Bürgerversicherung abgewendet

Begonnen von was_guckst_du, 16.10.2021 12:08

« vorheriges - nächstes »

Wdd3

Zitat von: Wdd3 am 18.10.2021 12:18
Zitat von: Spid am 18.10.2021 11:27

faulen, stinken, verwesen...Gesundheitssystem
Egal wie man es nennt,

Aber das trifft ja eben auf das Gesundheitssystem nicht zu, sondern lediglich auf die Zwangsversicherungssysteme.

Das Gesundheitssystem ist demnach ein System in dem alle freiwillig versichert sind?

Spid

Nein. Das Gesundheitssystem besteht aber nur zu einem winzig kleinen Teil aus der GKV - und zum weit überwiegenden Teil aus Leistungserbringern unterschiedlicher Art von Krankenbeförderung und -transport über Physiotherapeuten bis hin zu Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten und Apotheken.

Wdd3

Ich war doch tatsächlich der Ansicht diese Leistungserbringer würden z. T. durch die KV´s finanziert. ???
Ich Naivling ;D

Spid

Denen ist wurscht, von wem sie ihr Geld erhalten.

Wdd3

ja dann....

Zitat von: Wdd3 am 18.10.2021 12:18

Egal wie man es nennt, die neue Regierung ist schon vor ihrem Start so starr wie die Letzte und Vorletzte und...

Wie sagte schon Einstein:" Die reinste Form des Wahnsinns ist es alles beim alten zu belassen und zu hoffen das sich etwas ändert"

...solle zu erwarten sein das eine junge, dynamische und zukunftsorientierte Regierung aktiv Veränderungsprozesse voranbringt... ;)

Damit meine ich alle  "Zwangsversicherungen" nicht nur die KV.

Bob Kelso

Zitat von: Wdd3 am 18.10.2021 12:56
Ich war doch tatsächlich der Ansicht diese Leistungserbringer würden z. T. durch die KV´s finanziert. ???
Ich Naivling ;D

Guten Tag!
Alle Leistungserbringer zu Lasten der GKV erhalten durch die KV en Ihre Honorierung. Die zahlreichen Krankenkassen überweisen die Beiträge an die KV en, welche dann die "Abrechnungen" der niedergelassenen Vertragsärzte und Vertrags-Psychotherapeuten bearbeiten, überprüfen ( Plausibilität-Kontrolle) und vergüten.
Liebe Grüße!

Bob Kelso

Zitat von: clarion am 17.10.2021 18:28


Ich bin enttäuscht, dass zwei von drei Parteien was die Bürgervesicheurng betrifft vor der kleinen FDP eingeknickt sind.

Die Ausgestaltung einer "Bürgerversicherung" können Sie in den Niederlanden erleben.

Die Versicherung gestaltet sich nahezu "privat" !
Der AG entrichtet keinen Anteil mehr.
Die gesamten Beiträge entrichtet der AN. Jedes Familienmitglied (auch ohne Einkommen) muss sich separat versichern. (in bestimmten Fällen erhalten Versicherte Zuschüsse durch den Staat ; also (wieder) durch den Steuerzahler!) Doch Vorsicht: Die Höhe der Beiträge scheinen zuerst sehr "günstig"! Doch die "basis zorg" ist wirklich nur Basis! Alle weiteren "Risiken" zu versichern kosten deutliche  Beitrag Aufschläge.
Übergreifend ist : Alle Versicherungstarife haben einen Selbstbehalt!
  In der Zahnmedizin ( auch "Kieferorthopädie ! Kinder)  werden den Versicherten jährliche Höchsterstattung auferlegt; in der Regel zw. 400 bis 500 Euro. 
Hausarztmodell: Sie müssen zum örtlich bestimmten "Huisarts"; welcher Sie im Rahmen Ihrer Versicherungsbedingungen behandelt oder über eine eine Verweisung zum "Spezialisten" entscheidet, wenn! Diese Spezialisten haben extreme Wartezeiten; gehen Sie ohne Überweisung zum Spezialisten erstatten die meisten Versicherer nicht.
Ein freies Wahlrecht haben diese Versicherten nicht.
Die Versicherten können jedes Jahr ihren Versicherer wechseln! Doch sind die Vericherungsbestandteile nicht wie in D letztendlich ähnlich ( hier nur wenige Unterschiede!); sie müssen nach Ihren "pers. Bausteinen" schauen! Und hier liegt die größte Gefahr!
Niederländische Ärzte führen keine Hausbesuche durch!
Niederländische Krankenhäuser: Bis zu 8 Pat.-Zimmer! Frauen und Männer in einem Zimmer; manchmal durch einen Vorhang getrennt!!
Zusammengefasst! Grenznahe "Holländer" kommen gern nach D um sich bei Spezialisten behandeln zu lassen.

So weit, so schlecht!

Kimonbo


Seht gutes Ergebnis. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das gute preußische Beamtentum bleibt weiterhin in seiner Behäbigkeit und Faulheit bestehen :-) wunderbar
Und auch meine Pension bleibt unberührt haha
Und von der PKV bekomme ich Beiträge rückerstattet, auch wieder fast 900€ herrlich

BAT

Zitat von: Bob Kelso am 18.10.2021 15:39


Zusammengefasst! Grenznahe "Holländer" kommen gern nach D um sich bei Spezialisten behandeln zu lassen.

So weit, so schlecht!

