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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: blumenhans am 16.06.2024 11:16

Titel: [RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: blumenhans am 16.06.2024 11:16
Hallo allerseits,

ich arbeite in einer Kommunalverwaltung und mein AG hat mir gegenüber die Bereitschaft für eine Verbeamtung signalisiert. Nun stellt sich mir die Frage, inwieweit ein Beamtenverhältnis für mich in meiner persönlichen Situation überhaupt Sinn macht.

Trotz längerer Recherche, reichlicher Überlegung und Rücksprache mit der Personalabteilung kann ich kein belastbares Fazit ziehen, weshalb ich mich an euch wende in der Hoffnung, dass ich auf diesem Weg weitere Erkenntnisse erhalte, die meine Entscheidungsfindung erleichtern. Die wesentlichen Pros/Contras sind mir durchaus bekannt. Jedoch kann ich nicht einschätzen, ob das mir unterbreitete Angebot langfristig betrachtet wirtschaftlich/finanziell sinnvoll ist (insbesondere weil ich angesichts meines Alters hinsichtlich der Pension nicht alle Dienstjahre erreichen werde) oder ob ich als Tarifangestellter besser fahren würde.

Aktuell bin ich in der E12 Stufe 4 eingruppiert. Mir wurde nun die Besoldungsgruppe A10/6 angeboten, vermutlich könnte ich nach einem Jahr in die A11/6 aufsteigen. Ich bin 37 Jahre alt, verheiratet, kinderlos und seit sechs Jahren im ÖD tätig. Ein Aufstieg in eine höhere Besoldungsgruppe wäre nach meiner Einschätzung, wenn überhaupt, erst in 10+ Jahren möglich.

Ich danke für eure Unterstützung.

Hallo allerseits,

ich arbeite in einer Kommunalverwaltung und mein AG hat mir gegenüber die Bereitschaft für eine Verbeamtung signalisiert. Nun stellt sich mir die Frage, inwieweit ein Beamtenverhältnis für mich in meiner persönlichen Situation überhaupt Sinn macht.

Trotz längerer Recherche, reichlicher Überlegung und Rücksprache mit der Personalabteilung kann ich kein belastbares Fazit ziehen, weshalb ich mich an euch wende in der Hoffnung, dass ich auf diesem Weg weitere Erkenntnisse erhalte, die meine Entscheidungsfindung erleichtern. Die wesentlichen Pros/Contras sind mir durchaus bekannt. Jedoch kann ich nicht einschätzen, ob das mir unterbreitete Angebot langfristig betrachtet wirtschaftlich/finanziell sinnvoll ist (insbesondere weil ich angesichts meines Alters hinsichtlich der Pension nicht alle Dienstjahre erreichen werde) oder ob ich als Tarifangestellter besser fahren würde.

Aktuell bin ich in der E12 Stufe 4 eingruppiert. Mir wurde nun die Besoldungsgruppe A10/6 angeboten, vermutlich könnte ich nach einem Jahr in die A11/6 aufsteigen. Ich bin 37 Jahre alt, verheiratet, kinderlos und seit sechs Jahren im ÖD tätig. Ein Aufstieg in eine höhere Besoldungsgruppe wäre nach meiner Einschätzung, wenn überhaupt, erst in 10+ Jahren möglich.

Ich danke für eure Unterstützung.

Modedit 18.06.2024:
- Anpassung Threadtitel (Länderkürzel)
- Verschoben nach Beamte Länder/Kommunen
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Tagelöhner am 16.06.2024 11:31
Ich kann nur empfehlen die dutzenden Threads im Forum zu diesem Thema (mit Hilfe der Suchfunktion) zu durchforsten, da wurden alle Vor- und Nachteile wirklich oft hoch und runter diskutiert.

Dein Fall klingt für mich recht eindeutig so, als ob deine Kommune kurz-/mittelfristige Ziele zur Einsparung von Personalkosten, also auch offensichtliche Eigeninteressen verfolgt. Als A10 Beamter ohne Kinder bist du für die Kommune deutlich günstiger, als ein E12-Angestellter.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Carla am 16.06.2024 11:48
Ich würde in dieser Konstellation eindeutig Tarifbeschäftigter bleiben. Wo siehst Du denn die Vorteile für eine Verbeamtung? Das Netto-Gehalt ist ja nahezu identisch. Als Beamter musst du davon noch die private KK zahlen. Endstufe A11 zu Endstufe EG 12 ist ja auch eindeutig. Dazu die 41 Stunden-Woche, keine Jahressonderzahlung. Ich würde das zusätzliche Geld als private Altersvorsorge anlegen. Wie erklärt sich eigentlich die Kombi EG 12 und max. A11. Üblich ist ja eher A13 gehobener Dienst / A12 und EG 12.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: blumenhans am 16.06.2024 14:07
Vielen Dank für die ersten Einschätzungen.

Die Kombi erkläre ich mir so: Vor wenigen Monaten gab es eine Veränderung meiner bisherigen Tätigkeit mit anschließender Stellenbewertung mit dem Ergebnis, dass die Tätigkeit der Entgeltgruppe E12 zuzuordnen ist. Allerdings wurde die vorhandene E12-Stelle, wenn ich es richtig aufgefasst habe, (noch?) nicht in A12 umgewandelt.

Vorteile sehe ich ggf. in der Versorgung und den Leistungen der PKV oder bei ggf. später eintretenden Erkrankungen (bei mir sind keine Vorerkrankungen bekannt).

