Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion

Begonnen von Erpelente, 09.12.2023 13:05

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Tagelöhner

Wer das Geld mit Köpfchen an den Finanzmärkten anlegt hat sogar mehr davon.
Ich habe nichts gegen Beamte, wirklich! Die tun ja nix! :-)

Zinc

Also hier wird auch nochmal geschrieben, dass es wohl alle Beschäftigten in der S-Tabelle betrifft mit der Stufenlaufzeitverkürzung.

"Mecklenburg-Vorpommerns GEW-Vorsitzende Annett Lindner sagte: «Es ist wie immer ein Kompromiss.» Als gute Botschaft hob sie die Regelungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst hervor. «Künftig werden sie durch die Anpassung der Stufenlaufzeiten der Gehaltstabelle schneller in höhere Bezahlstufen aufsteigen.» Einen Wermutstropfen nannte sie jedoch, dass nur die Angestellten in den Stadtstaaten eine Zulage erhielten."

Das mit der Zulage ist natürlich eine andere Nummer, da fühlt man sich in dem Bereich schon ein wenig verarscht.

daseinsvorsorge

Zitat von: Rapunzelchen in 09.12.2023 16:45
Ich habe jetzt tatsächlich einige Forennutzer gesehen, die den Abschluss als "Erfolg" oder sogar "gut" bezeichnen.

Ist das übliche Ironie in diesem Forum?

Ich finde die Seite extrem toll, aber wäre doch super Transparent, wenn man auch den Reallohnverlust
(oder -gewinn) mit in den Tabellen / Analysen mit Aufnehmen würde. Irgendeinen Inflationswert der EZB oder so.

Das wäre transparent und würde weitere Menschen sicherlich davon abhalten in den ÖD zu wechseln.

Oder ein 10 Jahres Spezial: "In den letzten 10 Jahren hat der ÖD einen Gehaltszuwachs von 200%(?) und die Inflation Betrug nur 4%"

Um jetzt auch zum Thema etwas zu schreiben.

Der Abschluss ist vollkommen grotesk. Sprudelnde Steuereinnahmen, steigende Kosten an allen Stellen und immer mehr Aufgaben... Gleichzeitig darf ich von meinem Gehalt mehr Steuern bezahlen (Progression). Bürgergeld wird ohne murren im zweistelligen Prozentbereich erhöht und bei mir bekomme ich eine Nullrunde und dann ein Taschengeld, welches meine gestiegenen Nebenkosten fürs Wohnen schon heute nicht kompensiert.

Auf welcher Seite haben die Gewerkschaften verhandelt? Wohl kaum auf Arbeitnehmerseite.

An die UNZUFRIEDENEN- insbesondere unter den Nichtorgansierten-mal unabhäbgig davon, dass Ihnen das Tarifergebnis ohne jegliches Zutun hinten reingesschoben wird:

Sie müssen dem "Angebot" doch nicht zustimmen. Sie gehen am Montag zu Ihrem AG und fordern nochmals 10-30% etc. oben drauf. Wenn er dies nicht akzeptiert, überreichen Sie die bereits am WE vorbereitete Kündigung und gehen einfach zum Zeitpunkt X.

Ach das geht gar nicht - warum nicht? Oder ist einfach nicht genug Arsch in der Hose, um seine Forderungen gegenüber dem AG zu vertreten ? Na ja- wäre auch sehr selbstkritisch, sich sein eigenes Versagen einzugestehen. Da kann man lieber auf die Gewerkschaften/Mitglieder eindreschen, ohne die es gar keine Traifverträge gebe. Hauptsache - man hat sich mal Luft gemacht und die mentale Schieflage ist halbwegs wieder im Gleichgewicht.

Bauernopfer

Zitat von: Bernd47 in 09.12.2023 19:36
Da hatte ich durchaus Schlimmeres befürchtet. So sind wir zumindest sehr nah am Ergebnis der Bundeskollegen.
Besser als der TvöD-Abschluss ist wohl die frühere Erstrate der IAP, die allerdings danach mit kleineren Raten gestreckt wird. Desweiteren wirken sich der zeitliche Abstand zwischen der pauschalen (200€) und der prozentualen Erhöhung sowie die längere Laufzeit negativ aus.

