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TV-H, Stellenbewertung, Eingruppierung der IT-Stelle
MoinMoin:
Das was bei Mitarbeitern wie Dir @kanute1 das Problem ist, dass sie es nicht schaffen, die Verantwortlichen für das scheitern von IT Dingen in Verantwortung zu ziehen. Sprich die Führungsebene bloß stellen und zeigen, das sie versagt haben, laut und deutlich.
Es ist schön und ehrt die Kollegen, die wie du "es mit sich machen lassen" und "durch persönlichen und privaten Einsatz" den Laden "am laufen lasen" und dann irgendwann gefrustet gehen oder nen Burn Out bekommen.
Solange du nicht mit Ansage Dinge gegen die Wand fahren lässt, weil du eben nicht Überstunden machst ...
Einfach mal den Chef fragen welche Dinge zurückgestellt werden sollen und die quäkenden Kollegen an die Chef Anweisung verweisen.
Wg Weiterbildung: Wer verbietet es dir das am Arbeitsplatz zu machen? Einfach mal den Kopfhörer über die Birne ziehen, Telefon abschalten und ne Sitzung Video2Brain oder nen Webcast durchziehen und wenn was nicht läuft den Chef darauf verweisen,dass man gerade an etwas anderem wichtigeren arbeitet.
Führen von unten ist da das Motto und aufhören zu meinen man müsste das alles machen, denn das ist eben der Unterschied zur pW: Der Laden geht davon nicht Pleite!
Und Dienst nach Plan heißt auch, die Leitungsebene im Vorfeld informieren...
kanute1:
--- Zitat von: Spid am 20.01.2019 12:14 ---Ob etwas aus irgendeiner Perspektive heraus „normal“ nach welcher Definition auch immer ist, ist doch völlig unbeachtlich. Entweder der AG erwartet Weiterbildung und stellt Zeit und Mittel dafür zur Verfügung oder er erwartet sie nicht. Sieht der AN die Notwendigkeit für Weiterbildung im Interesse des AG, kann er diesem ja die entsprechende Maßnahme vorschlagen - entweder er stimmt zu oder die durch die Weiterbildung vermittelten Fertigkeiten stehen eben nicht zur Verfügung. Ja, so einfach ist das.
Mir erschließt sich auch - weder hier noch sonstwo - der Verweis auf „Dienst nach Vorschrift“. Gute Arbeit ist immer Dienst nach Vorschrift, insbesondere im öD, dessen Handeln zwingend rechtsgebunden zu erfolgen hat. Wer seine Aufgaben nicht vorschriftsgemäß erledigen kann, ist offenkundig überfordert. Und wenn vorschriftsgemäßes Handeln zum Kollabieren von was auch immer führt, ist das doch ein reines AG-Problem, insbesondere dann, wenn dessen Entscheidungen zu diesem behaupteten Kollabieren führen.
PR/BR werden gewählt, man hat also immer den PR/BR, den man verdient.
--- End quote ---
Sorry, aber das sehe ich anders. Gute Arbeit ist nie Dienst nach Vorschrift. Als guter Arbeitnehmer schaut man immer über den Tellerrand und guckt was man besser machen kann. Und das selbstständig und ohne Aufforderung von irgendwem. Die Realität im ÖD beschreibst du sehr gut. Und das läuft in der IT eben nicht. Jedenfalls wenn man sie professionell und auf einem ordentlichen Niveau betreiben möchte.
--- Zitat von: MoinMoin am 20.01.2019 12:31 ---Das was bei Mitarbeitern wie Dir @kanute1 das Problem ist, dass sie es nicht schaffen, die Verantwortlichen für das scheitern von IT Dingen in Verantwortung zu ziehen. Sprich die Führungsebene bloß stellen und zeigen, das sie versagt haben, laut und deutlich.
Es ist schön und ehrt die Kollegen, die wie du "es mit sich machen lassen" und "durch persönlichen und privaten Einsatz" den Laden "am laufen lasen" und dann irgendwann gefrustet gehen oder nen Burn Out bekommen.
Solange du nicht mit Ansage Dinge gegen die Wand fahren lässt, weil du eben nicht Überstunden machst ...
Einfach mal den Chef fragen welche Dinge zurückgestellt werden sollen und die quäkenden Kollegen an die Chef Anweisung verweisen.