Aus den gleichen Gründen wie ihr bin ich unschlüssig, inwieweit sich das Ganze am Ende tatsächlich rechnet, insbesondere weil derzeit absolut ungewiss ist bzw. mir nicht mitgeteilt werden kann, ob und wann sich mir mir die Möglichkeit einer A12-Stelle eröffnet.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: MoinMoin am 16.06.2024 14:31
ob das mir unterbreitete Angebot langfristig betrachtet wirtschaftlich/finanziell sinnvoll ist (insbesondere weil ich angesichts meines Alters hinsichtlich der Pension nicht alle Dienstjahre erreichen werde) oder ob ich als Tarifangestellter besser fahren würde.
Das klingt für mich (der stets Angestellter geblieben ist, trotz hD Möglichkeiten) für ein klares:
Nein!
Denn wenn man eine Verbeamtung wegen des finanziellen Anreize macht, dann ist man nicht geistig gut eingestellt für das Beamten leben und wird UU schnell gefrustet sein.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Bastel am 16.06.2024 14:33
Ich sehe da finanziell keinen Vorteil, vermutlich erstmal einen Nachteil. Wer weis ob die Stelle auf A12 geändert wird und wann du die A12 Beförderung bekommst. Du kannst ja mal eine Excel erstellen und dir den „ROI“ ausrechnen.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: 2strong am 16.06.2024 14:58
Vorteile des Beamtenverhältnisses bestehen grundsätzlich in der PKV-Versorgung und der höheren Altersversorgung. Du müsstest mittelfristig allerdings zumindest die A 12 erreichen, sonst legst Du nach Abzug der PKV Geld dazu. Außerdem hast Du die E 12 bereits recht früh erreicht und zahlst entsprechend in die ZVK ein.

Siehst Du ne realistische Chance, irgendwann noch die A 13 zu erreichen?
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: blumenhans am 16.06.2024 15:22
Danke für eure Antworten!

@Bastel: In der Tat ist die A12 nach aktueller Kenntnislage sehr fraglich à la Glaskugel. Danke für den Tipp mit der ROI-Tabelle, den ich beherzigen werde :-)

@2Strong: Dass ich mittelfristig in die A12 kommen würde, ist derzeit absolut nicht abzusehen.
Die grundsätzliche Möglichkeit, irgendwann in die A13 zu kommen, schließe ich zwar nicht sicher aus, ist aber doch sehr unwahrscheinlich.

Realistischer wäre, die A13 bei einem anderen Dienstherrn zu erhalten (z. B. Ministerium), was ich aufgrund der Verlagerung meines Lebensmittelpunktes nur ungern bzw. nicht machen würde. Insgesamt bin ich mit meiner Tätigkeit und meinem Arbeitsumfeld so weit zufrieden.

Verstehe ich das richtig, dass ich deines Erachtens aufgrund der "frühen" E12 vergleichsweise "viel" in die ZVK einzahle, sodass sich der Unterschied zwischen Pension und Rente relativiert?
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: KlammeKassen am 16.06.2024 18:10
Danke für eure Antworten!

@Bastel: In der Tat ist die A12 nach aktueller Kenntnislage sehr fraglich à la Glaskugel. Danke für den Tipp mit der ROI-Tabelle, den ich beherzigen werde :-)

@2Strong: Dass ich mittelfristig in die A12 kommen würde, ist derzeit absolut nicht abzusehen.
Die grundsätzliche Möglichkeit, irgendwann in die A13 zu kommen, schließe ich zwar nicht sicher aus, ist aber doch sehr unwahrscheinlich.

Realistischer wäre, die A13 bei einem anderen Dienstherrn zu erhalten (z. B. Ministerium), was ich aufgrund der Verlagerung meines Lebensmittelpunktes nur ungern bzw. nicht machen würde. Insgesamt bin ich mit meiner Tätigkeit und meinem Arbeitsumfeld so weit zufrieden.

Verstehe ich das richtig, dass ich deines Erachtens aufgrund der "frühen" E12 vergleichsweise "viel" in die ZVK einzahle, sodass sich der Unterschied zwischen Pension und Rente relativiert?

Ja, die Differenz dürfte dann nicht ganz so groß sein. Je jünger du bist, desto höher ist der Multiplikator für die Versorgungspunkte. D.h., wenn du beispielsweise 60.000 Euro im Jahr verdient, gibt es mehr Punkte, wenn du 30 bist als wenn du 50 bist (zumindest wenn du bei der VBL bist; wie das bei anderen Versorgungskassen ist, weiß ich nicht)

Und du sagtest ja, dass du für Verbeamtung ohnehin nicht meht die 71,75 % vollmachen kannst, daher wäre die Pension bei dir ja ohnehin nicht beim Maximum.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: MoinMoin am 16.06.2024 21:42
„ Verstehe ich das richtig, dass ich deines Erachtens aufgrund der "frühen" E12 vergleichsweise "viel" in die ZVK einzahle, sodass sich der Unterschied zwischen Pension und Rente relativiert?“
Ja, der Gap ist dann überschaubar.
Das könntest du dir selbst ausrechnen, was du an Rente plus vbl erwarten kannst und was du an Pension bekommst.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: 2strong am 17.06.2024 01:01
@ Blumenhans
Von welchem Bundesland reden wir? Dann kann man das nämlich mal überschlagsweise ausrechnen und gegenüberstellen.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Bastel am 17.06.2024 07:37
Um welches Bundesland geht es eigentlich?
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Casa am 17.06.2024 10:40
Ich habe das Ganze grob durchgerechnet.
Annahme: E12, Stufe 5 für 5 Jahre, anschließend Stufe 6 für 25 Jahre.
Macht im Ergebnis 2.153 € Bruttorente allein ab Stand heute und mit aktuellem Wert der Rentenpunkte.
Dazu kommen die bisherigen Ansprüche und die Versorgung der ZVK.

(ich sehe gerade oben steht E12 Stufe 4, der Unterschied ist aber nicht so groß)

Annahme: Einstellung A11, Endamt A11 in NRW.
Pension brutto 2.480 €.
Dazu kommen wahrscheinlich Anrechnungszeiten aus dem öD (5 Jahre oder mehr), bedeutet + 415 € Bruttopension.


