Allgemeines und Sonstiges > allgemeine Diskussion
Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll / notwendig?
2strong:
Warum arbeitet Dein ertaubter Bekannter nicht einfach weiterhin (in der Verwaltung)? So unangenehm das ist, ein effektiver Ausschluss zur Ausübung einer Verwaltungstätigkeit ist es kaum. Und für 1.200 € BU lässt man sich doch kein deutlich höheres Erwerbseinkommen durch die Lappen gehen, zumal die BU ja nur bis zum Renteneintritt zahlt, der in Ermangelung von Rentenbeitragszahlungen ebenfalls Düsteres verheißen dürfte.
clarion:
Mein ertaubter Bekannter war in der Privatwirtschaft tätig und hätte die Arbeit auf gar keinen Fall weiter machen können. Zusätzlich hatte er aufgrund des mehrfachen Schädelbruchs oft Kopfschmerzen. Die Kopfschmerzen wurden erst allmählich besser. Irgendwann, ein oder zwei Jahre nach dem Unfall hat er dann auch Hörimplantate bekommen. Er versteht nun so einigermaßen, wenn die Umgebung ruhig ist, unter Stress und im Krach versteht er nichts.
Es wäre extrem schwierig geworden, mit der Ertaubung und den Folgebehandlungen eine dem spezifischen Studium entsprechende Arbeit anderswo zu finden. Er hätte etwas anderes studieren müssen oder sich in einen Lehrberuf umschulen lassen müssen. Da hat lieber die BU Rente mitgenommen, und ist als Hausmann im Familieneinsatz.
clarion:
PS: Die BU kommt zurzeit auf die Rente oben drauf und er zahlt davon eine Immobilie ab.
2strong:
Halte das bei einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst allenfalls für eine bequeme, sicherlich aber nicht für eine notwendige Konsequenz. Wirtschaftlich vorteilhaft ist die gewiss auch nicht.
clarion:
Was soll denn beispielsweise ein Lehrer machen, der nicht mehr lehren kann. Davon gibt es massenhaft Betroffene und die liegen beileibe nicht alle scheintot im Bett. Die Mindestpension ist zwar ganz nett und sie ist deutlich höher als die Grundsicherung, bedeutet aber doch deutliche Abstriche.
Ich halte es für ein Gerücht, dass man für alle gesundheitlich Eingeschränkte irgendwo schon ein Plätzchen im öD finden wird, besonders nicht bei der derzeitigen Entwicklung in Richtung schlanker Staat. Postwagenschubser und einfache Schreibkräfte werden kaum noch gebraucht. Eine Führungskraft hat just heute bei uns formuliert, dass die Zeiten, in denen man pro Geschäftsstelle zwei, drei Leute mitschleppte, einfach vorbei sind. Bei uns kommen beispielsweise nur noch die Kollegen in der IT ohne Kontakte zu Bürgern aus. Wer mit dem damit verbundenen Stress nicht aushalten kann, hat ein echtes Problem.
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version