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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: centinel am 17.04.2025 22:36

Titel: Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: centinel am 17.04.2025 22:36
Hallo zusammen,

ich würde mich über etwas Input oder eure Erfahrungen zum Thema Überlastungsanzeige freuen, da ich mich aktuell in einer schwierigen Situation befinde und das Gefühl habe, allein damit zu sein.

Kurz zu den Hintergründen:
Ich habe zum 01.07.2024 meine wöchentliche Arbeitszeit von 39 auf 35 Stunden reduziert – aus gesundheitlichen Gründen (u.a. Morbus Menière) und zur besseren Vereinbarkeit mit der Familie (kleine Kinder). Diese Reduktion war mit dem Ziel verbunden, meine psychische und körperliche Belastung besser in den Griff zu bekommen.

Tatsächlich ist aber das Gegenteil passiert: Mein Arbeitspensum wurde nicht angepasst, sondern ist sogar gestiegen. Seit November 2024 habe ich sogar noch zusätzlich Aufgaben im Umfang von ca. 1/4 Stelle übernommen – laut meinem Vorgesetzten hätte ich noch Kapazitäten.

Daraufhin habe ich im Februar 2025 eine Überlastungsanzeige gestellt. Zwei Wochen später musste ich eine ergänzende Stellungnahme schreiben. Die Personalabteilung forderte mich zudem auf, sämtliche Aufgaben mit einer groben Zeiteinschätzung aufzulisten. Mein Vorgesetzter musste das ebenfalls tun.

Nun bringt die Personalabteilung die Idee auf, mich in eine andere Abteilung zu versetzen. SBV und Personalrat sind involviert, unterstützen mich auch, aber ich habe das Gefühl, dass man mich „loswerden“ möchte – obwohl ich bis zu diesem Punkt stets überdurchschnittlich bewertet wurde und auch mein letztes Arbeitszeugnis entsprechend positiv war.

Ich stecke nun in dieser unsicheren Situation und frage mich:
   •   Hat jemand von euch schon Ähnliches erlebt?
   •   Wie seid ihr mit einer Überlastungsanzeige und den Folgen umgegangen?
   •   Was kann ich tun, um nicht in eine Ecke gedrängt zu werden?
   •   Wie kann ich mich besser absichern?

Ich freue mich über jeden Hinweis oder Erfahrungsbericht. Danke euch schon mal fürs Lesen und eure Unterstützung!

Viele Grüße
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: TVOEDAnwender am 18.04.2025 04:46
Eine Umsetzung auf einen anderen, weniger belastenden Arbeitsplatz ist eine angemessene Reaktion des Arbeitgebers auf Deine Überlastungsanzeige. Im Rahmen seines Direktionsrechts kann er Dir innerhalb Deiner Entgeltgruppe jede Tätigkeit zuweisen. Er muss bei einer Umsetzung lediglich billiges Ermessen walten lassen. Eine Umsetzung nach billigem Ermessen bedeutet, dass die Interessen der Beteiligten angemessen berücksichtigt werden müssen. Da er mit der Umsetzung auf Deine Überlastungsanzeige reagiert und Dir vermutlich weniger belastende Tätigkeiten übertragen will, dürfte diese Voraussetzung in der Regel erfüllt sein.

Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: clarion am 18.04.2025 08:54
Hallo,

Was ist denn das Ziel gewesen,  was Du erreichen wolltest? Dass Dir bestimmte und zwar die ungeliebten Aufgaben abgenommen werden? Gibt es überhaupt jemanden, der die zusätzliche Arbeit aufnehmen kann? Warum möchtest Du Dich nicht umsetzen lassen?

Bei Morbus Meniere und ein ggf. damit verbundener Hörverlust kann Stress durchaus die nächste Attacke hervor rufen.

M.E wäre auch die richtige Reaktion auf zu viel Arbeit gewesen, den Vorgesetzten darauf hinzuweisen,  um Priorisierung zu bitten bzw. selbst eine Priorisierung vorschlagen und den Rest liegen zu lassen und nach vereinbarten Wochenarbeitszeit nach Hause zu gehen.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: MoinMoin am 18.04.2025 09:31
M.E wäre auch die richtige Reaktion auf zu viel Arbeit gewesen, den Vorgesetzten darauf hinzuweisen,  um Priorisierung zu bitten bzw. selbst eine Priorisierung vorschlagen und den Rest liegen zu lassen und nach vereinbarten Wochenarbeitszeit nach Hause zu gehen.
Voll Unterstützung!

Hat der VG jemals Mehrarbeit angeordnet? Oder gerügt, dass Arbeit liegen bleibt?
oder hast du einfach dich selber überlastet und es verpasst obige von clarion vorgeschlagene Dokumentation, deine zu hohen Arbeitszuweisungen.
Denn eine Überlastung wird es doch dadurch, dass man dauerhaft mehr als die 35h arbeiten muss oder sich mit der Priorisierung überfordert fühlt und Mental seine Rolle im Gefüge überbewertet und die Fehler der Führungskraft (zu hohe Arbeitszuweisung) versucht durch überdurchschnittliche Arbeitsleistung zu kompensieren.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: centinel am 18.04.2025 11:54
Guten Morgen, vielen Dank schon mal für eure schnellen Reaktionen.

Es gab in meinem Fachbereich interne Stellenwechsel (Oktober/November), von „unserem“ Fachbereich ist jemand in einen anderen gewechselt und umgekehrt. Mein Kollege der gegangen ist hat die Aufgaben die ich jetzt seit November mache sonst immer gemacht, das brauch der neue Kollege der zu uns gewechselt ist nicht mehr machen.

Diese Aufgabe sollte ich dann machen, als mein Vorgesetzter mir das mitteilte habe ich ihn im November direkt darauf hingewiesen das die zusätzliche Arbeit nicht zu schaffen ist, da ich reduziert habe um weniger Arbeit zu haben und nicht mehr. Es wurde ignoriert mit dem Hinweis das ich noch Kapazitäten hätte. Daraufhin dann im Februar die Überlastungsanzeige, mehrere Gespräche vor der Überlastungsanzeige haben keinen Erfolg gebracht.

Ich verstehe einfach nicht warum man jemanden so ignorieren kann bzw. nicht ernst nimmt. Die zusätzliche Aufgabe beinhaltet die Erfassung sämtlicher Arbeitsstunden von 2x Betrieben mit insgesamt ca. 12 Mitarbeitern (Tagesberichte Stadtwerke) Analog, also auf Zetteln, wir sind ja eine digitale Verwaltung  :-\ :-\

Ich fange jetzt (Mitte April) mit der Erfassung von Anfang Januar an. Weiterhin soll ich auch noch das Lager bearbeiten, Materialscheine buchen und die Inventur. zu diesen Arbeiten bin ich noch gar nicht gekommen, ist also noch „on Top“.

Ich habe dann natürlich selber priorisiert und seit Mitte Februar versucht mein Chef das ebenfalls. Allerdings gibt er mir immer noch Arbeiten die zügig erledigt werden müssen bzw. rügt er das ich ihn nicht auf verpasste Fristen hingewiesen habe (Statistiken), die ich allerdings aufgrund von Krankheit gar nicht „überwachen“ konnte. Die Überstunden sind trotzdem mittlerweile im „gelben“ Bereich, was laut Dienstvereinbarung nun Aufgabe des Vorgesetzten ist in Abstimmung mit dem Mitarbeiter „davon runterzukommen“.

Die Kommunikation mit meinem Vorgesetzten läuft natürlich seit dem die zusätzliche Arbeit auf mich übertragen wurde eher in Richtung „Eiszeit“ und per Mail.

Das habe ich in der Stellungnahme auch als Problematisch dargestellt, genauso wie die gesundheitlichen und dienstlichen Probleme (Motivation, Produktivität, etc.)

Ich „gehe“ auch nach 7 stunden nach hause, es bleibt also viel liegen, was mich einerseits ja nicht stören sollte, aber es „hängt“ halt immer im Hinterkopf, und das belastet.

Ich möchte mich ungern umsetzen lassen, weil die vorherigen Aufgaben gut zu mir passen und die Arbeit und die Bedingungen in unserer Abteilung bis zu diesem Vorgang immer gut waren. Und was man durch den berühmten „Flurfunk“ hört ist es in der anderen Abteilung nicht so prickelnd (insgesamt relativ kleines Haus mit ca. 70 Mitarbeitern)  Man ist also gut vernetzt.

Klar, die „Angst“ vor Veränderung, Neue Einarbeitung, Ungewissheit spielt natürlich auch rein und die daraufhin erwartbaren Auswirkungen auf meine Krankheit.

Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: MoinMoin am 18.04.2025 12:04
Also wo ist jetzt das Problem.

Chef verteilt Arbeit.
Team meldet nachweislich, ist nicht zu schaffen.
Team meldet regelmäßig was hinten runterfällt, weil es nicht zu schaffen ist. Er möge die Prios anders setzen, wenn etwas anderes hinten runterfallen soll.
Man macht seine 7 Stunden mit Freude und Elan und schafft ne Menge, worüber man sich freut und hofft darauf, dass das, was nicht geschafft wurde dazu führt, das Chef der Arsch aufgerissen wird, weil er nicht dafür sorgt, dass es geschafft wird.
Sei es durch angeordnete Mehrarbeit oder mehr Personal.


ps ich hoffe du hast bei der TZ Vereinbarung nicht zugestimmt, dass du Mehrarbeit machen musst.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: FearOfTheDuck am 18.04.2025 12:14
Du musst dir klar machen, dass alles, was in deinen 35h nicht zu schaffen ist, das Organisationsproblem deines AG berührt und nicht dich. Schließlich dürfte auch dein Gehalt den 35h entsprechen.

Was natürlich daneben doof ist und vielleicht beim Umsetzungsvorschlag eine Rolle spielt, ist, dass es dein Vorgesetzter persönlich nimmt.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: MoinMoin am 18.04.2025 13:22
Du musst dir klar machen, dass alles, was in deinen 35h nicht zu schaffen ist, das Organisationsproblem deines AG berührt und nicht dich. Schließlich dürfte auch dein Gehalt den 35h entsprechen.