Verdienst netto Angestellter. 3650 € - 3800 €.

Verdienst netto Beamter A11 Stufe 6 3.367 € bis Stufe 12 3789 €. Davon ist die PKV abzuziehen, ca. 300 €, eher 350 €.


Bei Kinderwunsch bzw. wenn du heiraten solltest oder ab A12 (jetzt!) lohnt sich die Verbeamtung etwas eher. Gerade die Kinder kosten und das schmälert die Möglichkeit dir durch Investition bis ins Alter eine weitere Versorgung aufzubauen. Wobei die Differenz Rente und mögliche Pension gering ist.


Finanziell lohnt es sich aktuell nicht. Es wäre sogar ein Nachteil.

Bitte beachten, beim aktuellen Verdienst muss betrachtet werden, dass der Beamte bei dauernder Dienstunfähigkeit Ansprüche hat, die ein AN gesondert absichern muss und dies kostet entsprechend.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Bob Kelso am 17.06.2024 12:05
Hallo allerseits,

ich arbeite in einer Kommunalverwaltung und mein AG hat mir gegenüber die Bereitschaft für eine Verbeamtung signalisiert. Nun stellt sich mir die Frage, inwieweit ein Beamtenverhältnis für mich in meiner persönlichen Situation überhaupt Sinn macht.

Trotz längerer Recherche, reichlicher Überlegung und Rücksprache mit der Personalabteilung kann ich kein belastbares Fazit ziehen, weshalb ich mich an euch wende in der Hoffnung, dass ich auf diesem Weg weitere Erkenntnisse erhalte, die meine Entscheidungsfindung erleichtern. Die wesentlichen Pros/Contras sind mir durchaus bekannt. Jedoch kann ich nicht einschätzen, ob das mir unterbreitete Angebot langfristig betrachtet wirtschaftlich/finanziell sinnvoll ist (insbesondere weil ich angesichts meines Alters hinsichtlich der Pension nicht alle Dienstjahre erreichen werde) oder ob ich als Tarifangestellter besser fahren würde.

Aktuell bin ich in der E12 Stufe 4 eingruppiert. Mir wurde nun die Besoldungsgruppe A10/6 angeboten, vermutlich könnte ich nach einem Jahr in die A11/6 aufsteigen. Ich bin 37 Jahre alt, verheiratet, kinderlos und seit sechs Jahren im ÖD tätig. Ein Aufstieg in eine höhere Besoldungsgruppe wäre nach meiner Einschätzung, wenn überhaupt, erst in 10+ Jahren möglich.

Ich danke für eure Unterstützung.

Um welches Bundesland handelt es sich?
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: blumenhans am 17.06.2024 12:15
Hallo allerseits,

zunächst möchte ich mich bei euch allen für die tollen Beiträge und die informativen Kommentare herzlich bedanken! Mit so einer Unterstützung habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ihr seid der Hammer!

Es handelt sich um Rheinland-Pfalz.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Bastel am 17.06.2024 12:43
RLP ist glaube ich bei der Beamtenbesoldung ganz weit hinten... Lass es.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: ohjeee am 17.06.2024 14:07
Vorteile des Beamtenverhältnisses bestehen grundsätzlich in der PKV-Versorgung und der höheren Altersversorgung. Du müsstest mittelfristig allerdings zumindest die A 12 erreichen, sonst legst Du nach Abzug der PKV Geld dazu. Außerdem hast Du die E 12 bereits recht früh erreicht und zahlst entsprechend in die ZVK ein.

Siehst Du ne realistische Chance, irgendwann noch die A 13 zu erreichen?

Die Basis PKV hat weniger Leistungen, als die GKV. Den Rest muss auch ein Beamter in Bausteinen Zusatzversichern. Wie günstig das mit Ende 30 wird, keine Ahnung, günstiger wäre es mit Sicherheit, wäre man mit 20 schon in die PKV.

Zur Altersversorgung: Blumenhans hat noch 30 Jahre vor sich, das gibt max. 53,8% Pensions-Anspruch, zzgl Rente aus seiner bisherigen Beschäftigung, zzgl, ZVK! Gesetzliche Rente + ZVK schenkt sich nichts zu den Pensionsansprüchen, da landet man auch bei ca. 70%.

Außerdem, nicht vergessen, jede Woche 2h mehr (zumindest in BaWü), das klingt nicht viel, aber ich wäre froh, jeden Tag (Freitag außen vor) eine halbe Stunde früher heim gehen zu können.

Auch zu bedenken, neben den Jahressonderzahlungen, die fast ein 13. Gehalt ausmachen: als Tarifangestellter kann nach TVöD eine Strukturzulage zur Gewinnung oder dem Halten von Arbeitskräften gezahlt werden, die bis zu 20% betragen kann, das sind etwa 2 Entgeltgruppen. So etwas gibts als Beamter nicht.
Auch gibt es als Beamter keine Entgeltumwandlung, Jobrad ist uninteressant, keine Vermögenswirksamen Leistungen, etc. pp.

In der Konstellation beschrieben, würde ich im Angestelltenverhältnis bleiben.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: ohjeee am 17.06.2024 14:09
Danke für eure Antworten!

@Bastel: In der Tat ist die A12 nach aktueller Kenntnislage sehr fraglich à la Glaskugel. Danke für den Tipp mit der ROI-Tabelle, den ich beherzigen werde :-)

@2Strong: Dass ich mittelfristig in die A12 kommen würde, ist derzeit absolut nicht abzusehen.
Die grundsätzliche Möglichkeit, irgendwann in die A13 zu kommen, schließe ich zwar nicht sicher aus, ist aber doch sehr unwahrscheinlich.

