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Rufdienst

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TuxFlo:

--- Zitat von: Tom0512 am 06.05.2019 22:22 ---
leider wird das Konzept momentan etwas missbraucht und wie gesagt ich mag nicht den ganzen Tag auf einen Anruf warten müssen...man kann nichts mehr planen...
da das Ganze nicht im Tarifvertrag geregelt ist ist es natürlich auf freiwilliger Basis....logisch...da ich dazu nicht bereit bin habe ich zu ihr gesagt das ich darauf verzichte...(man bekommt wie gesagt 2h +halbe h Fahrtweg wenn man nicht angerufen wird bzw. den entsprechenden Dienst wenn man angerufen wird)
Begeisterung sieht etz anders aus aber so is halt....es wird auf der nächsten Teambesprechung nochmal angesprochen...


--- End quote ---

Also so ganz verstehe ich das Problem nicht. Meine Frau arbeitet in der Pflege und da wird dann wie wild herum telefoniert, wenn jemand krank wird. Dazu kommt dann noch das schlechte Gewissen, wenn man z.B. nachts krank melden muss und weiß, dass wahrscheinlich niemand mehr als Ersatz gefunden wird.
Da ist so eine Lösung wie ein Rufdienst doch deutlich besser.

Es geht doch eigentlich hauptsächlich darum, dass du zum nächsten Schichtbeginn auf der Arbeit erscheinst. Also wenn der Spätdienst um 14:00 Uhr beginnt, brauchst du doch nicht den ganzen Vormittag zu Hause sitzen und auf den Anruf warten. Oder möchtest du nicht, dass der Arbeitgeber deine Handynummer bekommt?
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand um 13:00 Uhr für den Dienst ab 14:00 Uhr krank meldet, sollte doch sehr gering sein. Falls so etwas doch regelmäßig passiert, sollten da vielleicht mal Gespräche bzw. klare Ansagen folgen. Denn wenn man sich morgens schon schlecht fühlt, wird ja in den seltensten Fällen bis Mittags eine Wunderheilung eintreten. Spontane Krankheit tritt doch eher selten auf. Meistens ist es ja nur das schlechte Gewissen (jemand muss für mich einspringen) und die Hoffnung, dass es bis zum Dienstbeginn besser wird, was dazu führt, dass Krankmeldungen erst so spät kommen.

Somit müsstest du doch grundsätzlich wissen, bis wann Anrufe normalerweise erfolgen und ab wann du davon ausgehen kannst, du für den Tag oder für eine bestimmte Schicht nicht mehr angerufen wirst.

Die wichtigsten Termine sollte man sich vielleicht nicht in die Zeit legen, in der man potenziell arbeiten muss, aber alles andere macht man dann einfach so wie sonst auch.



MoinMoin:

--- Zitat von: TuxFlo am 09.05.2019 12:42 ---Also so ganz verstehe ich das Problem nicht. Meine Frau arbeitet in der Pflege und da wird dann wie wild herum telefoniert, wenn jemand krank wird. Dazu kommt dann noch das schlechte Gewissen, wenn man z.B. nachts krank melden muss und weiß, dass wahrscheinlich niemand mehr als Ersatz gefunden wird.

--- End quote ---
Wenn ein AN das mit sich machen lässt und nicht dafür bezahlt werden will, dann ist es die eine Sache.
Eine Freundin von mir ist auch in der Pflege und wenn die auf Abruf gestellt sind, dann bekommt sie auch was dafür.
Wenn sie außerhalb der Rufbereitschaft angerufen wird und arbeiten soll, weil jemand zusätzlich benötigt wird, dann macht sie es oder auch nicht, je nach Lust und Laune und eigene Planung.

Das Problem was du nicht verstehst ist:
Wenn der AG etwas von seinem AN außerhalb der Arbeitszeit verlangt (telefonische Erreichbarkeit), dann hat er auch dafür eine Gegenleistung zu erbringen (Geld/mehr Freizeit).

Und das Beste daran: Es ist tariflich geregelt.

TuxFlo:
Ich denke eher, dass du meinen Text nicht richtig verstanden hast. Nur weil man angerufen wird, heißt ja nicht, dass man es auch direkt einspringt. Meine Frau übernimmt nur Schichten, wenn es ihr auch wirklich gerade gut passt. Durch die geringe Wochenarbeitszeit von 15 Std. darf sie sowieso nicht so viele Überstunden machen. Aber ab und zu ist auch mal nicht schlecht, ein paar + Stunden zu haben, falls Termine mit den Kindern anstehen oder einfach, um länger am Stück frei zu haben und mehr Zeit in ihr Studium investieren zu können.

So wie wie ich es verstanden habe, erfolgt ja eine Vergütung (2,5 Std. pro Werktag?) für den Rufdienst. Das ist nicht viel, aber kann man ja nicht mit einer richtigen Rufbereitschaft vergleichen. Denn dort wird ja erwartet, dass man sofort bzw. innerhalb von kurzer Zeit die Arbeit aufnimmt. Bei dem Rufdienst ist doch vorher klar, wann die Schichten beginnen, also wann man in etwa auf der Arbeit sein müsste. Und wenn der Schichtbeginn um 06:00 Uhr war und man um 06:30 Uhr nicht angerufen wurde, kann man bis zum nächsten Schichtwechsel doch machen was man will. Aber ich sehe es auch bei mir in der Firma (großer IT Konzern), das manche mit der zusätzlichen Belastung der Rufbereitschaft gut zurecht kommen und andere sich nicht einmal trauen länger einkaufen zu gehen...