Was natürlich daneben doof ist und vielleicht beim Umsetzungsvorschlag eine Rolle spielt, ist, dass es dein Vorgesetzter persönlich nimmt.
Ein guter VG würde diese Dokumentation nehmen, es seinem VG vorlegen und ihm daneben ein Umstrukturierungs-, Modernisierung- oder Personalkonzept hinschmettern und wäre damit aus dem Schneider.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: clarion am 18.04.2025 14:24
Nun wir wissen nicht, wie sich die Sachlage darstellt.

Haben wir es hier mit jemanden zu tun, der bisher eine ruhige Kugel schob und tatsächlich Kapazitäten frei hätte, wenn er/sie sich etwas besser organisieren würde, z.B. durch weniger Klatsch und mehr Arbeit. Dann wäre ich als Chef auch angefressen.

Ist es hier so, wie es der TE darstellt? Vielleicht hat der Chef einfach nicht genug Leute. Und vielleicht macht die ganze Behörde Mangelverwaltung, was sich aber nicht kurzfristig abstellen lässt, weil man keine Leute findet oder erst digitalisieren muss.

Der TE muss sich aber die Frage gefallen lassen, warum er das Angebot der Umsetzung nun nicht annehmen will. Wer eine Überlastungsanzeige stellt und nun den Lösungsvorschlag nicht annimmt, handelt irgendwie nicht glaubwürdig, und gilt auch schnell als "zickig".

Und warum macht der TE die Arbeit nicht selbst effizienter, z.B. indem er oder sie Exceltabellen erstellt, in die Betriebe ihre Daten erfassen müssen? Wenn ich lese, dass da Zettel abgetippt werden, dann frage ich mich echt, warum man nicht aus ureigenem Eigeninteresse selbst Abhilfe schafft??? Das Mindeste wäre, dass man den Chef vorschlägt, eine schnödes Zeiterfassungssystem zu kaufen. Mitdenken darf man auch in E5 oder E6.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: KaiBro am 18.04.2025 15:09
Nun wir wissen nicht, wie sich die Sachlage darstellt.

Haben wir es hier mit jemanden zu tun, der bisher eine ruhige Kugel schob und tatsächlich Kapazitäten frei hätte, wenn er/sie sich etwas besser organisieren würde, z.B. durch weniger Klatsch und mehr Arbeit. Dann wäre ich als Chef auch angefressen.


Vielleicht ist während der Stundenreduzierung aufgefallen, dass Kapazitäten frei sind und dem Mitarbeiter weitere Aufgaben übertragen werden können. Nur erwartet man als Mitarbeiter eine offene und ehrliche Kommunikation seitens der Behörde und Vorgesetzten.

Es ist die Aufgabe der Vorgesetzten zu überprüfen, ob ein Mitarbeiter noch Kapazitäten frei hat. Auch ist es die Aufgabe der Vorgesetzten einzuschreiten, wenn Mitarbeiter zu viel tratschen.

Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: rs am 18.04.2025 16:24
Ich habe über Jahre 2 Vollzeitposten in unserem Haus besetzt/ausgefüllt. Meinen eigentlichen und noch einen zusätzlichen. Das funktionierte, weil ich sehr effektiv war und meine Kollegen mir das Leben nicht unnötig schwer gemacht haben.
Dann begann meine Leistungsfähigkeit aufgrund einer neurologischen Erkrankung zu schwinden. Das habe ich ohne Nennung der Diagnose gegenüber meinem VG kommuniziert. Habe als Reaktion jedoch nur ein ausdrucksloses Gesicht bekommen. Man hatte sich halt an mein Pensum gewöhnt.
Meine Abteilung bekam zu dieser Zeit eine umfangreiche zusätzliche Aufgabe zugewiesen. An deren Abarbeitung sollte ich auch beteiligt werden. Job Nr 3 sozusagen. Ich sprach wieder meine krankheitsbedingte Einschränkung an. Diesmal ging mein VG zum Behördenleiter und kam mit der Anweisung zurück, dass ich alle 3 Jobs zu erledigen hätte.
Nach Rücksprache mit dem PR erstellte ich eine Überlastungsanzeige. Das gab jede Menge Stunk und erhitzte Gemüter. Ich musste mir die ganze Zeit vor Augen führen, dass ich hier einen Kampf für mich, meine Zukunft und vor allem meine Gesundheit führe.
Der Kampf hat letztlich dazu geführt, dass ich nicht 3 Jobs, nicht 2 Jobs, sondern nur noch meinen eigentlichen Job erledigen muss.
Ich rate seitdem jedem, auf sich selbst aufzupassen. Denn es tut sonst niemand.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: centinel am 28.04.2025 07:46
Guten Morgen zusammen, vielen Dank für eure Antworten. Ich war im Osterurlaub, daher habe und "wollte" ich etwas Abstand zu dem Thema haben.

