VKA ruft zu Augenmaß in der Krise auf:
Berlin. Die Gewerkschaften ver.di und dbb beamtenbund und tarifunionhaben in den heutigen Sitzungen ihrer Bundestarifkommissionen beschlossen, die Entgelttabellen zum Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) sowie weiterer verbundener Tarifverträge zu kündigen.
Ulrich  Mädge,  Präsident  der  VKAundVerhandlungsführer  der  kommunalen  Arbeitgeber: „Dieser Schritt kommt nicht überraschend. In der schlimmsten Rezession der Nachkriegszeit jetzt schon mit Arbeitskampf zu drohen, zeigt aber, dass die Gewerkschaften den Ernst der Lage offensichtlich nicht erkannt haben.
In  dieser  schwierigen  Situation  ist  Augenmaß gefordert –sowohl  für  die  kommunalen  Arbeitgeber  als  auch fürdie  Beschäftigten im öffentlichen Dienst.“In   den   Sondierungsgesprächen mit der VKA am vergangenen   Dienstag hatten die Gewerkschaften vorgeschlagen, die Tarifrunde um sechs Monate zu verschieben, verbunden mit  einer unverhältnismäßig hohen Einmalzahlung für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst in gleicher  Höhe.  
Dies hätte die ohnehin sehr angespannte  Finanzlage  in  den Kommunen und bei den kommunalen Unternehmen noch deutlichweiter verschärft. „Die Vorstellungen von ver.di und dbb zu den Bedingungen einer Übergangsregelung waren mehr  als überzogen und  angesichts der dramatischen Haushaltslage in den  Kommunen unvorstellbar  hoch“,  so VKA-Hauptgeschäftsführer  Niklas  Benrath. 
 „Der  Vorschlag  der Gewerkschaften hätte die  kommunalen Arbeitgeber mehrere Milliarden Euro gekostet.Dies als ‚ausgestreckte  Hand‘zu  bezeichnen,  ist in  der  jetzigen  Situation  geradezu absurd. Die Gewerkschaften müssen anerkennen,  dass die  Belastungen der  Beschäftigten durch  die Corona-Krisesehr unterschiedlich waren und sind –hier muss differenziert werden. 
Es gibt immer noch Beschäftigte, die bei vollen Bezügen keinerlei Arbeitsleistung zu erbringen haben, andere  sind  in  Kurzarbeit  und  erhalten wegen unseres  Tarifvertrages 95  Prozent  ihres Nettoentgelts“, so Benrathweiter. Insbesondere die Arbeit an den Flughäfen ist nahezu zum Erliegen gekommen. Gleiches gilt auch für andere kommunale  Arbeitgeber wie Bäderbetriebe, Museen oder Theater. Auch in den Kitas wurde der Betrieb weitgehend heruntergefahren.
Ulrich Mädge: „Aufgrund der für die kommunalen Arbeitgeber angespannten Ausgangslage fordern wir die Gewerkschaften zu fairen Verhandlungen auf, die nicht  auf dem Rücken der Allgemeinheit ausgetragen  werden  sollten. Letztlich können wir nur das verteilen,was tatsächlich vorhanden ist. Und hierzu müssen wir uns alle Bereiche des öffentlichen Dienstes differenziert anschauen.