Realistischer wäre, die A13 bei einem anderen Dienstherrn zu erhalten (z. B. Ministerium), was ich aufgrund der Verlagerung meines Lebensmittelpunktes nur ungern bzw. nicht machen würde. Insgesamt bin ich mit meiner Tätigkeit und meinem Arbeitsumfeld so weit zufrieden.

Verstehe ich das richtig, dass ich deines Erachtens aufgrund der "frühen" E12 vergleichsweise "viel" in die ZVK einzahle, sodass sich der Unterschied zwischen Pension und Rente relativiert?

Ja, die Differenz dürfte dann nicht ganz so groß sein. Je jünger du bist, desto höher ist der Multiplikator für die Versorgungspunkte. D.h., wenn du beispielsweise 60.000 Euro im Jahr verdient, gibt es mehr Punkte, wenn du 30 bist als wenn du 50 bist (zumindest wenn du bei der VBL bist; wie das bei anderen Versorgungskassen ist, weiß ich nicht)

Und du sagtest ja, dass du für Verbeamtung ohnehin nicht meht die 71,75 % vollmachen kannst, daher wäre die Pension bei dir ja ohnehin nicht beim Maximum.

Wo steht, dass man bei gleichem Brutto als 30jähriger mehr Rentenversorgungspunkte erhält, im Gegensatz zu einem 50-jährigen? Das ist doch Unsinn.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Bastel am 17.06.2024 14:12
Wir reden hier von einem Monatsnetto von 3500€ (Angestellter) vs. ca. 2900€ (A10/6 mit 350€ PKV).

Ich würde es sein lassen.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: MoinMoin am 17.06.2024 14:17

Wo steht, dass man bei gleichem Brutto als 30jähriger mehr Rentenversorgungspunkte erhält, im Gegensatz zu einem 50-jährigen? Das ist doch Unsinn.
VBL
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: 2strong am 17.06.2024 14:50
@ Blumenhans

Die PKV wird Dich zwischen 300 und 350€ kosten. Wenn in den niedrigeren Wert ansetze, ergeben sich (unter Einbeziehung der Jahressonderzahlung im TvöD) folgende Werte:

A 10 Stufe 6
2.950 netto

A 11 Stufe 7
3.300 netto

A 11 Stufe 12
3.600 netto

A 12 Stufe 12
3.900 netto

--------

E 12 Stufe 4
3.500 netto

E 12 Stufe 6
4.000 netto

Den kurzfristigen Effekt würde ich eher ausblenden, aber auch mittel- und langfristig bleibst Du als Beamter nicht ganz unwesentlich hinter den Tarifbezügen zurück - und zwar selbst dann, wenn eine Beförderung nach A 12 erfolgt.

Die Entscheidung kann also nur die PKV bringen und die Frage der Pension.

PKV hat zwar klare Vorteile, aber 300€ im Monat sind diese Vorteile auch nicht unbedingt wert, zumal man bestimmte Dinge auch als GKV-Patient durch ne Zusatzversicherung abfangen kann (z. B. Zähne), auch wenn diese Zusatzversicherungen ebenfalls bezahlt werden müssen.

Bleibt noch die Altersversorgung. Wenn ich davon ausgehe, dass Du rd. 40 Berufsjahre absolvierst und im Schnitt 90% der Beitragsbemessungsgrenze verdienst, landest Du einschließlich ZVK bei rd. 3.000 brutto. Die Pension dagegen läge bei etwa 3.500 € (bei A 12) zzgl. ca. 400 € Rente. Hiervon gehen dann wiederum rd. 200€ (bei 70% Beihilfe) für die PKV ab.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Gewerbler am 17.06.2024 15:25
Die PKV wird Dich zwischen 300 und 350€ kosten.

Ich würde ja sagen, dass das auch von der Wahl der Gesellschaft/Tarif(en), und evtl. Risikozuschlägen abhängt und durchaus auch in Richtung oder über 400 € gehen kann, insbesondere für die "Premiumabsicherung". Jedes Jahr späterer Einstieg kann sich natürlich auch bemerkbar machen. Und die Pflegeversicherung käme ja auch noch dazu (wenn nicht schon eingerechnet).

Der TE sagt zwar, dass keine Vorerkrankungen bekannt sind, aber selbst wenn schätzen die einzelnen Gesellschaften die ja auch nicht unbedingt gleich ein.

Im Übrigen teile ich auch nicht die Aussage von
Die Basis PKV hat weniger Leistungen, als die GKV. Den Rest muss auch ein Beamter in Bausteinen Zusatzversichern.

Eine PKV muss selbst im Basistarif das Niveau der GKV absichern, soweit ich weiß sogar zum maximal selben Preis. Ein vernünftiger Normaltarif sollte daher im Regelfall ein besseres Leistungsniveau haben.
Aber wie auch schon öfter hier im Forum von verschiedenen Leuten geschrieben ist das eine höchst individuelle Sache und sollte im Idealfall mit professioneller Beratung angeschaut werden.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: ohjeee am 17.06.2024 16:29
Die PKV wird Dich zwischen 300 und 350€ kosten.

Ich würde ja sagen, dass das auch von der Wahl der Gesellschaft/Tarif(en), und evtl. Risikozuschlägen abhängt und durchaus auch in Richtung oder über 400 € gehen kann, insbesondere für die "Premiumabsicherung". Jedes Jahr späterer Einstieg kann sich natürlich auch bemerkbar machen. Und die Pflegeversicherung käme ja auch noch dazu (wenn nicht schon eingerechnet).

Der TE sagt zwar, dass keine Vorerkrankungen bekannt sind, aber selbst wenn schätzen die einzelnen Gesellschaften die ja auch nicht unbedingt gleich ein.