Nö. Da haben wir hier andere Erfahrungen. Denn unabhängig von einer Behandlung wollen diese zunächst einmal leben. ;)
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/toedliche-klinik-keime-was-wir-von-den-niederlanden-lernen-koennen-li.144139?pid=true


clarion

Also ich habe schon oft beobachtet, dass Niederländer gerne deutsche Fachärzte aufsuchen, ich wohne ca. 80 km von der deutsch- niederländischen Grenze weg,

BAT

Zitat von: clarion am 18.10.2021 18:49
Also ich habe schon oft beobachtet, dass Niederländer gerne deutsche Fachärzte aufsuchen, ich wohne ca. 80 km von der deutsch- niederländischen Grenze weg,

Ich 20 Km und ich sprach vom Spital.

Bob Kelso

Zitat von: clarion am 18.10.2021 18:49
Also ich habe schon oft beobachtet, dass Niederländer gerne deutsche Fachärzte aufsuchen, ich wohne ca. 80 km von der deutsch- niederländischen Grenze weg,

Freunde von uns fahren 2 x 320 Km um ihren Orthopäden und Zahnarzt zu konsultieren.  natürlich mit einem besuch bei uns!

Wdd3

Zitat von: Bob Kelso am 18.10.2021 15:14
Zitat von: Wdd3 am 18.10.2021 12:56
Ich war doch tatsächlich der Ansicht diese Leistungserbringer würden z. T. durch die KV´s finanziert. ???
Ich Naivling ;D

Guten Tag!
Alle Leistungserbringer zu Lasten der GKV erhalten durch die KV en Ihre Honorierung. Die zahlreichen Krankenkassen überweisen die Beiträge an die KV en, welche dann die "Abrechnungen" der niedergelassenen Vertragsärzte und Vertrags-Psychotherapeuten bearbeiten, überprüfen ( Plausibilität-Kontrolle) und vergüten.
Liebe Grüße!

@Bob Kelso, da du offensichtlich nicht in der Lage bist Smilys zu interpretieren: Sarkasmus-Alarm!!!!!!

mikano

#43
Zitat von: clarion am 17.10.2021 20:22
@Spid, dann benenne doch bitte einen Staat, wo die Gesundheitsversorgung nach Deinem Modell durchgeführt wird und idealerweise auch funktioniert.

Das geht leider nicht. Grundlegende Strukturen der Gesundheitssysteme verschiedener Länder, Gesundheitsausgaben und Leistungsfähigkeit der Systeme sorgen dafür, das Spid dieser Aufforderung nicht nachkommen kann. Finanzierung, Verantwortungsbereiche, Versorgungsstrukturen, Leistungserbringer, Kostenträger,  etc... Gesundheitssysteme verschiedener Länder sind zu komplex um das einfach mal so pauschal zu diskutieren und zu beurteilen. Nach welchen Kriterien soll denn geurteilt werden? Angemessenheit der med. Versorgung, gleicher Zugang zu Gesundheitsleistungen, makroökonomische Effizenz (z.B. Anteil der Ausgaben am BIP), mikroökonomische Effizenz (z.B. Innovationen), Wahlmöglichkeiten der Patienten, Wahlmöglichkeiten der Leistungserbringer,.....Welche Kriterien entscheiden über ein perfektes Gesundheitssystem?
Gesundheitsökonomen haben enorme Schwierigkeiten Gesundheitssysteme international zu vergleichen, sie sind nicht fähig Rankings zu erstellen, es werden eher Ergebnisse zusammengefasst und Schlussfolgerungen gezogen.
Wie soll Spid das dannn können?  ;)

Spid hat nicht unrecht. Das eigentliche Problem der gesetzlichen Krankenversicherung ist das Umlageverfahren, welches durch den demografischen Wandel zerstört wird und dieses Problem wird durch die Bürgerversicherung leider nicht gelöst. Für dieses Problem "Umlageverfahren" kann die PKV "Kapitaldeckungsverfahren" nun mal nichts. Des Weiteren wäre die Abschaffung der PKV verfassungsrechtlich bedenklich und wahrscheinlich nicht durchsetzbar und was passiert mit den Altersrückstellungen aus der PKV?
Mal so nebenbei: in keinem Land empfindet die eigene Bevölkerung das Gesundheitssystem als perfekt, Kostensteigerung und Leistungseinschränkungen werden überall kritisiert.

Es gibt viele Reformvorschläge ähnlich der Bürgerversicherung um das System zu finanzieren, z.B. Erweiterung der Bemessungsgrundlage auf die sieben Einkunftsarten gemäß Steuerrecht, Änderung beitragsfreier Familienversicherung, Differenzierung des Leistungskataloges (Grund- und Wahlleistungen -> Zuwahl-/Abwahlmodell), etc.. ABER alle Vorschläge ändern nicht das Grundproblem -> Umlageverfahren und demografischer Wandel. Eine Kopfpauschale (Gesundheitsprämie) würde das Problem lösen, sie würde das Versicherungsprinzip stärken, den Risikostrukturausgleich der Kassen entlasten, hätte positive Beschäftigungseffekte ( da die Beiträge vom Lohn abgekoppelt wären), ABER auch die Kopfpauschale ist gesellschaftlich nicht umsetzbar, da sie wohl als unsolidarisch gesehen werden würde ( der Chef bezahlt die gleiche Pauschale wie die Sekretärin).

Grüße

was_guckst_du

Zitat von: mikano am 19.10.2021 13:55
Mal so nebenbei: in keinem Land empfindet die eigene Bevölkerung das Gesundheitssystem als perfekt, Kostensteigerung und Leistungseinschränkungen werden überall kritisiert.
..hinzu kommt, dass der Durchschnittsdeutsche den Rasen in Nachbars Garten immer noch etwas grüner empfindet als Angehörige anderer Nationen.. Neid - auch wenn er oft unbegründet ist - gehört nunmal zum deutschen Wesenszug...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen