Forum Öffentlicher Dienst
Beamte und Soldaten => Beamte des Bundes und Soldaten => Thema gestartet von: momo579 am 11.08.2025 16:52
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Servus,
habe vor drei Wochen meine Laufbahnprüfung im mD beim Zoll bestanden und möchte aus persönlichen Gründen (u.a. Beziehung) zum HZA München wechseln.
Leider lässt mich mein HZA nicht ohne Ersatzgestellung gehen.
Dies kann ich nicht nachvollziehen, da in meinem Jahrgang jeder bestanden hat und wir noch einen zusätzlichen Kollegen (er hatte Sozialpunkte) bekommen haben obwohl wir kein aufnehmendes HZA waren.
Des Weiteren kommt noch hinzu, dass ich jetzt auf einer Stelle sitze, auf der ich nie hin wollte. Hatte damals eine Tauschpartnerin und wir hatten vereinbart, dass wir gegenseitig unsere Stellenwünsche abgeben. Leider wurde ich gelinkt, sie hat den Tausch dann abgesagt und hat wie ich erfahren habe, letzte Woche gekündigt. Meine Traumstelle wäre damit also auch frei (aber würde in München jede Stelle nehmen).
Ich hab das Gefühl, dass mein HZA eben die 0815 Begründung auspackt ohne Berücksichtigung der Fürsorgepflicht und, dass wir eben einen zusätzlichen Kollegen bekommen haben.
Wären in meinem Jahrgang Kollegen rausgegangen, dann würde ich es verstehen.
Ich werde wohl nun beide Personalräte um Unterstützung bitten, da es für mich absolut keine Option darstellt 3 Jahre die Probezeit in meiner Region abzusitzen und auf dieser Stelle, die absolut nicht geeignet für mich ist und meine Motivation in den Keller zieht.
Ich habe gute Leistungen gezeigt, war immer motiviert und dass man mir nicht entgegenkommt, finde ich sehr Schade. So raubt man leider motivierte Mitarbeiter die Motivation.
Mein direkter Vorgesetzter würde mich ziehenlassen, es scheitert einzig und alleine an unserer Leitung und Personalabteilung.
Es wird immer von Bundesbehörden geredet, aber wenn man versetzungswillig ist, dann wird blockiert. Und versetzungsunwillige Kollegen werden teils quer durch die Republik versetzt...
Habt ihr noch Tipps wie ich verfahren soll oder wen ich um Unterstützung bitten kann? Ich weiß nicht, ob sich rechtliche Schritte (ich weiß, gibt keinen Rechtsanspruch auf Versetzung) lohnen um einen Ermessensfehlgebrauch nachzuweisen.
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".. in München jede Stelle.."
1. Intranet Stellentauschbörse schauen
2. Beim Flughafen direkt anrufen und Versetzungsersuchen schonmal mündlich kund tun.
3. Personalrat für München anrufen (nicht Deinen, der hilft Dir nicht.. Kenne ich aus eigener Erfahrung)
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Danke für die schnelle Antwort.
Tauschbörse hat leider keinen Erfolg bisher. Ringtausch auch nicht möglich (fehlt immer 1 Puzzleteil).
Woher weißt du, dass ich zum Flughafen will? ;D
Tatsächlich möchte ich auch dorthin, die Tauschpartnerin hat diese Stelle gekündigt (für ihre Weltreise...).
München weiß schon, dass ich wechseln will (hab eine Initiativbewerbung abgegeben) und würde mich auch nehmen.
Weiß halt nicht, ob es sinnvoll ist den Sachgebietsleiter vom Flughafen mit ins Boot zu holen bzw. was er bewegen kann.
Den Münchner PR werde ich auf jeden Fall informieren.
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Ich würde Dir dazu raten mit möglichst vielen Leuten der potenziellen neuen Dienststelle zu sprechen, auch mit dem SGL. Ansonsten die bundesweiten Stellenausschreibungen abwarten. Da ist immer was im Bereich München dabei. Vorteil bei den Stellenausschreibungen ist übrigends auch, dass das dann eine Versetzung aus dienstlichem Grund ist und z. B. Umzugskosten bezahlt werden bzw. steuerlich absetzbar sind.
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Danke, dann werde ich mal den SGL per Mail anschreiben.
Aber zuerst bitte ich morgen den PR von München um Unterstützung.
Ja, bei der Stelle Stellenausschreibung ist immer was dabei. Leider nicht in der Probezeit möglich. Und 3 Jahre sind für mich beim aktuellen HZA nicht machbar.
Da werd ich sonst mental noch instabil.