Im Übrigen teile ich auch nicht die Aussage von
Die Basis PKV hat weniger Leistungen, als die GKV. Den Rest muss auch ein Beamter in Bausteinen Zusatzversichern.

Eine PKV muss selbst im Basistarif das Niveau der GKV absichern, soweit ich weiß sogar zum maximal selben Preis. Ein vernünftiger Normaltarif sollte daher im Regelfall ein besseres Leistungsniveau haben.
Aber wie auch schon öfter hier im Forum von verschiedenen Leuten geschrieben ist das eine höchst individuelle Sache und sollte im Idealfall mit professioneller Beratung angeschaut werden.
korrekt, falsche Wortwahl: Der Standardtarif (nicht Basis) reicht in Summe nicht an die GKV ran, zumal die GKV oft Goodies on top anbietet. Oft verbunden mit Zuzahlungen und Selbstbeteiligung. Generell werden Kuren meist nicht von der PKV übernommen (weder im Standard noch Basistarif), allenfalls durch Zusatztarif, oder nur mit saftiger Zuzahlung.
Ich meine auch, dass manche Vorsorgeuntersuchungen erst später übernommen werden im Vergleich zur GKV (müsste ich aber nochmal raussuchen), ab 40 oder 45 anstatt ab 35?
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: KlammeKassen am 17.06.2024 20:39
Danke für eure Antworten!

@Bastel: In der Tat ist die A12 nach aktueller Kenntnislage sehr fraglich à la Glaskugel. Danke für den Tipp mit der ROI-Tabelle, den ich beherzigen werde :-)

@2Strong: Dass ich mittelfristig in die A12 kommen würde, ist derzeit absolut nicht abzusehen.
Die grundsätzliche Möglichkeit, irgendwann in die A13 zu kommen, schließe ich zwar nicht sicher aus, ist aber doch sehr unwahrscheinlich.

Realistischer wäre, die A13 bei einem anderen Dienstherrn zu erhalten (z. B. Ministerium), was ich aufgrund der Verlagerung meines Lebensmittelpunktes nur ungern bzw. nicht machen würde. Insgesamt bin ich mit meiner Tätigkeit und meinem Arbeitsumfeld so weit zufrieden.

Verstehe ich das richtig, dass ich deines Erachtens aufgrund der "frühen" E12 vergleichsweise "viel" in die ZVK einzahle, sodass sich der Unterschied zwischen Pension und Rente relativiert?

Ja, die Differenz dürfte dann nicht ganz so groß sein. Je jünger du bist, desto höher ist der Multiplikator für die Versorgungspunkte. D.h., wenn du beispielsweise 60.000 Euro im Jahr verdient, gibt es mehr Punkte, wenn du 30 bist als wenn du 50 bist (zumindest wenn du bei der VBL bist; wie das bei anderen Versorgungskassen ist, weiß ich nicht)

Und du sagtest ja, dass du für Verbeamtung ohnehin nicht meht die 71,75 % vollmachen kannst, daher wäre die Pension bei dir ja ohnehin nicht beim Maximum.

Wo steht, dass man bei gleichem Brutto als 30jähriger mehr Rentenversorgungspunkte erhält, im Gegensatz zu einem 50-jährigen? Das ist doch Unsinn.

Vielleicht solltest du dich als Beamter nicht bei den Themen einmischen, von denen du keine Ahnung hast und die Beiträge dann als Unsinn abstempeln  ;)

https://www.vbl.de/de/versorgungspunkte1

"Der Altersfaktor berücksichtigt die Verzinsung der eingezahlten Beiträge. Grundsätzlich gilt: Je jünger der Versicherte bei Vertragsabschluss ist, desto höher ist der Altersfaktor. Denn die Verzinsung über 30 oder 40 Jahre Versicherungsdauer ergibt einen höheren Ertrag als bei einem Versicherten, der nur 10 Jahre versichert ist.
Alter Faktor Alter Faktor
17    3,1    41    1,5
18    3,0    42    1,4
19    2,9    43    1,4
20    2,8    44    1,3
21    2,7    45    1,3
22    2,6    46    1,3
23    2,5    47    1,2
24    2,4    48    1,2
25    2,4    49    1,2
26    2,3    50    1,1
27    2,2    51    1,1
28    2,2    52    1,1
29    2,1    53    1,0
30    2,0    54    1,0
31    2,0    55    1,0
32    1,9    56    1,0
33    1,9    57    0,9
34    1,8    58    0,9
35    1,7    59    0,9
36    1,7    60    0,9
37    1,6    61    0,9
38    1,6    62    0,8
39    1,6    63    0,8
40    1,5    ab 640,8"


Aber klär mich gerne auf, inwiefern (60.000/12.000 x 2,1) und (60.000/12.000 x 0,9) zum selben Ergebnis führen. Bei mir ist das nicht der Fall.

Und ich hatte auch extra dazu geschrieben, dass das bei der VBL so ist (und das ist die, von der die meisten "betroffen" sind), ich aber nicht beurteilen kann, wie das bei den anderen Versorgungskassen gehandhabt wird.
Wüsste auch nicht, dass es bei der gesetzlichen Rente "Versorgungspunkte" gibt, da sind wir bei Entgeltpunkten, die relevant sind.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: KlammeKassen am 17.06.2024 20:40
Vorteile des Beamtenverhältnisses bestehen grundsätzlich in der PKV-Versorgung und der höheren Altersversorgung. Du müsstest mittelfristig allerdings zumindest die A 12 erreichen, sonst legst Du nach Abzug der PKV Geld dazu. Außerdem hast Du die E 12 bereits recht früh erreicht und zahlst entsprechend in die ZVK ein.

Siehst Du ne realistische Chance, irgendwann noch die A 13 zu erreichen?

