Forum Öffentlicher Dienst

Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: HanWursto am 17.06.2025 15:27

Titel: Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: HanWursto am 17.06.2025 15:27
Hallo miteinander,

seit der Corona-Pandemie (einzig Positive daraus), bietet unsere Kommune nun auch Home-Office an, während der Pandemie sogar die komplette Woche über 1 Jahr, danach mit offiziellen Einzelvereinbarungen 2-4 Tage.

Ich z.B. habe aktuell 3 Tage die Woche HO und dies funktioniert auch super.

Nun aber kam unser Referatsleiter auf die Idee, die Home Office Regel zu ändern, max. nur noch 2 Tage, kein Freitag und kein Montag mehr und noch viele andere Einschränkungen. Der Grund sei, er habe den Verdacht, dass einige HO ausnutzen und weniger Arbeiten...
Dies betrifft aber auch nur unser Referat.

Hier stellt sich die Frage, kann er als RL dies einfach so entscheiden/festlegen und dementsprechend HO kürzen/einschränken obwohl dies seit nunmehr 5 Jahren so funktioniert.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Alien1973 am 17.06.2025 15:32
Bei uns gibt es dazu eine Dienstvereinbarung und die gilt selbstverständlich für das ganze Rathaus. Also so pauschal einschränken kann der Referatsleiter damit gar nix. Geht nur über das Personalamt.

Es gibt allerdings natürlich Jobs, bei denen HO nicht so gut funktioniert. Auch in der Verwaltung. Was will ein Baukontrolleur z.B. mit HO....? Ein Tag wurde ihm genehmigt, mehr nicht. Aus dienstlichen Gründen. An diesem Tag kann er dann seine Berichte schreiben....
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: troubleshooting am 17.06.2025 15:49
...danach mit offiziellen Einzelvereinbarungen 2-4 Tage.

Ich z.B. habe aktuell 3 Tage die Woche HO und dies funktioniert auch super.

Wie ist die individuelle Vereinbarung ausgestaltet?
- Wer hat die unterschrieben?
- Wer war involviert?
- Ist diese unbefristet/befristet?
- Sind Vorbehalte darin? Wenn ja, wer hat ein Anordnungsrecht? Wer muss/darf mitbestimmen?

Üblich werden allgemeine und individuelle HO-Vereinbarungen nach Abstimmung mit dem/der Vorgesetzten und dem Personalrat mit dem AG (vertreten durch Bigboss oder Pers-Chef) geschlossen. Da kann der Vorgesetzte erstmal wüten, bringt nix - eventuell kann, wenn drin als Vorbehalt aus betrieblichen Gründen die DV zurückgenommen werden. Muss aber begründet werden. Zeitliche Befristungen sind auch nicht unüblich - nach Ablauf muss neu verhandelt werden.

Wenn er/sie sich auf Minderleistung beruft, ist eine pauschale geäußerter Verdacht - vorsichtig gesagt ungeschickt. 1. Erreicht er damit im Hinblick auf eine geschlossene Vereinbarung gar nix. 2. vergiftet er das Klima und 3. Selbst wenn es so ist, sind die MA vorgewarnt. Wenn nun also erst ein Abgleich ohne/mit HO erfolgen soll, sind die meisten MA so intelligent entsprechend zu reagieren (die anderen: selbst schuld).

Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: dregonfleischer am 17.06.2025 16:09
Hallo miteinander,

seit der Corona-Pandemie (einzig Positive daraus), bietet unsere Kommune nun auch Home-Office an, während der Pandemie sogar die komplette Woche über 1 Jahr, danach mit offiziellen Einzelvereinbarungen 2-4 Tage.

Ich z.B. habe aktuell 3 Tage die Woche HO und dies funktioniert auch super.

Nun aber kam unser Referatsleiter auf die Idee, die Home Office Regel zu ändern, max. nur noch 2 Tage, kein Freitag und kein Montag mehr und noch viele andere Einschränkungen. Der Grund sei, er habe den Verdacht, dass einige HO ausnutzen und weniger Arbeiten...


Wieso verdacht ist doch so das viele nur noch zu hause eier schaukeln sollte ganz abgeschafftb werden kann nicht angehen das leute die zb kein buero zu hause haben sich im amt jahrelang kaputt machen duerfen

Dies betrifft aber auch nur unser Referat.

Hier stellt sich die Frage, kann er als RL dies einfach so entscheiden/festlegen und dementsprechend HO kürzen/einschränken obwohl dies seit nunmehr 5 Jahren so funktioniert.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Tagelöhner am 17.06.2025 16:24
Dein Referatsleiter ist halt nicht auf den Kopf gefallen, denn genau das passiert ja auch in sehr vielen Fällen, insbesondere im ÖD, wo sich viele mit der damit verbundenen Jobsicherheit mehr rausnehmen als anderswo.

Kein Freitag/Montag mehr ist ebenfalls eindeutig, hier besteht wohl der begründete Verdacht, dass dadurch verlängerte Wochenenden realisiert werden.

Wie so oft kann sich die Allgemeinheit hier wahrscheinlich bei einzelnen Akteuren bedanken, die die Freiheiten maßlos ausgenutzt haben und jetzt wird allgemein durchgegriffen, weil das einfacher ist, als massiv gegen einzelne Akteure vorzugehen.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Umlauf am 17.06.2025 17:11
Es gibt keinen Anspruch darauf.

Wenn es eine allgemeine Dienstvereinbarung gibt, dann sollte es eine Begründung geben, wenn im Referat eine erhebliche Abweichung gegenüber anderen Referaten gilt. Da wäre der Personalrat mit der Verwaltung im Boot.
Wenn es fachlich begründet werden kann, dann gilt diese Einschränkung.

Wir sind sogar auf HO angewiesen, da wir Büroflächen reduzieren müssen. Nur noch 3/4 können gleichzeitig anwesend sein.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: HanWursto am 17.06.2025 21:21
Die Veinbarung wurde damals mit der TL besprochen und unterzeichnet, die ist aber auch schon ausgetauscht worden.

Ja da wo es aus Gründen der anfallenden Arbeit nicht geht ist ja selbstverständlich aber mit geht es sehr gut und hat ja auch während der Pandemie mit 5 Tagen funktioniert.

Personalrat ist involviert, gab eine Runde wo dies vorgestellt wurde und ich sag Mal so der Personalrat hat sich da diplomatisch rausgehalten (war bisher auch noch nie eine Hilfe und eher auf der Seite der großen Chefs).

Ja bestimmt gibt es da einige schwarze Schafe aber bitte wir sind nicht mehr in der Grundschule, so dass dann einfach alle bestraft werden. Einfach die jenigen herausnehmen und denen erstmal das HO reduzieren bzw. überwachen oder sonstige Maßnahmen aber halt nicht das gesamte Referat "bestrafen" während andere Referate wie gehabt weitermachen.

Was im Detail in der Einzelvereinbarung steht muss ich nochmal gucke.

Jedenfalls steht in der allgemeinen Dienstvereinbarung (dv flex), dass eine Dienstvereinbarung mit einer Kündigungsfrist von 3 Monate zu kündigen ist , nur da weiß ich nicht ob auch die Einzelvereinbarungen für HO damit gemeint ist.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: FearOfTheDuck am 17.06.2025 21:31
Gibt es bei euch eine grundlegende DV, die die einzelnen Vereinbarungen möglich macht?

