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Was passiert wenn der Mindestlohn auf 12 Euro steigt?

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Spid:

--- Zitat von: Pham Nuwen am 11.06.2019 09:38 ---
--- Zitat von: DiVO am 11.06.2019 09:09 ---Je schneller der Mindestlohn auf die im Eröffnungsthread genannten 12 Euro steigt, desto schneller werden eher einfachere Arbeiten von Maschinen durchgeführt werden.

--- End quote ---

Ergo: Die Menschen weiter mit Krumen klein halten, damit sie höchst dankbar der Maschinen-Apokalypse entgehen dürfen?  ;)

Vergleichbare Unkenrufe gab es schon , bevor der Mindestlohn eingeführt wurde. Indessen ist die große Welle der Arbeitslosigkeit nie gekommen, die deswegen prophezeit wurde.

Was so mancher nicht sehen kann (oder will) ist, dass durch ein gewisses Lohn-Niveau einerseits die allgemeine Kaufkraft steigt und andererseits soziale (Folge-)Kosten gesenkt werden. Insofern steht ein passabler Mindestlohn einer sozialen Marktwirtschaft gut zu Gesicht.

Dass die Digitali-, Automatis- und Robotisierung ohne Frage läuft und einige Branchen umwälzt, ist marginal von einem Mindestlohn abhängig. So wie man heute Elektronik nachgeworfen bekommt, die vor 30 Jahren noch einer wohlhabenden kleinen Schicht zugänglich war, sind in weiteren 30 Jahre die Früchte der IoT-Evolution omnipräsent.

--- End quote ---

In einer sozialen Marktwirtschaft kann und sollte man das bequem den Marktmechanismen überlassen. Es gibt keinen Grund für einen Markteingriff, Arbeit ist das wert, was ein anderer dafür zu bezahlen bereit ist. Dafür braucht es keine staatlichen Eingriffe und keine Kommssionen.

DiVO:

--- Zitat von: Pham Nuwen am 11.06.2019 09:38 ---
--- Zitat von: DiVO am 11.06.2019 09:09 ---Je schneller der Mindestlohn auf die im Eröffnungsthread genannten 12 Euro steigt, desto schneller werden eher einfachere Arbeiten von Maschinen durchgeführt werden.

--- End quote ---

Ergo: Die Menschen weiter mit Krumen klein halten, damit sie höchst dankbar der Maschinen-Apokalypse entgehen dürfen?  ;)

Vergleichbare Unkenrufe gab es schon , bevor der Mindestlohn eingeführt wurde. Indessen ist die große Welle der Arbeitslosigkeit nie gekommen, die deswegen prophezeit wurde.

--- End quote ---

Ich schreibe es gerne nochmal zum expliziten Beispiel Mindestlohn 12 Euro: Sobald die Wertschöpfung des Mitarbeiters unter diesem Betrag liegt macht die Stelle betriebswirtschaftlich betrachtet keinen Sinn, weil diese Stelle dann Verluste produziert. Ergo => Abschaffen. Wenn die dadurch erbrachte Leistung dennoch erforderlich sein sollte => durch Maschine ersetzen.

Da ich privatwirtschaftlichen Unternehmen generell eine Gewinnerzielungsabsicht unterstelle gehe ich davon, dass diese betriebswirtschaftlich handeln. Unternehmen, die dauerhaft keinen Gewinn erzielen verschwinden in aller Regel irgendwann vom Markt.

Warum ist in den letzten Jahren keine Massenarbeitslosigkeit oder höhere Arbeitslosigkeit eingetreten?  Es sind seit beginn der Finanzkrise vor zehn Jahre sehr viele Stellen im Dienstleistungssektor entstanden, die bei einer massiven Erhöhung des Mindestlohnes wohl nicht alle erhalten würden, siehe die Beispiele Pflege Außenanlage oder Bäckereiverkäuferin. Außerdem ist ein klarer Trend hin zur Teilzeitarbeit zu erkennen, wodurch auch sozialversicherungspflichtige Stellen entstanden sind ohne dass unterm Strich mehr "Arbeitsleistung" erbracht wird.

Es geht hier nicht um klein halten mit Krumen, sondern um die Frage, warum Jobs, deren Wertschöpfung unter ihrem Gehalt liegt weiterhin existieren werden. Es können ethische oder soziale Gesichtspunkte für deren Erhaltung sprechen. Aber welches privatwirtschaftliche Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter aus rein sozialen Gesichtspunkten?

werop:

--- Zitat von: DiVO am 11.06.2019 10:54 ---Ich schreibe es gerne nochmal zum expliziten Beispiel Mindestlohn 12 Euro: Sobald die Wertschöpfung des Mitarbeiters unter diesem Betrag liegt macht die Stelle betriebswirtschaftlich betrachtet keinen Sinn, weil diese Stelle dann Verluste produziert. Ergo => Abschaffen. Wenn die dadurch erbrachte Leistung dennoch erforderlich sein sollte => durch Maschine ersetzen.

