Autor Thema: Soll die Behörde weiter verbeamten ? Hat das schon wer geprüft ?  (Read 549 times)

Grisu120309

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Hallo und guten Tag,

ich habe die Aufgabe für meine Verwaltungsleitung zu prüfen und einen Entscheidungsvorschlag zu machen, ob wir als Kommunalverwaltung weiterhin verbeamten möchten. Aktuell verbeamten wir die dualen Studierenden die an die HSPV NRW gehen.

Im Rahmen der knappen Haushaltsmittel soll nun überlegt werden, die Ausbildung und die spätere Übernahme nur im TB Verhältnis anzubieten.

Hat das schon mal einer durchgeprüft und könnte mir Hinweise geben ? Zu welchem Ergebnis seid ihr gekommen ? Ich befürchte, dass sich die Zahl der eh zu wenigen Bewerbenden noch weiter reduzieren werden.

Danke und Gruß

Grisu

NWB

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Im aktiven Dienst sind Beamte für den Dienstherren in der Regel günstiger, in der Versorgung eher nicht - wurde schon sehr oft hier erörtert.
Das alles allerdings vorbehaltlich der ausstehenden Entscheidung bzgl. der amtsangemessenen Alimentation.

nero

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Bei uns wurde eine zeitlang nicht mehr verbeamtet. Die Begründung der Entscheidung kenne ich nicht. Nachdem aber viele fertige Auszubildenden zeitnah (Beamten-)Stellen im Umkreis angenommen haben, ist man schnell wieder dazu übergegangen auch zu verbeamten.

Unknown

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Wenn ich mich richtig erinnere, ist das bei den Lehrern in Berlin genauso gewesen. Berlin hat eine zeitlang nicht mehr verbeamtet und so zogen alle nach Brandenburg, die wurden da sehr gerne genommen. Komischerweise verbeamtet Berlin jetzt auch wieder.
Wie hoch ist der finanzielle Schaden, überhaupt kein Personal mehr zu bekommen und welche Tätigkeiten bleiben dann liegen oder können nicht mehr fristgerecht erledigt werden?
Da würde ich ansetzen. Was kostet Haushaltsmittel wenn Personal fehlt. Meiner Meinung nach wird da ganz schnell rauskommen, dass wenn man kein Personal mehr bekommt, es viel teurer wird als zu verbeamten. Aber ich habe keine Zahlen dahinter.

Johann

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Man sollte nicht nur Beamte vs. TB berechnen, was der eine oder der andere kostet. In meiner Landesbehörde haben wir aufgrund dessen, dass wir eine ganze Zeit lang keine Mitarbeiter mit dem benötigten Wissensschatz gefunden haben, enorm viele externe Mitarbeiter teilweise seit Jahren in Vollzeit "beschäftigt". Da sind Nettostundensätze von 180-250€ relativ üblich und wie man sich vorstellen kann, kostet das ein Vermögen.
Da wäre es erheblich günstiger, als öD einfach attraktiver zu bezahlen (oder zumindest zu verbeamten), statt zu sparen, nicht das benötigte Personal zu finden und sich dann das Wissen extrem teuer einkaufen zu müssen.

Wenn man diesen Faktor in seine Überlegungen einbezieht, geht die Rechnung vermutlich relativ schnell dahin, dass es günstiger ist, weiterhin zu verbeamten und sich das Wissen zu sichern, statt Stellen nicht besetzen zu können und das Wissen dann teuer einzukaufen.

NWB

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Man sollte nicht nur Beamte vs. TB berechnen, was der eine oder der andere kostet. In meiner Landesbehörde haben wir aufgrund dessen, dass wir eine ganze Zeit lang keine Mitarbeiter mit dem benötigten Wissensschatz gefunden haben, enorm viele externe Mitarbeiter teilweise seit Jahren in Vollzeit "beschäftigt". Da sind Nettostundensätze von 180-250€ relativ üblich und wie man sich vorstellen kann, kostet das ein Vermögen.
Da wäre es erheblich günstiger, als öD einfach attraktiver zu bezahlen (oder zumindest zu verbeamten), statt zu sparen, nicht das benötigte Personal zu finden und sich dann das Wissen extrem teuer einkaufen zu müssen.

Wenn man diesen Faktor in seine Überlegungen einbezieht, geht die Rechnung vermutlich relativ schnell dahin, dass es günstiger ist, weiterhin zu verbeamten und sich das Wissen zu sichern, statt Stellen nicht besetzen zu können und das Wissen dann teuer einzukaufen.

Aber das ist doch dann ein anderer Topf und damit kein Problem!
So die Verwaltungslogik.

Organisator

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Bevor man die Frage Angestellte / Beamte stellt sollte man zunächst klären, was das Ziel der Übung ist.

--> Was möchte die Verwaltungsleitung erreichen?

und erst dann sollte man überlegen, ob die Art der Berufsgruppe etwas für das Gesamtziel bringt.

Grisu120309

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Bevor man die Frage Angestellte / Beamte stellt sollte man zunächst klären, was das Ziel der Übung ist.

--> Was möchte die Verwaltungsleitung erreichen?

und erst dann sollte man überlegen, ob die Art der Berufsgruppe etwas für das Gesamtziel bringt.

Aufgrund der hohen Kosten für Pensionsrückstellungen (die politischen Gremien wollen die plündern) wird die Auffassung vertreten,  TB's sind günstiger....

Es geht "nur" ums Geld 💰....

Organisator

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Dann würde ich die Verwaltungsleitung entsprechend beraten, dass man das Thema nich monokausal (Kosten pro Mitarbeiter) betrachten kann, sondern dass viel mehr Gründe für / gegen eine Verbeamtung sprechen und man diese im Gesamtkontext sehen muss.

Im Extremfall hilft es nicht, pro Mitarbeiter 10k im Jahr zu sparen, wenn man dann gar keinen Mitarbeiter mehr bekommt. Dann wäre es sinnvoller, die Aufgaben durch Optimierung und Automatisierung um 10% effizienter zu machen und dadurch den Sparbeitrag zu leisten.

Will sagen - wenns um Geld sparen geht, ist der Status der Beschäftigten nur ein (kleiner) Anpacker von vielen. Aufgabenkritik steht vor allem.