Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)

Begonnen von Admin, 18.01.2019 00:33

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Poggeliese

Zitat von: Spid am 14.02.2019 15:27
Immer diese Merkwürdigkeiten - erst dieses ,,Stufenverbesserungen gegen Basispunkte", was offenbar keiner erklären kann, und nun "streikfreundliche Hochschulen"... Was soll das bitte sein?

Für dich SPID: Gibt es Hochschulen in Mitteldeutschland, an denen Mitarbeiter "lauthals Forderungen durchsetzen"[Kraeuterwiese] Es wurden Bibliothekare genannt, ich fügte Prüfungsämter etc. hinzu.


Doso

Zitat von: Kraeuterwiese am 14.02.2019 14:22
Es gibt durchaus kleine und auf den ersten Blick nicht so bedeutende Bereiche wie z. B. die Bibliotheken... wenn diese aber in der Prüfungszeit mal ne Weile dichtmachen, dann hätten viele Studenten echt krasse Probleme...

In der Praxis haben viele Bibliotheken dann halt noch einen großen Teil Beamte und und an der Theke sitzen in einigen wissenschaftlichen Bibliotheken oft studentische Hilfskräfte. Dazu ist die Beteiligung an den Streiks recht gering, entsprechend haben die Streiks auch so gut wie keine Auswirkungen. Da haut ja der Streik der Studentenwerke noch mehr rein.

MoinMoin

Zitat von: Doso am 14.02.2019 15:45entsprechend haben die Streiks auch so gut wie keine Auswirkungen.
Ichbleibe dabei: Im TV haben die Streiks nie eine Auswirkung, das ist der falsche Ansatz.
Sie sollen eine Außenwirkung haben!

Poggeliese

Zitat von: MoinMoin am 14.02.2019 15:49
Zitat von: Doso am 14.02.2019 15:45entsprechend haben die Streiks auch so gut wie keine Auswirkungen.
Ichbleibe dabei: Im TV haben die Streiks nie eine Auswirkung, das ist der falsche Ansatz.
Sie sollen eine Außenwirkung haben!

Die Außenwirkung wird dadurch erzielt, wenn alle Mitarbeiter an den Hochschulen, welche nach TVL bezahlt werden (sind doch einige...) einfach die Arbeit liegen lassen. Die Studenten würden sich in den sozialen Medien aufregen...

Wer sitzt denn dann den Prüfungen als Aufsicht - der Professor?? Wenn Prüfungen ausfallen, keiner da ist, bei dem man sich mal schnell beschweren kann... 
Mir ist echt kaum bekannt, dass es noch häufig verbeamtete MA (keine Profs) an den HS gibt. Das ist eher selten, lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.


Bastel

Sind die nicht alle mit Kettenverträgen befristet? Da würd ich mir das 3x überlegen.

Iunius

Zitat von: Bastel am 14.02.2019 16:36
Sind die nicht alle mit Kettenverträgen befristet? Da würd ich mir das 3x überlegen.

:)  - aber ich bin auch nicht Mitteldeutschland

nichts_tun

Zitat von: Spid am 12.02.2019 06:58
Was genau soll dieses ,,Stufenverbesserungen gegen Basispunkte" eigentlich sein?

Erinnert mich an den Marx'schen Gegensatz von Überbau und Basis. Tarifverhandlungen sind ja auch eine Art Dialektik des Materialismus, hier Stufenverbesserungen gegen Basispunkte. Nach meinem Dafürhalten werden die Stufen verbessert, gleichgültig in welcher Höhe die Basispunkte - deren genauere Definition mir auch nicht in der gebotenen Tiefe geläufig sind - dagegen angeführt werden.

Übrigens habe ich von den Streiks bislang nichts gespürt.

Poggeliese

Zitat von: Bastel am 14.02.2019 16:36
Sind die nicht alle mit Kettenverträgen befristet? Da würd ich mir das 3x überlegen.

Stimmt, da gebe ich dir recht. Die befristeten MA scheuen sich sicherlich davor. Da diese MA-Gruppe (vermutlich) den größeren Anteil an HS ausmacht, werden sich (vermutlich) auch nur wenige lauthals auf die Straße stellen.

