehts offenbar ähnlich zu, ist nur wesentlich besser vergütet.
Unter 15 Minuten ist es eh keine Ruhepause. Für jedes Ausstempeln für einen Kaffee müsste der Arbeitgeber dann noch drauf achten, dass die Kaffee- oder Reck- und Streckzeit nicht als vorgeschriebene Ruhepause zählt.
Ansonsten fühlte ich mich etwas unterbezahlt, erwartete man von mir täglich zu jeder eingestempelten Minute volle Leistung ohne Kaffeepäuschen oder rückendenschonende Einrenkmaßnahmen.
Statt solche Kleinigkeiten zu bemängeln, die zwischen der Arbeit den Kopf freimachen, würde ich empfehlen, klassische Arbeitsvorgänge mal darauf abzuklopfen, ob sie wirklich notwendig sind und welche Teilprozesse darin auch wegfallen können. Insbesondere bei irgendwelchen Meetings artet es oft aus. Da sitzen dann teilweise 15 Leute herum und drehen Däumchen und hören zwei Leuten dabei zu, wie sie über etwas diskutieren, was sie ohne Weiteres auch 1 on 1 besprechen könnten und für keinen anderen relevant sind.
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Statt solche Kleinigkeiten zu bemängeln, die zwischen der Arbeit den Kopf freimachen, würde ich empfehlen, klassische Arbeitsvorgänge mal darauf abzuklopfen, ob sie wirklich notwendig sind und welche Teilprozesse darin auch wegfallen können. Insbesondere bei irgendwelchen Meetings artet es oft aus. Da sitzen dann teilweise 15 Leute herum und drehen Däumchen und hören zwei Leuten dabei zu, wie sie über etwas diskutieren, was sie ohne Weiteres auch 1 on 1 besprechen könnten und für keinen anderen relevant sind.
Das ist völlig zutreffend. Allerdings löst die Zeitverschwendung in einem Meeting keine Neiddebatte wie bei den Rauchern aus, wie schade...
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Statt solche Kleinigkeiten zu bemängeln, die zwischen der Arbeit den Kopf freimachen, würde ich empfehlen, klassische Arbeitsvorgänge mal darauf abzuklopfen, ob sie wirklich notwendig sind und welche Teilprozesse darin auch wegfallen können. Insbesondere bei irgendwelchen Meetings artet es oft aus. Da sitzen dann teilweise 15 Leute herum und drehen Däumchen und hören zwei Leuten dabei zu, wie sie über etwas diskutieren, was sie ohne Weiteres auch 1 on 1 besprechen könnten und für keinen anderen relevant sind.
Das ist völlig zutreffend. Allerdings löst die Zeitverschwendung in einem Meeting keine Neiddebatte wie bei den Rauchern aus, wie schade...
Zutreffend!
Ich sah einen Aufkleber an einer Bürotüre: "Die Alternative zu Arbeit sind Meetings"!
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Am besten find ich die Kollegen - und die hat jeder - die jeden zweiten Tag auf irgendwelchen ach so wichtigen Besprechungen sind und früher deshalb immer stundenlang weg waren.
Jetzt findet das alles per Skype statt und du siehst: Die Person sagt in jeder Besprechung 3 Stunden kein Wort.
Bravo!
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der Toilettengang wurde ausgelassen, das irritiert mich, da dieser höchstrichterlich als privates Vergnügen eingestuft wurde und es kein Arbeitsunfall ist, wenn man sich dort verletzt.
Wir haben ja alle unsere Beispiele mit Urteilen begründet, aber das Urteil kennen air nicht. Wie lautet das bitte? Danke.
Meines Wissens nach endet zwar der Unfallversicherungsschutz an der Toilettentür, Toilettengänge sind dennoch Arbeitszeit.
Zur Unfallversicherung: LSG Stuttgart, Urteil vom 30. April 2020, Az: L 10 U 2537/18
(Gibt auch mehrere BSG-Entscheidungen zu diesem Thema)
Zum Toilettengang: ArbG Köln - 6 Ca 3846 / 09