Wg Weiterbildung: Wer verbietet es dir das am Arbeitsplatz zu machen? Einfach mal den Kopfhörer über die Birne ziehen, Telefon abschalten und ne Sitzung Video2Brain oder nen Webcast durchziehen und wenn was nicht läuft den Chef darauf verweisen,dass man gerade an etwas anderem wichtigeren arbeitet.
Führen von unten ist da das Motto und aufhören zu meinen man müsste das alles machen, denn das ist eben der Unterschied zur pW: Der Laden geht davon nicht Pleite!
Und Dienst nach Plan heißt auch, die Leitungsebene im Vorfeld informieren...
--- End quote ---
Genau die Frage wurde schon an unsere Dezernatsleitung getragen. Da kommt dann etwas wie: "Ihre Aufgaben sind alle relevant für das Verfahren XY. Wir können gegen über unserem Ministerium auf nichts verzichten. Ansonsten müssen wir eine make or buy analyse fürchten." Und so entstehen Überstunden und Frust ohne ende. Und da das Geld auch nicht stimmt, bleibt kein Leistungsträger länger als 4-5 Jahre.
Zur Weiterbildung. Es ist schlicht keine Zeit da. Wir sind zu wenig Entwickler, da man auf Ausschreibungen seit 3 Jahren kein Personal mehr findet. Fortschritt wird nur durch private Initiative erzielt.
Spid:
Dienst nach Vorschrift bedeutet das penible Beachten von Vorschriften und Arbeitsanweisungen. Wer mir erzählt, er könne seine Arbeit nur erledigen, wenn er Vorschriften nicht beachtet, gesteht lediglich sein eigenes Versagen ein. Wer Ermessen pflichtgemäß auszuüben hat und dies nicht tut, macht nicht Dienst nach Vorschrift, sondern verweigert die geschuldete Hauptleistung aus dem Arbeitsverhältnis mindestens zum Teil. Wer selbstständige Leistungen zu erbringen hat, leistet nur Dienst nach Vorschrift, wenn er sie auch erbringt. Und wer einfach nur zu erledigen hat, was ihm aufgetragen wird, tut genau das. Es gibt nichts schlimmeres als job crafter, die meinen, die geschuldete Arbeitszeit mit Dingen zu verplempern, die ihnen der AG nicht aufgetragen hat. Und genau davon gibt es - wie auch Menschen, die meinen, Vorschriften und Arbeitsanweisungen stünden zu ihrer Disposition - zu viele im öD, weshalb der Minimalanspruch an den AN, wie ich ihn formuliert habe, eben gerade nicht den Zustand im öD beschreibt. Wobei das kein singuläres Problem des öD zu sein scheint, siehe hier http://m.manager-magazin.de/lifestyle/artikel/volker-kitz-luegen-ueber-unsere-arbeit-a-1135766.html
Ich bin übrigens sehr interessiert daran, wie dieses professionelle Arbeiten in der IT aussieht, bei dem man sich nicht an Vorschriften hält.
Wenn kein „Fortschritt“ auf der Arbeit ohne private Initiative (wohl Weiterbildung in der Freizeit) aufgrund der Entscheidungen oder des Organisationsversagens des AG entsteht, ist das ein reines AG-Problem. Wissen und Fertigkeiten aus Fortbildungen, die der AG - aus welchem Grund auch immer - abgelehnt hat, stehen halt nicht zur Verfügung, auch das ist ein reines AG-Problem.
Überstunden werden nicht umsonst mit Zuschlägen vergolten, eben auch um dem AG diese Lösung bitter zu machen. Ansonsten besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Anordnung von Überstunden auf dem Wege des vorläufigen Rechtsschutzes anzugreifen, da ja - außer in echten Notfällen - ein ausreichend langer Vorlauf dafür besteht. Ich ziehe in Zweifel, daß lange anhaltende Personalknappheit bei Leistungen, die im Zweifelsfall extern eingekauft werden können, über einen langen Zeitraum immer wieder die dienstliche/betriebliche Notwendigkeit für Überstunden begründen kann. Wann diese Grenze erreicht ist, wird man sehen, wenn man sich in dieser Angelegenheit wöchentlich vor dem Arbeitsgericht wiederfindet.
