Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher

Begonnen von Alpenverwaltung, 29.01.2024 17:48

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BAT

Man muss aber auch bedenken, was man mit der Einkommenssteuer - wären sie angefallen an Wirtschaftsförderung hätte durchsetzen können und wieviel wenig der Staat später weniger die Rente bezuschussen muss, wenn die Rentenpunkte aufgebaut worden wären.

Wäre es ein gutes System, warum nicht ab dem ersten Euro implementieren?

ohjeee

Zitat von: BAT am 27.03.2024 18:51
Man muss aber auch bedenken, was man mit der Einkommenssteuer - wären sie angefallen an Wirtschaftsförderung hätte durchsetzen können und wieviel wenig der Staat später weniger die Rente bezuschussen muss, wenn die Rentenpunkte aufgebaut worden wären.

Wäre es ein gutes System, warum nicht ab dem ersten Euro implementieren?

Gibts doch ab dem ersten Euro als Minijob ;-)

DerLustigeOpa

Zitat von: OrganisationsGuy am 27.03.2024 13:19
Zitat von: XLS am 27.03.2024 12:42
Ich bin zufrieden...

Da liegt das Problem. Zumindest, wenn die Masse so denkt. Wir hatten 01/2023 Tarifverhandlungen. Wenn man die IAP mal weglässt, weil die nun mal nichts mit den Verhandlungen zu tun haben sollte, sondern aus der Inflation geboren ist, haben wir zwischen 01/2023 bis einschließlich 02/2024 keine Lohnerhöhung bekommen.

Da sollte man nicht sagen, ich bin zufrieden.

Man sollte sich die Rechnung m. E. aber auch nicht immer so drehen, wie es einem gerade am besten in den Kram passt.

Wer die IAP "weglässt", weil er diese als nicht relevant ansieht, aus dessen Perspektive gibt es mit 03/2024 eine deutliche Netto-Erhöhung.

Wer die IAP hingegen einbezieht, kann sich nun beschweren +/- 20-50€ weniger als 02/2024 zu erhalten.
Er könnte aber auch auf die Idee kommen, die Sache auf Grundlage des Netto-Cashflows zwischen 06/2023 und 02/2024 zu betrachten und zu dem Schluss kommen, dass er - wenn er ab jetzt weniger Netto erhält - bei einer direkten Tabellenerhöhung statt IAP ab 06/2023 schon das niedrigere Netto von heute bekommen hätte, über das er sich nun beschwert.
In Summe wäre der Netto-Cashflow zwischen 06/2023 bis 02/2024 also niedriger ausgefallen.

"Meckern" über das Verhandlungsergebnis und die späte Erhöhung könnten folglich diejenigen, die ab 03/2024 mehr Netto bekommen. Wobei auch da 06/2023 mit 1240€ extra zu einem in Summe größeren Cashflow führen wird.

Aber hier treffen sich der Karl-Heinz und die Ingrid (no offense) und beschweren sich, dass sie ab jetzt einmal weniger Schnitzelessen im Monat bezahlen können, obwohl sie bei direkter Erhöhung die 9 Monate zuvor gar kein Schnitzelessen bekommen hätten.

Und um dem Argument "Ja, aber Tabellenerhöhung + IAP ab 06/2023!" zuvorzukommen: Einfach mal auf andere Tarifergebnisse aus den letzten 12-18 Monaten schauen und sich fragen, wie realistisch das ist: https://www.wsi.de/de/datenbank-tarifabschluesse-15320.htm

NelsonMuntz

Zitat von: DerLustigeOpa am 28.03.2024 10:29
... bei einer direkten Tabellenerhöhung statt IAP ab 06/2023 schon das niedrigere Netto von heute bekommen hätte, über das er sich nun beschwert.
In Summe wäre der Netto-Cashflow zwischen 06/2023 bis 02/2024 also niedriger ausgefallen.

