Autor Thema: [Allg] Wechsel der PKV - Nachteile  (Read 1858 times)

chrisy

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[Allg] Wechsel der PKV - Nachteile
« am: 03.12.2024 19:22 »
Hallo zusammen,
ich verfolge seit geraumer Zeit das Forum und auch die Beiträge zur PKV. Ich bin derzeit bei der debeka mit einem Bisextarif von 2011. Auch ich war dieses Jahr mit einer Erhöhung von rund 18% konfrontiert.  Ich habe die internen Möglichkeiten verglichen, in meinem Fall lohnt sich der Wechsel innerhalb der debeka in einen Unisextarif nicht.

Normalerweise wechsle ich Versicherungen recht häufig auf Grundlage von Empfehlungen aus Fachzeitschriften und glaube, hier in meinem Leben bisher einige Einsparungen erwirkt zu haben. Bei der PKV habe ich dies jedoch nie wirklich in Erwägung gezogen. Im Hinterkopf habe ich, dass der Vertragsabschluss bei der PKV einer nicht aufhebbaren Ehe gleicht, da Altersrückstellungen bei einem Wechsel verloren gehen würden und man mit "fortgeschrittenem Alter" (hier: 45 mit 30% PKV, 70% Beihilfe) das Risiko einer erneuten Gesundheitsprüfung mit bedenken müsse.

Mich würde interessieren, ob ich mit diesen Ansichten richtig liege oder auch im Bereich PKV ein Wechsel regelmäßig geprüft und in Erwägung gezogen werden sollte.

Über Meinungen dazu danke ich im Voraus.
« Last Edit: 07.12.2024 02:31 von Admin »

yaykap

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #1 am: 03.12.2024 19:42 »
Hey,
Also man kann das natürlich nicht pauschal sagen, aber mal seine pkv zu überprüfen ist sinnvoll. Leider verkauft dir ein makler immer eine neue versicherung, die besser sein kann, aber nicht muss, denn nur so verdient er Geld. Er wäre doof, wenn er sagt du hast schon die beste. Das ist das 1. Problem. Sofern du keinen portabilitätsbaustein hast verlierst du den größten Teil deiner Altersruckstellung. Mit portabilitat kannst du die einfach ubertragen.

Organisator

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #2 am: 04.12.2024 10:05 »
Hallo zusammen,
ich verfolge seit geraumer Zeit das Forum und auch die Beiträge zur PKV. Ich bin derzeit bei der debeka mit einem Bisextarif von 2011. Auch ich war dieses Jahr mit einer Erhöhung von rund 18% konfrontiert.  Ich habe die internen Möglichkeiten verglichen, in meinem Fall lohnt sich der Wechsel innerhalb der debeka in einen Unisextarif nicht.

Normalerweise wechsle ich Versicherungen recht häufig auf Grundlage von Empfehlungen aus Fachzeitschriften und glaube, hier in meinem Leben bisher einige Einsparungen erwirkt zu haben. Bei der PKV habe ich dies jedoch nie wirklich in Erwägung gezogen. Im Hinterkopf habe ich, dass der Vertragsabschluss bei der PKV einer nicht aufhebbaren Ehe gleicht, da Altersrückstellungen bei einem Wechsel verloren gehen würden und man mit "fortgeschrittenem Alter" (hier: 45 mit 30% PKV, 70% Beihilfe) das Risiko einer erneuten Gesundheitsprüfung mit bedenken müsse.

Mich würde interessieren, ob ich mit diesen Ansichten richtig liege oder auch im Bereich PKV ein Wechsel regelmäßig geprüft und in Erwägung gezogen werden sollte.

Über Meinungen dazu danke ich im Voraus.

Beide Punkte sind zutreffend. Bevor du allerdings berechnest, welcher Betrag an Altersrückstellungen verloren geht (was bei 13 Jahren Versicherungsdauer und 150 Beiträgen schon einiges ausmachen dürfte) würde ich prüfen, ob und zu welchen Preisen überhaupt eine andere PKV bereit ist, dich zu versichern.

Saxum

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #3 am: 05.12.2024 11:31 »
Wie hoch die Altersrückstellungen wären ist anhand des übermittelten "Übertragungswertes" zu erkennen, dieses Schreiben erhält man verpflichtend jährlich von der Krankenversicherung. Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit den "tatsächlichen Altersrückstellungen", übertragen zur anderen Krankenversicherung werden nur die Altersrückstellungen die in der Höhe nach dem Basistarif entsprechen welcher der Übertragungswert abbildet - darüber hinausgehende Altersrückstellungen fallen dann dem Versicherer bzw. dem Kollektiv zu.

Bei einem Wechsel zu einem komplett anderen Krankenversicherer fiele tatsächlich eine komplette neue Gesundheitsprüfung an und ein höheres Einstiegalter, welcher dann durch den Übertragungswert in Höhe des Basistarifs entsprechend gemindert werden kann.

