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Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)

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Iunius:

--- Zitat von: Bastel am 27.01.2019 14:21 ---
--- Zitat von: Iunius am 27.01.2019 13:43 ---
Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere.

--- End quote ---

Was ein Bullshit...

Und wegen den Kosten, der Meister wird dermaßen gefördert, da bleiben meist doch nur ein Drittel der Kosten tatsächlich an einem hängen...

--- End quote ---

Die Realität  tut manchmal weh - ich korrigiere seit 21 Jahren wissenschaftliche Arbeiten und entscheide seit 10 am Ende ob eine Zulassung zum Doktoranten nach dem Erreichen des Masterabschlusses in Frage kommt. Und diese Tatsache ist schlicht unumstößlich. Vergleichen sie einfach Studienzeit; Vorlesungs- und Prüfungsinhalte und die Anforderungen an die Abschlussarbeiten. Dafür können die Bachelor Anwärter ober Besitzer ja nichts, dennoch ist das Stand der Dinge.

Der Meister wird mit "Meister-Bafög" gefördert - ähnlich dem Studienbafög. Es reicht nicht zum leben und der Meisterschüler wird zudem weiterhin nebenher verdienen... also aus eigener Tasche seine Ausbildung finanzieren.

Den Wert von Abschlüssen mißt man an den Prüfungsinhalten (wenn bestanden) und der Qualität innerhalb validierter und genormter, zuvor festgesetzter, Werte. einfach, effektiv, transparent.

Tagelöhner:
@ Iunius

Ihre Sichtweise ist eindeutig nicht breitgefächert genug...

Ich habe schon genug Bachelor-Arbeiten gesehen, die Diplom-Arbeiten früherer Diplom-Studiengänge sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt in nichts nachgestanden haben.

Wenn ich mich dagegen mit einem erst kürzlich frisch gebackenen Meister über seine 10-monatige Meisterausbildung unterhalte und einem anderen Meister, der nebenberuflich im Prüfungsausschuss seiner Fachrichtung aktiv ist, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, was Ihre Aussage angeht.

Da heißt es beispielsweise, dass mittlerweile fast jeder Tro**el den Meisterbrief erlangt und dieser dadurch extrem entwertet würde. Durchfallen würden am Ende nur Extremfälle, bei denen sich wirklich alle einig wären, sie gehörten dieser "Zunft" besser nicht an.

Spid:

--- Zitat von: Iunius am 27.01.2019 15:20 ---Den Wert von Abschlüssen mißt man an den Prüfungsinhalten (wenn bestanden) und der Qualität innerhalb validierter und genormter, zuvor festgesetzter, Werte. einfach, effektiv, transparent.

--- End quote ---

Tut man das? Und wer macht das? Und was bringt der dirigistisch durch wen auch immer festgelegte Wert? Was ist, wenn - wie beim DQR - sich die Realität dem Dirigum nicht beugen mag und der Marktwert hinter der dirigistischen Wertsetzung zurückbleibt? Oder diese übersteigt? Welchen Wert hat dann eine solche Wertsetzung?

Iunius:

--- Zitat von: Tagelöhner am 27.01.2019 15:28 ---@ Iunius

Ihre Sichtweise ist eindeutig nicht breitgefächert genug...

Ich habe schon genug Bachelor-Arbeiten gesehen, die Diplom-Arbeiten früherer Diplom-Studiengänge sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt in nichts nachgestanden haben.

Wenn ich mich dagegen mit einem erst kürzlich frisch gebackenen Meister über seine 10-monatige Meisterausbildung unterhalte und einem anderen Meister, der nebenberuflich im Prüfungsausschuss seiner Fachrichtung aktiv ist, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, was Ihre Aussage angeht.

Da heißt es beispielsweise, dass mittlerweile fast jeder Tro**el den Meisterbrief erlangt und dieser dadurch extrem entwertet würde. Durchfallen würden am Ende nur Extremfälle, bei denen sich wirklich alle einig wären, sie gehörten dieser "Zunft" besser nicht an.

--- End quote ---

Sie haben schon solche Arbeiten gesehen? Ich auch - allerdings sind das vielleicht 30 von 80 pro Semester. Die Diplomarbeiten lagen da sehr viel näher aneinander. Die Master Arbeiten tun das Heute noch...

Nun ich behaupte nicht meine Meinung auf Basis aller vorhandenen Studiengänge in der BR gebildet zu haben, soweit stimme ich zu, dass meine Meinung und die Basis auf der sie fundiert, lediglich einen Teilausschnitt abbildet - nämlich dem der "Geisteswissenschaften-.
Ob "jeder Trottel" einen Meisterabschluss bekommt kann ich nicht sagen - dahingehend fehlt mir die Erfahrung. Aber ich kann Ihnen versichern, dass die Durchfallquote bei den Bacherlostudiengängen deshalb geringer ist als bei den ehem. Diplomstudiengängen weil das politisch durch die Hochschulleitungen so gewünscht ist und das Regierungspräsidium hier in den letzten 10 Jahren mehrfach direkt Einfluss genommen hat.
Ich würde mich nicht aus dem Fenster lehnen und behaupten "jeder Idiot" bekommt einen Bachelorabschluss aber es ist schon nahe dran. Das ist politisch so gewollt und natürlich schlägt sich das in den Verdienstmöglichkeiten wieder. Das sehen sie auch in der PW, die Einstiegsgehälter von Bachelorabsolventen liegen Heute, Infaltionsbereinigt, etwa 20% unter denen der damalig Diplomierten. Auch weil es zu viele gibt.

Wenn es einen Überschuss an Ba. Absolventen gerate in WW gibt - senkt das den Marktpreis - gleiches gilt für Kunst etc. wobei in den Anspruchsvollen Bereichen niemand mehr nachrückt und Ansprüche gesenkt werden müssen um überhaupt noch Studenten zu bekommen.

Ich bin absolut für eine überdurchschnittliche Erhöhung der oberen Stufen der Entgelttabelle - aber die Argumentation muss eine andere sein als "Bachelor braucht mehr Geld". Zumindest solange meine Generation in den Ministerien und Entscheidungsfunktionen sitzt, denn die lächeln häufig nur über die "neuen Studierten". Das ist sicher auch ein Generationenproblem - auf das ich keine Lösung habe.

@spid
Das tut man, ja. Leider sind das zumeist Hochschulinterne Vorgänge und bei uns tue (unter anderen) ich das. Und der Wert basiert bei uns (anders als z.B. in Hessen oder Berlin) nicht auf den 3 Vorgängerjahren, sondern auf den erwartbaren Inhalten, Lehrinhalten sowie den zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Grundlagen - also zumeist verfügbarer Literatur. Damit nicht immer nur dazu kommt werden die Lehrinhalte durch ein externen Gremium in welchem auch die Wirtschaft vertreten ist bewertet und dann wieder intern auf die möglichen Vorlesungstermine verteilt.

Spid:
Und eine „hochschulinterne“, wie auch immer geartete Bewertung besitzt nun welchen Wert zu welchem Zweck - ich meine, so im richtigen Leben außerhalb des selbstreferentiellen Systems der spezifischen Hochschule? Und macht es jetzt inwiefern möglich, einen Vergleich zum - regelmäßig nicht an der Hochschule angebotenen - Meister zu ziehen? Und der Vorteil einer solch dirigistischen Wertzumessung gegenüber bspw. dem Marktwert wäre welcher und für wen?

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