Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II

Begonnen von Germanmann, 29.03.2023 05:40

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superdash

Zitat von: WasDennNun am 04.04.2023 11:59
Zitat von: superdash am 04.04.2023 11:50
Zur Erklärung: Wenn sich ein Arbeiter von seinem Einkommen 2006 einen Golf leisten konnte, kann er das 2023 auch dann nicht mehr, wenn seine Lohnerhöhungen 1 zu 1 der Inflation entsprechen.
Er kann sich dann aber den Polo leisten, der dem damaligen Golf entspricht und dazu bekommt er noch nen Malle Urlaub on Top.
Den er sich damals nicht leisten konnte.
Also was habe ich jetzt nicht verstanden?
Zitat
Es ist daher sehr problematisch, wenn die Lohnsteigerungen nur der Inflation entsprechen. Aus diesem Grund ist die ganze Diskussion der letzten Seiten ziemlicher Unfug, außer man möchte hinnehmen, dass viele Arbeitnehmer im Wohlstand zurückfallen auf ein Niveau vergangener Zeiten. (Während Konzerne ihre Gewinne steigern).
Eine - wirtschaftlich betrachtete - Reallohnsteigerung ist doch nur dort gerechtfertigt, wo eine Leistungssteigerung ist.

1. Dann denke dies 50 Jahre in die Zukunft: ein Arbeiter kann sich dann kein Auto mehr leisten, da es kein Auto mehr geben wird, das nur die Merkmale eines 2006er Golf hat.

2. Du sprichst also den Mitarbeitern im ÖD jegliche Leistungssteigerung ab? Oder wie soll man deinen Text verstehen? Warum sollte der ÖD nicht am wohlstandsgewinn beteiligt werden?

Dpunkt

In 50 Jahren haben wir längst die technologische Singularität erreicht. Entweder wir leben alle in Wohlstand oder wird sind alle tot.

Silentgalaxy

Zitat von: Dpunkt am 04.04.2023 12:31
In 50 Jahren haben wir längst die technologische Singularität erreicht. Entweder wir leben alle in Wohlstand oder wird sind alle tot.

Der einzig sinnvolle Beitrag der letzten 7 Tage. Wobei ich anmerken muss, dass der Rest der Welt dann Fusionskraftwerke nutzt und das Deindustrialisierte Deutschland zahlt dann immer noch für die Windrädchen mit einer Technologie aus 1900.

schnitzelesser

Zitat von: WasDennNun am 04.04.2023 11:26
Zitat von: schnitzelesser am 04.04.2023 11:06
Mir wurde die Arbeit dankenswerterweise bereits von BVerfGBeliever abgenommen. Keine Ahnung, was du von mir noch willst.
Nur dass du dich klar ausdrückst.
von 1.9.202 bis 1.1.23 ist 14,6% der Inf der Anstieg er müsste 3480 bekommen, also 12,5% für den inf ausgleich.
Sieh an. Du hast die Thematik doch nicht durchdrungen. Der Erwartungswert erstreckt sich selbstredend eben gerade nicht auf die Inflationsrate, sondern auf den durchschnittlichen Reallohnzuwachs je Abschluss seit 2005. Nichts anderes war bei mir herauslesbar.

WasDennNun

Zitat von: superdash am 04.04.2023 12:06
2. Du sprichst also den Mitarbeitern im ÖD jegliche Leistungssteigerung ab?
Nein, absolut nicht, ich sorge täglich dafür, dass bei den Kollegen eine Arbeitsleistungssteigerung und damit auch Arbeitsverdichtung stattfindet.
Zitat
Oder wie soll man deinen Text verstehen? Warum sollte der ÖD nicht am wohlstandsgewinn beteiligt werden?
Und bin auch dafür, dass eine Reallohnausgleich stattfindet.
Und Wohlstandsgewinn Beteiligung und so weiter.


Nur wenn ich höre wie Menschen mit unausgegorenen kurzfristigen Meinungen  und heute so morgen so Argumentationen kommen geht mir die Krawatte.

Wenn also jemand mit Kopplung an Inflation zu den jetzigen Zeiten kommt, dann muss ihm klar sein, dass dies in der Vergangenheit Negativ gewesen wäre für unser Einkommen!