Wahrscheinlich wäre es dann sogar noch niedriger als jetzt, da man die Arbeitgeber-Beiträge nicht vergessen sollte. Diese hätten sich wohl negativ auf die eigentliche Tabellensteigerung ausgewirkt, da man AG-seitig natürlich auch in Volumen denkt und nicht nur in Prozenten.

CD

Zitat von: Alpenverwaltung am 29.01.2024 17:48
Hallo,

ich habe die Tabellen  hier auf der Seite mit dem Rechner EG 6 Stufe 5 verglichen - Tariflohn lt TV 2022 zzgl. 220 Euro Inflationsausgleich und Tariflohn lt. TV 2024. Netto bekomme ich ab März lt Berechnung weniger als vorher.  Es wäre in meinem langen beruflichen Leben eine Rückwärtsentwicklung aus dem Tarifvertrag begründet. Ich habe Lohnsteuerklasse 4.
Kann das sein? Hat man bei 340 Mindestbetrag für eine Erhöhung wirklich so viel Abzüge, dass das weniger Netto ergibt als der Inflationsausgleich vorher?
Danke für alle Erklärungen.

Ich hab jetzt nicht alles gelesen, und hoffe daher dass ich es einfach nur wiederhole, allerdings finde ich die Anzahl der Beiträge sehr krass, wenn die Fakten schon erwähnt wurden.

Der Nettolohn kann nicht niedriger sein! 2023 war eine Nullrunde, wir haben uns in einer unglaublichen Art und Weise verarschen lassen, keine Ahnug was Verdi da geritten hat.

Wir haben 2023 eine Einmalzahlung erhalten, die wurde gestückelt und über mehrere Monate ausgezahlt, diese Zahlung endete mit der Zahlung des Februar 2024 Gehaltes.

Jetzt jetzt März 2024 erhalten wir die Tariferhöhung, vorher hatten wir unser Netto zzgl. der Teilzahlung der Einmalzahlung.

Gegenbeispiel, hätten wir die Einmalzahlung (3000€) in einem Monat x erhalten, sprich wäre der Auszahlungsbetrag in Monat x das Nettoeinkommen (als Annahme 2000€)  plus die Einmalzahlung (3000€) wäre der Auszahlungsbetrag für den Monat x 5000€ im Monat y wäre der Nettobetrag wieder = dem Auszhalungsbetrag, in diesem Beispiel 2000€...

Würde hier dann auch die Frage kommen, dass man im Monat y aufeinmal 3000€ weniger Netto hat?!

FollFosten

Dieser Thread ist ein schönes Beispiel für Meinungsfreiheit ... ich mag dieses Land!

KlammeKassen

Zitat von: CD am 29.03.2024 08:33
Zitat von: Alpenverwaltung am 29.01.2024 17:48
Hallo,

ich habe die Tabellen  hier auf der Seite mit dem Rechner EG 6 Stufe 5 verglichen - Tariflohn lt TV 2022 zzgl. 220 Euro Inflationsausgleich und Tariflohn lt. TV 2024. Netto bekomme ich ab März lt Berechnung weniger als vorher.  Es wäre in meinem langen beruflichen Leben eine Rückwärtsentwicklung aus dem Tarifvertrag begründet. Ich habe Lohnsteuerklasse 4.
Kann das sein? Hat man bei 340 Mindestbetrag für eine Erhöhung wirklich so viel Abzüge, dass das weniger Netto ergibt als der Inflationsausgleich vorher?
Danke für alle Erklärungen.

Ich hab jetzt nicht alles gelesen, und hoffe daher dass ich es einfach nur wiederhole, allerdings finde ich die Anzahl der Beiträge sehr krass, wenn die Fakten schon erwähnt wurden.

Der Nettolohn kann nicht niedriger sein! 2023 war eine Nullrunde, wir haben uns in einer unglaublichen Art und Weise verarschen lassen, keine Ahnug was Verdi da geritten hat.

Wir haben 2023 eine Einmalzahlung erhalten, die wurde gestückelt und über mehrere Monate ausgezahlt, diese Zahlung endete mit der Zahlung des Februar 2024 Gehaltes.