Die Basis PKV hat weniger Leistungen, als die GKV. Den Rest muss auch ein Beamter in Bausteinen Zusatzversichern. Wie günstig das mit Ende 30 wird, keine Ahnung, günstiger wäre es mit Sicherheit, wäre man mit 20 schon in die PKV.

Zur Altersversorgung: Blumenhans hat noch 30 Jahre vor sich, das gibt max. 53,8% Pensions-Anspruch, zzgl Rente aus seiner bisherigen Beschäftigung, zzgl, ZVK! Gesetzliche Rente + ZVK schenkt sich nichts zu den Pensionsansprüchen, da landet man auch bei ca. 70%.

Außerdem, nicht vergessen, jede Woche 2h mehr (zumindest in BaWü), das klingt nicht viel, aber ich wäre froh, jeden Tag (Freitag außen vor) eine halbe Stunde früher heim gehen zu können.

Auch zu bedenken, neben den Jahressonderzahlungen, die fast ein 13. Gehalt ausmachen: als Tarifangestellter kann nach TVöD eine Strukturzulage zur Gewinnung oder dem Halten von Arbeitskräften gezahlt werden, die bis zu 20% betragen kann, das sind etwa 2 Entgeltgruppen. So etwas gibts als Beamter nicht.
Auch gibt es als Beamter keine Entgeltumwandlung, Jobrad ist uninteressant, keine Vermögenswirksamen Leistungen, etc. pp.

In der Konstellation beschrieben, würde ich im Angestelltenverhältnis bleiben.

Bei dem 13. Gehalt ist aber auch genauso zu bedenken, dass bei Angestellten nicht einmal 50 % netto ankommen, da es noch ein paar mehr Abzüge gibt.

Und auch solltest du erwähnen, dass für die ZVK auch ein Eigenanteil geleistet werden muss; es ist nicht zu vollem Anteil durch den AG finanziert.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: KlammeKassen am 17.06.2024 20:45
@ Blumenhans

Die PKV wird Dich zwischen 300 und 350€ kosten. Wenn in den niedrigeren Wert ansetze, ergeben sich (unter Einbeziehung der Jahressonderzahlung im TvöD) folgende Werte:

A 10 Stufe 6
2.950 netto

A 11 Stufe 7
3.300 netto

A 11 Stufe 12
3.600 netto

A 12 Stufe 12
3.900 netto

--------

E 12 Stufe 4
3.500 netto

E 12 Stufe 6
4.000 netto

Den kurzfristigen Effekt würde ich eher ausblenden, aber auch mittel- und langfristig bleibst Du als Beamter nicht ganz unwesentlich hinter den Tarifbezügen zurück - und zwar selbst dann, wenn eine Beförderung nach A 12 erfolgt.

Die Entscheidung kann also nur die PKV bringen und die Frage der Pension.

PKV hat zwar klare Vorteile, aber 300€ im Monat sind diese Vorteile auch nicht unbedingt wert, zumal man bestimmte Dinge auch als GKV-Patient durch ne Zusatzversicherung abfangen kann (z. B. Zähne), auch wenn diese Zusatzversicherungen ebenfalls bezahlt werden müssen.

Bleibt noch die Altersversorgung. Wenn ich davon ausgehe, dass Du rd. 40 Berufsjahre absolvierst und im Schnitt 90% der Beitragsbemessungsgrenze verdienst, landest Du einschließlich ZVK bei rd. 3.000 brutto. Die Pension dagegen läge bei etwa 3.500 € (bei A 12) zzgl. ca. 400 € Rente. Hiervon gehen dann wiederum rd. 200€ (bei 70% Beihilfe) für die PKV ab.

Die GKV ist in dem Bereich (E12/Stufe 4) sogar teurer.
In der Rente isr auch GKV und PV zu zahlen! Nicht nur in der Pernsion PKV
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: KlammeKassen am 17.06.2024 20:48
Die PKV wird Dich zwischen 300 und 350€ kosten.

Ich würde ja sagen, dass das auch von der Wahl der Gesellschaft/Tarif(en), und evtl. Risikozuschlägen abhängt und durchaus auch in Richtung oder über 400 € gehen kann, insbesondere für die "Premiumabsicherung". Jedes Jahr späterer Einstieg kann sich natürlich auch bemerkbar machen. Und die Pflegeversicherung käme ja auch noch dazu (wenn nicht schon eingerechnet).

Der TE sagt zwar, dass keine Vorerkrankungen bekannt sind, aber selbst wenn schätzen die einzelnen Gesellschaften die ja auch nicht unbedingt gleich ein.

Im Übrigen teile ich auch nicht die Aussage von
Die Basis PKV hat weniger Leistungen, als die GKV. Den Rest muss auch ein Beamter in Bausteinen Zusatzversichern.

Eine PKV muss selbst im Basistarif das Niveau der GKV absichern, soweit ich weiß sogar zum maximal selben Preis. Ein vernünftiger Normaltarif sollte daher im Regelfall ein besseres Leistungsniveau haben.
Aber wie auch schon öfter hier im Forum von verschiedenen Leuten geschrieben ist das eine höchst individuelle Sache und sollte im Idealfall mit professioneller Beratung angeschaut werden.
korrekt, falsche Wortwahl: Der Standardtarif (nicht Basis) reicht in Summe nicht an die GKV ran, zumal die GKV oft Goodies on top anbietet. Oft verbunden mit Zuzahlungen und Selbstbeteiligung. Generell werden Kuren meist nicht von der PKV übernommen (weder im Standard noch Basistarif), allenfalls durch Zusatztarif, oder nur mit saftiger Zuzahlung.
Ich meine auch, dass manche Vorsorgeuntersuchungen erst später übernommen werden im Vergleich zur GKV (müsste ich aber nochmal raussuchen), ab 40 oder 45 anstatt ab 35?