@ MoinMoin: für die TZ-Vereinbarung gab es nur einen Zusatz zum Arbeitsvertrag mit Änderung der Arbeitszeit, der Rest des Arbeitsvertrages blieb unverändert. Müsste ich nochmal rein schauen was im Ursprungsarbeitsvertrag zum Thema Mehrarbeit drin steht.

@ FearOfTheDuck:
Das Organisationsproblem habe ich ja durch die Überlastungsanzeige in die höheren Ebenen "gemeldet". ich habe nur das Gefühl das ich jetzt "aussortiert" werden soll obwohl ich die Arbeit ja bis dahin gerne und gut gemacht habe. Und das ist ja eigentlich auch mein Ziel, meine Stelle und Aufgaben behalten und dass die zusätzliche Arbeit durch Umstrukturierung, Modernisierung etc. gelöst wird. Aber anscheinend hat die Führung hier keinerlei Interesse.

@ clarion:
Klar, es ist auch immer schwierig den kompletten Sachverhalt in einem öffentlichen Forum darzustellen. Es fehlen immer Informationen, Vorgeschichten etc.
Daher ist es also "Außenstehender" okay diese Schlüsse daraus zu ziehen, muss ich so hinnehmen.
Ich habe ja bewusst meine Stunden reduziert da ich aufgrund von Krankheit und familiärer Situation nicht mehr in der Lage bin das Pensum zu schaffen. Und da ich in E7 bin hat es natürlich auch finanziell "weh" getan diesen Schritt zu gehen. Diesen Schritt geht man nicht mal eben so.

Genug Leute haben wir ja (s.oben"Mein Kollege der gegangen ist hat die Aufgaben die ich jetzt seit November mache sonst immer gemacht, das brauch der neue Kollege der zu uns gewechselt ist nicht mehr machen.)
der neue Kollege ist übrigens "Kegelbruder" meines Vorgesetzten, man könnte sagen "hat Geschmäckle", aber es liegt ja nicht in meiner Verantwortung welche Leute eingestellt werden.

Ja als "Zickig oder Querulant" bezeichnet zu werden wird ist nicht schön, ich sehe den Lösungsvorschlag im Hinblick auf „Angst“ vor Veränderung, Neue Einarbeitung, Ungewissheit und die daraufhin erwartbaren Auswirkungen auf meine Krankheit allerdings nicht als Lösung. Ich mache meine bisherige Arbeit ja gut und gerne.

Ich komme aus der freien Wirtschaft und als ich 2017 hier angefangen habe war es für mich auch erstmal ein "Schock" wie teilweise Aufgaben doppelt und ohne Sinn und Verstand gemacht wurden (Bsp: die kleinen Kontoauszüge von der Sparkasse unbedingt korrekt abheften obwohl sich die nie jemand wieder anschaut, egal ob Wirtschaftsprüfer oder Gemeindeprüfungsamt, und auch noch jede Menge Gebühren dafür zahlen und die Kontoauszüge noch selber von der Bank abholen, persönlich.) Also habe ich die Dinge "angeschoben", mich darum gekümmert, digitaler und effizienter zu werden, natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten, rechtlicher Möglichkeiten und in Absprache mit meinem Vorgesetzten. Bereits 2018 habe ich mit meiner Kollegin zusammen eine App für die digitalen Erfassung der Arbeitsnachweise "gesichtet" und gemeldet "gute Idee". Ja, jetzt sind wir in 2025 und man denkt sich, warum wird das nicht gemacht?

@ rs:
Ich "sollte" auch mal eine Kollegin vertreten die 12 Monate krank war und eine Kollegin die im gleichen Jahr ebenfalls 6 Monate krank war, meine direkte Arbeitskollegin. Vertreten würde ich das jetzt nicht nennen, es war ja zeitlich überhaupt nicht zu schaffen, ich war auch noch relativ neu dabei und habe versucht den Mangel zu gut es geht zu verwalten bzw. mir den Frust der Bürger nicht zu Nahe kommen zu lassen. Ich habe halt gemacht, da hat man vermutlich gesehen, och ja, geht ja irgendwie, nicht schön, aber läuft ja. Nach dem Cyberangriff Ende 2023 auf die Kommunen (vielleicht war der ein oder andere auch betroffen?) habe ich ebenfalls versucht Anfang 2024 die Sachen so schnell wie möglich aufzuarbeiten, meine Vertretung war natürlich in den ersten 4 Monaten 2024 krankheitsbedingt nicht da, also wieder Mehrarbeit. Und das hat an meiner Gesundheit genagt.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: troubleshooting am 28.04.2025 09:47

Ja als "Zickig oder Querulant" bezeichnet zu werden wird ist nicht schön, ich sehe den Lösungsvorschlag im Hinblick auf „Angst“ vor Veränderung, Neue Einarbeitung, Ungewissheit und die daraufhin erwartbaren Auswirkungen auf meine Krankheit allerdings nicht als Lösung. Ich mache meine bisherige Arbeit ja gut und gerne.