Jetzt jetzt März 2024 erhalten wir die Tariferhöhung, vorher hatten wir unser Netto zzgl. der Teilzahlung der Einmalzahlung.

Gegenbeispiel, hätten wir die Einmalzahlung (3000€) in einem Monat x erhalten, sprich wäre der Auszahlungsbetrag in Monat x das Nettoeinkommen (als Annahme 2000€)  plus die Einmalzahlung (3000€) wäre der Auszahlungsbetrag für den Monat x 5000€ im Monat y wäre der Nettobetrag wieder = dem Auszhalungsbetrag, in diesem Beispiel 2000€...

Würde hier dann auch die Frage kommen, dass man im Monat y aufeinmal 3000€ weniger Netto hat?!

Nein, das denke ich nicht, da dann viel mehr der Aspekt in den Vordergrund tritt, dass es sich um eine Sonderzahlung/Prämie handelt. Das ist bei ein oder auch zwei Monaten so gegeben. Wenn eine solche Zahlung jedoch 8 Monate in Folge geleistet wird, tritt halt auch ein Gewöhnungseffekt ein. Und vorher wurde von Frank und Co. dann immer gesagt "zum 1.3.2024 tritt dann auch die hohe Tabellensteigerung ein" --> viele merken, wie hoch sie wirklich ist (also brutto ist sie ja ganz nett, aber da wir ja in Deutschland leben, kommt bei einer Steigerung ja immer nicht mal die Hälfte netto an (bezogen auf Steuerklasse 1 bzw. 4))

Britta2

Womit wir wieder am Anfang angekommen sind - dass uns diese "bis 3.000€" Prämie eben als Teil der Tariferhöhung "Dank Verdi" mit angerechnet wird. Und was schaffen die Kollegen bei Lufthansa und Bahn?  % Erhöhung PLUS die 3.000€ Inflationsprämie, nix "erst paar Monate das und viel später jenes, aber nicht gleichzeitig". Vera....lberung eben. ÖD eben.

MoinMoin

Haben die bei der Bahn es geschafft die x% Erhöhung sofort zu bekommen?
Dachte die habe auch erstmal ne Null runde bis zum ende des Jahres.

KlammeKassen

Zitat von: MoinMoin am 30.03.2024 14:11
Haben die bei der Bahn es geschafft die x% Erhöhung sofort zu bekommen?
Dachte die habe auch erstmal ne Null runde bis zum ende des Jahres.

Naja nicht sofort, aber nicht so ewig wie bei uns. Es gibt zwar auch "nur" 2.850 Euro Inflationsprämie, aber dafür 1.500 Euro jetzt direkt im März und 1.350 Euro im Mai... also nicht so ein ewiges Vorenthalten wie bei uns mit den kleinen Zahlungen in Raten.
Erste Gehaltserhöhung immerhin im August, zweite im April 2025

01.11.2023 bis 01.08.2024 = nur 9 Monate Nullrunde, bei uns 14 Monate

Ramirez

Da die Inflation höher war haben alle verloren!
Das es immer wieder funktioniert die Diskussion auf Einzelwerte und einen Vergleich zwischen Tarifvertrag x und y zu legen ist ein Armutszeugnis, so wird es nie etwas.

Verdi schädigt den Steuerzahler massiv, da diese eingebettete Gewerkschaft aktiv verhindert, daß eine Bestenauswahl in den ÖD kommt. Die daraus resultierenden Versagerkosten, alleine schon im Infrastrukturbereich, sind extrem hoch.

XLS

Zitat von: Britta2 am 30.03.2024 12:13
Womit wir wieder am Anfang angekommen sind - dass uns diese "bis 3.000€" Prämie eben als Teil der Tariferhöhung "Dank Verdi" mit angerechnet wird. Und was schaffen die Kollegen bei Lufthansa und Bahn?  % Erhöhung PLUS die 3.000€ Inflationsprämie, nix "erst paar Monate das und viel später jenes, aber nicht gleichzeitig". Vera....lberung eben. ÖD eben.