Kuren werden bewilligt, damit man noch lange in die RV einzahlen kann und nicht vorzeitig in Rente geht und Leistungen von ihr bezieht => sprich: länger Transferzahler bleiben statt Transfernehmer zu werden;
sie werden von der Rentenversicherung bewilligt; ganz uneigennützig ist das ganze daher auch nicht :)
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: 2strong am 18.06.2024 03:02
In der Rente isr auch GKV und PV zu zahlen! Nicht nur in der Pernsion PKV
Deshalb steht hinter dem Zahlenwert ja das Wort "brutto".
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Sehrgerne am 18.06.2024 06:45
Danke für eure Antworten!

@Bastel: In der Tat ist die A12 nach aktueller Kenntnislage sehr fraglich à la Glaskugel. Danke für den Tipp mit der ROI-Tabelle, den ich beherzigen werde :-)

@2Strong: Dass ich mittelfristig in die A12 kommen würde, ist derzeit absolut nicht abzusehen.
Die grundsätzliche Möglichkeit, irgendwann in die A13 zu kommen, schließe ich zwar nicht sicher aus, ist aber doch sehr unwahrscheinlich.

Realistischer wäre, die A13 bei einem anderen Dienstherrn zu erhalten (z. B. Ministerium), was ich aufgrund der Verlagerung meines Lebensmittelpunktes nur ungern bzw. nicht machen würde. Insgesamt bin ich mit meiner Tätigkeit und meinem Arbeitsumfeld so weit zufrieden.

Verstehe ich das richtig, dass ich deines Erachtens aufgrund der "frühen" E12 vergleichsweise "viel" in die ZVK einzahle, sodass sich der Unterschied zwischen Pension und Rente relativiert?

Ja, die Differenz dürfte dann nicht ganz so groß sein. Je jünger du bist, desto höher ist der Multiplikator für die Versorgungspunkte. D.h., wenn du beispielsweise 60.000 Euro im Jahr verdient, gibt es mehr Punkte, wenn du 30 bist als wenn du 50 bist (zumindest wenn du bei der VBL bist; wie das bei anderen Versorgungskassen ist, weiß ich nicht)

Und du sagtest ja, dass du für Verbeamtung ohnehin nicht meht die 71,75 % vollmachen kannst, daher wäre die Pension bei dir ja ohnehin nicht beim Maximum.

Wo steht, dass man bei gleichem Brutto als 30jähriger mehr Rentenversorgungspunkte erhält, im Gegensatz zu einem 50-jährigen? Das ist doch Unsinn.

Nein das ist kein Unsinn. Bei der ZVK (Betriebsrente) wird ein Zwölftels deines Jahresbrutto iim Verhältnis zu 1000 und dann mal den Altesfaktor


Beispiel:

60000 Brutto im Jahr

30 Jährige (Altersfaktor 2,0): 60000:12=5000:1000=5x2,0=10


50 Jährige (Altersfaktor 1,1): 60000:12=5000:1000=5x1,1=5,5

Die Altersfaktorentabelle kommt daher, dass die ZVK oder VBL bei einem jüngeren Versicherungsnehmer länger mit dem Geld arbeiten kann und mehr Rendite erzählen kann.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: LehrerinRLP am 18.06.2024 08:29
RLP ist glaube ich bei der Beamtenbesoldung ganz weit hinten... Lass es.
So ist es! Verbeamtung in deinem Fall lohnt sich in Bayern, Hessen und ggf BaWü, nicht in RLP!
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Casa am 18.06.2024 08:49
Zitat
So ist es! Verbeamtung in deinem Fall lohnt sich in Bayern, Hessen und ggf BaWü, nicht in RLP!

Bei dem großen Unterschied lohnt sich die Verbeamtung finanziell auch nicht in anderen Bundesländern oder beim Bund.
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: LehrerinRLP am 18.06.2024 12:45
Zitat
So ist es! Verbeamtung in deinem Fall lohnt sich in Bayern, Hessen und ggf BaWü, nicht in RLP!

Bei dem großen Unterschied lohnt sich die Verbeamtung finanziell auch nicht in anderen Bundesländern oder beim Bund.

Joar. Naja.
Hessen A11, Stufe 8, verheiratet, ab 2025 4271 € netto + später Pension, keine Rente. RLP ab 2025
RLP A11, Stufe 12, verheiratet, ab 2025 4008 € netto minus Kostendämpfungspauschale.

Macht schon einen Unterschied, aber die Entscheidung bezieht sich ja auf RP. Von daher: Nein!
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Casa am 18.06.2024 14:07
Zitat
Joar. Naja.
Hessen A11, Stufe 8, verheiratet, ab 2025 4271 € netto + später Pension, keine Rente. RLP ab 2025
RLP A11, Stufe 12, verheiratet, ab 2025 4008 € netto minus Kostendämpfungspauschale.

Macht schon einen Unterschied, aber die Entscheidung bezieht sich ja auf RP. Von daher: Nein!

Hier geht es nicht um die Endstufe in der Besoldungsgruppe. Die hat er noch lange nicht erreicht. Dass Familienzuschläge zu zahlen wären, ist hier auch nicht erkennbar.
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: 2strong am 18.06.2024 15:29
Zitat
Dass Familienzuschläge zu zahlen wären, ist hier auch nicht erkennbar.
Es sei denn, man hätte den Ausgangspost gelesen…
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Casa am 18.06.2024 15:45
Zitat
Es sei denn, man hätte den Ausgangspost gelesen…

Jupp, er ist verheiratet. Der Familienzuschlag wegen Ehe fällt nun kaum ins Gewicht. Ein Kind oder mehrere ist da interessanter.
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: LehrerinRLP am 18.06.2024 16:18
Zitat
Es sei denn, man hätte den Ausgangspost gelesen…

Jupp, er ist verheiratet. Der Familienzuschlag wegen Ehe fällt nun kaum ins Gewicht. Ein Kind oder mehrere ist da interessanter.

