Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)

Begonnen von Admin, 18.01.2019 00:33

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daseinsvorsorge

Zitat von: Lothar57 am 02.03.2019 10:37
Zitat von: daseinsvorsorge am 02.03.2019 10:10
Warum abwarten ?- wenigstens 50% der ca. 200.000 TB-Lehrer sind - wo auch immer - organisiert und belegen- wie vom BvfG betont - dass die besonderen Belange dieser Berufsgruppe  nicht ausreichend von den anderen Gewerkschaften berücksichtigt werden. Und schon sitzt man am Verhandlungstisch. Wo ist das Problem ??

BVFG = Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz )  ;D
Jetzt weiß ich endlich zu welche Gruppe ich als TB-Lehrer gehöre. Nix für ungut liebe Daseinsvorsorge  :)

OK- ich ergänze auf BVerfG -ändert nur nichts an der grundsätzlichen Fragestellung

nichts_tun

Zitat von: NBG am 02.03.2019 10:35
"Experten mahnen die Verhandler derweil zur Vorsicht. Besonders die Pensionsansprüche ehemaliger Beamter belasteten derzeit die Staatskasse bereits stark, kritisiert der Freiburger Finanzwissenschaftler Raffelhüschen. Auf Länderebene mache das schon jetzt ein Zehntel der Ausgaben aus. Auch der Präsident des Bundes Deutscher Steuerzahler, Holznagel, warnt vor dauerhaften Mehrausgaben."
Was sind denn das beide für A.... ?!?!? >:(

Unrecht hat er damit aber nicht. Das werden die AG mit bedenken müssen, da der Tarifabschluss wirkungsgleich auf die Beamten respektive Pensionäre übertragen werden muss.

wossen

Zitat von: NBG am 02.03.2019 10:35
"Experten mahnen die Verhandler derweil zur Vorsicht. Besonders die Pensionsansprüche ehemaliger Beamter belasteten derzeit die Staatskasse bereits stark, kritisiert der Freiburger Finanzwissenschaftler Raffelhüschen. Auf Länderebene mache das schon jetzt ein Zehntel der Ausgaben aus. Auch der Präsident des Bundes Deutscher Steuerzahler, Holznagel, warnt vor dauerhaften Mehrausgaben."

Was sind denn das beide für A.... ?!?!? >:(

Es ist schon interessant, dass die Tarifbeschäftigten im ÖD die Pensionen der Beamten (im besonderen Maße) finanzieren sollen...

Wo bleibt (gegenüber der durchaus verbreiteten Argumentation von Raffelhüschen und Co) der energische Widerspruch der Gewerkschaften?

marco.berlin

Warum sollte es da Widerspruch geben? Die Beamten sitzen mit dem dbb am Tisch.

MoinMoin

Zitat von: wossen am 02.03.2019 11:03
Wo bleibt (gegenüber der durchaus verbreiteten Argumentation von Raffelhüschen und Co) der energische Widerspruch der Gewerkschaften?
Von welcher? die wo die Beamten maßgeblich mit am Tisch sitzen?
Oder von der, die noch nicht mal beim Käse: "öD ist Super weil wir ja Frauen das gleiche Geld wie Männer geben" reagiert haben: z.B. Anzeigen schalten um diese Farce ins lächerliche zu ziehen.

TZSteinbock

Zitat von: wossen am 02.03.2019 11:03
Zitat von: NBG am 02.03.2019 10:35
"Experten mahnen die Verhandler derweil zur Vorsicht. Besonders die Pensionsansprüche ehemaliger Beamter belasteten derzeit die Staatskasse bereits stark, kritisiert der Freiburger Finanzwissenschaftler Raffelhüschen. Auf Länderebene mache das schon jetzt ein Zehntel der Ausgaben aus. Auch der Präsident des Bundes Deutscher Steuerzahler, Holznagel, warnt vor dauerhaften Mehrausgaben."

Was sind denn das beide für A.... ?!?!? >:(

Es ist schon interessant, dass die Tarifbeschäftigten im ÖD die Pensionen der Beamten (im besonderen Maße) finanzieren sollen...

Wo bleibt (gegenüber der durchaus verbreiteten Argumentation von Raffelhüschen und Co) der energische Widerspruch der Gewerkschaften?

Wuerde der Staat die bei aktiven Beamten gesparten Bruttogehaelter (ca. 20% RV, 3% AV) sauber in die Pensionsruecklage ueberfuehren gebe es diese Probleme nicht. Das nennt man unserioese Buchfuehrung...

allesok

Das Problem: Während die Regierung den Arbeitnehmern private Rentenvorsorge predigt, hat der Staat es selber versäumt, adäquate Rücklagen für die Pensionswelle der nächsten Jahre zu bilden. Zwar versucht der Bund seit 2007, ein Polster anzulegen. Doch das beläuft sich bisher auf gerade einmal 14 Milliarden Euro. Jahrzehntelang hat er hohe Pensionszusagen gegeben, ,,aber zunächst lange keine Rücklagenbildung" betrieben, kritisiert Raffelhüschen.

