Forum Öffentlicher Dienst
Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: Knecht333 am 29.08.2025 21:09
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Hallo,
ich plane eine nebenberufliche Promotion, arbeite im TV-L.
Die Promotion erfolgt in der Freizeit, hat keine inhaltlichen Bezüge zur Tätigkeit und ich bekomme kein Geld, Stipendium o.Ä. dafür.
Dazu 2 Fragen:
a.) Besteht in dem Fall eine Anzeigepflicht beim AG?
b.) Für den Fall, dass ich mich als Promotionsstudent einschreiben muss (das ist von Uni zu Uni unterschiedlich), gibt es da etwas in Bezug auf das Beschäftigungsverhältnis zu beachten?
Viele Grüße
Knecht
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Wenn Du keine Einkünfte erzielt, ist es nicht anzeigepflichtig. Es ist halt ein Hobby.
Aber alle Achtung! Ich hätte es nicht nebenberuflich hinbekommen.
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Wenn Du keine Einkünfte erzielt, ist es nicht anzeigepflichtig. Es ist halt ein Hobby.
Aber alle Achtung! Ich hätte es nicht nebenberuflich hinbekommen.
Hier stellt sich die Frage, ob Voll- oder Teilzeit?
Selbst bei Teilzeit dürfte es stressi sein.
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Möchte an der Stelle auch nochmal nur das bekräftigen was die anderen sagten: Erfahrungsgemäß klappt das selten.
Die allermeisten welche nebenbei promovieren wollen, brechen es irgendwann ab (auch weil in aller Regel keinerlei berufliche Vorteile, ausser in der Wissenschaft, wozu also der Stress). Und diejenigen die nicht abgebrochen haben, sind seit 3+ Jahren "fast fertig" und das auch nur, weil sie vor der Tätigkeit in Vollzeit promovierten und sie schon "fast fertig" waren als sie angefangen haben... Wirklich durchgezogen haben es am Ende sehr wenige und die haben es in der Regel bereut.
Meine Meinung: Einfach sich ne Promotionsstelle suchen. Dauert doch in Vollzeit als "Hauptjob" in aller Regeln schon 4-6 Jahre, nebenbei als Hoby werden da gerne mal 10+ Jahre draus. Da kann man auch gleich kündigen und einfach die Promotion zum Job machen. Und sich dann, wenn man fertig ist, wieder neu bewerben.
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Lieber Knecht,
lass Dich von Menschen, die nicht über den Tellerrand blicken können, nicht von Deiner Motivation abbringen und immer nur negativ denken.
Bedenke an dieser Stelle, dass hier eben Leute aus dem öffentlichen Dienst sprechen, die nicht gerade zur Elite der Gesellschaft gehören und es in ihrem Leben nie weit bringen werden.
Von meiner Seite auf jeden Fall viel Erfolg und vor allem Durchhaltevermögen!
Und schau zu, dass zu mit bestandener Promotion in die freie Wirtschaft kommst.
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Eine Promotion kann in allen Lebenslagen und Formen erfolgreich sein oder eben nicht. Da spielt soviel mit rein. Je nach Betreuung, Motivation, Lage und Entwicklung im Fach, verfügbarer Zeit, eigenen Ansprüchen, Überraschungen im Leben und 100 anderen Dingen wird es klappen oder nicht.
Ohne diese sich auch teils ändernden Begleitumstände für dich zu kennen kann keiner von uns das abschließend für dich abschätzen.
Ich habe schon Leute nebenberuflich problemlos promovieren sehen, und Leute in Vollzeit scheitern. Natürlich hat das Ganze nebenberuflich seine eigenen Herausforderungen aber es ist weder unschaffbar noch per se schlechter.
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Lieber Knecht,
lass Dich von Menschen, die nicht über den Tellerrand blicken können, nicht von Deiner Motivation abbringen und immer nur negativ denken.
Bedenke an dieser Stelle, dass hier eben Leute aus dem öffentlichen Dienst sprechen, die nicht gerade zur Elite der Gesellschaft gehören und es in ihrem Leben nie weit bringen werden.
Du bist ja ein ganz heller...
Ich habe im öD in meiner Freizeit von 2013 bis 2016 die Qualifikation eines Handwerksmeisters erworben und von 2017 bis 2020 die Qualifikation eines Bachelors, ebenfalls in meiner Freizeit.
