Mitarbeiter - nur eine Belastung

Begonnen von Doraymefayzo, 12.08.2020 14:04

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Doraymefayzo

Hattet ihr in Eurer Behörde/Dienststelle/whatever schon mal einen Kollegen oder eine Kollegin, die eigentlich nur eine Belastung für Euch war? Also nicht nur für euch persönlich, sondern für eure Behörde, eure Abteilung etc.

Wenn ja, wie seid ihr verfahren?

Spid

Je nach Situation dem AN gekündigt oder zur Eigenkündigung angeregt.

Organisator

Alternativ könnten man auch herausfinden, warum die Person so belastend ist und Gegenmaßnahmen herausfinden.

Doraymefayzo

Zitat von: Organisator am 12.08.2020 14:11
Alternativ könnten man auch herausfinden, warum die Person so belastend ist und Gegenmaßnahmen herausfinden.

Na ja, wenn diese Person ihre Aufgaben nicht erledigt, alles vorgekaut haben will und absolut keinen Einsatz zeigt, wäre eine Gegenmaßnahme natürlich zu sagen : Nu mach mal endlich.

Organisator

Es gibt immer zwei Möglichkeiten. Druck ausüben oder herausfinden, woher die Unlust kommt. Letzteres wäre für mich immer der erste Schritt.

Spid

Ich sehe es immer so, daß derjenige, der nicht funktioniert, in der Bringschuld ist, proaktiv darzulegen, warum er seinen Job behalten sollte. Wenn da nichts kommt, liegt das Handeln auf der Hand.

Doraymefayzo

Zitat von: Organisator am 12.08.2020 14:53
Es gibt immer zwei Möglichkeiten. Druck ausüben oder herausfinden, woher die Unlust kommt. Letzteres wäre für mich immer der erste Schritt.

Es wurde schon versucht auf die Person einzugehen. Diese blockt da aber irgendwie ab.

Doraymefayzo

Zitat von: Spid am 12.08.2020 14:59
Ich sehe es immer so, daß derjenige, der nicht funktioniert, in der Bringschuld ist, proaktiv darzulegen, warum er seinen Job behalten sollte. Wenn da nichts kommt, liegt das Handeln auf der Hand.

Sehe ich genauso.

Organisator

Zitat von: Doraymefayzo am 12.08.2020 15:01
Es wurde schon versucht auf die Person einzugehen. Diese blockt da aber irgendwie ab.

Dann wäre der nächste Schritt, erneut das Gespräch zu suchen und die Erwartungen an den Mitarbeiter zu formulieren und die Folgen aus dem Nichterfüllen der Erwartungen darzulegen. Vielleicht erhöht das die Motivation über die Gründe der Unlust zu reden.

Häufig ist es nicht allgemeine Unlust, sondern ein konkretes Problem, welches man aus der Welt schaffen kann. Wenn auch das nichts hilft und der Mitarbeiter auch dann nicht zur Problemlösung beitragen möchte, dann kann man ihm auch nicht helfen.

Organisator

Zitat von: Spid am 12.08.2020 14:59
Ich sehe es immer so, daß derjenige, der nicht funktioniert, in der Bringschuld ist, proaktiv darzulegen, warum er seinen Job behalten sollte. Wenn da nichts kommt, liegt das Handeln auf der Hand.

Sehe ich auch so. Nur kann das leider nicht jeder. Je nach Art des Mitarbeiters hätte der Arbeitgeber auch ein Interesse daran, ihn mit alter Leistungsstärke zu behalten.
Aus meiner Sicht entspricht es dem Fürsorgegedanken, zunächst mal nach dem Problem zu fragen, statt den Mitarbeiter zu kündigen.

Spid

Das ist auch eine Frage der Unternehmens-, Führungs- und Fehlerkultur. Hier wird in jedweder Hinsicht erwartet, daß der AN proaktiv mit allem umgeht. Zudem sind die Arbeitseinheiten überwiegend klein. Und jeder hier weiß, daß seine privaten Probleme daheim zu bleiben haben - was im Zweifelsfall heißen kann, daß jemand auch kurzfristig und spontan daheim bleiben kann, damit dies umgesetzt wird.

Organisator

Dann weiß doch jeder Mitarbeiter, woran er ist. Insbesondere auch, dass er einen Arbeitgeber hat, der bei privaten Problemen Hilfestellung geben kann.

WasDennNun

Zitat von: Organisator am 12.08.2020 15:20
Zitat von: Spid am 12.08.2020 14:59
Ich sehe es immer so, daß derjenige, der nicht funktioniert, in der Bringschuld ist, proaktiv darzulegen, warum er seinen Job behalten sollte. Wenn da nichts kommt, liegt das Handeln auf der Hand.

Sehe ich auch so. Nur kann das leider nicht jeder. Je nach Art des Mitarbeiters hätte der Arbeitgeber auch ein Interesse daran, ihn mit alter Leistungsstärke zu behalten.
Aus meiner Sicht entspricht es dem Fürsorgegedanken, zunächst mal nach dem Problem zu fragen, statt den Mitarbeiter zu kündigen.
Durchaus 
und falls das nichts fruchtet, haben wir im Keller ein Büroraum, der motiviert sehr.

clarion

Hallo, wir hatten so einen Kollegen. Er musste als Ingenieur jedes Detail erläutert bekommen, hat die Arbeit trotzdem falsch oder gar nicht erledigt, war überheblich, hatte zu allem eine Meinung teilweise mit rechtslastigen Tendenz. Die anderen Teammitglieder konnten und wollten nicht mit ihm zusammenarbeiten. Nach etwas längerem "Zusammenarbeit" hatte ich das Gefühl, er hat mit seiner Überheblichkeit seine maßlose Überforderung verdeckt, ich erfuhr auch private Details, auch dort hatte der Mann eine schwere Situation. Nach einigen Gesprächen, in denen ich teilweise hart seine Defizite benennen musste, gab er zu die Arbeit nicht erledigen zu können. Da es auch Anzeichen für Depressionen gab, habe ich ihn geraten zum Arzt zu gehen. Dieses hat er gemacht. Es folgte eine Langzeiterkrankung, zwei stationäre Klinikaufenthalte, Amtsarzt, Frühpensionierung derzeit auf Zeit.

Feidl

Zitat von: Spid am 12.08.2020 14:05
zur Eigenkündigung angeregt.
Auf neudeutsch: rausgemobbt ;D

Zitat von: WasDennNun am 12.08.2020 15:37und falls das nichts fruchtet, haben wir im Keller ein Büroraum, der motiviert sehr.
Bei den aktuellen Temperaturen ist man motiviert, sich so zu verhalten, dass man dieses Büro bekommt  ;D