Dein Referatsleiter ist halt ein Idiot, wie sie wieder mehr und mehr aus dem Boden kriechen. Bei uns gibt es eine DV, die "das dienstliche Interesse" als vorrangig stellt und diese Einschätzung dem Amtsleiter überlässt. Dem passte dann nicht, dass die DB vollumfänglich genutzt wurde und er stellte vor einem halben Jahr auf max. 2 Tage. Der Laden lief wohlgemerkt. Der neue Behördenleiter mit mittelalterlicher Gangart findest es toll.

Am Ende ist so eine Sippenhaft oder Änderung aufgrund Vermutungen nichts anderes als Führungsversagen. Oder die Angst führen zu müssen.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Schokobon am 17.06.2025 23:25
Dienstvereinbarungen werden in aller Regel zwischen dem Personalrat und der Behördenleitung geschlossen. Die Regelungen darin finden Anwendung. Wenn diese Regelungen vorsehen, dass z.B. der Referatsleiter alleine im Sinne der Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs den Umfang von mobiler Arbeit oder HO bestimmen darf, dann darf er das.
Er trägt die Verantwortung für die ordnungsgemäße Aufgabenerledigung im zugewiesenen Aufgabenbereich und somit steht dem betroffenen Personalkörper kein Mitspracherecht zu.
Kann man sich gerne beim PR bedanken, der diesen Unsinn in die Dienstvereinbarung aufgenommen hat.
Bewerbung fertig machen und woanders anfangen.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: clarion am 18.06.2025 00:38
Ich gehe davon aus, dass das HO unter dem Vorbehalt stehen, dass die Dienstgeschäfte reibungslos laufen und vielleicht ist das bei Eurer Abteilung nicht mehr der Fall gewesen? Ein gut laufendes Referat  würde ein Mensch mit Verstand doch nicht mit ungeliebten Maßnahmen gefährden. Vielleicht weiß der TE gar nicht, was alles im Argen liegt, zumal er oder sie auch weniger als 50% anwesend ist.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: NWB am 18.06.2025 06:09
Funktioniert auch super ist halt nur die eine Sicht der Dinge.

Der Anspruch auf Homeoffice steht bei uns zum einen unter der obersten Prämisse, dass der Dienstbetrieb nicht beeinträchtigt wird.
Zum anderen muss natürlich auch der Arbeitsplatz Homeoffice-fähig sein. Aber auch die Person muss geeignet sein.
Wenn es jetzt in einer Stelle nicht gut läuft, weil einer nicht gut läuft, halte ich es für keine gute Lösung, dass dann alle für gerade stehen müssen. Hier ist im Grunde die Führungskraft gefragt, das zu differenzieren.

Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: clarion am 18.06.2025 06:39
Es ist die Frage, ob es nur einer ist? Wir kennen nur die subjektive Wahrnehmung einer Person. Ich habe inzwischen gelernt, dass Kollegen dieselbe Situation erleben und sie total unterschiedlich bewerten.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: troubleshooting am 18.06.2025 07:43


Kein Freitag/Montag mehr ist ebenfalls eindeutig, hier besteht wohl der begründete Verdacht, dass dadurch verlängerte Wochenenden realisiert werden.


"begründeter Verdacht"??? Bitte um eine Quelle, wo der Grund hier in diesem Fall aufgezeigt wurde. Ansonsten klassischer Fall von erst Denken, dann Tippen!
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Tagelöhner am 18.06.2025 07:46
Zumal hier oftmals 1-2 schwarze Schafe ausreichen, ggf. dann noch unzureichend durchgegriffen und sanktioniert wird und die Belegschaft davon Kenntnis erlangt. Wenn die Belegschaft dann im kollektiv auch schon voller Unmut und Unzufriedenheit ist, trifft sowas auf fruchtbaren Boden und wird immer mehr zum Massenphänomen.

Wenn das dann noch in Bereichen der Fall ist, wo auch nicht wenigen Mitarbeitern aufgrund ihrer Tätigkeit kein homeoffice ermöglicht wird, steigen dann nicht selten auch plötzlich die Krankheitsquoten. Duldung von tatsächlich oder nur gefühlt "unfairen" Entwicklungen, führt immer in eine negative Richtung.

Ich wäre daher ebenfalls vorsichtig, derartiges immer als "Einzelfall" zu betiteln, meine Erfahrung ist auch eher, dass sowas über Monate oder sogar Jahre toleriert wurde, und damit längst kein Einzelfall mehr ist.

@troubleshooting

Das war eine Mutmaßung, da ich unterstelle, dass auch eine unfähige Führungskraft erst in diese Richtung tätig wird, wenn tatsächliche Hinweise/Auffälligkeiten vorliegen, die schwer dafür sprechen.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: NelsonMuntz am 18.06.2025 08:52
Zumal hier oftmals 1-2 schwarze Schafe ausreichen, ggf. dann noch unzureichend durchgegriffen und sanktioniert wird und die Belegschaft davon Kenntnis erlangt. Wenn die Belegschaft dann im kollektiv auch schon voller Unmut und Unzufriedenheit ist, trifft sowas auf fruchtbaren Boden und wird immer mehr zum Massenphänomen.

Wenn das dann noch in Bereichen der Fall ist, wo auch nicht wenigen Mitarbeitern aufgrund ihrer Tätigkeit kein homeoffice ermöglicht wird, steigen dann nicht selten auch plötzlich die Krankheitsquoten. Duldung von tatsächlich oder nur gefühlt "unfairen" Entwicklungen, führt immer in eine negative Richtung.

Ich wäre daher ebenfalls vorsichtig, derartiges immer als "Einzelfall" zu betiteln, meine Erfahrung ist auch eher, dass sowas über Monate oder sogar Jahre toleriert wurde, und damit längst kein Einzelfall mehr ist.

@troubleshooting

Das war eine Mutmaßung, da ich unterstelle, dass auch eine unfähige Führungskraft erst in diese Richtung tätig wird, wenn tatsächliche Hinweise/Auffälligkeiten vorliegen, die schwer dafür sprechen.

Was Du beschreibst klingt nach absolutem Führungsversagen und einer (sich daraus ergebenden) nahezu unterirdischen Arbeitskultur - ich hege doch die Befürchtung, dass es in einer solchen Umgebung völlig egal ist, ob man der Arbeit im HO oder der betrieblichen Teeküche aufgrund "gefühlter Ungerechtigkeit" aus dem Wege geht. Qualität und Quantität von Arbeitsergebnissen können und müssen doch so oder so nachverfolgt werden, d.h. Minderleistung fällt immer auf.

Anders: Der im Eingangsbeitrag genannte Referatsleiter ist für seine Aufgaben offenkundig unzureichend qualifiziert.

Wir arbeiten mittlerweile 90% im HO - Das funktioniert, wenn die Tätigkeiten dafür geeignet und die digitale Infrastruktur dazu vorhanden ist.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Bubi11 am 18.06.2025 08:55
Ich verstehe diese Home Office Diskussionen überhaupt nicht. In der Regel hat ja jeder seine Arbeit die zu erledigen ist. Macht er diese zufriedenstellend ist es doch egal wo er diese macht bzw. was er da macht. Ist er mit der Arbeit schneller fertig, dann ist es doch egal ob er nun im Büro sitzt oder zu Hause. Oder sehe ich das falsch?
Ist dieser Mitarbeiter nun schlechter weil er schneller ist als der, der sich Zeit lässt und seine Arbeitszeit voll ausnutzt?