Da du ja aber offenbar zum elitären Teil der Gesellschaft gehörst, scheinst du ja nicht im öD tätig zu sein.
Was treibt dich also hier hier?
Oder ist dir langweilig und du findest deine Befriedigung im trollen?
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Bedenke an dieser Stelle, dass hier eben Leute aus dem öffentlichen Dienst sprechen, die nicht gerade zur Elite der Gesellschaft gehören und es in ihrem Leben nie weit bringen werden.
Interessant. Ich finde eigentlich schon dass es z.B. international bekannte Wissenschaftler, Ärzte, Juristen oder Ingenieure (um einfach mal ein paar "angesehene" Berufsgruppen zu nennen welche alle im TV-L tätig sein können udn sind) "zu etwas gebracht haben". Zumindest zu mehr als der durchschnittliche Otto-Normal-Durchschnittsmensch ausserhalb des öD. Und dass viele im öD selbst promoviert haben ist dir auch bewusst ja?
Aber für manche sind solch ordinäre Berufe vielleicht auch nicht gut genug.
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Eine nebenberufliche Promotion ist schon möglich. Man muss unterscheiden, ob im Anschluss eine akademische Karriere angestrebt wird oder "nur" der Titel eine Rolle spielt. Dementsprechend sollte man das Thema und die Betreuerin/den Betreuer wählen.
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Möglich ist das natürlich, machen auch Leute, auch erfolgreich - da möge man mich bzw. meinen Kommentar dazu nicht missverstehen.
War eher der Hinweis wieso man sich die Doppelbelastung antun sollte, wen man auch einfach direkt in Vollzeit promovieren und dafür bezahlt werden könnte. Ist aber nunmal jedem selbst überlassen
ob im Anschluss eine akademische Karriere angestrebt wird oder "nur" der Titel eine Rolle spielt
Naja, wenn man keine akademische (bzw. eher wissenschaftliche) Karriere anstrebt ist der Grad aber schon einigermaß bis völlig nutzlos...
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Lach mich Weg.
Sind wir in Lummerland, wo man eine einfach ne VZ Stelle bekommt um zu promovieren.
MeTe da herrscht bei dir aber ne gehörige Portion Realitätsverlust.
Gut ich habe meine Promotion in VZ gemacht. Und konnte auch sehr viel meiner Tätigkeit in meine Promotion verwnden, weil ich eben die Drittmittelprojekte entsprechend gebaut und bekommen habe.
Aber mit den 40h bekommst du die Arbeit aber nicht hin, da muss du auch mal am WE ran.
Und ich habe keine akademische Karriere angestrebt und gelohnt hat es sich trotzdem und nutzlos ist mein Titel immer noch nicht.
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Ich muss MoinMoin zustimmen.
Meinen derzeitigen Job könnte ich ohne Dr. Titel ausüben. Gebracht hat mir die Promotion dennoch vieles, Menschenkenntnis und Auslandserfahrung.
Ich bin einer von denen, die in Vollzeit promoviert haben und fast fertig bei Auslaufen der Promotionsstelle war.
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Naja, wenn man keine akademische (bzw. eher wissenschaftliche) Karriere anstrebt ist der Grad aber schon einigermaß bis völlig nutzlos...
Absolut nicht. Es gibt genug Bereiche, in denen (ob nun gerechtfertigt oder nicht, darüber lässt sich sicherlich streiten) der Doktortitel dich in den Augen derer, die über dein Gehalt entscheiden, direkt zwei Stufen nach oben katapultiert.
Mal abgesehen von all den Dingen, die man während einer Promotion lernt, wie die anderen schon sagen.
Und sind wir mal ehrlich, es kommt stark auf den Bereich und die Fachkultur an, ob es nun um die Verfügbarkeit von Vollzeitstellen oder die Machbarkeit einer nebenberuflichen Promotion geht. Wenn man für die Versuche faktisch drei Tage die Woche im Labor stehen muss, wirds schwierig. Wenn man dagegen (wie ich auch, versteht mich nicht falsch) streng genommen nur auf den eigenen Laptop, Zeit und die richtigen Zugänge angewiesen ist, dann ist das schon eher machbar.
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Lach mich Weg.
Sind wir in Lummerland, wo man eine einfach ne VZ Stelle bekommt um zu promovieren.