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Danke, dann werde ich mal den SGL per Mail anschreiben.
Aber zuerst bitte ich morgen den PR von München um Unterstützung.
Ja, bei der Stelle Stellenausschreibung ist immer was dabei. Leider nicht in der Probezeit möglich. Und 3 Jahre sind für mich beim aktuellen HZA nicht machbar.
Da werd ich sonst mental noch instabil.
Dann war Deine Berufswahl aber ehrlich gesagt suboptimal.. Viel Erfolg trotzdem.
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Leider erfährt man davon erst während der Ausbildung...und dass die HZÄ so unkooperativ sind...wir sind eine Behörde und das HZA X konkurriert nicht mit dem HZA Y.
Ist denen wohl nicht bewusst.
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Leider erfährt man davon erst während der Ausbildung...und dass die HZÄ so unkooperativ sind...wir sind eine Behörde und das HZA X konkurriert nicht mit dem HZA Y.
Ist denen wohl nicht bewusst.
Dass der Zoll eine Bundes (finanz) behörde mit unterschiedlichsten Themenschwerpunkten ist, sollte dann aber spätestens nach den ersten 7 Tagen vermittelt werden. Jetzt hier eine unangemessene "Behördenunzufriedenheit" in einem öffentlichen Forum, als Probezeitbeamter, kund zu tun, halte ich für - mindestens- unangemessen. Es steht Dir jederzeit frei, zu kündigen und Dich, der Liebe wegen, in der Privatwirtschaft im Raum München neu zu orientieren.
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Geht nicht um die Tätigkeit. Mir geht es einzig und alleine darum, dass die Hauptzollämter so verbittert einen halten wollen und sich dann wundern, wenn der motivierte Mitarbeiter kündigt oder zu einer anderen Behörde wechselt.
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Geht nicht um die Tätigkeit. Mir geht es einzig und alleine darum, dass die Hauptzollämter so verbittert einen halten wollen und sich dann wundern, wenn der motivierte Mitarbeiter kündigt oder zu einer anderen Behörde wechselt.
Dann wechsel doch die Behörde..
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Tja, dass das Beamtentum nicht nur Vorteile hat, sollte man schon vor der Verbeamtung wissen
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Finde es auch schade, dass hier Selbstverständlichkeiten im Beamtenverhältnis als gegen einen persönlich gerichtete Willkür dargestellt werden.
Manche Menschen sind sich ihrer (vermeintlichen Rechte) arg bewusst, aber ihren Pflichten nicht so sehr.
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Finde es auch schade, dass hier Selbstverständlichkeiten im Beamtenverhältnis als gegen einen persönlich gerichtete Willkür dargestellt werden.
Manche Menschen sind sich ihrer (vermeintlichen Rechte) arg bewusst, aber ihren Pflichten nicht so sehr.
Nicht? Heisst es nicht "Das Beste aus zwei Welten....?".
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Ein Grund für mich nicht mehr zu einer Bundesbehörde zu geben. Aber da muss man auch mit weniger Geld klarkommen.
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Clarion und NWB bringen es auf den Punkt. Das Beamtenverhältnis hat nun mal auch Nachteile und wird heutzutage aber viel zu oft als "Angestelltenverhältnis mit benefits" (Privilegien) verstanden. Wenn der Dienstherr einen dann mal wieder an seine Pflichten erinnert, weil es aus seiner Sicht wichtige dienstliche Belange dafür gibt, wird es als unangemessene Willkür empfunden und mit Demotivation (Dienst nach Vorschrift bzw. innere Kündigung) gedroht.
Im nächsten Schritt wird dann aber am besten mindestens alle 5 Jahre eine Beförderung, mindestens ein Laufbahnaufstieg und eine geringere Wochenarbeitszeit erwartet.
Mit solchen Staatsdienern schafft sich der Staat eher ab.
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Im nächsten Schritt wird dann aber am besten mindestens alle 5 Jahre eine Beförderung, mindestens ein Laufbahnaufstieg und eine geringere Wochenarbeitszeit erwartet.
Mit solchen Staatsdienern schafft sich der Staat eher ab.
Nur alle 5 Jahre? Warum so langsam? Wir haben hier Anwärter, die erwarten das sie mit 30 ihre A12 haben.
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Da gibt es bei uns nicht mehr genug Stellen für. Bis A11 geht es noch. Aber trotzdem utopisch bis zu dem Alter. Also, wenn man im gD anfängt. Man muss aber auch ein bisschen Berufserfahrung sammeln. Viele meiner Kollegen sind schon ewig in dem einen Bereich tätig. Mittlerweile wird es bei uns aber gerne gesehen, wenn man regelmäßig wechselt, um die anderen Bereiche auch kennen zu lernen.