Also ich habe Arbeiten auf Termin und da muss ich halt fertig sein. Wenn ich früher fertig bin dann kann ich es entspannter angehen ob ich nun zu Hause bin oder im Büro ist da doch Wurst. Mein Chef ist sehr zufrieden und mischt sich da nicht ein. Ich könnte mir jetzt auch extrem Zeit lassen bis der Termin da ist. Aber das macht doch keinen Sinn.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: UNameIT am 18.06.2025 09:01
Zumal hier oftmals 1-2 schwarze Schafe ausreichen, ggf. dann noch unzureichend durchgegriffen und sanktioniert wird und die Belegschaft davon Kenntnis erlangt. Wenn die Belegschaft dann im kollektiv auch schon voller Unmut und Unzufriedenheit ist, trifft sowas auf fruchtbaren Boden und wird immer mehr zum Massenphänomen.


Und wenn dann das Kollektiv bestraft wird, gehen die qualifizierten Leute weg. Hier müssen die 1-2 schwarzen Schafe geführt werden. Wer übrigens im Büro nicht arbeitet, arbeitet auch nicht zu Hause und umgekehrt.

Bei uns ist HomeOffice super - 90% und es funktioniert einwandfrei. Würde jetzt versucht auf 50% oder weniger zu reduzieren, würden viele gehen. Einfach weil man heutzutage (zumindestens in bestimmten Berufen) sich seinen Arbeitgeber aussuchen kann.

Man muss aber auch einfach weg vom, nur im Büro wird gearbeitet. Stellt euch vor ich arbeite im Ferienhaus auf Mallorca für eine Woche - immer morgens von 7-15 Uhr? Wo ist der Unterschied dazu, zuhause von 7-15Uhr zu arbeiten? Oder im Büro von 7-15 Uhr zu arbeiten? Abgesehen das die Motivation im Büro am schlechtesten ist und am meisten Zeit "vergeudet" wird?

Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Bubi11 am 18.06.2025 09:11
Zumal hier oftmals 1-2 schwarze Schafe ausreichen, ggf. dann noch unzureichend durchgegriffen und sanktioniert wird und die Belegschaft davon Kenntnis erlangt. Wenn die Belegschaft dann im kollektiv auch schon voller Unmut und Unzufriedenheit ist, trifft sowas auf fruchtbaren Boden und wird immer mehr zum Massenphänomen.


Und wenn dann das Kollektiv bestraft wird, gehen die qualifizierten Leute weg. Hier müssen die 1-2 schwarzen Schafe geführt werden. Wer übrigens im Büro nicht arbeitet, arbeitet auch nicht zu Hause und umgekehrt.

Bei uns ist HomeOffice super - 90% und es funktioniert einwandfrei. Würde jetzt versucht auf 50% oder weniger zu reduzieren, würden viele gehen. Einfach weil man heutzutage (zumindestens in bestimmten Berufen) sich seinen Arbeitgeber aussuchen kann.

Man muss aber auch einfach weg vom, nur im Büro wird gearbeitet. Stellt euch vor ich arbeite im Ferienhaus auf Mallorca für eine Woche - immer morgens von 7-15 Uhr? Wo ist der Unterschied dazu, zuhause von 7-15Uhr zu arbeiten? Oder im Büro von 7-15 Uhr zu arbeiten? Abgesehen das die Motivation im Büro am schlechtesten ist und am meisten Zeit "vergeudet" wird?

So ist es. Wenn der Vorgesetzte die Arbeit nicht nachvollziehen kann die seine Mitarbeiter machen, ist er eh fehl am Platz. Wie du sagst ist es egal ob die Arbeit nicht oder unzureichend im Büro oder zu Hause erledigt wird. Tatsache ist sie wurde nicht erledigt.

Das andere ist altmodischer Gedanke und Führungsstil.

Bei uns im Büro ist ein Mitarbeiter der ist überwiegend im Büro und macht da seine Arbeit so langsam das die anderen das ausgleichen müssen. Er macht auch noch überstunden was natürlich zu extremen Unmut führt. Geht zweimal am Tag in die Kaffeepause. Ist das nun ein besserer Arbeiter als ich wenn ich drei Tage im Home Office bin?
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: HanWursto am 18.06.2025 10:31
90% HO bei uns unvorstellbar, nicht wegen der Arbeit an sich, dass würde funktionieren sondern eher wegen der Führungskräfte die noch mit Kutsche ankommen.

RL hat ja auch kein HO, also sollen andere dies auch nicht haben...

Und wenn dann alle 1x im Büro sind (vermutlich dann Freitags), als ob sich dann das Arbeiten grundlegend ändern wird.

Ja wie gut im HO in anderen Abteilungen bei unserem Referat gearbeitet wird kann ich natürlich nicht sagen, sehe nur das es bei uns funktioniert und speziell bei mir aber ich fahre auch ohne murren aus dem Home Office zu Terminen und alles.

Personalrat und auch Amt sind involviert und die sehen kein Problem bei der Kürzung (sie sind ja nicht betroffen und haben weiterhin 3-4 Tage HO)

Also wenn man sich nicht mal an den Personalrat wenden kann, was bleibt einen da übrig. Gab sogar schon eine Petition sozusagen aber wohl ohne Erfolg unserer TL und AL machen auch nichts dagegen mit der Begründung dann werden Nachträge bei späteren Maßnahmen bestimmt schwieriger durchzusetzen sein (weil der RL Nachtragend ist)
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: FearOfTheDuck am 18.06.2025 17:37
ändern wird.



Also wenn man sich nicht mal an den Personalrat wenden kann, was bleibt einen da übrig. Gab sogar schon eine Petition sozusagen aber wohl ohne Erfolg unserer TL und AL machen auch nichts dagegen mit der Begründung dann werden Nachträge bei späteren Maßnahmen bestimmt schwieriger durchzusetzen sein (weil der RL Nachtragend ist)

Also noch mehr schlechte Führungskräfte. Es gibt halt zu viele Kopfnicker im ÖD.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: oberhaeo am 19.06.2025 08:25
Zitat
Ich verstehe diese Home Office Diskussionen überhaupt nicht. In der Regel hat ja jeder seine Arbeit die zu erledigen ist. Macht er diese zufriedenstellend ist es doch egal wo er diese macht bzw. was er da macht.

Du sprichst mir aus der Seele ... Aber dem gegenüber stehen die "persönlichen Befindlichkeiten" der Vorgesetzten.

Während Corona war ich gem. DV 4 Tage im HO und nur einen Tag im Büro. Dieser wurde zwar schon mal etwas länger, doch das passte schon. Zudem war ich einige Male zusätzlich im Büro, damit die Arbeit erledigt werden konnte, die ich nur dort erledigen konnte. Einmal war ich sogar 3 Wochen am Stück im Büro - es ist niemandem aufgefallen ...

Sowohl die Sachgebietsleiterin, als auch die Amtsleiterin, wollten nach Corona, dass jeder max. 2 Tage im HO verbleibt. Dies wiedersprach aber der DV. Also stellte ich den Antrag auf 4 Tage HO und schrieb freiwillig hinzu, dass ich weitere Tage ins Büro fahre, falls die Arbeit es verlangt. Dies wurde von den Vorgesetzen abgelehnt. Begründet wurde dies aber nicht mit der persönlichen Eignung, sonden es wurde über die Tätigkeiten gelogen, dass sich die Balken bogen.