MeTe da herrscht bei dir aber ne gehörige Portion Realitätsverlust.
VZ-Stellen sind bei Promovierenden z.B. im Ingenieurs-Bereich mittlerweile absoluter Standard. Anders bekommt man die Leute gar nicht mehr dazu überhaup zu promovieren. Wir haben sogar VZ-Promotionsstellen (100% E13) ausgeschrieben die wir einfach nicht besetzt bekommt, weil sich selbst nach einem Jahr noch niemand gefunden hat. Ist einfach nicht attraktiv im Vergleich zu dem, was der freie Markt entsprechenden Leuten aus dem MINT-Bereich bietet. Mit Realitätsverlust hat das nichts zu tun, eher mit Angebot und Nachfrage...
Über die Nutzlosigkeit oder den Nutzen des "Titels" (wie es manche hier nennen, ist kein Titel sondern einfach nur ein ordinärer akademischer Grad) gibt es wohl verschiedene Meinungen. In der freien Wirtschaft zählt (finanziell) 4-5 Jahre Berufserfahrung mehr als ne Promotion (aus eigener Erfahrung + erst kürzlich von jemand in entsprechender Position bestätigt). Und im öD macht es bei der Einstufung auch keinen Unterschied ob man "nur" nen Master hat oder ne Promotion (beides E13+). Auch bei uns in der Abteilung machen promovierte und nicht-promovierte Mitarbeiter genau den gleichen Job, für genau die gleiche Bezahlung.
Wenn man promoviert also nur aus persönlicher Motivation heraus, um seinen Horizon zu erweitern, was weiß ich. Beruflich ergibt es in den allermeisten Fällen keinen Sinn. Das wollte ich damit ausgedrückt haben.
Aber vielelicht mag das auch wieder vom Fachgebiet abhängen.
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Lach mich Weg.
Sind wir in Lummerland, wo man eine einfach ne VZ Stelle bekommt um zu promovieren.
MeTe da herrscht bei dir aber ne gehörige Portion Realitätsverlust.
VZ-Stellen sind bei Promovierenden z.B. im Ingenieurs-Bereich mittlerweile absoluter Standard. Anders bekommt man die Leute gar nicht mehr dazu überhaup zu promovieren. Wir haben sogar VZ-Promotionsstellen (100% E13) ausgeschrieben die wir einfach nicht besetzt bekommt, weil sich selbst nach einem Jahr noch niemand gefunden hat. Ist einfach nicht attraktiv im Vergleich zu dem, was der freie Markt entsprechenden Leuten aus dem MINT-Bereich bietet. Mit Realitätsverlust hat das nichts zu tun, eher mit Angebot und Nachfrage...
Über die Nutzlosigkeit oder den Nutzen des "Titels" (wie es manche hier nennen, ist kein Titel sondern einfach nur ein ordinärer akademischer Grad) gibt es wohl verschiedene Meinungen. In der freien Wirtschaft zählt (finanziell) 4-5 Jahre Berufserfahrung mehr als ne Promotion (aus eigener Erfahrung + erst kürzlich von jemand in entsprechender Position bestätigt). Und im öD macht es bei der Einstufung auch keinen Unterschied ob man "nur" nen Master hat oder ne Promotion (beides E13+). Auch bei uns in der Abteilung machen promovierte und nicht-promovierte Mitarbeiter genau den gleichen Job, für genau die gleiche Bezahlung.
Wenn man promoviert also nur aus persönlicher Motivation heraus, um seinen Horizon zu erweitern, was weiß ich. Beruflich ergibt es in den allermeisten Fällen keinen Sinn. Das wollte ich damit ausgedrückt haben.
Aber vielelicht mag das auch wieder vom Fachgebiet abhängen.
Beruflich ist die Promotion meist Voraussetzung für eine Dauerstelle im akademischen Mittelbau an den Universitäten oder für eine Fachhochschulprofessur.
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Beruflich ist die Promotion meist Voraussetzung für eine Dauerstelle im akademischen Mittelbau an den Universitäten oder für eine Fachhochschulprofessur.
Was dann eben auf die "akademische (bzw. eher wissenschaftliche) Karriere" hinausläuft, welche ich usprünglich als einen der wenigen Fälle anführte, in welchen eine Promotion auch beruflich bzw. für die Karriere Sinn ergibt.