Nur bei einem "internen Tarifwechsel" beim verbleib beim bisherigen Versicherer fielen nur für etwaige "Mehrleistungen" gegenüber dem bisherigen Tarif dann die Gesundheitsprüfung an - bisherige Leistungen unterfallen nicht dieser Gesundheitsprüfung.

frankundfrei

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #4 am: 05.12.2024 12:18 »
was MIR inbesondere an der PKV aufstösst, ist eben der Zwang ab 55 Jahren, an den Du, Chrisy, jetzt ggf nicht denkst. Du scheinst beamtet zu sein ("Beihilfe")
Willst du 100 % sicher bis zum Ruhestand im öD bleiben? Ich mit 55 aktuell wäre mir da nicht mehr so sicher.
Sowas solltest Du ggf früher (asap) grds. entscheiden, um den Wegfall der Vorteile einer Beamtenpension nicht zu gross werden zu lassen.

Willst Du zB mit 58 aufhören zu arbeiten (weil du es dir leisten kannst oder ne weiche Birne hast und nochmal was anderes tun willst), geht das so einfach als Beamter ja nicht und aus der KV kommst du dann auch nicht mehr raus, zahlst also den vollen Beitrag. Du musst schon nach Luxemburg oder so ziehen, um aus der PKV rauszukommen. Denn die PKV zahlst du dann alleine, selbst wenn dein Dienstherr dich bis zur Pensionierung ohne Bezüge und ohne Beihilfe freistellt.

Mit einer PKV kannst du langfristig eben schon Geld sparen, vor allem wenn du EhepartnerIN und Kinder hast.
*** memento mori ***

Zauberberg

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #5 am: 05.12.2024 13:28 »
Du meinst im letzten Satz GKV, oder ?

frankundfrei

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #6 am: 05.12.2024 16:36 »
Du meinst im letzten Satz GKV, oder ?

ne, meinte schon PKV, aber Du hast ggf Recht mit der Nachfrage, denn EIGENTLICH meinte ich bei Chrisy als Beamtete/r, dass die Beihilfe (nicht PKV, GKV) ja extrem vorteilhaft ist.
DU, Zauberberg, klar, meinst sicher, dass in einer GKV die Familienversicherung mit einem Beitrag ja auch alles abdeckt.

Ich meinte grds, dass eine gute und langfristig günstige PKV gegenüber einer GKV Geld sparen kann, wenn man von einer Person ohne Frau und Kinder redet.

Die Beihilfe hat für Familien Vorteile, die GKV für Familien grds auch.
Die PKV hat bessere Leistungen und den Nachteil, dass man sich um alle Rechnungen selbst kümmern muss.
*** memento mori ***

chrisy

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #7 am: 05.12.2024 19:56 »
Danke für eure Antworten. Sie geben interessante Aufschlüsse.

Ich lese hier schon die Tendenz raus, dass ein Wechsel wohl durchdacht und durchrechnet sein sollte.

Würdet ihr grundsätzlich der Ansicht zustimmen, dass ein Wechsel, wenn überhaupt, dann nur durch Beratung eines unabhängigen Maklers erfolgen sollte? - aus Perspektive eines Otto-Normal-PKV Nutzers, der keine besondere Vorbildung in diesem Bereich mit sich bringt?

@frank&frei: Ja, ich bin verbeamtet, daher auch das Posting in dieser Forumsrubrik. Die Absicht, den Dienst zu verlassen, habe ich Stand heute noch nicht, aber klar - man weiß nie was kommt. Bei einem Alter von 55 würde ich aber tendenziell dazu neigen, die letzten Jahre irgendwie durchzuziehen.

Ozymandias

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Antw:(Allg) Wechsel der PKV - Nachteile
« Antwort #8 am: 05.12.2024 20:51 »
Leider bekommt man bei der PKV auf dem Markt keine ehrliche Beratung, da die Berater bis zu 18 Monatsbeiträge Provision bekommen und daher immer an einem Wechsel interessiert sind.

Fehler bei den Gesundheitsangaben, gehen zu den eigenen Lasten und das kann ganz böse enden, wenn man eine Krankheit vergisst anzugeben.

Die Erhöhungen erfolgen auch immer wegen dem Überschreiten von Schwellenwerten. Das ist gesetzlich so festgelegt. Deshalb gibt es auch NIE und Nirgendwo in der PKV mickrige Erhöhungen. Sondern immer sprunghafte Beitragserhöhungen.

Es kann dann auch sein, dass wenn man wechselt der neue Versicherer erst im nächsten Jahr den Schwellenwert überschreitet und dann ist die Beitragsersparnis wieder futsch.

Daher ist die PKV kein Vertrag wie ein Stromvertrag den man öfter wechseln sollte, am besten wechselt man den nie. Bei der Debeka scheint durch die ganzen Öffnungsaktionen ein etwas ungesünderes Klientel anzuziehen. Daher könnten die Probleme stammen.

Durch Blutspenden könnte man die Beitragserhöhungen etwas einfangen, ist besser als 5.000 Seiten Tarifwerke zu studieren.