Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
TV-Ler:
--- Zitat von: Kaiser80 am 22.01.2019 08:16 ---
--- Zitat von: TV-Ler am 21.01.2019 20:05 ---
Nein, können wir nicht und es wäre auch keineswegs erstrebenswert.
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Warum wäre es deiner Meinung nach nicht erstrebenswert? Das Thema flammt ja immer wieder auf, die pros und contras würden mich mal interessieren
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Wir haben seit 2003 im öD getrennte Tarifverhandlungen zwischen
- VKA/Bund und Gewerkschaften einerseits und
- TdL und Gewerkschaften andererseits.
Seit 2005/2006 haben wir mit TVöD und TV-L auch zwei inhaltlich ähnliche (mit fortschreitender Entwicklung sich immer unähnlicher werdende) Tarifverträge.
Aus dem folgt, das wir allenfalls parallel laufende aber keine gemeinsamen Tarifverhandlungen haben können.
Die Gewerkschaften könnten dann Streiks synchronisieren. Das mag Vorteile in der öffentlichen Wahrnehmung bringen. Einerseits durch die dann größere "Masse" an Streikenden. Andererseits dadurch, das bei schlecht informierten Beobachtern nicht mehr der Eindruck entsteht, "der öffentliche Dienst" streikt unverschämter Weise Jahr für Jahr erneut weil er den Hals nicht voll genug kriegen kann.
Angesichts der hier schon angesprochenen geringen Einflussmöglichkeiten der Gewerkschaften auf das Gesamtvolumen der Abschlüsse ist aber fraglich ob aus gemeinsamen Streiks von TVöD/TV-L Beschäftigten irgendwelcher Nutzen tatsächlicher Art gezogen werden kann.
Jedenfalls ist dann für eine größere Zahl an Streikenden gleichzeitig Streikgeld fällig, es gibt keinen zeitlichen Puffer mehr um die Kasse bis zu den jeweils nächsten Verhandlungen wieder zu füllen.
Ein weiterer Nachteil aus parallel laufenden Tarifverhandlungen ergibt sich aus dem Umstand, das die Verhandler und die Tarifkommissionen der Gewerkschaften gleichzeitig auf zwei Hochzeiten tanzen müssen. Aus Sicht der Arbeitgeber ergeben sich dadurch phantastische Möglichkeiten mit den angebotenen Verhandlungsterminen "zu spielen" und so die gewerkschaftlichen Akteure schon im Vorfeld unter Druck zu setzen.
Mir scheint der Gedanke von "gemeinsamen" Tarifverhandlungen jedenfalls der fixen Idee geschuldet "gemeinsam sind wir stark". Bei Lichte betrachtet steckt da aber nichts hinter und genau genommen würde sich hier nur ein Siecher mit einem noch Siecheren zusammentun ...
JC83:
--- Zitat von: Kaiser80 am 22.01.2019 08:16 ---
--- Zitat von: TV-Ler am 21.01.2019 20:05 ---
Nein, können wir nicht und es wäre auch keineswegs erstrebenswert.
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Warum wäre es deiner Meinung nach nicht erstrebenswert? Das Thema flammt ja immer wieder auf, die pros und contras würden mich mal interessieren
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Der fehlende Streikwille ist historisch bedingt, sprich die Deutschen mussten nie wirklich für gute Arbeitsbedingungen kämpfen und/oder streiken. Es ging ja nach dem 2.WK stets steil bergauf mit Germany.
Garfield:
--- Zitat von: TonyBox am 22.01.2019 08:29 ---Hallo Zusammen,
ich finde die Tarifverhandlungen wieder mal so wie Kaugummi ....
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Die Tarifverhandlungen laufen ganz genau so wie erwartet und von beiden Seiten geplant.
Zum zweiten Termin am 07.02 wird AG Seite völlig schockierenderweise für Verdi auch kein Angebot vorlegen und Verdi wird entrüstet zu Warnstreiks aufrufen und nochmal auf jedem Flugblatt betonen, dass man Mitglieder werden soll um was zu verändern.
Dann wird ein bisschen geträllert und geworben und 01.03 wird nach einem nächtlichen Verhandlungsmarathon bei dem Verdi aus dem AG alles rausgequetscht hat was zu holen war bekannt gegeben, dass man sich auf 2,x %Erhöhung 2019 und 2,x % Erhöhung 2020, also auf 24 Monate geeinigt hat und somit nach Verdi Rechnung ja ziemlich nahe an den 6% sei.
kanute1:
Klar bekommt man mit solchen Forderungen niemanden auf die Straße. Ich bin einer der wenigen ITler im öffentlichen Dienst. Wir verdienen mal eben die hälfte von Kollegen aus der freien Wirtschaft. Offene Stellen werden auch nicht mehr besetzt, weil sich eben niemand findet. Projekte werden teuer an externe vergeben.
Wieso soll ich für diesen Laden streiken wenn ich auch einfach meine Sachen packen kann und auf einmal das doppelte habe? Inklusive Homeoffice, Firmenwagen etc. pp. Da müsste viel mehr passieren als lausige 6% mehr Gehalt. Aber juckt ja keinen...
MoinMoin:
--- Zitat von: kanute1 am 22.01.2019 10:34 ---. Aber juckt ja keinen...
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Dich ja auch nicht und damit geht die dumme Rechnung für den AG ja auf.
Hoffentlich machste mit deinem Spezialwissen bald eine Beraterfirma auf und zockst die Deppen als Externer ab.
Währst nicht der erste, dauert ne Weile bis erkannt wird, dass da eine Scheinselbstständikeit vorliegt.
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