....die 3.000 Euro IAP sind nicht als Tariferhöhung angerechnet worden - diese Zuwendung wurde über 9 Monate E X T R A bezahlt - steuerfrei zur freien Verfügung. Die tatsächliche Tariferhöhung wurde in 03 / 2024 vorgenommen - brutto je nach Entgeltgruppe um die 10 Prozent...

Wo liegt das Problem....?

MoinMoin

Das Problem ist, dass es viele verdianer (oder die die sich dem Abschluss angeschlossen haben) es anders verstanden haben.
Und diese Menschen wundern sich darüber, dass verdi nicht jubelnd gerufen hatte: Hip Hip Hurra, wir haben nur 14 Monate Nullrunde erreicht.

Und die freundlichen AGler haben auch nicht gejubelt: Hurra Hurra, wir müssen erst in 14 Monaten eine Lohnerhöhung verkraften....

Mit Verlaub, es ist schon krass dämlich sich jetzt über den Abschluss zu ärgern, dem man mehrheitlich zugestimmt hat.
Aber es zeigt, wie wenig oder schlecht diese Menschen Rechnen können.

Im TVL war verdie klüger, da hat man es auf 120€ runtergeschraubt, damit dieses Dilemma des ertappt Werdens nicht nochmal passiert.



KlammeKassen

Zitat von: MoinMoin am 31.03.2024 11:34
Das Problem ist, dass es viele verdianer (oder die die sich dem Abschluss angeschlossen haben) es anders verstanden haben.
Und diese Menschen wundern sich darüber, dass verdi nicht jubelnd gerufen hatte: Hip Hip Hurra, wir haben nur 14 Monate Nullrunde erreicht.

Und die freundlichen AGler haben auch nicht gejubelt: Hurra Hurra, wir müssen erst in 14 Monaten eine Lohnerhöhung verkraften....

Mit Verlaub, es ist schon krass dämlich sich jetzt über den Abschluss zu ärgern, dem man mehrheitlich zugestimmt hat.
Aber es zeigt, wie wenig oder schlecht diese Menschen Rechnen können.

Im TVL war verdie klüger, da hat man es auf 120€ runtergeschraubt, damit dieses Dilemma des ertappt Werdens nicht nochmal passiert.

Das stimmt so nicht. Im TV-L gibt es im November + 200 Euro und im Februar 2025 + 5,5 %
Die 120 Euro netto werden auch mehr sein als die 200 Euro brutto im November; im November wird das vielleicht durch die Jahressonderzahlung noch kaschiert, im Dezember und Januar wird dort das Gequake groß sein.

Zumindest in Steuerklasse I und IV sind 120 Euro netto mehr als 200 Euro brutto.

Prinzessin Lillifee

ZitatDas Problem ist, dass es viele verdianer (oder die die sich dem Abschluss angeschlossen haben) es anders verstanden haben.
Und diese Menschen wundern sich darüber, dass verdi nicht jubelnd gerufen hatte: Hip Hip Hurra, wir haben nur 14 Monate Nullrunde erreicht.

Und die freundlichen AGler haben auch nicht gejubelt: Hurra Hurra, wir müssen erst in 14 Monaten eine Lohnerhöhung verkraften....

Mit Verlaub, es ist schon krass dämlich sich jetzt über den Abschluss zu ärgern, dem man mehrheitlich zugestimmt hat.
Aber es zeigt, wie wenig oder schlecht diese Menschen Rechnen können.

Im TVL war verdie klüger, da hat man es auf 120€ runtergeschraubt, damit dieses Dilemma des ertappt Werdens nicht nochmal passiert.

Ich sehe es ebenfalls so, viele verdi-aner haben es beim Abschluss nicht verstanden, berechnet o.ä.
Dies konnte ich ebenfalls beobachten.
Jetzt kommen die ganzen Kollegen an und klagen über den "tollen" Abschluss, ich kann es nicht mehr hören. Ich rate allen sich besser damit zu befassen und bei einer Abfrage zum Tarifabschluss auch abzustimmen.