Da ich auch nicht unfehlbar bin und einer Vorgesetzten noch einen Gefallen schuldig war, habe ich mich freiwillig auf 2 Tage im Büro eingelassen. Doch nun gilt die Vereinbarung, dass meine Bürotage im Vorfeld abgesprochen sein müssen. Es gibt also keine zusätzlichen Tage im Büro mehr.

Ein paar der Lügen gefällig?
1. Ich müsste viele Akten in Papierform wälzen: Wir haben alle Daten digital vorliegen. Lediglich der Außendienst erhält Papier. Da dieser aber oft mehrere Wochen im Voraus ausgelastet ist, reicht der Ausdruck <= einer Woche vollkommen.
2. Das Bildschirmteilen bei der Internettelefonie verkleinert die Darstellung auf dem Fremdbildschirm dermaßen, dass so nicht darüber kommuniziert werden kann: Ich verfüge seit fast 20 Jahren über Fernwartungssoftware, auf der ich beide Fremdbildschirme darstellen kann. Dabei können beide Personen die Maus und Tastatur bedienen.
3. Meine Fehler wären massiv angestiegen: Da wir alles protokollieren, habe ich mir meine und die Fehler der Anderen angesehen. Ich steche da nicht draus hervor ... im Gegenteil. Zudem haben sich meine Tätigkeiten, auf die sich die Aussage bezog, geändert gehabt. Früher war ich das 2. Paar Augen bei einer Tätigkeit, heute bin ich das erste Paar und meine Chefin das 2. Da wir zudem einen neuen Außendienstler eingestellt hatten, auf dessen Arbeit, auf der die Tätigkeit beruht, und dieser die eingespielten Arbeitsschritte erst verinnerlichen musste, lag mein Fokus primär darauf zu verstehen, was er dort gemessen hatte und welche Berechnungen ich rausschmeißen und welche behalten musste.
4. Kollegen müssten meine Arbeiten übernehmen: Es ist wohl nicht zu viel verlangt, wenn der AD-ler seine Skizze, auf der meine Arbeiten dann aufbauen, einscannt auf einem Gerät, welches er direkt vor seiner Bürotür vorfindet?
5. Die allgemeine Qualität meiner Arbeiten hätten nachgelassen: Gut, dass ich im Vorfeld einige meiner "Kunden" angeschrieben hatte und um Bewertung meiner Arbeitsleistungen gebeten hatte. Alle (schriftlichen) Resonanzen waren hervorragend.
6. Wir müssten regelmäig im Team Papierpläne ausbreiten und diskutieren: So etwas kommt 2 - 3 Mal im Jahr vor ...

Das waren nur ein paar Beispiele ...

Nun zu den persönlichen Befindlichkeiten. Beide haben sinngemäß gesagt: Ich möchte Deine Bürotür aufmachen und Dich da sitzen sehen!

Da haben 2 Personen ein Problem: Die Angst vor der "Führung aus der Ferne". Während Corona hat es doch funktioniert ... jetzt auf einmal nicht mehr?
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: UNameIT am 19.06.2025 08:56
Zitat
Ich verstehe diese Home Office Diskussionen überhaupt nicht. In der Regel hat ja jeder seine Arbeit die zu erledigen ist. Macht er diese zufriedenstellend ist es doch egal wo er diese macht bzw. was er da macht.

Du sprichst mir aus der Seele ... Aber dem gegenüber stehen die "persönlichen Befindlichkeiten" der Vorgesetzten.

Nun zu den persönlichen Befindlichkeiten. Beide haben sinngemäß gesagt: Ich möchte Deine Bürotür aufmachen und Dich da sitzen sehen!

Da haben 2 Personen ein Problem: Die Angst vor der "Führung aus der Ferne". Während Corona hat es doch funktioniert ... jetzt auf einmal nicht mehr?

Ich glaube das Problem ist, Führung aus der Ferne macht einfach einer Führungskraft mehr Arbeit. Mit weniger als 3 Tage HO in der Woche (min. 60%) nimmt man auch den Mitarbeitern die Möglichkeit das Arbeitszimmer abzusetzen. :D
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Tagelöhner am 19.06.2025 10:01
Hier wird einfach unterschätzt, dass es immer mehr Leute (auch in den Führungsebenen) verstanden haben, dass die massive Ausweitung von Homeoffice und mobilem Arbeiten, dem Arbeitszeitbetrug massiven Vorschub geleistet hat. Dabei ist es auch egal, ob jemand sein "Soll" trotzdem vorzeitig erfüllt, und die übrige Zeit im Büro dann auch nur absitzen würde. In dem Fall wären einfach Überkapazitäten da, die sich vielleicht noch anderweitig nutzen lassen und allein Präsenz zu zeigen ist gefühlt auch schon "mehr" Wert, da wenigstens eine einfachere Verfügbarkeit sichergestellt ist.

In den eigenen 4 Wänden lässt sich unbeaufsichtigt mit Sicherheit deutlich mehr Privatkram erledigen, als auf der Arbeit wo man jederzeit dabei erwischt werden kann, wenn man nur mal 5 Minuten auf dem Smartphone rumspielt oder 2-3x öfter beim Rauchen war und lange nicht die gleichen Möglichkeiten hat (z.B. Erledigung von lästigen Haushaltstätigkeiten, die sonst in der Freizeit erledigt werden müssten).

Es wird nun versucht (siehe Post von oberhaeo), dies wieder einzufangen und auf ein normaleres Niveau zurück zu drehen und das stinkt natürlich vielen, die die Vorteile mittlerweile nicht mehr aufgeben wollen.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Tante Hilde am 19.06.2025 10:41
Bei uns im Referat haben wir auch schwarze Schafe, die im HO nicht viel erledigt bekommen und die auch nie telefonisch erreichbar sind... deswegen aber alle anderen quasi bestrafen? Diese sind auch im Büro Minderleister.
Ich arbeite z.B. im HO effektiver, weil mich keine/r ablenken kann und den Haushalt kann ich auch super ignorieren.
Ich brauche die Tage zu Hause aber, weil ich dann meine familiären Verpflichtungen besser eintakten kann, indem ich z. B. über Mittag länger abwesend bin oder zwischendurch mal "verschwinden" kann. Natürlich mit "Ausstechen" und Eintrag im Abwesenheitskalender.
Würde mir die Zeit fürs HO gestrichen, müsste ich meine Stunden reduzieren, da die Wege länger wären.
Die Möglichkeit zum HO hat mich ja erst auf die Stelle gebracht, das war lange vor Corona.
Sollte sich das ändern, werde ich mich entsprechend wegbewerben....
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: UNameIT am 19.06.2025 12:46
Hier wird einfach unterschätzt, dass es immer mehr Leute (auch in den Führungsebenen) verstanden haben, dass die massive Ausweitung von Homeoffice und mobilem Arbeiten, dem Arbeitszeitbetrug massiven Vorschub geleistet hat. Dabei ist es auch egal, ob jemand sein "Soll" trotzdem vorzeitig erfüllt, und die übrige Zeit im Büro dann auch nur absitzen würde. In dem Fall wären einfach Überkapazitäten da, die sich vielleicht noch anderweitig nutzen lassen und allein Präsenz zu zeigen ist gefühlt auch schon "mehr" Wert, da wenigstens eine einfachere Verfügbarkeit sichergestellt ist.