WasDennNun

Zitat von: schnitzelesser am 04.04.2023 12:41
Zitat von: WasDennNun am 04.04.2023 11:26
Zitat von: schnitzelesser am 04.04.2023 11:06
Mir wurde die Arbeit dankenswerterweise bereits von BVerfGBeliever abgenommen. Keine Ahnung, was du von mir noch willst.
Nur dass du dich klar ausdrückst.
von 1.9.202 bis 1.1.23 ist 14,6% der Inf der Anstieg er müsste 3480 bekommen, also 12,5% für den inf ausgleich.
Sieh an. Du hast die Thematik doch nicht durchdrungen. Der Erwartungswert erstreckt sich selbstredend eben gerade nicht auf die Inflationsrate, sondern auf den durchschnittlichen Reallohnzuwachs je Abschluss seit 2005. Nichts anderes war bei mir herauslesbar.

Was denn nun?
Reallohnzuwachs seit 2020 oder seit 2005?

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GofX

Zitat von: WasDennNun am 04.04.2023 13:18
Wenn also jemand mit Kopplung an Inflation zu den jetzigen Zeiten kommt, dann muss ihm klar sein, dass dies in der Vergangenheit Negativ gewesen wäre für unser Einkommen!

Seit 1991 gab es keine "negative Inflation".

https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

GofX

Zitat von: infraMax am 04.04.2023 13:39
Zitat von: GofX am 04.04.2023 13:37
"negative Inflation".

Deflation

Es stand absichtlich in Anführungszeichen, damit der Sprachgebrauch eingehalten wird und es somit für den vorherigen Verfasser verständlich bleibt.

superdash

Zitat von: WasDennNun am 04.04.2023 13:18
Zitat von: superdash am 04.04.2023 12:06
2. Du sprichst also den Mitarbeitern im ÖD jegliche Leistungssteigerung ab?
Nein, absolut nicht, ich sorge täglich dafür, dass bei den Kollegen eine Arbeitsleistungssteigerung und damit auch Arbeitsverdichtung stattfindet.
Zitat
Oder wie soll man deinen Text verstehen? Warum sollte der ÖD nicht am wohlstandsgewinn beteiligt werden?
Und bin auch dafür, dass eine Reallohnausgleich stattfindet.
Und Wohlstandsgewinn Beteiligung und so weiter.


Nur wenn ich höre wie Menschen mit unausgegorenen kurzfristigen Meinungen  und heute so morgen so Argumentationen kommen geht mir die Krawatte.

Wenn also jemand mit Kopplung an Inflation zu den jetzigen Zeiten kommt, dann muss ihm klar sein, dass dies in der Vergangenheit Negativ gewesen wäre für unser Einkommen!

Natürlich macht eine Rosinenpickerei keinen Sinn. Trotzdem wäre es sinnvoll, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen.

Ich persönlich hielte es ja für sinnvoll, die Lohnsteigerungen an der durchschnittlichen Steigerung insgesamt zu orientieren. Aber das widerspricht deinem Leistungsanspruch durchaus. Aber die Leistungssteigerung ist in manchen Bereichen schwer oder überhaupt nicht sinnvoll objektiv zu bemessen. Man denke da an Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Pflege usw.

Das ist ja ua der Grund, warum der ÖD abgehängt wurde. Während man als Automobilzulieferer mit neuen Maschinen und Robotern die Produktion effizienter gestalten kann, ist das in anderen Bereichen nicht möglich.

Insgesamt wird man gewisse Verluste hinnehmen müssen. Diese sollten aber nicht höher ausfallen als in anderen Bereichen. Dies wäre dann wahrscheinlich auch akzeptierbar für alle Seiten.

BAT

Ich habe die letzten drei Wochen nichts mitbekommen von den Verhandlungen, außer dass sie noch nicht abgeschlossen sind.