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Clarion und NWB bringen es auf den Punkt. Das Beamtenverhältnis hat nun mal auch Nachteile und wird heutzutage aber viel zu oft als "Angestelltenverhältnis mit benefits" (Privilegien) verstanden. Wenn der Dienstherr einen dann mal wieder an seine Pflichten erinnert, weil es aus seiner Sicht wichtige dienstliche Belange dafür gibt, wird es als unangemessene Willkür empfunden und mit Demotivation (Dienst nach Vorschrift bzw. innere Kündigung) gedroht.
Im nächsten Schritt wird dann aber am besten mindestens alle 5 Jahre eine Beförderung, mindestens ein Laufbahnaufstieg und eine geringere Wochenarbeitszeit erwartet.
Mit solchen Staatsdienern schafft sich der Staat eher ab.
Der Staat schafft sich eher mit der von dir genannten Mentalität ab.
Die "Jugend von heute" ist nunmal anders als die "Beamten von damals" - Wertschätzung, Belohnung von sich Einbringen usw. ist da wichtig, auch im Beamtenleben. In dem Alter möchte keiner mehr Zeit absitzen, nur "weil es sich so gehört". Ich bin kein Beamter, ich verstehe aber trotzdem nicht, warum man auf ner gD-Stelle, seine Zeiten mit mD-Bezahlung absitzen sollte....
Und warum einen Beamten auf einer Position halten, wo er nicht passt? Am Ende führt das nur zu einem Beamten weniger. Gewonnen wurde dadurch gar nichts.
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Dass die Jugend von heute "anders" ist, ist hinlänglich bekannt. Das Ergebnis, wenn gute Zeiten zu viel Puderzucker erzeugen. Aber ich bin zuversichtlich, dass die bevorstehende Episode wieder zu einer Verschiebung der Perspektiven führen wird, und gewisse Dinge nicht mehr selbstverständlich sind, sondern wieder Wertschätzung erfahren werden.
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Man muss es auch mal aus Sicht der jetzigen Dienststelle sehen.
Es gibt eine Anzahl an Dienstposten X die besetzt werden müssen, ist doch logisch das man dann niemanden freiwillig ziehen lässt OHNE Ersatzgestellung außer man hätte sowieso Personal über die 100% hinaus was wahrscheinlich sehr unrealistisch ist. Daran ändern ja auch ein neu Zuversetzter nichts denn die Dienststelle ich wahrscheinlich immer noch nicht zu 100% besetzt.
Wäre ich der Dienstellenleiter würde ich natürlich einer Versetzung auch nur mit Ersatzgestellung zustimmen und wem das nicht passt der hat leider Pech gehabt und muss daraus Seine Konsequenzen ziehen.
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Geht nicht um die Tätigkeit. Mir geht es einzig und alleine darum, dass die Hauptzollämter so verbittert einen halten wollen und sich dann wundern, wenn der motivierte Mitarbeiter kündigt oder zu einer anderen Behörde wechselt.
Was wundert dich da?
Jede Behörde bekommt von oben Einstellungsquoten um ihren eigenen Bedarf zu decken.
Du wurdest zwar, auch wenn du Bundesbeamter bist, für ein bestimmtes HZA eingestellt und weil in der Regel alle Behörden gleiche Personalprobleme haben, gibt halt keiner einfach Personal ab.
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Das würde ich auch verstehen wenn in meinem Jahrgang jemand durchgefallen wäre (im letzten Jahrgang sind einige rausgeflogen). Aber in meinem Jahrgang ist eben niemand durchgefallen, im Gegenteil wir haben sogar einen zusätzlichen bekommen, da er Sozialpunkte hatte obwohl mein HZA kein aufnehmendes HZA war. Also ist dieser Jahrgang +1.
Ist ja auch nicht so, dass ich darauf bestehe nächste Woche nach München zu gehen. Im Gegenteil, mit mir kann man gerne reden und ich bin kompromissbereit.
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Es geht doch nicht darum, wie das Saldo in deinem Jahrgang ausschaut sondern wie hoch der Personalbedarf deines Amtes ist, durch Ruhestand, Schwangerschaft, Dauerkrank etc.
Das überblickt man nicht ohne weiteres
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Wäre ich Dienststellenleiter und hätte nicht genug Personal, dann gebe ich doch keinen ab, und zwar unabhängig davon, ob andere Dienststellen noch größere Personalnöte haben oder nicht.
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Und das ist meiner Meinung nach falsches Denken.
Das HZA X konkurriert nicht mit dem HZA Y.
Wir sind die gleiche Behörde und ziehen an einem Strang.
Solange die Funktionsfähigkeit gewahrt ist, darf man sich nicht stur stellen und einen guten Mitarbeiter Steine in den Weg legen. Damit vergrault man nur und beide Seiten verlieren.
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momo579, Du musst noch viel lernen, insbesondere wie Personalverwaltung bei Beamten funktioniert.
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Man sollte das komplette System überdenken. Eingestaubt und nicht zeitgemäß.
Ich trage gerne meinen Teil zu einer Neuausrichtung und frischen Wind bei, aber anscheinend will eine Behörde nur Ja-Sager.
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Soso, Personalplanung ist eingestaubt und nicht zeitgemäß.
Dürfen wir Deine baldige Bitte um Entlassung erwarten?
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Sind halt klare Prioritäten.
Das individuelle Wohl steht über dem Wohl der Dienststelle.
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Und das ist meiner Meinung nach falsches Denken.
Das HZA X konkurriert nicht mit dem HZA Y.
Wir sind die gleiche Behörde und ziehen an einem Strang.
Solange die Funktionsfähigkeit gewahrt ist, darf man sich nicht stur stellen und einen guten Mitarbeiter Steine in den Weg legen. Damit vergrault man nur und beide Seiten verlieren.
Wenn du beim Aldi arbeitest, wird man dich auch in der Filiale einsetzen, von der sich dein Arbeitgeber den größten Nutzen verspricht. Klar kann man Wünsche äußern, aber es sind eben nur Wünsche.
Dein Arbeitgeber wird sicherlich behaupten, dass er einen besseren Gesamtüberblick über die Personaleinsatzplanung hat, als der Einzelne.
Für dich ist dies natürlich unbefriedigend, aber so ist es nunmal; zumal bei Beamten auch noch die individuellen Belange im Vergleich zum Arbeitnehmer ein Stück zurücktreten. Der Beamte dient seinem Herren und schließt keine Arbeitsverträge auf Augenhöhe ab.
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Mir gefällt die Analogie zum ALDI-Mitarbeiter ja, da sie zutreffend ist. Da es hier aber auch Personen gibt, die durch ihren Wechsel ins Beamtenverhältnis tatsächlich der Meinung sind, "etwas besseres zu sein", da sie die Bestenauslese durchlaufen haben, bin ich schon auf die Gegenstimmen gespannt ;D.
Wobei man dem Aldi-Personal ja auch nachsagt, sie seien die Speerspitze der Branche und verdienen daher etwas mehr, dann allerdings mit den Nachteilen der Privatwirtschaft, auch schnell entsorgt zu werden.
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Wäre ich genau so (dienst)alt wie momo579 und hätte eben diese Situation vor der Brust, würde ich wohl genau so unverständlich reagieren.
Dummerweise bin ich älter und habe verschiedene Verwendungen durchlaufen.
Die Vorredner haben recht. Selbst in 10, 20 oder 30 Jahren werden sich deren Argumente vielleicht angepasst aber nicht aufgelöst haben.
Schluck diesen Punkt also als Tatsache des Beamtensystems herunter, lieber momo579
Die im Straßengraben knieende Ameise hat schließlich noch immer nicht die Perspektive des auf dem höchsten Grashalm sitzenden Marienkäfers.
Wenn Du so ein großes Problem damit haben solltest, reiche Deine Entlassung ein und entweiche in die freie Marktwirtschaft.
Ansonsten akzeptiere Deine Situation, prüfe Deine Möglichkeiten und verschwinde bei dem ersten Angebot einer Versetzung. Das laute Klagen über die ach so ungerechte Situation - sie ist es, stellt aber einen Bestandteil des Berufsbeamtentums dar - bringt Dir nämlich nur Minuspunkte innerhalb der eigenen Dienststelle.
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Ich werde mich mit dem Personalleiter an einen Tisch setzen und unter vier Augen nach einer Lösung suchen, die für beide Seiten passt.
So, wie man es unter Menschen tun sollte.
Ich bin keine bloße Dienstpostenbezeichnung und auch kein Aktenzeichen. Hinter jedem Arbeitsplatz steht ein Mensch mit Fähigkeiten, Bedürfnissen und Ideen. Wenn man diesen Teil ignoriert und nur nach Schema F vorgeht, verliert man oft genau die Kollegen, die am meisten bewegen könnten. Stattdessen bleiben nicht selten Kollegen, die innerlich längst aufgegeben haben – und am Ende verlieren beide Seiten.
Früher mag manches anders gewesen sein, aber heute haben viele aus meiner Generation andere Vorstellungen und Erwartungen. Wer nicht mit der Zeit geht, wird irgendwann böse aufwachen.
Wer offen für Veränderungen ist, kann engagierte Menschen halten. Wer starr bleibt, wird irgendwann feststellen, dass motivierte Leute gehen und Personalprobleme wachsen.
Ich selbst bin bereit, zu lernen und Kompromisse zu finden – aber immer mit dem Ziel, Probleme zu lösen, nicht sie zu verwalten. Das ist für mich der bessere Weg.
Der PR-Vorsitzende sieht das genauso.
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Ich würde das alles nicht so schwarz sehen. Du hast ne profunde Ausbildung absolviert und bist mit dem Zoll nicht verheiratet. Im Raum München sehe ich ad hoc rd. 15 Stellen, auf die Du mit Deinem Profil passen könntest. Drücke Dir die Daumen.
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Ich glaub Eigen- und Fremdwahrnehmung gehen da etwas auseinander. Du bist gerade 3 Wochen mit der der mD - Ausbildung fertig, willst das System neu erfinden und stellst Forderungen. Guten Morgen, auf solche Leute hat man als Dienststellenleiter gewartet.
Wie wäre es erstmal mit kleine Brötchen backen und sich einarbeiten wie der Rest der neuen Kollegen?
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Danke
Nur weil ich noch nicht so lange dabei bin, heißt das nicht, dass ich Missstände nicht ansprechen darf und keine Verbesserungsvorschläge einbringen kann. Von anderen Kollegen erfahre ich nämlich ähnliches.
Genau dieses Scheinargument führt zum Status Quo und ist der Grund, warum der Staat heutzutage keinen guten Ruf hat.
Und es geht hier ja nicht um ein komplexes Thema sondern um einen simplen Punkt, Mitarbeiterzufriedenheit. Und ds kann man Lösungen für beide Seiten finden, wenn der Wille da ist.
Frischer Wind tut gut, auch wenn das Alteingesessene anders sehen, aber die haben ohnehin nicht mehr lange.
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Es geht hier nicht um das Bewahren der Asche oder nicht den Vorschlägen der lebensjüngeren Kollegen keine Aufmerksamkeit zu schenken.
Es gibt Prozesse, Vorgaben und Abhängigkeiten, welche grundsätzlich nicht mit dem Totschlagsargument von Mitarbeiterzufriedenheit oder schlechter Ruf valide angegangen werden können.
Innerhalb des öD passen sich die Prozesse langsamer als in der freien Wirtschaft an. Alle Verbesserungsvorschläge sind aber valide und müssen Stück für Stück eingesteuert werden. Dies erfolgt immer von der Behördenleitung indem man von unten oder über den politischen Willen genügend Druck aufbaut.
Von unten zu fordern, dass ich-jetzt-aber-der-Eine-bin-dem-alles-zusteht-und-als-Blaupause-für-alles-das-da-kommt-dienen-soll ist nicht zweckmäßig. Deine Vorgesetzten hören sich dann deine Argumente an, werden mit Dir vielleicht auch darüber sprechen und im Nachgang die Dir nicht bekannten Abhängigkeiten damit fluchten lassen.
Du hast Dich für etwas vor gerade einmal drei Jahren entschieden und möchtest nun dienststellen- oder behördenpolitische Entscheidungen vorweg nehmen, für welche zwei Laufbahnaufstiege und dreißig Dienstjahre notwendig sind. Irgendwann wirst Du aber mehr vom Kuchen als nur die Krümel sehen, welche aus Deiner Perspektive die gesamte Auslage definieren.
Bleibe hartnäckig, bohre nach und akzeptiere im Inneren nicht die Schranken vor Dir. Zeitgleich musst Du mit diesen aber leben, das System erlernen und es über die Jahre hinweg für Dich nutzbar machen.
Wenn Du es nicht akzeptieren kannst, die Ausdauer nicht hast oder einfach nur innerlich ausgebrannt bist: Verlasse den öD, da dieser Dich und alle anderen neben/unter/über Dir nicht als Individuum mit einer Einzelbetrachtung ehren wird
Dies geht in einem System mit einer sechstelligen Kopfzahl nicht. So wünschenswert dies auch sein möge. Jeder ist immer ein bisschen anders, berechtigter, wichtiger, etc.
Damit man dies vergleichbar und handhabbar macht, wurden die Dir nun gerade als Gängelung empfundenen Vorgaben gemacht.