SprayActi

Wo steht denn, dass die JSZ auf Stand 2018 eingefroren bleibt bis 31.10.2025?

Gabi1978

Was ist denn mit den Beamten?! Bekommen sie keine IFA? Wir sind ja nie im Leben ab Dezember bereits mit im Boot, d.h. Bis dahin ist die Übernahme die beschlossen !!!:(

Modena

Zitat von: Zinc in 09.12.2023 20:14
Also hier wird auch nochmal geschrieben, dass es wohl alle Beschäftigten in der S-Tabelle betrifft mit der Stufenlaufzeitverkürzung.

"Mecklenburg-Vorpommerns GEW-Vorsitzende Annett Lindner sagte: «Es ist wie immer ein Kompromiss.» Als gute Botschaft hob sie die Regelungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst hervor. «Künftig werden sie durch die Anpassung der Stufenlaufzeiten der Gehaltstabelle schneller in höhere Bezahlstufen aufsteigen.» Einen Wermutstropfen nannte sie jedoch, dass nur die Angestellten in den Stadtstaaten eine Zulage erhielten."

Das mit der Zulage ist natürlich eine andere Nummer, da fühlt man sich in dem Bereich schon ein wenig verarscht.

Von der Verdi-Homepage: Sozial-und Erziehungsdienst: Für Beschäftigte mit besonderen Stufenlaufzeiten fallen diese ab Oktober 2024 weg. Also recht eindeutig. Die Frage wäre vielleicht: wieso erst Oktober? Aber naja gut...

Muschebubu

Zitat von: Gabi1978 in 09.12.2023 20:38
Was ist denn mit den Beamten?! Bekommen sie keine IFA? Wir sind ja nie im Leben ab Dezember bereits mit im Boot, d.h. Bis dahin ist die Übernahme die beschlossen !!!:(

Was soll mit den Beamten sein? Sind die irgendwie Gegenstand der Verhandlungen gewesen?

DirtyDeedsDoneDirtCheap

Zitat von: Gabi1978 in 09.12.2023 20:38
Was ist denn mit den Beamten?! Bekommen sie keine IFA? Wir sind ja nie im Leben ab Dezember bereits mit im Boot, d.h. Bis dahin ist die Übernahme die beschlossen !!!:(

Wahrscheinlich hören wir zum Montag hin die ersten Stimmen der Länder, die das Ergebnis auf die Beamten übertragen wollen.

Herr Dressel hatte bereits eingekündigt, dass die Auszahlung an die Beamten sehr zügig erfolgen soll. 50/50, dass 1.800€ + 120€ zum Januar hin ausgezahlt werden, sonst halt Februar.

Edit:

Herr Dressel hat es für Hamburg bereits entschieden.

https://x.com/adressel/status/1733574423830016406?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA

SvenL1975

Zitat von: SprayActi in 09.12.2023 20:37
Wo steht denn, dass die JSZ auf Stand 2018 eingefroren bleibt bis 31.10.2025?

Das suche ich auch überall.

Zinc

Zitat von: Modena in 09.12.2023 20:43
Zitat von: Zinc in 09.12.2023 20:14
Also hier wird auch nochmal geschrieben, dass es wohl alle Beschäftigten in der S-Tabelle betrifft mit der Stufenlaufzeitverkürzung.

"Mecklenburg-Vorpommerns GEW-Vorsitzende Annett Lindner sagte: «Es ist wie immer ein Kompromiss.» Als gute Botschaft hob sie die Regelungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst hervor. «Künftig werden sie durch die Anpassung der Stufenlaufzeiten der Gehaltstabelle schneller in höhere Bezahlstufen aufsteigen.» Einen Wermutstropfen nannte sie jedoch, dass nur die Angestellten in den Stadtstaaten eine Zulage erhielten."

Das mit der Zulage ist natürlich eine andere Nummer, da fühlt man sich in dem Bereich schon ein wenig verarscht.