Es dauert, wie üblich, viel zu lange.

alterschlingel

Also ich finde, dass dieser MINDESTbetrag, den Verdi fordert, verhandelbar sein sollte. Und zwar in der Form, dass man aus MINDEST ein SOCKELbetrag macht. Dann noch ein paar % drauf und es entsteht ein für alle EG´s akzeptableres Ergebnis. Für mein mathematisches Verständnis ist der Sockel + x% eine Mischund aus hohem Mindestbetrag und rein prozentualer Erhöhung.
Sowohl AG, als auch Verdi hätten ein Stück weit ihr Ziel erreicht und für uns wäre es auch nicht das Schlechteste.
Zum Bsp. 200,- € Sockel + 3% wären bei 3.000,- € brutto rund 290,- € Erhöhung. Bei 6.000,- € brutto wären es dann 380,- € Erhöhung.
Aber dass man in unteren EG´s bis zu 25% Erhöhung will, hingegen es nach oben dann vielleicht noch 5 oder 6 % gibt, ist weder fair, noch realistisch. Rein prozentuale Erhöhungen - für die ich ansonsten bin - würde den unteren EG´s zu wenig Netto bescheren.
Der Sockelbetrag wäre ein brauchbarer Hybrid - aus meiner Sicht. Kommt er überhaupt in dieser Verhandlungsrunde in Frage ?? Habe das Wort nie gelesen oder vernommen.

blanket

Zitat von: alterschlingel am 04.04.2023 14:14
Also ich finde, dass dieser MINDESTbetrag, den Verdi fordert, verhandelbar sein sollte. Und zwar in der Form, dass man aus MINDEST ein SOCKELbetrag macht. Dann noch ein paar % drauf und es entsteht ein für alle EG´s akzeptableres Ergebnis. Für mein mathematisches Verständnis ist der Sockel + x% eine Mischund aus hohem Mindestbetrag und rein prozentualer Erhöhung.
Sowohl AG, als auch Verdi hätten ein Stück weit ihr Ziel erreicht und für uns wäre es auch nicht das Schlechteste.
Zum Bsp. 200,- € Sockel + 3% wären bei 3.000,- € brutto rund 290,- € Erhöhung. Bei 6.000,- € brutto wären es dann 380,- € Erhöhung.
Aber dass man in unteren EG´s bis zu 25% Erhöhung will, hingegen es nach oben dann vielleicht noch 5 oder 6 % gibt, ist weder fair, noch realistisch. Rein prozentuale Erhöhungen - für die ich ansonsten bin - würde den unteren EG´s zu wenig Netto bescheren.
Der Sockelbetrag wäre ein brauchbarer Hybrid - aus meiner Sicht. Kommt er überhaupt in dieser Verhandlungsrunde in Frage ?? Habe das Wort nie gelesen oder vernommen.



Da sind wir wieder bei meiner Prognose:

Daher folgende Schlichtungsergebnis:

01.05.2023: 1.500 Euro
01.07.2023: 200 Euro + 2,5 %
01.01.2024: 1.500 Euro
01.04.2024: 3,5 %

Laufzeit: 24 Monate


Beispiel:    3000 Brutto
2023:        3280 Brutto (200 + 2,5 %)
2024:        3395 Brutto (3,5 %)

Das ist ein Plus von 13,2 %

Beispiel:     6000 Brutto
2023:         6355 Brutto
2024:         6577 Brutto

Das ist ein Plus von 9,6 %



blanket

Und alles war hier geschrieben wird mit Inflation seit 2005 oder 2020 oder wann auch immer spielt einfach keine große Rolle.

Wir werden keine 20 oder noch mehr % bekommen.

Die Forderung lautet 10,5 % bzw. 500 Euro für 12 Monate.

Und das ist die Forderung, dass Ergebnis wird ja immer schlechter sein, sonst brauch man keine Verhandlungen.

Das ist ganz klar.

Daher sind das alles Wünsche und Träume, aber die Realität spricht halt etwas anderes.
Es wurde ja auch schon aus der dritten Verhandlungsrunde verlautbart, dass man sich bei der Laufzeit einigen wird. Also spricht alles für 24 Monate.


OrganisationsGuy

Zitat von: Dpunkt am 04.04.2023 12:31
In 50 Jahren haben wir längst die technologische Singularität erreicht. Entweder wir leben alle in Wohlstand oder wird sind alle tot.

So ähnlich dachte man sich das vor 50 Jahren auch bereits mit dem weltweiten Wohlstand und fliegenden Autos oder Apokalypse.

blanket

Zitat von: infraMax am 04.04.2023 14:20
Halte ich für unrealistisch. Ein Sockelbetrag wurde kein einziges Mal erwähnt. Vermutlich wird es auf einen Mindestbetrag / x% rauslaufen.

Heißt: 8 % oder 350 Euro Mindestbetrag?

Für 24 Monate?

Das wäre aber schlechter.