Denk mal bitte über folgendes nach: Einerseits schreibst du, dass eine Einarbeitung, Ungewissheit Auswirkungen auf deine Krankheit haben wird. Andererseits bist du mit der derzeitigen Situation ja auch so unzufrieden, dass du eine Überlastungsanzeige gestellt hast. Die Reaktion darauf macht es zudem offensichtlich nicht besser.

Wie wirkt sich das denn auf deine Krankheit aus?

Wenn es Unstimmigkeiten zwischen Vorgesetzten und MA gibt, ist es (fast) nie die vorgesetzte Person, die die Änderung betrifft. Egal, ob Verhaltensänderung oder gar personelle Änderung. Insofern ist aus meiner Erfahrung heraus, ein Jobwechsel dann auch ein Befreiungsschlag. Allerdings sehe ich Veränderungen auch grundsätzlich positiv und gebe zudem absolut nichts auf Einschätzungen vom Flurfunk.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: clarion am 28.04.2025 22:54
Hallo @centinel,

Ich möchte Dir nicht zu nahe treten.

Grundsätzlich liegt es im Ermessen der Arbeitgeber, die Arbeit so unter die Mitarbeiter aufzuteilen,  dass der Laden läuft.  Dabei haben Mitarbeiter Anspruch auf eine der jeweiligen Eingruppierung angemessener Beschäftigung, nicht aber Anspruch auf ganz bestimmte Tätigkeiten. Insofern wirst Du nicht viel machen können,  wenn man die Überlastungsanzeige zum Anlass nimmt,  Dich umzusetzen.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: UNameIT am 29.04.2025 10:25

Ich habe zum 01.07.2024 meine wöchentliche Arbeitszeit von 39 auf 35 Stunden reduziert – aus gesundheitlichen Gründen (u.a. Morbus Menière) und zur besseren Vereinbarkeit mit der Familie (kleine Kinder).

Noch eine Sache die du machen kannst und musst, ist nach 35h den Stift fallen zu lassen - keine freiwillige Mehrarbeit.

Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: Lupe am 29.04.2025 18:11
Hallo centinel,
Ich komme auch aus der freien Marktwirtschaft und bin seit 2020 im ÖD. Auch ich habe eine Überlastungsanzeige gestellt, die ich hätte schon vor Monaten stellen sollen, oder aber -wie es wertvolle Forummitglieder anrieten- ohne Rücksicht auf Verluste einfach den Stift bzw. in meinem Fall den Hammer nach getaner Arbeitszeit fallen lassen, um überhaupt gar nicht zu einer Überlastungsanzeige kommen zu lassen. Oder aber -in meinem Fall sinnvoller- beim Vorgesetzten nach Priosierung der (Firmen)Kunden fragen.
Ich habe den Fehler gemacht und war meinem Vorgesetzten gegenüber zu rücksichtsvoll. Aufgrund seiner dualen und stressigen Pflichtweiterbildung ließ ich mir leider seinerseits aus Rücksicht und Kollegialität zu viel Verantwortung ans Bein binden, mit dem Ergebnis, dass ich eine Personalbewertung seinerseits erhielt, die in der Gesamtpunktzahl geringer ausfiel als die des letzten Jahres! Dies stellte ich im Nachhinein fest, und darauf angesprochen erhielt ich die Antwort, dass es für eine Korrektur zu spät sei.
Den Fass zum Überlaufen brachte die AU eines Kollegen aus einer anderen Abteilung, den ich normalerweise in seiner Abwesenheit vertrat, doch laut Abmachung mein Vorgesetzter ihn hätte vertreten müssen. Er machte aber nie die Mühe sich dort einzuarbeiten. Somit hatte ich auch diese Abteilung an der Backe. Nach einpaar Tagen des "good will" ging nichts mehr! Jetzt bin ich seit geraumer Zeit krank. Obwohl ich inzwischen einen Abstand zum Geschehen und dem Unternehmen haben sollte/müsste, vergeht leider kein Tag an dem ich nicht Konsequenzen nach meiner Rückkehr fürchte, oder mir Vorwürfe mache, dem Vorgesetzten gegenüber zu rücksichtsvoll gewesen zu sein. Als Dank und aus eigener Dummheit erhalte ich nun weniger Geld und -noch schlimmer-meine Lebensqualität leidet. Von dem Geld aus der LOB, welche mit der Personalbewertung einher ging werde ich wahrscheinlich auch nichts sehen.
Sollte ich nach meiner Rückkehr nicht gefeuert werden, werde ich nur noch "Dienst nach Vorschrift" machen.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: DiVO am 30.04.2025 07:45
Hallo centinel,
Ich komme auch aus der freien Marktwirtschaft und bin seit 2020 im ÖD. Auch ich habe eine Überlastungsanzeige gestellt, die ich hätte schon vor Monaten stellen sollen, oder aber -wie es wertvolle Forummitglieder anrieten- ohne Rücksicht auf Verluste einfach den Stift bzw. in meinem Fall den Hammer nach getaner Arbeitszeit fallen lassen, um überhaupt gar nicht zu einer Überlastungsanzeige kommen zu lassen. Oder aber -in meinem Fall sinnvoller- beim Vorgesetzten nach Priosierung der (Firmen)Kunden fragen.
Ich habe den Fehler gemacht und war meinem Vorgesetzten gegenüber zu rücksichtsvoll. Aufgrund seiner dualen und stressigen Pflichtweiterbildung ließ ich mir leider seinerseits aus Rücksicht und Kollegialität zu viel Verantwortung ans Bein binden, mit dem Ergebnis, dass ich eine Personalbewertung seinerseits erhielt, die in der Gesamtpunktzahl geringer ausfiel als die des letzten Jahres! Dies stellte ich im Nachhinein fest, und darauf angesprochen erhielt ich die Antwort, dass es für eine Korrektur zu spät sei.
Den Fass zum Überlaufen brachte die AU eines Kollegen aus einer anderen Abteilung, den ich normalerweise in seiner Abwesenheit vertrat, doch laut Abmachung mein Vorgesetzter ihn hätte vertreten müssen. Er machte aber nie die Mühe sich dort einzuarbeiten. Somit hatte ich auch diese Abteilung an der Backe. Nach einpaar Tagen des "good will" ging nichts mehr! Jetzt bin ich seit geraumer Zeit krank. Obwohl ich inzwischen einen Abstand zum Geschehen und dem Unternehmen haben sollte/müsste, vergeht leider kein Tag an dem ich nicht Konsequenzen nach meiner Rückkehr fürchte, oder mir Vorwürfe mache, dem Vorgesetzten gegenüber zu rücksichtsvoll gewesen zu sein. Als Dank und aus eigener Dummheit erhalte ich nun weniger Geld und -noch schlimmer-meine Lebensqualität leidet. Von dem Geld aus der LOB, welche mit der Personalbewertung einher ging werde ich wahrscheinlich auch nichts sehen.
Sollte ich nach meiner Rückkehr nicht gefeuert werden, werde ich nur noch "Dienst nach Vorschrift" machen.

