Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
LOB beinhaltet Krankheitstage
Stefl:
--- Zitat von: Kruemel10 am 08.11.2019 19:50 ---Dann werde ich mir nächste Woche die Betriebs-/Dienstvereinbarung verlangen.
--- End quote ---
Konntest du schon etwas erreichen? Was ist geregelt?
Die Rechtsprechung meint ja schon, dass eine Kürzung des Leistungsentgelts in Frage kommt, vor allem wenn es um Zeiten nach der Entgeltfortzahlung geht. Was ist aber mit Fehlzeiten während der Entgeltfortzahlung? Hat dort jemand ein bewährtes System vorgefunden? Wie wird es praktisch umgesetzt?
Donnie88:
Guten Morgen zusammen,
als Personalverantwortlicher im ÖD kann ich bei dieser Gesamtdiskussion, aber generell beim Thema LoB nur den Kopf schütteln.
Aber zunächst zur Initialfrage:
--- Zitat ---Meine Abteilungsleiterin teilte mir mit, dass meine Punktzahl gesunken ist, weil auch die Fehltage in die LOB mit einfließen.
--- End quote ---
Das ist korrekt. Der Bewertungsfaktor "Arbeitsmenge" für die Periode des LoB beinhaltet - man mag sich wundern - die Arbeitsmenge. Und wer krank ist, wird dort eben schlechter bewertet. Dass das überhaupt in Frage gestellt wird, ist für mich ein Anzeichen des kränkelnden ÖD.
Gegenfrage: Nehmen wir an ich habe 2 MA. Einer Arbeitet das ganze Jahr durch und ist keinen Tag krank. Der Andere ist 3 Monate krank. Soll ich beide im Rahmen des LoB beim Aspekt "Arbeitsmenge" gleich bewerten? Ich glaube das wäre offensichtlicher schwachsinn und alles andere als gerecht.
--- Zitat ---Dann werde ich mir nächste Woche die Betriebs-/Dienstvereinbarung verlangen.
--- End quote ---
Das ist total super und wird bei Ihrem Vorgesetzten toll ankommen. Haben Sie mal ausgerechnet, wie hoch der finanzielle Verlust ist? Hat die Bewertung "Arbeitsmenge" in Ihrem Fall überhaupt Auswirkung auf die Stufe? Sie wissen schon, dass das LoB nicht als generelle Personalbewertung zu sehen ist? Hier wird periodisch in Hinblick auf die Auszahlung eines Leistungsentgelts bewertet. Die LoB-Bewertung geht nicht in die Personalakte und gibt keinerlei Auskunft über die generelle Leistung eines MA.
--- Zitat ---Sowas finde ich immer wieder klasse. Auch wenn ich mir bei einigen Kandidaten bei uns im Haus auch wünschen würde, dass Krankheitstage mit einfließen, tut sich der AG doch nichts gutes in Punkto Betriebsklima, wenn er sowas abzieht.
--- End quote ---
Wäre interessant, was die Leistungsträger(!) des Teams davon halten.
Als Personalverantwortlicher für 10 Personen kann ich nur ausdrücklich dafür plädieren, diesen LoB-Schwachsinn schnellstmöglich einzustampfen. Der gesamte Bearbeitungsaufwand ist nicht zu vertreten, die MA sind i.d.R. jedes Jahr frustriert, in denen nicht eine höhere Kategorie herausspringt.
Bewerte ich einen MA in 2017 in Kategorie 3 und 2018 in Kategorie 4, wird in 2019 Kategorie 5 erwartet. Bewerte ich den MA aber aufgrund schlechterer Arbeitsleistung wieder mit Kategorie 3 wird sofort der Personalrat beteiligt und die gelben Scheine werden gezückt. Und das alles für vielleicht 100€ Brutto zwischen Kategorie 3 und 4.
Dazu kommt, dass geringfügigte Beschäftigte bei uns generell in Kategorie 4 kommen. Das war eine Entscheidung des Personalrates. Ist natürlich für mich als Vorgesetzten total super...
Ich empfehle dem Threadersteller vielleicht die Kompetenz der Führungskraft zu akzeptieren und die Energie in gute Arbeit zu stecken. Das ständige rumnörgeln wirkt sicherlich nicht grade förderlich für kommende LoB-/Personalbewertungen.
Spid:
In Unkenntnis der Dienst-/Betriebsvereinbarung, die für den TE gilt, kann auch nicht beurteilt werden, ob der Faktor "Arbeitsmenge" überhaupt in dieser als Bewertungskriterium vorkommt. Zumindest Betriebsvereinbarungen sind an geeigneter Stelle im Betrieb auszulegen, die Forderung nach Einsichtnahme ist in keinster Weise zu beanstanden. Ein Personalrat hat regelmäßig überhaupt nichts zu entscheiden, er hat lediglich Beteiligungs- und Mitbestimmungsrechte.
