Ich hatte schon mal in einem anderen Thread geschrieben, dass Geld zwar ein wichtiges Merkmal ist (wahrscheinlich das erst, was Bewerber sich anschauen), am Ende aber auch nicht alles.
Zu einem "attraktiven" Arbeitgeber gehört noch deutlich mehr. Der ÖD allgemein und meine Behörde im speziellen sind da nicht gut aufgestellt. Teilweise werden echte Potentiale verschenkt, mit gutem Beispiel voran zu gehen:
Der Staat möchte gerne den ÖPNV und Fahrrad fördern? Das Jobticket ist ein Witz und die Fahrradständer bei uns auf dem Gelände hart an Sachbeschädigung.
E-Mobilität soll gefördert werden? Bis heute haben wir nicht mal Ladesäulen auf dem Gelände. Fahrradakkus können oft an einer normalen Steckdose geladen werden, es bräuchte halt nur eine formalle Genehmigung zur "Stromentnahme".
Betriebliches Gesundheitsmanagement -> weitgehend Fehlanzeige.
Familien/Kinderfreundliches Arbeiten -> ein abgeschottetes Büro in einem anderen Haus, dass kaum genutzt wird
Gar nicht erst darüber nachdenken will ich über andere Maßnahmen, die in der PW in Mangelberufen angeboten werden: Dienstwagen, Telefonnutzung, Fitnessstudio, Kindergarten, mobiles Arbeiten, usw. usf.
Klar kostet das Geld und klar sind es Steuermittel, aber mit dem Geld, was wir durch nicht besetzt Stellen sparen könnte man dem Rest meiner Leuten jemdem einen Dienstwagen schenken und es wäre immer noch ein Plus unter dem Strich für den Steuerzahler.
Am Ende spart man eben 100%, hat aber auch keine Leute mehr, die die Wünsche/Aufträge der Steuerzahler erfüllen. Will man diesen Exitus vermeiden, muss man mehr Geld in die Hand nehmen. Egal, ob direkt ins Gehalt oder die Besoldung oder in indirekte Arbeitsgebermaßnahmen.
Und die hier genannten Vergleiche kotzen mich auch an: Wir haben Wissenschaftler, bei den der Martk gesätigt ist und unsere Behörde sich auch noch gut im Lebenslauf macht. Da bewerben sich auf eine befriste Stelle E13 mit Promotion auch schon mal 100 Leute. Das uns die Techniker nicht die Bude einrennen und wir was für die vorhandenen Leute machen müssen, versteht man in der Verwaltung (leider auch manchmal im Personalrat) einfach gar nicht erst. Nein, für ITler ist es KEINE EHRE, in unserer Behörde zu arbeiten, wir müssen um jeden kämpfen.
(Pro forma: Unserem inneren Dienst mit Handwerken geht es übrigens kaum besser. Der Markt mit guten Handwerken ist so leer, die finden für E5 bis E8 und oft auch noch befristet, auch keine Leute mehr.)