Vielen Dank für deinen Post, der wirklich sehr wertvoll ist. Er unterstreicht das, was ich hier schon öfters geschrieben habe und dafür regelmäßig von einigen ausgelacht wurde:

Das konesquente am Limit arbeiten, Überstunden ohne Ende aufbauen, nicht mehr auf die eigene Regeneration achten schadet einem selbst langfristig ohne Ende und verschärft dadurch sogar das Problem auf der Arbeit durch den Ausfall/Wegfall der eigenen Arbeitsleistung.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: UNameIT am 30.04.2025 08:42

Daraufhin habe ich im Februar 2025 eine Überlastungsanzeige gestellt. Zwei Wochen später musste ich eine ergänzende Stellungnahme schreiben. Die Personalabteilung forderte mich zudem auf, sämtliche Aufgaben mit einer groben Zeiteinschätzung aufzulisten. Mein Vorgesetzter musste das ebenfalls tun.


Wie ist da eigentlich das Ergebnis gewesen? Auf wieviel Stunden kamst du bei deiner Einschätzung und auf wieviel Stunden kam dein Chef? Gab es unterschiede in den Aufgaben?
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: centinel am 30.04.2025 09:46
Guten Morgen zusammen,

kurzes Update:

Ich hatte ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten über die "geplante" Versetzung:

Es soll wohl schon relativ schnell passieren, einen Teil meiner Arbeit (50 %) soll ich mit in die andere Abteilung nehmen.

Die Idee hinter der Versetzung ist der "Abbau von Doppelstrukturen" im gesamten Haus, also arbeite ich trotzdem weiter für die jetzige Abteilung, allerdings dann auch für die neue Abteilung, räumlich dann natürlich in der neuen Abteilung.

Der persönliche Konflikt zwischen uns (wenig bis keine persönliche Kommunikation aufgrund der derzeitigen Situation) ist wohl ein Problem das für ihn nicht zu lösen ist.

Weitere Details möchte ich jetzt hier ungern posten.

Es sieht für mich so aus als wenn ich das "Problem" bin und nicht die Überlastung.

Information über die zu übernehmenden Aufgaben in der neuen Abteilung habe ich natürlich nicht, der neue Vorgesetzte könnte mir nur ein "Info-Gespräch" zu zweit anbieten, ich hätte aber gerne den Personalrat und die SBV mit dabei.

Das möchte er aber nicht, also läuft es jetzt auf ein offizielles Dienstgespräch mit allen Beteiligten hinaus.

Abwarten, was passiert.

So wie ich es aktuell einschätze habe ich keine Möglichkeit das "Angebot" abzulehnen, der Personalrat "denkt" ebenfalls in diese Richtung, ich möchte halt nur nicht in der neuen Abteilung die gleichen Erfahrungen machen die ich gerade gemacht habe.