Und um noch einmal auf die Vergütung zurück zu kommen:
2,5 Stunden (2h Arbeitszeit + 0,5h Fahrtweg) * 18 EUR (geschätzter Stundenlohn) = 45 EUR.

Also so schlecht ist das jetzt nun wirklich nicht, sofern es einen vernünftigen Plan gibt und man nicht zu häufig dran ist.

MoinMoin:

--- Zitat von: TuxFlo am 09.05.2019 23:08 ---Ich denke eher, dass du meinen Text nicht richtig verstanden hast. Nur weil man angerufen wird, heißt ja nicht, dass man es auch direkt einspringt. Meine Frau übernimmt nur Schichten, wenn es ihr auch wirklich gerade gut passt. Durch die geringe Wochenarbeitszeit von 15 Std. darf sie sowieso nicht so viele Überstunden machen. Aber ab und zu ist auch mal nicht schlecht, ein paar + Stunden zu haben, falls Termine mit den Kindern anstehen oder einfach, um länger am Stück frei zu haben und mehr Zeit in ihr Studium investieren zu können.
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Ich denke dass du meinen Text nicht richtig verstanden hast.
Wenn wild herumtelefoniert wird, dann zeigt es dass es keine Rufbereitschaft gibt. Hier liegt ja schon ein versagen des AG vor und eine Ausbeutung des AN. Und wenn bei einer bestehenden Rufbereitschaft diese nicht ausreicht (z.B. weil 2 krank werden), dann (so habe ich es ja selber bestätigt) kann man natürlich wild herumtelefonieren und hoffen das jemand freiwillig bock hat zu arbeiten.

--- Zitat ---So wie wie ich es verstanden habe, erfolgt ja eine Vergütung (2,5 Std. pro Werktag?) für den Rufdienst. Das ist nicht viel, aber kann man ja nicht mit einer richtigen Rufbereitschaft vergleichen. Denn dort wird ja erwartet, dass man sofort bzw. innerhalb von kurzer Zeit die Arbeit aufnimmt.
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1. Rufdienst gibt es nicht, es ist Rufbereitschaft, denn natürlich wird erwartet, dass man nach einem Anruf nicht 3 Stunden später anfängt zu agieren.
2. Es gibt den Unterschied zwischen Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst.
3. Die freie Zeit wird mWn mit 12,5 % vergütet, wenn man einen ganzen Tag Rufbereitschaft hat bekommt man 2 h
4. Im Einsatz bekommt man zusätzlich die Fahrtzeit zum Einsatzort und die Tätigkeit vor Ort entsprechend der tariflichen Regelungen (angeordnete ÜStunden, Nachtzuschläge ...) bezahlt.

So habe ich es verstanden, man möge mich berichtigen, wenn es falsch ist.

--- Zitat ---Bei dem Rufdienst ist doch vorher klar, wann die Schichten beginnen, also wann man in etwa auf der Arbeit sein müsste. Und wenn der Schichtbeginn um 06:00 Uhr war und man um 06:30 Uhr nicht angerufen wurde, kann man bis zum nächsten Schichtwechsel doch machen was man will.

--- End quote ---
Und werden die Zeiten, wo du abgerufen wirst als Überstunden vergütet, oder wird einfach dein Dienstplan gegen deinen Willen geändert?  Und werden die Zeiten die du dir Freihalten musst, auch wenn du nicht gerufen wirst, vergütet?
Was wenn du für deinen freien Tag ein kostenpflichtiges Event geplant hast und dir morgens gesagt wird das du um 6 zu erscheinen hast?


--- Zitat ---Also so schlecht ist das jetzt nun wirklich nicht, sofern es einen vernünftigen Plan gibt und man nicht zu häufig dran ist.

--- End quote ---
Natürlich nicht, aber es ist unvernünftig sich es nicht bezahlen zu lassen, dass man seine Freizeit unfreiwillig einschränken muss.
Insbesondere da es ja tarifliche Regelungen gibt.

TuxFlo:
Also deine Argumente sind doch irgendwie etwas weiter hergeholt. Die Aussage "Keine Rufbereitschaft = Ausbeutung" ist doch Quatsch. Jeder kann selber entscheiden, ob er bei einem Anruf ans Telefon geht, dann auch die Arbeit aufnimmt und mit dem Vorgesetzten verhandelt, ob es eine zusätzliche Schicht (= bezahlte Überstunden) oder ob Schichten getauscht werden. Zumindest bei meiner Frau läuft da nichts gegen ihren Willen.

Klar, wer unbezahlt einspringt wird ausgebeutet, aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein.

Es darf aber natürlich nicht Überhand nehmen, denn dann scheint generell zu wenig Personal vorhanden zu sein.

Und wer an einem Tag wo er Rufdienst / Rufbereitschaft hat ein kostenpflichtiges Event plant und dann arbeiten muss, hat doch selber schuld. Und wer in seiner Freizeit angerufen und dann zur Arbeit geht, anstatt zu seinem bezahlten kostenpflichtigen Event, dem ist auch nicht mehr zu helfen.



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