WasDennNun:
--- Zitat von: Donnie88 am 20.11.2019 07:45 ---Guten Morgen zusammen,
als Personalverantwortlicher im ÖD kann ich bei dieser Gesamtdiskussion, aber generell beim Thema LoB nur den Kopf schütteln.
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Als nicht mehr Personalverantwortlicher geht es mir genauso.
--- Zitat ---Das ist korrekt. Der Bewertungsfaktor "Arbeitsmenge" für die Periode des LoB beinhaltet - man mag sich wundern - die Arbeitsmenge. Und wer krank ist, wird dort eben schlechter bewertet. Dass das überhaupt in Frage gestellt wird, ist für mich ein Anzeichen des kränkelnden ÖD.
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Respekt! Steht LOB nicht für Leistungs orientierte Bezahlung? Oder steht da AOB?
BTW Leistung ist Arbeit(smenge) geteilt durch Zeit!
Daher geht diese Argumentation fehl! Natürlich kann man das kritisieren, wenn es nicht mit Erläuterungen flankiert ist.
--- Zitat ---Gegenfrage: Nehmen wir an ich habe 2 MA. Einer Arbeitet das ganze Jahr durch und ist keinen Tag krank. Der Andere ist 3 Monate krank. Soll ich beide im Rahmen des LoB beim Aspekt "Arbeitsmenge" gleich bewerten? Ich glaube das wäre offensichtlicher schwachsinn und alles andere als gerecht.
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Richtig, es wäre aber genauso Schwachsinn, wenn der Kranke in der verbleibende Zeit die gleiche Arbeitsmenge erledigt hat wie der Gesunde, denn dann hat er ja wesentlich mehr geleistet.
Deswegen verstehe ich diese Aussage grundsätzlich überhaupt nicht. Durch zählen der Tage kann man idR nicht die Arbeitsmenge ermitteln. (Beim Pförtner vielleicht schon, ok 8))
Aber da sind viele Vorgesetzte wohl überfordert, zu ermitteln welche Arbeitsleistung die MA gemacht haben, darum sind bei uns auch viele Vorgesetzte gegen Heimarbeit, denn dann können sie ja nicht mehr die Anwesenheit(=Arbeitsleistung) kontrollieren, und die Nasepopelnde Kollegen im Büro sind somit ja mit Arbeit beschäftigt.
--- Zitat ---Das ist total super und wird bei Ihrem Vorgesetzten toll ankommen.
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Ach da will jemand Transparenz und das ist der Führungskraft unangenehm? Oh, das empfinde ich als Führungsschwäche.
...
--- Zitat ---Ich empfehle dem Threadersteller vielleicht die Kompetenz der Führungskraft zu akzeptieren und die Energie in gute Arbeit zu stecken. Das ständige rumnörgeln wirkt sicherlich nicht grade förderlich für kommende LoB-/Personalbewertungen.
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Für mich kränkelt es eben sowohl an der Kompetenz der Führungskräfte wie die der Angestellten mit Dingen wie LOB umzugehen.
Kompetente Führungskräfte sind insbesondere im öD die Minderheit, sage ich aus meiner 30 jährigen Erfahrung aus diversen Bereichen des öD und pW.
Gute Führungskräfte haben kein Problem damit, den MA die individuell "gefühlte" Ungerechtigkeit zu erläutern.
Gute MA wollen nicht jeden Scheiss einklagen, sondern akzeptieren diese "Ungerechtigkeiten", lassen sich diese erläutern, gehen selbstkritisch mit sich selber um.
Sollte der Vorgesetzte sich in seiner Wahrnehmung tatsächlich irren, dann stellt man es klar und akzeptiert diesen Fehler des Vorgesetzte.
Aber ansonsten @Donnie88 gebe ich Ihnen Recht, dieses gejammer im öD geht einem auf den S. Aber das duckmäusern genauso.
Sjuda:
--- Zitat von: Donnie88 am 20.11.2019 07:45 ---(...)
Als Personalverantwortlicher für 10 Personen (...)
Ich empfehle dem Threadersteller vielleicht die Kompetenz der Führungskraft zu akzeptieren und die Energie in gute Arbeit zu stecken. (...).
--- End quote ---
Da kann man nur hoffen, dass es mal nicht mehr als 10 MA werden.
Offenkundig keine Ahnung von der Materie aber hier die Führungskraft raushängen lassen. Anscheinend reicht der Sachverstand nicht einmal aus, um zu begreifen, dass es von Behörde zu Behörde völlig unterschiedliche Regelungen geben kann und Merkmale wie "Arbeitsmenge" oder irgendwelche "Kategorien" nicht allgemeingültig sind sondern höchstens Regelungsbestandteil in einer Dienst-/Betriebsvereinbarung sein können. Ohne diese zu kennen, kann hier niemand deiner Argumentation folgen, insbesondere was den Teil mit den Kategorien betrifft.
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