@ troubleshooting: vielen Dank für deine Sichtweise auf die Dinge, manchmal hilft es wenn jemand von "außerhalb" seine Einschätzung abgibt. Ja, es kann ein Befreiungsschlag sein, es ist aber diese Ungewissheit und das ich keinerlei Informationen bekomme, das nervt so sehr. Ich musste übrigens dieses offzielle Dienstgespräch einladen mit allen Beteiligten, ich "renne" also hinter allen her um meine Informationen bekommen und offenen Fragen zu klären. Im Moment wirkt sich dieses Schwebeszenario überhaupt nicht gut auf meine Krankheit aus, es läuft gerade nicht gut.

@ clarion: wie ich es ja schon oben geschrieben hab, es sieht vermutlich so aus.

@ UNameIT: das mache ich ja bereits, allerdings "stapelt" sich die Arbeit ja trotzdem weiterhin, klar, nicht mein Problem aber es hängt immer im "Hinterkopf" und es hat ja dann auch Auswirkungen auf andere Bereiche in unserer Abteilung (Jahresabschluss, Kollegen, andere Fachbereiche, Bürger, etc.) Und diese Auswirkungen und Probleme landen dann immer wieder bei mir, und das belastet auf Dauer.

@ Lupe: ich denke das viele Kollegen aus der freien Wirtschaft oder auch aus dem öffentlichen Dienst hoffnungsvoll gestartet sind, sich eingebracht haben und voll motiviert an die Aufgaben gegangen sind und mittlerweile auch nur noch "Dienst nach Vorschrift" machen. Das berühmte Zitat "Du änderst nicht den öffentlichen Dienst... der öffentliche Dienst ändert dich!" trifft bei vielen vermutlich zu.

@ DiVO: das sehe ich auch so, wie ich es mal in einem Lehrgang (betriebswirtschaft) gehört habe, 1 € in die Gesundheit gesteckt bringt dem Betrieb 2 € Rendite. Nagelt mich jetzt nicht auf die genauen Zahlen fest ; ) Der Arbeitgeber egal ob privat oder öffentlich müsste doch daran interessiert sein das die Mitarbeiter leistungsfähig sind und bleiben.

@ UNameIT: Die geschätzten Arbeitsstunden mit den zusätzlichen Aufgaben waren 1,5 Vollzeitstellen, mein Vorgesetzter kam erwartungsgemäß auf andere Zahlen, die ich aber leider nicht erhalten habe, ich habe allerdings auch noch nicht nachgefragt, sollte ich vielleicht mal machen, denke das es aber nur darauf hinauslaufen wird das ich jede Aufgabe mit der Stoppuhr erfasse und das über 1 Jahr lang. Ich konnte die zusätzliche Arbeit aber auch nur grob schätzen bzw. habe ich den Kollegen gefragt der die Arbeiten vorher gemacht hat. Einen Teil der zusätzlichen Arbeit habe ich außerdem zeitlich noch gar nicht geschafft.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: UNameIT am 30.04.2025 13:40
Guten Morgen zusammen,

kurzes Update:

Ich hatte ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten über die "geplante" Versetzung:

Es soll wohl schon relativ schnell passieren, einen Teil meiner Arbeit (50 %) soll ich mit in die andere Abteilung nehmen.

Die Idee hinter der Versetzung ist der "Abbau von Doppelstrukturen" im gesamten Haus, also arbeite ich trotzdem weiter für die jetzige Abteilung, allerdings dann auch für die neue Abteilung, räumlich dann natürlich in der neuen Abteilung.

Der persönliche Konflikt zwischen uns (wenig bis keine persönliche Kommunikation aufgrund der derzeitigen Situation) ist wohl ein Problem das für ihn nicht zu lösen ist.

Es sieht für mich so aus als wenn ich das "Problem" bin und nicht die Überlastung.

Information über die zu übernehmenden Aufgaben in der neuen Abteilung habe ich natürlich nicht, der neue Vorgesetzte könnte mir nur ein "Info-Gespräch" zu zweit anbieten, ich hätte aber gerne den Personalrat und die SBV mit dabei.

Das möchte er aber nicht, also läuft es jetzt auf ein offizielles Dienstgespräch mit allen Beteiligten hinaus.

Abwarten, was passiert.

So wie ich es aktuell einschätze habe ich keine Möglichkeit das "Angebot" abzulehnen, der Personalrat "denkt" ebenfalls in diese Richtung, ich möchte halt nur nicht in der neuen Abteilung die gleichen Erfahrungen machen die ich gerade gemacht habe.

@ troubleshooting: vielen Dank für deine Sichtweise auf die Dinge, manchmal hilft es wenn jemand von "außerhalb" seine Einschätzung abgibt. Ja, es kann ein Befreiungsschlag sein, es ist aber diese Ungewissheit und das ich keinerlei Informationen bekomme, das nervt so sehr. Ich musste übrigens dieses offzielle Dienstgespräch einladen mit allen Beteiligten, ich "renne" also hinter allen her um meine Informationen bekommen und offenen Fragen zu klären. Im Moment wirkt sich dieses Schwebeszenario überhaupt nicht gut auf meine Krankheit aus, es läuft gerade nicht gut.