Nein, ist nicht mehr Wert, demotiviert nur den Mitarbeiter. Die Überkapazitäten lassen sich auch bei HO nutzen. Wer im HO nicht mitbekommt, das der Mitarbeiter zu wenig Aufgaben hat, bekommt es auch im Büro nicht mit und umgekehrt.
Ich hasse übrigens nichts mehr, als wenn jemand unangekündigt in mein Büro stolziert kommt und jetzt sofort was will. Man wird gedanklich aus der aktuellen Arbeit geworfen etc. Das unnützeste überhaupt. Wer sowas als "gute Führung" versteht, hat keine Ahnung. Im Homeoffice bekomme ich eine Chat-Nachricht und kann diese nach Abschluss meiner Arbeit beantworten. Ich bin also produktiver



In den eigenen 4 Wänden lässt sich unbeaufsichtigt mit Sicherheit deutlich mehr Privatkram erledigen, als auf der Arbeit wo man jederzeit dabei erwischt werden kann, wenn man nur mal 5 Minuten auf dem Smartphone rumspielt oder 2-3x öfter beim Rauchen war und lange nicht die gleichen Möglichkeiten hat (z.B. Erledigung von lästigen Haushaltstätigkeiten, die sonst in der Freizeit erledigt werden müssten).
 

In der IT habe ich auch mal Zeiten, wo ich nichts machen kann, da ich auf den Abschluss eines Prozesses warte. Im Büro wird die Zeit dann genutzt privat zu quatschen oder zu googlen. Zu Hause mal ne Wäsche anzumachen oder ähnliches. Dabei wird im Büro deutlich mehr Zeit vernichtet, (da das Gespräch ja nicht automatisch endet, wenn der Prozess geendet hat) als zu Hause. Zu Hause bin ich nach spätestens 2min. wieder im Büro.



Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Bubi11 am 20.06.2025 09:22
Ich zum Beispiel bin zu Hause deutlich produktiver als im Büro. Da arbeite ich ohne unterbrechung an einem Projekt bzw. Aufgabe. Im Büro kommen Leute zum Quatschen, ist Kaffeepause (Zu Hause trinke ich den nebenbei), Mittagspause (Zu Hause nebenbei) ...
Klar habe ich da auch Pausen aber mit der Aufgabe bin ich deutlich schneller fertig als im Büro.

Mein Chef kontrolliert mich im Grunde nicht sondern bekommt die fertige Arbeit und gut ist.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Tagelöhner am 20.06.2025 10:56
Mag ja individuell tatsächlich so sein, entwickelt sich aber inzwischen auch zur Standardfloskel um übermäßiges Homeoffice zu rechtfertigen.

Plötzlich sind alle zu Hause viel produktiver, obwohl dort viel mehr Ablenkungen aus dem privaten Umfeld, inkl. Hobbies an allen Ecken für Ablenkung sorgen können. Und in Präsenz lenken einen natürlich die unproduktiven Kollegen nur von der Arbeit ab.

Lachen darf erlaubt sein.  ;D
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: FearOfTheDuck am 20.06.2025 11:18
Klischees gibt es allerorten. Nur selten die nicht der Maßstab sein.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.06.2025 11:23
Zum Thema "wirtschaftlicher Schaden durch Minderleistung im HO": Wir konnten durch konsequentes Shared Desk bereits Liegenschaften abmieten. Kann man jetzt gerne rechnen, was am Ende teurer kommt ;)

Bei uns (IT) ist das HO auch ein entscheidender Faktor bei der Mitarbeitergewinnung. Ohne das großzügige HO hätten wir sicher Probleme.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: DiVO am 20.06.2025 11:39
Mag ja individuell tatsächlich so sein, entwickelt sich aber inzwischen auch zur Standardfloskel um übermäßiges Homeoffice zu rechtfertigen.

Plötzlich sind alle zu Hause viel produktiver, obwohl dort viel mehr Ablenkungen aus dem privaten Umfeld, inkl. Hobbies an allen Ecken für Ablenkung sorgen können. Und in Präsenz lenken einen natürlich die unproduktiven Kollegen nur von der Arbeit ab.

Lachen darf erlaubt sein.  ;D

Ich bin im Büro und HO in etwa gleich produktiv. Der größte Unterschied für mich ist allerdings, dass ich mir im HO knapp zwei Stunden im Auto spare. Da ich ein Familie habe, die ich liebe und ein schönes Zuhause habe, bedeutet das für mich, dass ich das Büro gegen 15 Uhr verlasse und nach Hause fahre. Nach dieser Zeit nehme ich keine Termine an und bin auch sonst nicht erreichbar, egal wie sehr die Hütte brennt. Im HO habe ich auch schon abends um 19 Uhr Termine angenommen und mich für diesen Termin wieder eingestempelt. Im Büro würde ich das niemals machen.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Tagelöhner am 20.06.2025 13:29
Ich bin im Büro und HO in etwa gleich produktiv. Der größte Unterschied für mich ist allerdings, dass ich mir im HO knapp zwei Stunden im Auto spare. Da ich ein Familie habe, die ich liebe und ein schönes Zuhause habe, bedeutet das für mich, dass ich das Büro gegen 15 Uhr verlasse und nach Hause fahre. Nach dieser Zeit nehme ich keine Termine an und bin auch sonst nicht erreichbar, egal wie sehr die Hütte brennt. Im HO habe ich auch schon abends um 19 Uhr Termine angenommen und mich für diesen Termin wieder eingestempelt. Im Büro würde ich das niemals machen.

Alles nachvollziehbar und dir nehme ich das auch ab. Aber man kennt seine Pappenheimer, die sich im ÖD in größerer Anzahl so tummeln ja irgendwann (es ist halt gewissermaßen auch ein Auffangbecken für diejenigen, die in der freien Wirtschaft nicht lange überleben würden) und da bewirken zu viele Freiheiten auch gerne das Gegenteil.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: UNameIT am 20.06.2025 19:23
Ich bin im Büro und HO in etwa gleich produktiv. Der größte Unterschied für mich ist allerdings, dass ich mir im HO knapp zwei Stunden im Auto spare. Da ich ein Familie habe, die ich liebe und ein schönes Zuhause habe, bedeutet das für mich, dass ich das Büro gegen 15 Uhr verlasse und nach Hause fahre. Nach dieser Zeit nehme ich keine Termine an und bin auch sonst nicht erreichbar, egal wie sehr die Hütte brennt. Im HO habe ich auch schon abends um 19 Uhr Termine angenommen und mich für diesen Termin wieder eingestempelt. Im Büro würde ich das niemals machen.

Alles nachvollziehbar und dir nehme ich das auch ab. Aber man kennt seine Pappenheimer, die sich im ÖD in größerer Anzahl so tummeln ja irgendwann (es ist halt gewissermaßen auch ein Auffangbecken für diejenigen, die in der freien Wirtschaft nicht lange überleben würden) und da bewirken zu viele Freiheiten auch gerne das Gegenteil.
"Übermäßig Homeoffice" " Anwesenheit hat mehr wert"  "zu viele Freiheiten"

Du hörst dich an wie ein frustrierter Boomer-Chef ohne Führungsqualitäten.