MoinMoin

Zitat von: TZSteinbock am 02.03.2019 11:51
Wuerde der Staat die bei aktiven Beamten gesparten Bruttogehaelter (ca. 20% RV, 3% AV) sauber in die Pensionsruecklage ueberfuehren gebe es diese Probleme nicht. Das nennt man unserioese Buchfuehrung...
Absolut richtig, der Beamte "gibt" dem Staat ja ein Darlehen (Der Staat muss heute nichts aufwenden für die Pension/Rente), welches er irgendwann zahlen muss. Ob isch diese Rechnung lohnt hängt mehr oder weniger vom Kapitalmarktzins ab.
Derzeit sind da die Tarifbeschäftigten die billigere Alternative.

Anton1963

Das Bundesversorgungsreformgesetz vom 20.07.1957 sah vor, dass die Beamtengehälter ab
1957 um sieben Prozent gekürzt wurden, um den dadurch entstandenen Betrag für die spätere Versorgung der Beamten zu verwenden. Von 1957 bis 2007 soll ein (theoretischer) Betrag von einer Billion Euro zustande kommen, mit Arbeitgeberanteil entsprechend Rentenrecht sogar 2 Billionen Euro. Dieser Betrag wurde nirgendwo verbucht, sondern verschwand in den öffentlichen Haushalten.
Seit Jahren wird die Besoldungsanpassungen zum Aufbau einer Versorgungsrücklage jährlich 0,2 % reduziert.
Rechnet man die Prozente zusammen kommt man auf einen ähnlichen Wert wie jeder andere Arbeitnehmer.
Das Problem ist nur wie erwähnt, dass der Staat, sprich die Politiker, das Geld anders verwendet haben.

daseinsvorsorge

Zitat von: wossen am 02.03.2019 10:39
@daseinsvorsorge: Das Problem ist z.B., dass die tarifbeschäftigten Lehrkräfte selbst eine äußerst heterogene Gruppe sind...

... und nicht zu vergessen, dass man als Mitglied einer Organisation auch einen Obulus leisten müßte- von ehrenamtlicher Arbeit nach Feierbend mal ganz abgesehen.

Hört sich - natürlich unter anderen Vorraussetzungen -nach gleichen Problemstellungen wie bei den anderen etablierten Organisationen an. Somit scheint sich auch bei der TB- Lehrerschaft -  wie bei vielen anderen Berufsgruppen -der Leidensdruck noch in Grenzen zu halten, was vorallem die jeweiligen Arbeitgeber freut.

allesok

Auch das ist Raffelhüschen.
Was bleibt nun von der ganzen Diskussion? Unter dem Strich, so Experte Raffelhüschen, sind alle eigentlich ganz froh, dass die Beamten im Bundeshaushalt und in den Landeshaushalten angesiedelt sind. "Den Beamten-Bestand will keiner haben, nicht mal in der gesetzlichen Krankenversicherung", so der Rentenforscher.

Funker23

Bis heute Nachmittag noch kein Angebot der AG. Ich kotze gleich.. Vorab wäre ich für Streiks über Wochen!

marco.berlin

Das sag ich doch. Ver.di hat keine Eier. Wenn nach 3 Tagen in der eigentlich letzten angesetzten Runde noch immer kein Angebot auf dem Tisch liegt, worüber unterhält man sich dann? Abbruch der Verhandlungen, das wäre mal ein Zeichen...

TZSteinbock

#928
Zitat von: marco.berlin am 02.03.2019 17:05
Das sag ich doch. Ver.di hat keine Eier. Wenn nach 3 Tagen in der eigentlich letzten angesetzten Runde noch immer kein Angebot auf dem Tisch liegt, worüber unterhält man sich dann? Abbruch der Verhandlungen, das wäre mal ein Zeichen...

Ist doch ganz klar woran es hakt... Die strukturellen Verbesserungen der Entgeltordnung (durch die AG mit 4% Volumen beziffert) sollen die Beschaeftigten natuerlich selber zahlen... Dann bleibt nicht viel uebrig fuer allgemeine Lohnsteigerungen... d.h. der Hausmeister, der einfache Angestellte bezahlt die strukturelle Lohnerhoehung der Erzieher, der Pflege, der Grundschullehrer mit einer niedrigen Gesamterhoehung... so geht das nicht!

Highwaystar

4,5 % für alle für 12 Monate, dafür ohne Extrawürste, wären auch akzeptabel!