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Bossing ?
CmdrMichael:
--- Zitat von: Spid am 19.07.2020 21:17 ---Wer seine Emotionen nicht daheim läßt, wo sie hingehören, ist unbrauchbarer Ausschuß. Es gibt keinen Grund, einer zunehmenden Infantilisierung und Feminisierung von Arbeitsbeziehungen das Wort zu reden. Dafür ist in professionellen Arbeitsbeziehungen kein Raum. Wer zu professionellen Arbeitsbeziehungen nicht in der Lage ist, wird aussortiert und zur Eigenkündigung ermuntert. Konflikt gelöst - und nicht nur „gemanagt“.
--- End quote ---
Das was du als "Infantilisierung und Feminisierung von Arbeitsbeziehungen" bezeichnet gehört bereits seit Jahrzehnten zu einer professionellen Führungskultur. Das ist doch nichts neues und auch keine Verweichlichung. Als Chef will ich, dass die Arbeit möglichst gut erledigt wird. Dazu trägt ein möglichst gutes Arbeitsklima bei. Wird das Arbeitsklima vergiftet, stört das die Arbeit und auch die (psychische) Gesundheit der Mitarbeiter (mglw. Krankmeldung, Depression, Burnout). Da habe ich als Chef die Pflicht einzuschreiten. Und die Lösung ist vermutlich nicht, die Mitarbeitern die unter der Situation leidet einfach zurecht zu weisen.
Ich habe als Chef 41 Stunden die Woche Kontakt mit meinen Mitarbeitern, da kann man die Beziehungsebene gar nicht weglassen.
Nicht umsonst hat unsere Behörde seit ein paar Jahren verpflichtende Fortbildungen für Führungskräfte, die auch für die älteren FK verpflichtend sind. Da kam es nämlich bei einigen zu Konflikten mit den vielen neuen jungen Mitarbeitern, die wir eingestellt haben.
Spid:
Nein, was ich als Infantilisierung und Feminisierung bezeichne, steht einer professionellen Führungskultur im Wege. Wer seine Gefühlchen nicht zu Hause läßt, wo sie hingehören, ist in einem professionellen Umfeld schlicht unbrauchbar - und gehört aus diesem entfernt. Wenn Du die Beziehungsebene zu Deinen Mitarbeitern nicht ausblenden kannst, bist Du Teil des Problems, nicht der Lösung. Menschliche Produktionsmittel haben ebenso zu funktionieren wie andere Produktionsmittel. Daß der Austausch ersterer gesetzlich stärker reglementiert ist, ist die Herausforderung, die es wesentlich zu meistern gilt. Führungskultur gebirt genau jene zu führenden, die man möchte. Wenn man Mitarbeiter möchte, die professionell ihre Arbeit erledigen, ohne daß sie ihre Gefühlchen mitbringen oder diese gar gestreichelt haben möchten, sollte tunlichst genau derlei aus der Führungskultur verbannen und sein Augenmerk lediglich auf Arbeitserledigung, Effizienz, Professionalität und Leistung legen. Nur so erhält man einen professionellen und effizienten Personalkörper, der leistungswillig ist und seinen Gefühlsballast da läßt, wo er hingehört - der mithin einfach funktioniert, ohne daß gemeinsam dem Sonnenuntergang hinterhergeheult wird oder sich eingebildeten "die beiden anderen gehen immer ohne mich essen"-Problemchen unter einem Schwall von Tränen hingibt.
WasDennNun:
Und deswegen gibt es Führungskräfte die mehr Leistung aus den Mitarbeitern herausholen können als andere.
Die einen weil sie das Produktionsmittel optimal einsetzten, die anderen weil sie leistungssteigernd auf des Produktionsmittels Mensch einwirken können und Leistungen aktivieren, die anderen eben nicht sehen oder ansprechen können (weil auf dem Auge blind) oder pauschal als Gefühlchen klassifizieren.
Es lebe die Vielfalt.
clarion:
Spid kann vielleicht die Gefühle zu Hause lassen, da dürfte er aber wohl eine Ausnahme sein.
Spid:
Überhaupt nicht. Unsere professionelle Arbeitsumgebung ist davon geprägt, daß das grundsätzlich der Fall ist.
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