Im Büro gibt es (zumindestens wenn man keine Kinder hat) deutlich mehr Ablenkungen als zu Hause - allein durch die Kollegen und den Mehraufwand den man dort benötigt. Sei mal komplett ehrlich: Welchen Mehrwert bringt Anwesenheit im Büro für die Firma, wenn man nur digital arbeitet?
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Tagelöhner am 20.06.2025 19:33
Klasse ist immer wieder, wenn man so sieht wer sich durch manche Aussagen besonders getriggert fühlt.
Bei dir läuft während der Arbeit wahrscheinlich auf dem Drittbildschirm netflix und spotify gleichzeitig und daher bist du froh, wenn der Chef das nicht sieht  ;D

Pass mal lieber auf, dass Du nicht zu denjenigen gehörst, bei denen in 5-10 Jahren KI den Arbeitsplatz substituiert.

Wenn Du jeden mit anderer Einstellung zu aktuellen Entwicklungen in der Berufswelt (die Privatwirtschaft rudert zum Teil nach Corona auch wieder stark zurück und fordert mehr Präsenz, weil die hohen Homeofficeanteile auch negative Auswirkungen haben) direkt als boomer bezeichnest, bist du sicher ein digital native oder besser ein computernerd, der sich für unverzichtbar hält.  ;D
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: UNameIT am 20.06.2025 21:01
Klasse ist immer wieder, wenn man so sieht wer sich durch manche Aussagen besonders getriggert fühlt.
Bei dir läuft während der Arbeit wahrscheinlich auf dem Drittbildschirm netflix und spotify gleichzeitig und daher bist du froh, wenn der Chef das nicht sieht  ;D

Pass mal lieber auf, dass Du nicht zu denjenigen gehörst, bei denen in 5-10 Jahren KI den Arbeitsplatz substituiert.

Wenn Du jeden mit anderer Einstellung zu aktuellen Entwicklungen in der Berufswelt (die Privatwirtschaft rudert zum Teil nach Corona auch wieder stark zurück und fordert mehr Präsenz, weil die hohen Homeofficeanteile auch negative Auswirkungen haben) direkt als boomer bezeichnest, bist du sicher ein digital native oder besser ein computernerd, der sich für unverzichtbar hält.  ;D

Schön das du dich von meiner Aussage getriggert fühlst. Und nein ich habe kein Netflix - aber Spotify läuft oft. Aber was ist gegen Spotify (Musik) zu sagen? Oh nein, die Person hat gute Laune beim Arbeiten?

Und deine Antwort auf meine Frage ist? Ich wiederhole sie gerne mal:

Zitat
Sei mal komplett ehrlich: Welchen Mehrwert bringt Anwesenheit im Büro für die Firma, wenn man nur digital arbeitet?
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: clarion am 20.06.2025 21:12
Anwesenheit im Büro = besseres Kennenlernen der Kollegen = bessere Teamzusammenhörigkeir = mehr Kommunikation = mehr Leistung

Ich glaube ja eher, dass bei Firmen, der Grund das Homeoffice einzuschränken  nicht die paar schwarzen Schafe sind, sondern weil es im Team nicht klappt.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: 2strong am 20.06.2025 21:46
Es gibt auch Einheiten, die standortübergreifend geführt werden müssen. Ob das klappt oder nicht, liegt meiner Erfahrung nach maßgeblich an der Führungsqualität. Dadurch sieht man sich mitunter monatelang allenfalls per VK. Der Rest läuft über E-Mail oder Telefon. Wenn man mit den Leuten ordentlich umgeht, arbeiten die im Notfall auch im Krankenstand, vom Urlaubsort aus und auch Sonntags um 2200. Das kann man auf förmlichen Wege nicht ausgleichen. Das gelingt nur informell. Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: oberhaeo am 23.06.2025 10:51
Zitat
Sei mal komplett ehrlich: Welchen Mehrwert bringt Anwesenheit im Büro für die Firma, wenn man nur digital arbeitet?

Dies ist bei mir auch so. Selbst wenn ich im Büro bin und ich den Kollegen technische Unterstützung gebe, mache ich dies via Fernwartung.

Ich hatte ja erzählt, dass ich drei Wochen am Stück im Büro war und in der dritten Woche hieß es beim Vorbeimarsch an meiner Tür: Wie? Du hier?

Weiterhin kann ich bestätigen, dass ich im HO produktiver bin. Da werde ich weniger abgelenkt, als im Büro. Zudem gehöre ich zu der Generation, die so erzogen worden ist, dass die Arbeit immer vorgeht. Also versuche ich mir auch im Homeoffice nicht nachsagen zu lassen, dass ich zu lange für irgendetwas brauchen würde.

In der DV wird hierzu von der persönlichen Eignung gesprochen, die so mancher der hier negativ darüber Schreibenden, überhaupt nicht beurteilen können. Sprecht bitte nicht von Vorurteilen, sondern bleibt bei Euch.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Micolash am 23.06.2025 12:36
Ich bin auch im HO produktiver, weil nicht ständig einer vorbeikommt zum "quatschen" und die Leute auch mal eher das Ticketsystem benutzen, anstatt zwischen Tür und Angel mit irgendwelchem kram anzukommen. Am liebsten würde ich 100% machen.

Ich bin allerdings auch ein overperformer, und mein Chef weiß das, dementsprechend habe ich keine Probleme. Allerdings sehe ich auch, dass es bei vielen hier im Haus (vor allem Boomer) heißt "Ach, die Brigitte ist im HO, dann rufe ich die lieber morgen an". Und bei vielen (auch wieder Boomer) hat man wirklich den Eindruck,  die machen nichts im Home-Office. Die erreicht man telefonisch auch nicht, und auf die Mail wird erst dann geantwortet, wenn sie wieder im Büro sind.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: Wasserkopp am 23.06.2025 13:54
Vermutlich gibt es da eine breite Spanne von Personen und Situationen...
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: SteBe am 23.06.2025 15:11
Bin ich der Einzige, der viele Kollegen hat, die (mittlerweile) gar keine Lust mehr auf (übermäßig) Homeoffice haben?
Die Begründungen sind oft gleich. Die sind froh mal zu Hause rauszukommen, die direkten Kontakte zu den Arbeitskollegen und einige berichten auch, dass die am Arbeitsplatz deutlich weniger abgelenkt werden und mehr schaffen, als zuhause. Ganz zu schweigen von denen, die froh sind, eben nicht zuhause zu sein, wenn der / die Partner*in da ist oder vielleicht auch noch Kinder oder aber auch die Fahrt mit dem Auto / Motorrad / Fahrrad hin und zurück jeden genießen.  :D

Ich könnte zum größten Teil ins Homeoffice, wann ich will. Nutze es aber vielleicht 2x im Monat und echt nur dann, wenn ich bestimmte Arbeiten mache, wo ich weiß, dass ich das an dem Tag viel besser zuhause könnte.  ;)

Ich habe so das Gefühl, dass man, wenn man damit großzügig behandelt wird, es auch viel schneller "gelassener" sieht.
Bei Leuten, die es stark limitiert oder reglementiert betreiben (müssen) habe ich auch oft das Gefühl, die nutzen den Tag eher als zusätzlichen "freien Tag" als als Arbeitstag.