Von der Verdi-Homepage: Sozial-und Erziehungsdienst: Für Beschäftigte mit besonderen Stufenlaufzeiten fallen diese ab Oktober 2024 weg. Also recht eindeutig. Die Frage wäre vielleicht: wieso erst Oktober? Aber naja gut...

Das verstehe ich auch überhaupt nicht, hätte man ja auch ab 01.01.2024 vereinbaren können.

PaddyB

Muss dieses Schrottergebnis noch von den Mitgliedern bestätigt werden? Wenn ja, dann hoffe ich nur, dass dieses Ergebnis nicht angenommen wird. Ich bin unglaublich enttäuscht. Vor allem, weil die sich dafür echt noch feiern 🙈

Muschebubu

Zitat von: SvenL1975 in 09.12.2023 20:53
Zitat von: SprayActi in 09.12.2023 20:37
Wo steht denn, dass die JSZ auf Stand 2018 eingefroren bleibt bis 31.10.2025?

Das suche ich auch überall.

Dafür braucht es im neuen Text des TV-L eine Regelung. Im alten wurde das mittels Protokollerklärung geregelt.

lsma

Zitat von: Admin in 09.12.2023 16:52
wir stellen ab und an den Vergleich der Lohnentwicklung des öD mit der amtlichen Inflationsrate dar. Allerdings ist dieser Wert nur bedingt aussagekräftig, da die Zusammensetzung des Warenkorbs zur Berechnung der Inflationsrate je nach politischer Lage angepaßt wird.
Es gab wegen dieser Schwäche der amtlichen Inflationsrate auch schon den Vorschlag, die Tarifentwicklung öD besser mit der Preisentwicklung von nicht veränderlichen Gütern wie Eiern, Brot, Big-Mäc oder einer Augustiner-Maß auf dem Münchner Oktoberfest zu vergleichen. ;-)

Danke, mich würden z.B. jählich die rein prozentualen Veränderungen als Vergleiche zu anderen gesellschaftlichen Größen interessieren, wie:


  • Mindestlohn, welcher TV ist im Verhältnis zum Mindestlohn stärker/schwächer gestiegen
  • Sozialleistungsvergleich wie Veränderung im Bürgergeld oder der Grundsicherung im Verhältnis z.B. zu den Änderungen im TV-L, damit auch um wieviel verschiebt sich der Grundkosten/Bürgergeldanteil hin zum Anteil der zusätzlichen Kaufkraft aus dem Gehalt über der Grundsicherung. Bzgl. Kinderanzahl etc. kann das über den Forums-Rechner jetzt bereits verglichen werden und man nimmt z.B einen Altersdurchschnitt um die unterschiedlichen Werte je nach Kindesalter zu gläten.
  • GRV, jährliche Änderung des Durchschnittseinzahlers in die Rentenversicherung
  • im TVoed die % Änderungen zu den Bundestags Diäten zu den TVoed Abschlüssen
  • TV-L, selbiges mit einem Durchschnitt der Vergütungen der einzelnen Abgeordneten in Landesparlamenten, TV-L Steigerung um a% in 202x zu Diätensteigerung um b% in 202x
  • gerne auch für Europaparlamentsabgeordnete
  • Bonus: Vergleich der prozentualen Veränderungen vom Median der mntl. Zahlungen an Renter oder auch dem Eckrenter im Verhältnis zur Grundsicherung

Damit sollte man über die Jahre erkennen können, ob die grobe Richtung für alle gleich ist, bzw. wo es aus dem Ruder läuft...

Mario Nette

Zitat von: Ptrf in 09.12.2023 20:00

Wer einfache Mathematik nicht versteht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Hast du von der IAP noch irgendwas in 10 Jahren?

Da kann es dann ja nur um die fehlenden Rentenbeiträge gehen? Wenn ich da nicht falsch liege, kann man ja auch selbst einen Beitrag zusätzlich in die Rentenkasse einzahlen.

Mit einfacher Mathematik kann man sich vermutlich auch die Höhe selbst ausrechnen.