Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)

Begonnen von Admin, 18.01.2019 00:33

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allesok

Ich habe mal gehört: Man kann über alles reden, nur nicht über 20 Minuten.
Oder: Es ist ja schon alles gesagt, aber nicht von Allen.

marco.berlin

Zitat von: Highwaystar am 02.03.2019 17:18
4,5 % für alle für 12 Monate, dafür ohne Extrawürste, wären auch akzeptabel!

Jo, wenn man die Probleme die der ÖD in den Ländern hat ausblendet, dann ist das Ergebnis akzeptabel. Dann gehen auch 200 Euro für alle, oder wir lassen es einfach wie es ist... :o

Germanmann

ZitatNach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß. 


marco.berlin

Und das zeigt mir, dass man das Problem nicht verstanden hat. Ja, es gibt Berufgruppen, in denen eine besondere Mangellage herrscht, aber der ÖD in den Ländern hat nicht nur in diesen Gruppen Probleme. Irgendwie habe ich nicht den Eindruck, das man den demographischen Wandel, der sich gerade vollzieht, nur immer häufiger nicht mehr mit Erfolg im ÖD gekrönt, nicht erkannt hat... Ich bin gespannt wie Bolle, was man uns als Erfolg präsentiert.

TZSteinbock

Zitat von: Germanmann am 02.03.2019 18:11
ZitatNach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß.


Die AG muessen begreifen, dass strukturelle Verbesserungen als Finanzoffensive Oeffentlicher Dienst zu sehen sind... durch zusaetzliche Mittel ... und nicht aus dem Volumen der allgemeinen Lohnkostenentwicklung.

Spid

Zitat von: TZSteinbock am 02.03.2019 18:31
Zitat von: Germanmann am 02.03.2019 18:11
ZitatNach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß.


Die AG muessen begreifen, dass strukturelle Verbesserungen als Finanzoffensive Oeffentlicher Dienst zu sehen sind... durch zusaetzliche Mittel ... und nicht aus dem Volumen der allgemeinen Lohnkostenentwicklung.

Warum? Was spricht dagegen, strukturelle Verbesserungen bspw. durch Nullrunden in den überdurchschnittlich entgoltenen unteren EG zu finanzieren?

TZSteinbock

Zitat von: Spid am 02.03.2019 18:36
Zitat von: TZSteinbock am 02.03.2019 18:31
Zitat von: Germanmann am 02.03.2019 18:11
ZitatNach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß.


Die AG muessen begreifen, dass strukturelle Verbesserungen als Finanzoffensive Oeffentlicher Dienst zu sehen sind... durch zusaetzliche Mittel ... und nicht aus dem Volumen der allgemeinen Lohnkostenentwicklung.

Warum? Was spricht dagegen, strukturelle Verbesserungen bspw. durch Nullrunden in den überdurchschnittlich entgoltenen unteren EG zu finanzieren?

Weil es gerade den oeffentlichen Arbeitbebern schlecht zu Gesicht steht, nach dem Prinzip "teile und herrsche" zu verfahren... und es zweitens nicht die Schuld der "unteren Entgeltgruppen" ist, dass die Tabelle eine derartige Schieflage hat... Ich lehne es ganz einfach ab, dass hier Berufsgruppen gegeneinander ausgespielt werden... Die Politik hat Leistung durch Bereitstellung entgsprender Mittel bedarfsgerecht zu honorieren... Ein funktionierendes Gemeinwesen ist eben eine Leistung, die Geld kostet. Ganz offensichtlich wurde da bisher nur einseitig auf die Kosten geschaut.. und zu viel gespart.

Spid

Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

TZSteinbock

Zitat von: Spid am 02.03.2019 19:00
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

Das zeugt von unheimlicher Hochachtung gegenueber bestimmten Taetigkeitsprofilen ... zumal es E1er oder E2er ohnehin kaum noch gibt... bei der oeffentlichen Hand.

marco.berlin

Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine ,,Nullrunde" verpasst bekommen. Dann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D

Spid

Zitat von: TZSteinbock am 02.03.2019 19:04
Zitat von: Spid am 02.03.2019 19:00
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

Das zeugt von unheimlicher Hochachtung gegenueber bestimmten Taetigkeitsprofilen ... zumal es E1er oder E2er ohnehin kaum noch gibt... bei der oeffentlichen Hand.

Ja, ich schätze geringwertige Arbeit gering - und?

Spid

Zitat von: marco.berlin am 02.03.2019 19:06
Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine ,,Nullrunde" verpasst bekommen. Dann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D

Wer glaubt, daß Verdi die Macht hätte, das zu verhindern, wenn die AG das wirklich wollten?

TZSteinbock

Zitat von: marco.berlin am 02.03.2019 19:06
Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine ,,Nullrunde" verpasst bekommen. Dann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D

Das grundsaetzliche Missverstaendnis einiger hier... Nicht die "Unteren" bekommen zu viel... die "Oberen" bekommen zu wenig ... weil.... erstens die Spreizung der Tabelle zu gering ist... und zweitens weil viele "Obere" falsch eingruppiert sind....

ChrBY

Zitat von: marco.berlin am 02.03.2019 19:06
Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine ,,Nullrunde" verpasst bekommen.
Wahrscheinlichkeit: null Prozent.

ZitatDann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D
Korrekt.

Allerdings halte ich inzwischen ein weiteres Vertagen der Verhandlungen – wie bereits 2015 – nicht mehr für ganz ausgeschlossen. Die Arbeitgeber haben davor wenig Angst. Die Streikbereitschaft der TV-L-Beschäftigten scheint derzeit so gering wie selten zuvor ausgeprägt zu sein – warum auch immer.

Am Ende wird es (möglicherweise erst nach der vierten Verhandlungsrunde) irgendeinen Nebelkerzenabschluß mit zweimal 2 % auf zwei Jahre, irgendeinem Mindestbetrag für EG1 bis EG8 o. ä. und einer »strukturellen Verbesserung« (von der kaum jemand betroffen sein wird) geben.

TZSteinbock

Zitat von: Spid am 02.03.2019 19:07
Zitat von: TZSteinbock am 02.03.2019 19:04
Zitat von: Spid am 02.03.2019 19:00
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

Das zeugt von unheimlicher Hochachtung gegenueber bestimmten Taetigkeitsprofilen ... zumal es E1er oder E2er ohnehin kaum noch gibt... bei der oeffentlichen Hand.

Ja, ich schätze geringwertige Arbeit gering - und?

Das grundsaetzliche Missverstaendnis einer einseitigen Sicht auf Arbeit... sie ist nicht "geringwertig"... weil sie nicht unwichtig ist... sie ist in der Regel nur anders wichtig....