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Tarifrunde 2019 - Diskussion

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Spid:
Man muß sich halt das ToR anschauen, dann seiß man, was der Bewerber wirklich im Studium gemacht hat.

Iunius:

--- Zitat von: Spid am 07.12.2018 07:05 ---Der ständige Ruf nach Zulagen, Zulagen, Zulagen führt doch nur dazu, daß wir bald wieder einen solchen Wildwuchs im Zulagenbereich haben, daß wir eine Zulage für Personaler brauchen, damit man welche bekommt, die durch den Zulagendschungel durchsehen. Die EGO bietet doch die Möglichkeit, unterschiedliche Berufsgruppen unterschiedlich zu bezahlen. Es fehlen ITler? Also alles, was mehr als „Haben Sie den Rechner schon neu gestartet?“ ist, ein, zwei, Entgeltgruppen rauf oder/und besondere Stufenregelung (beginnt in Stufe 3, Stufenlaufzeiten 1 Jahr in Stufe 3, 4 und 5). Dafür gibt es die unterschiedlichen Tätigkeitsmerkmale - und nicht dafür, über Zulagen eine Parallel-EGO aufzubauen.

--- End quote ---

similia similibus curantur

Sehr gut auf den Punkt gebracht!

Iunius:
Im übrigen würde ich die DUALE Hochschulbildung als nicht vergleichbar mit dem klassischen Studium bezeichnen - eine echte Universitätsausbildung ersetzt das, zumindest in meinem Fachbereich, nicht! Zudem fehlen dann gerade beim Bachelor und einigen auch beim Master die nötigen Fähigkeiten sich in der PW einen guten Arbeitsvertrag zu ergattern.

Stellen sie sich vor: der Kindergarten den mein Sohn besucht (60 Kinder) wird von einer Dame mit einem Master in Sozialer Arbeit geleitet. Das ist S 11 soweit ich mich erinnere.

Kein vergleich zu den Geistes-, Erziehungs- oder Sozialwissenschaftler von den richtigen Universitäten. Nur in meinem Bereich...

Oh und ich darf noch hinzufügen, dass Menschen mit einer Technikerausbildung nicht generell, aber dich grundsätzlich andere Vorraussetzungen mitbringen, sie können einerseits spezieller auf eine bestimmte Sache trainiert worden sein, aber nicht die Brandbreite mitbringen die ein Studium beinhaltet.
Grüße

marco.berlin:

--- Zitat von: Maqualady am 10.12.2018 06:41 ---...

Für die Ämter sind wir keine IT-ler ..... für die Verwaltung sind wir nicht mal Bearbeiter mit gehobenen Aufgaben (obwohl es im Tarifvertrag heißt ... "...oder entsprechender Erfahrung" ....verdienen das gleiche wie Bearbeiter die schon seit Jahren nur ihre Bescheide in den PC klopfen ... obwohl die Arbeitsbelastung um ein Vielfaches höher ist, die Abteilungen meistens unterbesetzt sind (bei uns z.B. 500 User auf 2 TV-L Bearbeiter und 2 Beamte - davon einer in A11 eingruppiert wegen "besonderer Aufgaben") ...
Es wäre wirklich hilfreich wenn man uns zumindest mal in die "große E9" bis Stufe VI eingruppieren würde - dann würden wir uns zumindest ein wenig von einem normalen "Bearbeiter" abheben und die Motivation wäre größer.
Der Dienstherr beruft sich immer darauf dass es nicht vorgesehen ist ...

--- End quote ---

So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Ich arbeite in einer sog. Leistungsverwaltung. Hier gibt es Mitarbeiter, die „nur ihre Bescheide in den PC klopfen“. Stichwort Arbeitsverdichtung haben Sie wahrscheinlich noch nicht gehört? Möchte sehen, dass Sie nur die Bescheide mal in den PC im Akkord einklopfen und dann das Ergebnis möglichst immer korrekt sein sollte. Wer sagt Ihnen denn, dass das eine einfache oder einfachere, als Ihre Arbeit ist. Man sollte glaube ich nicht dazu verfallen, Dinge zu vergleichen, von den man nur begrenzt Ahnung hat. Man könnte sonst ja versucht sein, was denn eigentlich ein IT-Mitarbeiter in einer Behörde so macht? Nutzerkonten einrichten, Updates einspielen, Technik einrichten und warten und Mitarbeitern so Tipps geben, wenn der Drucker mit Tonner zugestaubt ist, den mal eben selbst auszupusten. Da könnte man sich durchaus auch die Frage stellen, ob dafür und für alle IT-ler eine Studienabschluss notwendig ist. Nur mal so, weil die anderen ja nur Bescheide kloppen.

Richtig ist aber sicher, dass jeder für seine Aufgaben zutreffend bezahlt werden sollte und wenn es einen grundsätzlichen Mangel an Fachkräften gibt und den stelle ich mittlerweile über alle Entgeltgruppen hinweg fest, dann muss das System der Bezahlung vielleicht auch mal überdacht werden. Angebot und Nachfrage. Wenn das „Produkt“ (Arbeitskraft) für den Preis (Entgelt) nicht mehr zu beschaffen ist, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten, mehr Arbeitskräfte auf dem Markt beschaffen (schwierig) oder eben den Preis erhöhen... Eine Anhebung aller Eingruppierungen pauschal um eine Stufe wäre was, wird es aber wohl nicht geben... Man wird ja mal träumen dürfen.

Suntzu:

--- Zitat von: Spid am 10.12.2018 13:54 ---

Eben, er hat studiert und nicht einfach nur ne Ausbildung und ne Fortbildung gemacht.

--- End quote ---

Da lohnt die Diskussion eigentlich nicht, wenn die Weitsicht fehlt. Sorry, wenn ich das so schreibe. Der Techniker hat hier nicht einfach 4 h Fortbildung gemacht. Dahinter stehen 2400h Ausbildungsstunden in Vollzeit oder anders ausgedrückt: 3,5 Jahre Berufsausbildung, 2 Jahre Berufserfahrung als Zugangsvoraussetzung, 2 Jahre / 2400  h Ausbildung in Vollzeit zum staatlich geprüften Techniker. Und wie viel Semester braucht der Bachelor nach der Schule?

Es gibt genug Betriebe / Planungsbüros, bei denen der Bachelor, Dipl. Ing. oder der Master dem Betriebswirt und dem staatlich geprüfter Techniker unterstellt sind.

Oder es anders ausgedrückt. Der Ausbildungsgrad macht noch lange nicht den Erfolg. Wer heute noch glaubt mit seinem "Alchemie Studium" aus dem Jahr 1503 heute ohne Fort- und Weiterbildung durch zu kommen. Der wird vom heutigen Arbeitsmarkt überrollt werden. Die Industrie und vor allem die mittelständigen Betriebe haben es erkannt.

Fachkompetenz, Leistungsfähigkeit zählt und wird dementsprechend "draußen" bezahlt. Da hilft nicht der *** Vergleich das der Bachelor doch so gut ist. Letztendlich ist der Verdienst das Feedback für den eigenen Erfolg und zugleich verantwortlich für den Personalmangel / Fachkompetenzmangel im ÖD.

Ich empfehle hier noch das zu lesen unter Punkt "Berufsleben"
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Staatlich_gepr%C3%BCfter_Techniker


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