Aber egal - wollte nur anregen, dass man das Promovieren ruhig kritisch betrachten (ich sehe es kritisch) und die teilweise immer noch anzutreffenen naiven oder zumindest unseriösen Vorstellungen von "Prestige" oder gar der "großen Karriere" nur weil man nen ollen akademischen Grad hat, hinterfragen darf. Gibt nämlich immer noch genug die mit solchen Vorstellungen los legen und dann arg enttäuscht werden.
Damit hab ich aber jetzt auch genug vom Thema abelenkt.
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Da bin ich voll bei dir, habe selber überlegt, ob ich meine Promotion durchziehe, weil mir bewußt wurde, dass ich nicht die akademische Laufbahn will und ich auch weiterhin "rumschrauben" will, als nur Teamgustl zu beaufsichtigen.
Klar ist, mit den zwei Buchstaben, sind "fast" überall deine Karriere Chance größer. Mit dem Namenszusatz bekommen einige mehr Geld (oder weil sie den Charakterlichen Nachweis geführt haben oder weil sie anders drauf sind oder weil sie mehr drauf haben?)
Ein Selbstläufer ist es aber natürlich nicht.
Mir nutzt mein Dr. immer noch im Berufsleben, ich finde bei mehr Menschen Aufmerksamkeit.
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Ich habe ein halbes Dutzend Promovierte in der Einheit. Keiner kann Kommata setzen. Das kann nur der vom Finanzamt.
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Dafür hat man ihn ja auch und den anderen um komplexe Sachverhalte zu lösen.
Also so what, jeder hat seine Stärken und Schwächen.
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Hallo,
leider wurde deine Frage noch nicht wirklich beantwortet.
1.) Wenn du kein Stipendium oder sonstige finanzielle Zuwendung im Rahmen der Promotion erhälst, muss der AG nicht informiert werden. Ob du deinen Vorgesetzten informierst oder nicht, musst du selbst wissen (kann hinderlich aber auch förderlich sein, je nach dem, welches Verhältnis besteht).
2.) Auch hier ein klares nein. Relevant ist es aber für die Steuererklärung (du kannst Einschreibegebühren, Materialien, Reisetermine (du musst dich ja ggf. regelhaft mit deinem Betreuer treffen und ggf. Reise- und Übernachtungskosten für die Datenerhebung tragen) voll absetzen, da kann einiges zusammenkommen).
Ich wünsche dir viel Erfolg. Ich habe selbst zwei Doktorarbeiten geschrieben (in 2 unterschiedlichen Fächern) und entsprechend 2 Promotionen erfolgreich durchlaufen und zwar jeweils ebenfalls nebenberuflich bei Vollzeittätigkeit.
Schreibe mich gerne direkt an, wenn du Fragen hast.
Wenn man gut organisiert ist, sollte es bei Vollzeittätigkeit machbar sein. Knifflich waren bei mir nur jeweils die Phasen der Datenerhebung, hierfür habe ich Überstunden aufgebaut bzw. Urlaubstage genommen. Wenn man schreiberfahren ist, bekommt man den Auswertungsteil und den schriftlichen Teil dann gut nebenher hin (ich habe jeweils ein Jahr lang jeden Morgen von 6.00 bis 8.00 und am Wochenende dran geschrieben!).
Go for it! Eine Promotion nutzt dir immer und Leute, die selbst keine Promotion haben, und sich hier reflexartig sofort negativ darüber äußern müssen, haben ihren akademischen Sozialneid sehr schlecht im Griff ;-) davon sollte man sich nicht beeindrucken lassen.
Viele Grüße
Hallo,
ich plane eine nebenberufliche Promotion, arbeite im TV-L.
Die Promotion erfolgt in der Freizeit, hat keine inhaltlichen Bezüge zur Tätigkeit und ich bekomme kein Geld, Stipendium o.Ä. dafür.
Dazu 2 Fragen:
a.) Besteht in dem Fall eine Anzeigepflicht beim AG?
b.) Für den Fall, dass ich mich als Promotionsstudent einschreiben muss (das ist von Uni zu Uni unterschiedlich), gibt es da etwas in Bezug auf das Beschäftigungsverhältnis zu beachten?
Viele Grüße
Knecht
-
Lach mich Weg.