Homeoffice ist nice, muss aber nicht ständig oder regelmäßig sein. Zu wissen, dass man die Gelegenheit dazu hat, ist toll.

Leider versauen es sich viele selber. Die sind so doof und verraten sich auch noch selber.
Am tollsten sind die, die vielleicht kurzfristig (einen Tag vorher) mitgeteilt bekommen, doch den Dienst im Büro zu machen. Hier mal ein paar originale Zitate. Ich wette, die hat jeder andere auch schon gehört.  ::)

Zitat
"Wie soll ich das machen? Ich hab keinen, der dann meine Mutter betreut."

"Ist schlecht, es kann niemand mein Kind in die Kita bringen, abholen und danach betreuen."

"Morgen Büro? Ist doof. Die Handwerken kommen."

"Morgen ist der einzige trockene Tag, ich wollte mal meinen Rasen mähen."


Wir haben geregelt, dass man jederzeit aus dem HO in "Notfällen" ins Büro gerufen werden kann. Da hört man dann schon mal sowas:

Zitat
"Ich hab jetzt kein Auto."

"Ich kann mein Kind nicht alleine lassen."

"Ist schlecht, ich bin gerade einkaufen und hab auch noch meine Mutter dabei. Die müsste ich erst nach Hause bringen. Zwei Stunden dauert das alles jetzt."

Wir Deutschen besitzen das Talent, uns alles selber zu versauen um dann hinterher stundenlang darüber zu jammern, wie schlecht es uns geht und dass alle Vorgesetzten so böse sind. Nur man selber nicht.

Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: troubleshooting am 23.06.2025 15:41
Hier mal ein paar originale Zitate. Ich wette, die hat jeder andere auch schon gehört.  ::)


Sehe das Problem nicht, denn:
1. gerade Betreuung Mutter/Kinder kein Problem, wenn die Arbeit dennoch gemacht wird,
2. Handwerker genau das selbe (zudem gibt es für Handwerker nix Schlimmeres, als wenn der AG die ganze Zeit dabei steht)
3. Einkaufen/Rasenmähen etc. auch kein Problem, wenn für die Zeit ausgestochen wird.

Ich habe bei meinem aktuellen AG ausdrücklich mind. 1 Tag/Woche homeoffice zur Bedingung gemacht, dass ich komme. Inzwischen ist es so, dass im ganzen "Haus" nur noch 1 Tag Anwesenheit/Woche Pflicht ist. Da eh ein Großteil der Kommunikation über Mail und Videokonferenzen erfolgt, gibt es da auch gar kein Thema, solange (s.o.) das Arbeitspensum erledigt wird. Und, genau das ist das Einzige, was zählt. Wird die Arbeit (egal wo) erledigt?

Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: DiVO am 24.06.2025 06:40
Ich bin im Büro und HO in etwa gleich produktiv. Der größte Unterschied für mich ist allerdings, dass ich mir im HO knapp zwei Stunden im Auto spare. Da ich ein Familie habe, die ich liebe und ein schönes Zuhause habe, bedeutet das für mich, dass ich das Büro gegen 15 Uhr verlasse und nach Hause fahre. Nach dieser Zeit nehme ich keine Termine an und bin auch sonst nicht erreichbar, egal wie sehr die Hütte brennt. Im HO habe ich auch schon abends um 19 Uhr Termine angenommen und mich für diesen Termin wieder eingestempelt. Im Büro würde ich das niemals machen.

Alles nachvollziehbar und dir nehme ich das auch ab. Aber man kennt seine Pappenheimer, die sich im ÖD in größerer Anzahl so tummeln ja irgendwann (es ist halt gewissermaßen auch ein Auffangbecken für diejenigen, die in der freien Wirtschaft nicht lange überleben würden) und da bewirken zu viele Freiheiten auch gerne das Gegenteil.

Das Problem ist doch, dass in aller Regel nicht nach Leistung/Ergebnissen, sondern nach Anwesenheit gezahlt wird in Deutschland. Weder im HO, noch im Büro sehe ich einen Sinn dahinter eingestempelt zu bleiben, wenn ich meine Aufgaben erledigt habe. In meiner alten Abteilung hatte ich eine Kollegin, die hatte unabhängig vom Workload konstant sechs bis acht Überstunden pro Woche. Und wenn sie am Tag zwei Stunden ihre Kaffeetasse spülen, ihre Zimmerpflanze gießen oder alte Rundschreiben aus den 1980ern durchlesen musste dafür. Sie hatte gelernt, dass je größer das Überstundenkonto umso mehr wurde man von damaligen Chef gelobt, der ab einer bestimmten Überstundenanzahl diese sogar ausgezahlt hat.

Irgendwann hat er mich gefragt, warum ich bei deutlich mehr Aufgaben keine Überstunden aufbaue. Meine Antwort: "Ich habe mich so organisiert, dass ich die mir übertragenen Aufgaben in der dafür vorgesehenen Zeit schaffe. Wenn das nicht gewünscht sein sollte, dann kann ich auch gerne länger da bleiben und so Überstunden aufbauen, die ich dann als Zeitausgleich an meinen Urlaub hinhänge."
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: clarion am 24.06.2025 06:45
Ähm die meisten Führungskräfte kennen ihre Pappenheimer durchaus, wage ich zu behaupten.

Dieses habe ich gerade gefunden:
https://www.spiegel.de/karriere/verlag-axel-springer-mitarbeitende-kritisieren-schaerfere-bueropflicht-a-7f1207b7-de7b-4f7a-a064-ce16f32fbf40
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: DiVO am 24.06.2025 07:43
Ähm die meisten Führungskräfte kennen ihre Pappenheimer durchaus, wage ich zu behaupten.

Dieses habe ich gerade gefunden:
https://www.spiegel.de/karriere/verlag-axel-springer-mitarbeitende-kritisieren-schaerfere-bueropflicht-a-7f1207b7-de7b-4f7a-a064-ce16f32fbf40

Für mich liest der Artikel so: Unternehmen weiß, dass die Arbeitsbedingungen vor Ort suboptimal sind (Bürogröße, Lärmbelastung) und nutzt dies aktiv, um Mitarbeiterüberhang abzubauen. Da wünsche ich viel Spaß dabei.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: HanWursto am 24.06.2025 10:13
Ich finde HO einfach Klasse und die 3 Tage auch völlig in Ordnung, 5 Tage bräuchte ich auch nicht und immer das Argument mit dem Team...., im allgemeinen verstehe ich mich mit meinem Team aber sind auch einige dabei, da bin ich froh die so selten zu sehen aber mit denen habe ich auch keine Schnittpunkte.
Generell sind meine Arbeiten zu 95% allein zu erledigen ohne Unterstützung oder sonstiges.

Ich spare mir die Fahrt und auch die ewige such nach einen Parkplatz, dies ist schon ein wenig Lebensqualität.

Jetzt wieder zurück zum ursprünglichen Thema :)

in meiner Einzelvereinbarung, welche mit dem Ref. Personalamt geschlossen wurde steht u.a.

Kündigung
Die Beendigung kann unter Einhaltung einer dreimonatigen Frist zum Ende des Kalendermonates auch durch ordentliche Kündigung der Arbeitgeberin/des Dienstherrn erfolgen, wenn dienstliche Gründe einer Fortführung der mobilen Arbeit/ des Homesoffices entgegenstehen. Aus wichtigem Grund kann die Arbeitgeberin/ der Dienstherr eine außerordentlichen fristlose Kändigung der mobilen Arbeit/des Homeoffices aussprechen.