MoinMoin:
--- Zitat von: kanute1 am 20.01.2019 14:53 ---Sorry, aber das sehe ich anders. Gute Arbeit ist nie Dienst nach Vorschrift. Als guter Arbeitnehmer schaut man immer über den Tellerrand und guckt was man besser machen kann. Und das selbstständig und ohne Aufforderung von irgendwem. Die Realität im ÖD beschreibst du sehr gut. Und das läuft in der IT eben nicht. Jedenfalls wenn man sie professionell und auf einem ordentlichen Niveau betreiben möchte.
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Merkst Du das du gerade genau das Problem beschreibst, was du beklagst:
Wenn dein Arbeitgeber genau diese Leistung von dir fordern würde, dann würde er auch tariflich korrekt ein höheres Entgelt zahlen, er fordert aber eben NICHT diese selbständige Leistung, diesen Gestalltungsspielraum etc.
Bzw. dein Vorgesetzter fordert das evtl. aber nicht dein AG.
Wenn er einen Abteilung mit IT Generalisten will, die/der überall alles kann mit entsprechende Tiefe und Breite, dann muss er sich halt einen EG13 Diplom Informatiker mit ins Boot holen (plus eine Handvoll EG<12, die das Handwerk erledigen).
Wenn einer z.B. eine EG6 als ITler erhält, dann ist quasie das "mitdenken" nicht gefordert, auch wenn es in der Seele wehtut, mache es dann auch nicht, oder verweise den AG darauf, dass du dies oder jenes gemacht hättest, wenn du entsprechend die Tätigkeiten übertragen bekommen hättest und wenn der AG es gerne hätte, dann soll er auch entsprechend es dir übertragen und dir das Entgelt dafür zahlen.
(Unabhängig davon, ob die EGO für Ings, ITler.. mit dem Markt mithalten kann)
--- Zitat ---Genau die Frage wurde schon an unsere Dezernatsleitung getragen. Da kommt dann etwas wie: "Ihre Aufgaben sind alle relevant für das Verfahren XY. Wir können gegen über unserem Ministerium auf nichts verzichten. Ansonsten müssen wir eine make or buy analyse fürchten." Und so entstehen Überstunden und Frust ohne ende. Und da das Geld auch nicht stimmt, bleibt kein Leistungsträger länger als 4-5 Jahre.
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Angewiesene Überstunden und entsprechend höher entlohnt? Oder einfach nur der Chef entscheidet nicht, was seine Ressourcen reißen können, sondern die Ressourcen entscheiden selber?
Und wenn da die "Angst" beim Chef schon da ist, dann umso besser, eben nur das geforderte (ausgedrückt in Entgeltgruppe) leisten und nicht freiwillig mehr. Und eben nicht per selbstauferlegte Überstunden für den Chef den Kahn retten! Denn wie sonst soll er nach "oben" seinen Mangel an guten Kräften zeigen, doch nur in dem er mit dem zur Verfügung stehenden Ressourcen scheitert.
--- Zitat ---Zur Weiterbildung. Es ist schlicht keine Zeit da. Wir sind zu wenig Entwickler, da man auf Ausschreibungen seit 3 Jahren kein Personal mehr findet. Fortschritt wird nur durch private Initiative erzielt.
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Doch die Zeit ist da: Einfach einen nachmittag nehmen und nichts anderes mache, und wenn dann mal was anderes hinten runterfällt, dann weil eben dafür die Zeit nicht da war.
Was mich wundert: Da sind Menschen, die nicht die Eier in der Hose haben mal die Fehlentscheidungen der Vorgesetzten offen zulegen, obwohl sie nichts zu befürchten haben, rausschmeissen geht nicht und gehen will man eh wenn es sich nicht ändert.
MoinMoin:
In sofern @Spid erscheint es diesen Menschen das es eine Dilemma ist dass man meint die Wahl zu haben.
Entweder: Das zu machen, was zu machen ist (also entsprechend der auszuübenden Tätigkeiten) und sehenden Auges den Karren an die Wand fahren lässt (das tut einigen Menschen weh)
oder Dingen zu machen für die man nicht bezahlt wird (das tut den gleichen Menschen ebenfalls weh).
Faktisch ist es natürlich so: Es ist kein Dilemma, sondern eine Fehlentscheidung als Mitarbeiter die Fehlentscheidung des AG auf sich zu beziehen.
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