@ UNameIT: das mache ich ja bereits, allerdings "stapelt" sich die Arbeit ja trotzdem weiterhin, klar, nicht mein Problem aber es hängt immer im "Hinterkopf" und es hat ja dann auch Auswirkungen auf andere Bereiche in unserer Abteilung (Jahresabschluss, Kollegen, andere Fachbereiche, Bürger, etc.) Und diese Auswirkungen und Probleme landen dann immer wieder bei mir, und das belastet auf Dauer.

@ UNameIT: Die geschätzten Arbeitsstunden mit den zusätzlichen Aufgaben waren 1,5 Vollzeitstellen, mein Vorgesetzter kam erwartungsgemäß auf andere Zahlen, die ich aber leider nicht erhalten habe, ich habe allerdings auch noch nicht nachgefragt, sollte ich vielleicht mal machen, denke das es aber nur darauf hinauslaufen wird das ich jede Aufgabe mit der Stoppuhr erfasse und das über 1 Jahr lang. Ich konnte die zusätzliche Arbeit aber auch nur grob schätzen bzw. habe ich den Kollegen gefragt der die Arbeiten vorher gemacht hat. Einen Teil der zusätzlichen Arbeit habe ich außerdem zeitlich noch gar nicht geschafft.

Meine Einschätzung zu der Situation:


Der "alte" Vorgesetzte nimmt dir deinen Teilzeitantrag übel und möchte dich loswerden. (Deswegen die "freien Kapazitäten", die man bei dem Antrag angeblich bei dir entdeckt hat.) Das Verhältnis bekommst du nicht gekittet. In dem Verhältnis weiterzuarbeiten macht dich nur unglücklich. Eigentlich ein absolutes Armutszeugnis für einen Vorgesetzten. So schwer es ist, anstatt mehr Zeit hier zu investieren, investiere sie lieber in deine neue Stelle. Hacken dran. (Kleiner Hinweis am Rande: Wäre deine Arbeit "so schlecht", würde dein Vorgesetzter nicht wollen, das du diese weitermachst. )

Dem "neuen" Vorgesetzten nützt du nichts, da du für ihn ja weniger als 50% zur Verfügung stehst. Du hast eine 0,89 Stelle. Nimmst du nun 50% deiner Aufgaben mit (Wert 1,5 Stellen) stehst du für ihn sogar gar nicht zur Verfügung. Außerdem hat dein alten Vorgesetzter ihm wahrscheinlich auch nur seine Sicht der Dinge erzählt. Somit hast du hier einen schwierigen Start. Das ist aber ein Verhältnis, was man durch gute Zusammenarbeit hinbekommen kann. Hast du mit dem neuen Vorgesetzten schon gesprochen?

Sicher dich auf folgende Art und Weise ab:
1. Lass dir im Gespräch genau aufzeigen, welche Tätigkeiten deiner alten Stelle du zu welcher Prozentzahl/Stundenzahl durchführen sollst.
2. Lass genau definieren, wer dein Ansprechpartner bei Problemen mit welchen Aufgaben ist.
3. Stelle klar, das für dich das Hauptproblem die Überlastung durch zu viele zugewiesene Aufgaben ist, die in der vorhandenen Zeit nicht erledigt werden können.
4. Bitte den Personalrat im Vorfeld zum Gespräch um die Erstellung eines Gesprächsprotokolls.
und
Bewahr auf jeden fall eine Kopie deiner Überlastungsanzeige auf.


Tu dein möglichstes von vornerein gut in der neuen Abteilung anzukommen, zum Beispiel durch Freundlichkeit, einen Einstand (in Absprache mit dem neuen Vorgesetzten) nach einigen Monaten, etc.

Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: clarion am 03.05.2025 00:42
Bei Doppelstrukturen und Zettelwirtschaft hat den Arbeitgeber noch eine Menge Potential, durch Organisationsänderungen die Effizienz zu steigern und Personal zu entlasten. Das könnte der PR auch mal erwähnen!

Auch ich rate dazu, mach einen Haken dran, sieh es doch als Chance.
Titel: Antw:Überlastungsanzeige – Erfahrungsaustausch und Einschätzung gesucht
Beitrag von: centinel am 12.05.2025 09:13
Guten Morgen zusammen,

das offizielle Dienstgespräch hat nun stattgefunden, es hörte sich erst mal positiv an.

Die Aufgaben die ich von der anderen Abteilung erhalten soll stehen noch nicht fest, also bisher alles sehr "schwammig" das ganze, mal abwarten wie sich die Situation in einem halben Jahr darstellt.

Gesprächsprotokoll ist auf jeden Fall angefertigt und so viel wie möglich "dokumentiert".

@UNameIT: Vielen Dank für die Einschätzung und die Tipps. Ich werde die Dinge "beherzigen" und mich bei Gelegenheit nochmal zur Situation melden.

@clarion: Der Haken ist dran ; ) und ich werde jetzt einen "reibungslosen" Übergang zur neuen Abteilung vorbereiten.
Psychisch geht es mir jetzt auch schon ein wenig besser, wie gesagt, mal schauen wie die Situation in 6 Monaten ist.

Vielen Dank für eure Hilfe und Tipps.