Heißt für mich, es kann nur mit einer Frist von 3 Monaten gekündigt werden und auch nur wenn dienstliche Gründe gegen eine weiterführung sprechen und aus wichtigen Grund Fristlos.

Also so einfach eine neue Regel erlassen, welche dann die jeweiligen Einzelvereinbarungen nichtig macht, ist eigentlich nicht zulässig oder ?
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: UNameIT am 24.06.2025 11:15
Bin ich der Einzige, der viele Kollegen hat, die (mittlerweile) gar keine Lust mehr auf (übermäßig) Homeoffice haben?
Die Begründungen sind oft gleich. Die sind froh mal zu Hause rauszukommen, die direkten Kontakte zu den Arbeitskollegen und einige berichten auch, dass die am Arbeitsplatz deutlich weniger abgelenkt werden und mehr schaffen, als zuhause. Ganz zu schweigen von denen, die froh sind, eben nicht zuhause zu sein, wenn der / die Partner*in da ist oder vielleicht auch noch Kinder oder aber auch die Fahrt mit dem Auto / Motorrad / Fahrrad hin und zurück jeden genießen.  :D

Ich könnte zum größten Teil ins Homeoffice, wann ich will. Nutze es aber vielleicht 2x im Monat und echt nur dann, wenn ich bestimmte Arbeiten mache, wo ich weiß, dass ich das an dem Tag viel besser zuhause könnte.  ;)

Ich habe so das Gefühl, dass man, wenn man damit großzügig behandelt wird, es auch viel schneller "gelassener" sieht.
Bei Leuten, die es stark limitiert oder reglementiert betreiben (müssen) habe ich auch oft das Gefühl, die nutzen den Tag eher als zusätzlichen "freien Tag" als als Arbeitstag.

Homeoffice ist nice, muss aber nicht ständig oder regelmäßig sein. Zu wissen, dass man die Gelegenheit dazu hat, ist toll.

Leider versauen es sich viele selber. Die sind so doof und verraten sich auch noch selber.
Am tollsten sind die, die vielleicht kurzfristig (einen Tag vorher) mitgeteilt bekommen, doch den Dienst im Büro zu machen. Hier mal ein paar originale Zitate. Ich wette, die hat jeder andere auch schon gehört.  ::)

Zitat
"Wie soll ich das machen? Ich hab keinen, der dann meine Mutter betreut."

"Ist schlecht, es kann niemand mein Kind in die Kita bringen, abholen und danach betreuen."

"Morgen Büro? Ist doof. Die Handwerken kommen."

"Morgen ist der einzige trockene Tag, ich wollte mal meinen Rasen mähen."


Wir haben geregelt, dass man jederzeit aus dem HO in "Notfällen" ins Büro gerufen werden kann. Da hört man dann schon mal sowas:

Zitat
"Ich hab jetzt kein Auto."

"Ich kann mein Kind nicht alleine lassen."

"Ist schlecht, ich bin gerade einkaufen und hab auch noch meine Mutter dabei. Die müsste ich erst nach Hause bringen. Zwei Stunden dauert das alles jetzt."

Wir Deutschen besitzen das Talent, uns alles selber zu versauen um dann hinterher stundenlang darüber zu jammern, wie schlecht es uns geht und dass alle Vorgesetzten so böse sind. Nur man selber nicht.

Manche deiner Beispiele finde ich gar nicht schlimm, wie zum Beispiel KInd zur Kita bringen oder abholen, wenn man sich dafür ausstempelt. Ist eigentlich bei allen Beispielen so, wenn man sich ausstempelt kein Problem.

Handwerker im Haus? Hatte ich auch schon, die benötigen max. 5 min. Aufmerksamkeit.  Und Kinder ab Grundschulalter müssen ja auch nicht durchgehend betreut werden, die meisten beschäftigen sich selbst. Es muss nur einer zu Hause sein, wegen Aufsichtspflicht und für kurze Fragen.

Ansonsten verstehe ich auch völlig wenn jemand nicht spontan ins Büro kommen kann. Durch die Wegezeiten kann da mal die komplette Tagesplanung durcheinander geworfen werden. (Ist halt n Unterschied ob man ab 15Uhr zur Verfügung steht, weil man um 15 Uhr zu Hause Feierabend macht, oder erst um 16Uhr durch die Wegstrecke)

Ich stimme aber clarion zu:
Zitat
Anwesenheit im Büro = besseres Kennenlernen der Kollegen = bessere Teamzusammenhörigkeir = mehr Kommunikation = mehr Leistung

Ich glaube ja eher, dass bei Firmen, der Grund das Homeoffice einzuschränken  nicht die paar schwarzen Schafe sind, sondern weil es im Team nicht klappt.

Ist der Grund warum bei uns der Betriebsrat 100% Homeoffice nicht will.

Bei uns im Team ist aber auch niemand auf soziale Kontakte im Büro angewiesen.

Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: 2strong am 24.06.2025 11:29
Halte die genannten Gründe grundsätzlich auch für völlig unproblematisch. Ich wünsche jedem der Kollegen neben dem Dienst noch ein eigenes Leben zu haben. Die Vereinbarkeit zwischen Dienst und Privatleben wird bei uns und vielen anderen Dienststellen bewusst proklamiert. Und solange dienstliche Belange nicht zurückstehen, will heißen: solange die Arbeit gemacht wird, kann jeder meinetwegen auch innerhalb irgendwelcher Kernzeiten die Kinder bespaßen, den Hund ausführen, zum Sport gehen oder die Nachbarin bumsen.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: BAT am 24.06.2025 12:10
Also bei uns gilt auch im HO weiterhin die Kernzeit, die abzudecken ist und keine Pause gemacht werden darf. Ausnahme: Raucherpause.
Titel: Antw:Home Office kürzen durch Referatsleitung
Beitrag von: troubleshooting am 24.06.2025 12:59
...
in meiner Einzelvereinbarung, welche mit dem Ref. Personalamt geschlossen wurde steht u.a.

Kündigung
Die Beendigung kann unter Einhaltung einer dreimonatigen Frist zum Ende des Kalendermonates auch durch ordentliche Kündigung der Arbeitgeberin/des Dienstherrn erfolgen, wenn dienstliche Gründe einer Fortführung der mobilen Arbeit/ des Homesoffices entgegenstehen. Aus wichtigem Grund kann die Arbeitgeberin/ der Dienstherr eine außerordentlichen fristlose Kändigung der mobilen Arbeit/des Homeoffices aussprechen.


Heißt für mich, es kann nur mit einer Frist von 3 Monaten gekündigt werden und auch nur wenn dienstliche Gründe gegen eine weiterführung sprechen und aus wichtigen Grund Fristlos.

Also so einfach eine neue Regel erlassen, welche dann die jeweiligen Einzelvereinbarungen nichtig macht, ist eigentlich nicht zulässig oder ?

Ja, es müssen immer Gründe vorliegen bzw. genannt werden. Ohne Begründung ist keine Änderung mgl.
Der zweite Punkt ist, dass ausdrücklich die Kündigung durch den AG erfolgen muss. Für diesen zu sprechen, ist alles was über dienstliche Anweisungen hinaus der Vorgesetzte idR gar nicht befugt.