Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Tarifrunde 2019 - Diskussion
Spid:
Der Versuch ist süß - aber ich bin ja kein kleiner Sozi. Also?
marco.berlin:
Also wenn hier der mangelnde Grad der gewerkschaftlichen Organisierung für schlechte Verhandlungsergebnisse ins Feld geführt wird, dann frage ich mich, wie jedesmal vor den Tarifrunden, warum lernt denn verdi nicht dazu? Wo war denn in den letzen 2 Jahren die Gewerkschaft und hat um Mitglieder geworben? Wo sehe ich denn aktuell, dass die Gewerkschaft mit ihren Forderungen zeigt, dass sie für die AN tatsächlich in der Breite verhandeln will? Wie alle zwei Jahre werden wahrscheinlich Forderungen nach dem Gießkannen-Prinzip aufgestellt. Für alle +6 Prozent. Ich will gleich klarstellen, ich gönne auch den unteren Entgeltgruppen die Bezahlung, aber ich sehe nicht mehr hinreichend die oberen Entgeltgruppen „gewürdigt“. Ja, es wird gleich wieder der Spruch kommen: „Augen auf bei der Berufswahl!“ So falsch ist das ja auch nicht. Ich mache meinen Job aber doch weitestgehend gerne, würde aber meine Verantwortung als FK doch auch im Vergleich zu „normalen“ SB monetär mehr honoriert sehen. Und da geben sich, will ich nicht anders behaupten, letztlich Gewerkschaft und AG nicht wirklich was. Gewerkschaft sagt, nicht genug Mitglieder (warum nur?), AG sagt, Gewerkschaft lässt uns nicht... Irgendwer muss da mal den Mut zu einem größeren Schritt aufbringen und ich vermute, es müsste die Gewerkschaft sein, die eben mal die Gleichmacherei aufgeben müsste. Finden nur die Mitglieder nicht toll.... Teufelskreis... Es muss aber was passieren, wenn sich auf bestimmte Stellen kaum noch wer bewirbt, weil die Bezahlung nicht im entsprechenden Verhältnis zur Tätigkeit und Verantwortung steht. Thema war ja bereits etwas weiter oben, wo man durchaus auch sagen könnte: „Man gar nicht so schlecht arbeiten, wie man bezahlt wird.“
CK7985:
--- Zitat von: Iunius am 01.12.2018 15:58 ---Jawoll, die Toten durch marktwirtschaftlichen Kapitalismus und durch Konzerne gestützte Diktatoren wollen wir in diesem Zusammenhang nicht erwähnen. Hat ja auch wenig mit dem Topic zu tun. ;)
Bleibt noch zu sagen, dass die Gewerkschaften schon lange nur noch die Interessen ihrer größten Mitgliedergruppen vertreten, wenn überhaupt. Für "normale Tarifbeschäftigte" gibt es in den Verhandlungen kaum Interessenvertreter.
Und wenn von langen und schweren Verhandlungen gesprochen wird unterschlagen sie die 5 Gänge Menüs, die vielen Liter Kaffee, Wein, Bier und natürlich die Kuchenbuffes - naja die liegen halt schwer im Magen :)
5% auf 24 Monate, mit einer Wiedereinführung des Urlaubsgeldes (15€ pro Urlaubstag), und einer Einmalzahung von 150€ für jeden. Das ist kein Wunschdenken, sondern harte Realität am oberen Rand.
Mehr wirds nicht, dafür sind die Interessenvertreter der Beamten zu stark - und für die Angestellten wäre nur mehr möglich wenn der Abschluss nicht auf eben jene übertragen werden würde, aber dafür haben sie überall genug Agenten in den Gewerkschaften.
Grüße
--- End quote ---
Ach Gottchen. Ob der Neid der (vermeintlich besitzlosen) Tarifbeschäftigten denn jemals endet?
Sparen Sie sich doch Ihr Bashing. Keiner kann etwas dafür, dass Sie die Voraussetzungen einer Verbeamtung nicht erfüllt bzw. Ihnen eine solche nicht in Aussicht gestellt wird.
Im Übrigen entscheiden die jeweiligen Landesparlamente, ob und falls ja, in welcher Höhe die Ergebnisse der Tarifverhandlungen auf die Landesbeamte übertragen werden. Das hat überhaupt nichts mit den Verhandlungen und den vor Ort verhandelnden Personen zu tun.
Und ja, in der Mehrzahl der Fälle werden die Ergebnisse auf die Beamten übertragen, da die laufende Rechtsprechung zum Thema "angemessene Besoldung" den Dienstherrn ein enges Korsett anlegt und willkürliche, an der Kassen- bzw. Haushaltslage orientierte Entscheidungen künftig ausschließt. In der Tendenz und Konsequenz sind einige Länder (wie Berlin) sogar dazu gezwungen, die Besoldung in einem Ausmaß anzuheben, dass über die Tarifabschlüsse der Länder hinaus geht. Damit werden früher verordnete Nullrunden kompensiert und Besoldungsrückstände aufgeholt. Allzu große Divergenzen zwischen den Ländern werden damit zukünftig vermieden.
Iunius:
--- Zitat von: CK7985 am 02.12.2018 00:20 ---
--- Zitat von: Iunius am 01.12.2018 15:58 ---Jawoll, die Toten durch marktwirtschaftlichen Kapitalismus und durch Konzerne gestützte Diktatoren wollen wir in diesem Zusammenhang nicht erwähnen. Hat ja auch wenig mit dem Topic zu tun. ;)
Bleibt noch zu sagen, dass die Gewerkschaften schon lange nur noch die Interessen ihrer größten Mitgliedergruppen vertreten, wenn überhaupt. Für "normale Tarifbeschäftigte" gibt es in den Verhandlungen kaum Interessenvertreter.