Da ich privatwirtschaftlichen Unternehmen generell eine Gewinnerzielungsabsicht unterstelle gehe ich davon, dass diese betriebswirtschaftlich handeln. Unternehmen, die dauerhaft keinen Gewinn erzielen verschwinden in aller Regel irgendwann vom Markt.

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Und wenn das Produkt stattdessen teurer wird? Kann das denn auch eine betriebswirtschaftliche Folge sein?

Keeper83:

--- Zitat von: Spid am 11.06.2019 09:44 ---
--- Zitat von: Pham Nuwen am 11.06.2019 09:38 ---
--- Zitat von: DiVO am 11.06.2019 09:09 ---Je schneller der Mindestlohn auf die im Eröffnungsthread genannten 12 Euro steigt, desto schneller werden eher einfachere Arbeiten von Maschinen durchgeführt werden.

--- End quote ---

Ergo: Die Menschen weiter mit Krumen klein halten, damit sie höchst dankbar der Maschinen-Apokalypse entgehen dürfen?  ;)

Vergleichbare Unkenrufe gab es schon , bevor der Mindestlohn eingeführt wurde. Indessen ist die große Welle der Arbeitslosigkeit nie gekommen, die deswegen prophezeit wurde.

Was so mancher nicht sehen kann (oder will) ist, dass durch ein gewisses Lohn-Niveau einerseits die allgemeine Kaufkraft steigt und andererseits soziale (Folge-)Kosten gesenkt werden. Insofern steht ein passabler Mindestlohn einer sozialen Marktwirtschaft gut zu Gesicht.

Dass die Digitali-, Automatis- und Robotisierung ohne Frage läuft und einige Branchen umwälzt, ist marginal von einem Mindestlohn abhängig. So wie man heute Elektronik nachgeworfen bekommt, die vor 30 Jahren noch einer wohlhabenden kleinen Schicht zugänglich war, sind in weiteren 30 Jahre die Früchte der IoT-Evolution omnipräsent.

--- End quote ---

In einer sozialen Marktwirtschaft kann und sollte man das bequem den Marktmechanismen überlassen. Es gibt keinen Grund für einen Markteingriff, Arbeit ist das wert, was ein anderer dafür zu bezahlen bereit ist. Dafür braucht es keine staatlichen Eingriffe und keine Kommssionen.

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Unterschrieben.
Die aktuelle Diskussion um den "Wert" des Frauenfussballs passt da übrigens ganz wunderbar wie ich finde.

Was sagt denn wohl der Facharbeiter, der Stand heute, 12€/h für seine geleistete Arbeit bekommt, basierend auf seiner Qualifikation und den Wert seiner Tätigkeit, wenn der ungelernte, geringqualifizierte und einfachste Tätigkeiten ausführende Kollege diese plötzlich per Gesetz bekommt?
Dieses Spielchen lässt sich dann noch oben beliebig fortsetzen. 

Spid:

--- Zitat von: werop am 11.06.2019 11:08 ---
--- Zitat von: DiVO am 11.06.2019 10:54 ---Ich schreibe es gerne nochmal zum expliziten Beispiel Mindestlohn 12 Euro: Sobald die Wertschöpfung des Mitarbeiters unter diesem Betrag liegt macht die Stelle betriebswirtschaftlich betrachtet keinen Sinn, weil diese Stelle dann Verluste produziert. Ergo => Abschaffen. Wenn die dadurch erbrachte Leistung dennoch erforderlich sein sollte => durch Maschine ersetzen.

Da ich privatwirtschaftlichen Unternehmen generell eine Gewinnerzielungsabsicht unterstelle gehe ich davon, dass diese betriebswirtschaftlich handeln. Unternehmen, die dauerhaft keinen Gewinn erzielen verschwinden in aller Regel irgendwann vom Markt.

--- End quote ---

Und wenn das Produkt stattdessen teurer wird? Kann das denn auch eine betriebswirtschaftliche Folge sein?

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Alle Kosten tragen am Ende die Verbraucher - die Frage ist nur, ob die Nachfrage nach der Ware bei einer Preissteigerung noch hinreichend ist. Das gilt auch für die Ware Arbeit.

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