Schade eigentlich!


Spid

Zitat von: nichts_tun am 14.02.2019 21:53
Zitat von: Spid am 12.02.2019 06:58
Was genau soll dieses ,,Stufenverbesserungen gegen Basispunkte" eigentlich sein?

Erinnert mich an den Marx'schen Gegensatz von Überbau und Basis. Tarifverhandlungen sind ja auch eine Art Dialektik des Materialismus, hier Stufenverbesserungen gegen Basispunkte. Nach meinem Dafürhalten werden die Stufen verbessert, gleichgültig in welcher Höhe die Basispunkte - deren genauere Definition mir auch nicht in der gebotenen Tiefe geläufig sind - dagegen angeführt werden.

Wie in der gesamten Marxschen Denke bedarf es jedoch eines Gegensatzes. Hier geht es aber doch wohl um ,,Stufenverbesserungen" - also die Anhebung des Tabellenentgelts - und ,,Basispunkte" - also die Anhebung des Tabellenentgelts.

Wastelandwarrior

Ich bin vollkommen ohne Probleme einmal quer durch Berlin S-Bahn gefahren. Läuft. :)

tomk

Zitat von: Wastelandwarrior am 15.02.2019 08:53
Ich bin vollkommen ohne Probleme einmal quer durch Berlin S-Bahn gefahren. Läuft. :)

Ein Hoch auf die Tarifverträge der Deutschen Bahn.

Amiga

In einem früheren Leben bin ich auch schon einmal bedingt durch Streik nicht mehr nach Hause gekommen, bzw. war es dann erst spät am Abend.

Das hat noch gezogen bei den Leuten auch wenn es schon bald zur Lynchjustiz gekommen wäre. Was juckt eine Bulette heute denn schon, wenn morgens die Bahnen nicht fahren? Dann kommt man eben später... Aber wenn man nicht mehr nach Hause kommt - au weia.
Es heißt übrigens bald nicht mehr "Deutscher", sondern "maximal besteuerte und geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund".

Corsi

ich weiß nicht, ob das schon erwähnt wurde, aber Herr Kollatz beziffert die geforderten Strukturverbesserungen mit weiteren 4 % für dieses Jahr...

"Nach Berechnungen der Länder machen die von den Gewerkschaften geforderten Strukturverbesserungen zusätzlich zu den linearen Gehaltserhöhungen noch einmal vier Prozent aus. "Und zehn Prozentpunkte für ein Jahr ist einfach zu viel", so Kollatz. "Deswegen verhandeln wir aber", fügte er hinzu. "In der Vergangenheit war es auch so, dass der Abschluss das Eine und die vorherigen Forderungen das Andere waren." Bei den Ländern sei jedenfalls der Wille da, eine Lösung zu erreichen."

lowsounder

Zitat von: Corsi am 15.02.2019 10:02
ich weiß nicht, ob das schon erwähnt wurde, aber Herr Kollatz beziffert die geforderten Strukturverbesserungen mit weiteren 4 % für dieses Jahr...

"Nach Berechnungen der Länder machen die von den Gewerkschaften geforderten Strukturverbesserungen zusätzlich zu den linearen Gehaltserhöhungen noch einmal vier Prozent aus. "Und zehn Prozentpunkte für ein Jahr ist einfach zu viel", so Kollatz. "Deswegen verhandeln wir aber", fügte er hinzu. "In der Vergangenheit war es auch so, dass der Abschluss das Eine und die vorherigen Forderungen das Andere waren." Bei den Ländern sei jedenfalls der Wille da, eine Lösung zu erreichen."

Hast du eine Quelle? Grad beim Googlen nichts gefunden

Schnuffi

Es wäre schön, wenn für uns Sekretärinnen/Vorzimmer/Geschäftszimmer mal was getan wird. Früher wurden wir noch als "Schreibkraft" betitelt. Heute werden wir zwar immer noch wie eine "Schreibkraft" bezahlt, aber die Tätigkeiten und auch die Menge der Arbeit hat nichts mehr mit einer "Schreibkraft" zu tun. Und irgendwann hat man, was die Tariftabelle betrifft, das Ende der Fahnenstange (Stufe 6) erreicht.