Und wenn von langen und schweren Verhandlungen gesprochen wird unterschlagen sie die 5 Gänge Menüs, die vielen Liter Kaffee, Wein, Bier und natürlich die Kuchenbuffes - naja die liegen halt schwer im Magen :)
5% auf 24 Monate, mit einer Wiedereinführung des Urlaubsgeldes (15€ pro Urlaubstag), und einer Einmalzahung von 150€ für jeden. Das ist kein Wunschdenken, sondern harte Realität am oberen Rand.
Mehr wirds nicht, dafür sind die Interessenvertreter der Beamten zu stark - und für die Angestellten wäre nur mehr möglich wenn der Abschluss nicht auf eben jene übertragen werden würde, aber dafür haben sie überall genug Agenten in den Gewerkschaften.
Grüße
--- End quote ---
Ach Gottchen. Ob der Neid der (vermeintlich besitzlosen) Tarifbeschäftigten denn jemals endet?
Sparen Sie sich doch Ihr Bashing. Keiner kann etwas dafür, dass Sie die Voraussetzungen einer Verbeamtung nicht erfüllt bzw. Ihnen eine solche nicht in Aussicht gestellt wird.
Im Übrigen entscheiden die jeweiligen Landesparlamente, ob und falls ja, in welcher Höhe die Ergebnisse der Tarifverhandlungen auf die Landesbeamte übertragen werden. Das hat überhaupt nichts mit den Verhandlungen und den vor Ort verhandelnden Personen zu tun.
Und ja, in der Mehrzahl der Fälle werden die Ergebnisse auf die Beamten übertragen, da die laufende Rechtsprechung zum Thema "angemessene Besoldung" den Dienstherrn ein enges Korsett anlegt und willkürliche, an der Kassen- bzw. Haushaltslage orientierte Entscheidungen künftig ausschließt. In der Tendenz und Konsequenz sind einige Länder (wie Berlin) sogar dazu gezwungen, die Besoldung in einem Ausmaß anzuheben, dass über die Tarifabschlüsse der Länder hinaus geht. Damit werden früher verordnete Nullrunden kompensiert und Besoldungsrückstände aufgeholt. Allzu große Divergenzen zwischen den Ländern werden damit zukünftig vermieden.
--- End quote ---
Da reagieren sie aber sehr Dünnhäutig, was aber an der Realität nichts ändert. Die Bewertung der vorliegenden Tatsachen überlasse ich gerne Ihnen und Ihrer subjektiv erlebten Beamtenschelte.
Selbstverständlich ließe sich argumentieren, dass die Beamten ebenfalls gute Tarifabschlüsse brauchen - und die Streikenden ihnen eben solche verschaffen - aber das fällt in den Bereich der Sozialromantik.
Nur so viel: In den Verhandlungen 2017 wurde von den Verhandlungsführern der GEWgleich zwei Mal folgender Sachverhalt festgestellt: "Wir müssen die Ergebnisse so halten, dass sie für die Landesbeamten und Versorgungsempfänger später umsetzbar sind, sind ja die größten Beitragszahler, sonst können wir einpacken."
Und somit bleibt verbunden und verglichen was nicht verglichen werden kann. Ob Beamte nun die besseren Vorraussetzungen mitbringen und ob sich Arbeitnehmer als besitzlos empfinden dazu treffe ich keine Aussage. Und gleich anzunehmen ich sei über meinen Status mit mir selbst im unreinen... sagt mehr über Sie, denn über mich aus.
daseinsvorsorge:
--- Zitat von: marco.berlin am 01.12.2018 19:02 ---Also wenn hier der mangelnde Grad der gewerkschaftlichen Organisierung für schlechte Verhandlungsergebnisse ins Feld geführt wird, dann frage ich mich, wie jedesmal vor den Tarifrunden, warum lernt denn verdi nicht dazu? Wo war denn in den letzen 2 Jahren die Gewerkschaft und hat um Mitglieder geworben? Wo sehe ich denn aktuell, dass die Gewerkschaft mit ihren Forderungen zeigt, dass sie für die AN tatsächlich in der Breite verhandeln will? Wie alle zwei Jahre werden wahrscheinlich Forderungen nach dem Gießkannen-Prinzip aufgestellt. Für alle +6 Prozent.
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Womit sollen die Gewerkschaften denn "werben", wenn alle Beschäftigen -unabhängig der Mitgliedschaft - von den Tarifergebnissen profitieren ?
Und die bemängelte unzureichende Ausdifferzierung der Forderungen ist natürlich auch dem sehr, sehr geringen Organisationsgrad der Fach- und Führungskräfte geschuldet.
Was (also) tun, wie Lenin schon 1902 fragte: ;)
Variante 1: Bei nur noch 3% Organisierten in den Ländern müßte es doch möglich sein, eine der drei verhandelnden Gewerkschaften zu kapern, damit Fach- und Führungskräfte und alle anderen Unzufriedenen aufgrund eigener Mehrheiten entsprechende Forderungen aufstellen.
Variante 2: Die Fach-und Führungskräfte engagieren sich bei den Arbeitgebern und setzen sich dort für Ihre Forderungen ein. Nach den "Erfahrungsberichten" einiger Foristen scheint dies sowieso der erfolgreichere Weg zu sein.
Variante 3:Sie hoffen- wie einige Foristen hier- darauf, dass die Gewerkschaften bald in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und die Arbeitgber dann das Füllhorn der Lohnerhöhungen- vorallem für Fach-und Führungskräfte -mal so richtig aussschütten. Dafür müßte man natürlich nichts tun
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