Naja, in Hessen ist die Hochzeit doppelt so viel wert wie in Rheinland-Pfalz! :D
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Johann am 18.06.2024 18:14
Wenn du noch vermietest oder ein Gewerbe hast, kann sich die Verbeamtung auch noch lohnen. Da ist das steuerpflichtige Brutto deutlich geringer, wodurch die Mieteinnahmen weniger stark besteuert werden und sich das geringere Netto ggü. eines Tarifbeschäftigten dann wieder relativiert.
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: 2strong am 18.06.2024 22:55
Er kann auch noch ein paar Nutten für sich arbeiten lassen und die einfach schwarz abkassieren.
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: Johann am 19.06.2024 07:46
Das kann er auch als Tarifbeschäftigter machen.

Ich ordne es da als wahrscheinlicher ein, dass eine Privatperson Wohnraum zur Verfügung stellt. Zumal die geringere Steuerbelastung in dem Fall tatsächlich merkbar ist und bei der Entscheidungsfindung allein aus monetären Gründen beim Für und Wider Verbeamtung durchaus miteinbezogen werden kann und sollte.
Titel: Antw:Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: ohjeee am 20.06.2024 14:39
Danke für eure Antworten!

@Bastel: In der Tat ist die A12 nach aktueller Kenntnislage sehr fraglich à la Glaskugel. Danke für den Tipp mit der ROI-Tabelle, den ich beherzigen werde :-)

@2Strong: Dass ich mittelfristig in die A12 kommen würde, ist derzeit absolut nicht abzusehen.
Die grundsätzliche Möglichkeit, irgendwann in die A13 zu kommen, schließe ich zwar nicht sicher aus, ist aber doch sehr unwahrscheinlich.

Realistischer wäre, die A13 bei einem anderen Dienstherrn zu erhalten (z. B. Ministerium), was ich aufgrund der Verlagerung meines Lebensmittelpunktes nur ungern bzw. nicht machen würde. Insgesamt bin ich mit meiner Tätigkeit und meinem Arbeitsumfeld so weit zufrieden.

Verstehe ich das richtig, dass ich deines Erachtens aufgrund der "frühen" E12 vergleichsweise "viel" in die ZVK einzahle, sodass sich der Unterschied zwischen Pension und Rente relativiert?

Ja, die Differenz dürfte dann nicht ganz so groß sein. Je jünger du bist, desto höher ist der Multiplikator für die Versorgungspunkte. D.h., wenn du beispielsweise 60.000 Euro im Jahr verdient, gibt es mehr Punkte, wenn du 30 bist als wenn du 50 bist (zumindest wenn du bei der VBL bist; wie das bei anderen Versorgungskassen ist, weiß ich nicht)

Und du sagtest ja, dass du für Verbeamtung ohnehin nicht meht die 71,75 % vollmachen kannst, daher wäre die Pension bei dir ja ohnehin nicht beim Maximum.

Wo steht, dass man bei gleichem Brutto als 30jähriger mehr Rentenversorgungspunkte erhält, im Gegensatz zu einem 50-jährigen? Das ist doch Unsinn.

Vielleicht solltest du dich als Beamter nicht bei den Themen einmischen, von denen du keine Ahnung hast und die Beiträge dann als Unsinn abstempeln  ;)

https://www.vbl.de/de/versorgungspunkte1

"Der Altersfaktor berücksichtigt die Verzinsung der eingezahlten Beiträge. Grundsätzlich gilt: Je jünger der Versicherte bei Vertragsabschluss ist, desto höher ist der Altersfaktor. Denn die Verzinsung über 30 oder 40 Jahre Versicherungsdauer ergibt einen höheren Ertrag als bei einem Versicherten, der nur 10 Jahre versichert ist.
Alter Faktor Alter Faktor
17    3,1    41    1,5
18    3,0    42    1,4
19    2,9    43    1,4
20    2,8    44    1,3
21    2,7    45    1,3
22    2,6    46    1,3
23    2,5    47    1,2
24    2,4    48    1,2
25    2,4    49    1,2
26    2,3    50    1,1
27    2,2    51    1,1
28    2,2    52    1,1
29    2,1    53    1,0
30    2,0    54    1,0
31    2,0    55    1,0
32    1,9    56    1,0
33    1,9    57    0,9
34    1,8    58    0,9
35    1,7    59    0,9
36    1,7    60    0,9
37    1,6    61    0,9
38    1,6    62    0,8
39    1,6    63    0,8
40    1,5    ab 640,8"


Aber klär mich gerne auf, inwiefern (60.000/12.000 x 2,1) und (60.000/12.000 x 0,9) zum selben Ergebnis führen. Bei mir ist das nicht der Fall.

Und ich hatte auch extra dazu geschrieben, dass das bei der VBL so ist (und das ist die, von der die meisten "betroffen" sind), ich aber nicht beurteilen kann, wie das bei den anderen Versorgungskassen gehandhabt wird.
Wüsste auch nicht, dass es bei der gesetzlichen Rente "Versorgungspunkte" gibt, da sind wir bei Entgeltpunkten, die relevant sind.

stellvertretend auch für die anderen KOmmentare:
ja, hatte den halbsatz mit VBL überlesen und nur die gesetzliche RV auf dem Schirm.
Titel: Antw:[RP] Verbeamtung: Ja / Nein?
Beitrag von: blumenhans am 22.06.2024 12:47
Herzlichen Dank euch allen für die informativen und hilfreichen Beiträge!

Nach reichlicher Überlegung habe ich mich gegen eine Verbeamtung entschieden.

Dankeschön und euch alles Gute!