Sind wir in Lummerland, wo man eine einfach ne VZ Stelle bekommt um zu promovieren.
MeTe da herrscht bei dir aber ne gehörige Portion Realitätsverlust.
VZ-Stellen sind bei Promovierenden z.B. im Ingenieurs-Bereich mittlerweile absoluter Standard. Anders bekommt man die Leute gar nicht mehr dazu überhaup zu promovieren. Wir haben sogar VZ-Promotionsstellen (100% E13) ausgeschrieben die wir einfach nicht besetzt bekommt, weil sich selbst nach einem Jahr noch niemand gefunden hat. Ist einfach nicht attraktiv im Vergleich zu dem, was der freie Markt entsprechenden Leuten aus dem MINT-Bereich bietet. Mit Realitätsverlust hat das nichts zu tun, eher mit Angebot und Nachfrage...
Über die Nutzlosigkeit oder den Nutzen des "Titels" (wie es manche hier nennen, ist kein Titel sondern einfach nur ein ordinärer akademischer Grad) gibt es wohl verschiedene Meinungen. In der freien Wirtschaft zählt (finanziell) 4-5 Jahre Berufserfahrung mehr als ne Promotion (aus eigener Erfahrung + erst kürzlich von jemand in entsprechender Position bestätigt). Und im öD macht es bei der Einstufung auch keinen Unterschied ob man "nur" nen Master hat oder ne Promotion (beides E13+). Auch bei uns in der Abteilung machen promovierte und nicht-promovierte Mitarbeiter genau den gleichen Job, für genau die gleiche Bezahlung.
Wenn man promoviert also nur aus persönlicher Motivation heraus, um seinen Horizon zu erweitern, was weiß ich. Beruflich ergibt es in den allermeisten Fällen keinen Sinn. Das wollte ich damit ausgedrückt haben.
Aber vielelicht mag das auch wieder vom Fachgebiet abhängen.
Bei den Ingenieuren hat jeder eine volle Stelle, teilweise E13, teilweise A13, je nachdem, wie die Stellen frei sind (alles auf Zeit). In den Sozialwissenschaften gibt es meist nur halbe Stellen. In den Bereichen Chemie, Physik etc. gibt es halbe bis 3/4-Stellen vll auch volle kenne aber niemanden. In der Wirtschaft kommt man mit einer Promotion oft leichter in Führungspositionen, was aber auch nicht in Stein gemeißelt ist. Während der Promotion lernt man viele Leute aus der Industrie kennen. Aber da hab ich wsl einen Bias, weil wir sehr Industrienah arbeiten.
Alles vor dem Hintergrund, dass man F&E arbeitet.
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Eine Promotion nutzt dir immer und Leute, die selbst keine Promotion haben, und sich hier reflexartig sofort negativ darüber äußern müssen, haben ihren akademischen Sozialneid sehr schlecht im Griff ;-)
Wann ist das eigentlich modern geworden, höre immer nur Neid hier, Neid dort, alle nur neidisch... Vielmehr kenne ich einfach viele Leute die daran nahezu zerbrochen sind, ziemlich gelitten haben und danach dann maßlos enttäuscht waren, als sie merkten viele Jahre geschuftet haben zu haben für nen ollen Dr. der am Ende niemanden schert. Und das wird leider selten offen kommunziert. Tatsächlich - vielleicht liegt das aber am Fachgebiet, der Uni, was weiß ich - sagen die meisten die ich kenne im Rückblich, sie würden nicht mehr promovieren...
Fachlich nutzt es, klar, vielleicht auch noch menschlich. Aber für die Karriere? Kommt sehr drauf an mit klarer Tendenz zu nein. Zumindest im MINT-Bereiche. Wie gesagt, ausserhalb des akademischen Bereichs ist 4-5 Jahre Berufserfahrung einfach mehr Wert als ne olle Promotion. Promovierte und Nicht-Promovierte Kollegen leisten hier die identische Arbeit zu identischen Konditionen. Und wenn es um Führungspositionen geht, sehe ich ebenfalls keine klare Präferenz für Promovierte, da nimmt man eher wer sich bewährt hat (-> Erfahrung). Manchen sind Promoviert, manche nicht (nur dass die ohne Promotion eben oft deutlich jünger sind und entsprechend Vorsprung haben...)
Keinesfalls will ich jemanden die Promotion vermiesen, wenn man Spaß dran hat, immer los damit. Es geht mir nur um das Erwartungsmangement, sonst nichts. So ne Promotion ist ja doch ein erheblicher Aufwand und da ist es durchaus nützlich vorher zu wissen dass es eigentlich nur ein Freizeitvergnügen ist.
Der örtliche Professor mit dem ich viel arbeite (Ingenieur) sagt es schon beim Vorstellungsgespräch seinen neuen Promovierenden ganz treffend (sinngemäß): Sie wollen Karriere machen, Aufsteigen, Geld verdienen? Dann sind sie hier falsch. Und ich sehe ich es, aus meiner Lebenserfahrung heraus, leider genauso.
Trotzdem viel Spaß und Erfolg bei der Promotion - solange du sie für DICH machst und nicht für andere.
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Trotzdem viel Spaß und Erfolg bei der Promotion - solange du sie für DICH machst und nicht für andere.
Absolut, dass muss die Grundvoraussetzung sein. Ich hatte zwischen durch meine Promotion auch auf Eis gelegt, weil mir anderes wichtiger war.
Und für meine Karriere als solches hat sie immer noch positive Effekte (gerade im öD bekommt man immer noch ein anderes Gehör geschenkt mit den Dr) die mich amüsieren.
Aber ein Karriere Automatismus ist es natürlich nicht, nur ein Türöffner, wo man noch nicht mit Leistung überzeugen konnte. Vorschusslorbeeren nennt man so was.
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Das ist eine Generationsfrage, ob man mit Dr. Eindruck schindet. Es gibt genug Leute, die so etwas noch als Auszeichnung verstehen. Man wird aber nicht in Euro ausrechnen können, ob ein Dr . für die Karriere etwas bringt.
Ich selbst habe ebenfalls promoviert. Mit dem Wissen und Können von heute würde ich es nicht noch einmal machen. In der Situation, in der ich als Berufsanfänger war, vermutlich schon.
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Das ist eine Generationsfrage, ob man mit Dr. Eindruck schindet. Es gibt genug Leute, die so etwas noch als Auszeichnung verstehen. Man wird aber nicht in Euro ausrechnen können, ob ein Dr . für die Karriere etwas bringt.
Absolut. Generations- und Bereichsfrage. Wer viel mit Unis und Ministerien zu tun hat wie ich, profitiert von den Vorschusslorbeeren, gerade bei den älteren Professoren und Dirigenten. Natürlich teils zu Unrecht, es gibt auch unter Promovierten massive Inkompetenz.
Ich selbst habe ebenfalls promoviert. Mit dem Wissen und Können von heute würde ich es nicht noch einmal machen. In der Situation, in der ich als Berufsanfänger war, vermutlich schon.
Ich würde es so und so wieder machen, weil ich dabei extrem viel gelernt habe. Und weils mir wie gesagt den Arbeitsalltag bei manchem Gegenüber erleichtert.
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Das ist eine Generationsfrage, ob man mit Dr. Eindruck schindet. Es gibt genug Leute, die so etwas noch als Auszeichnung verstehen. Man wird aber nicht in Euro ausrechnen können, ob ein Dr . für die Karriere etwas bringt.
Absolut. Generations- und Bereichsfrage. Wer viel mit Unis und Ministerien zu tun hat wie ich, profitiert von den Vorschusslorbeeren, gerade bei den älteren Professoren und Dirigenten. Natürlich teils zu Unrecht, es gibt auch unter Promovierten massive Inkompetenz.
100%ige Zustimmung (in beiden Punkten 8) ) und auch meine Erfahrung.
Ich selbst habe ebenfalls promoviert. Mit dem Wissen und Können von heute würde ich es nicht noch einmal machen. In der Situation, in der ich als Berufsanfänger war, vermutlich schon.
Ich würde es so und so wieder machen, weil ich dabei extrem viel gelernt habe. Und weils mir wie gesagt den Arbeitsalltag bei manchem Gegenüber erleichtert.
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Ja, ich würde es auch wieder machen. Auch wenn ich keinen direkten monetären Mehrwert daraus generieren konnte (ok außer das Geld von VG Wort, wo ich tatsächlich am Ende einen Gewinn hatte ???)