Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten
Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
beamtenjeff:
--- Zitat von: MoinMoin am 15.10.2024 21:48 ---
--- Zitat von: beamtenjeff am 15.10.2024 21:05 ---Was die Mietsteigerungen angeht, schau dir gerne jene Daten beispielhaft für Berlin an:
--- End quote ---
Dir ist bewusst, dass man noch höhere Mietsteigerungen erreichen kann, wenn man jährlich wechselt?
Und das 6% jährlich nicht erreichbar ist in Berlin, wenn man in seiner Wohnung wohnen bleibt.
(15% Mietpreiserhöhung alle drei Jahre Obergrenze)
Das was du anbringst ist eher die Mietpreisentwicklung bei NEUvermietung.
Die Nettokaltmiete ist laut um 7,3 % gestiegen seit 2020
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/10/PD24_389_611.html
Und in Berlin zahlt man "weiterhin" unter 30% seinen Haushaltsnettoeinkommen für die Miete.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Wohnen/_inhalt.html
Also google mal die "Mietbelastungsquote" und deren Entwicklung und fasse das mal zusammen, denn das ist es wohl was du hier mit deinen Berechnungen ermitteln willst.
ein paar Hinweise:
Nach der Definition des Statistischen
Amtes der Europäischen Union (Eurostat) liegt eine Überbelastung durch
Wohnkosten für diejenigen Personen vor,
die in Haushalten leben, in denen mehr
als 40 % des verfügbaren Einkommens
für Wohnkosten aufgewendet werden.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1266015/umfrage/ueberbelastung-durch-wohnkosten-in-deutschland-nach-wohnstatus/
--- End quote ---
--- Zitat von: clarion am 15.10.2024 21:55 ---Beamtenjeff, Du übersieht, dass in Bestandsmietwohnungen die Mieten nicht beliebig erhöht werden können. Oder ziehst Du etwa jährlich um?
Die Situation ist ohne Zweifel in einigen Großstädten dramatisch. Das ist aber kein Beamtenproblem, sondern ein gesamtgesellschaftliches.
Welche amerikanischen Verhältnisse meinst Du? Die Eigentumsquote bei Wohnungen von 62%
--- End quote ---
Also ich bin wirklich überrascht, wie man versucht 1. dieses Thema vom Entwurf abzukoppeln, denn genau das (die Miete) war mitunter auch die Begründung zur Einführung des AEZ und seitens des BVerfG bei der Betrachtung gegenständlich. Und auch das BVerfG bedient sich an gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen - also was ist das für ein Argument? Und 2. Wie sehr man sich an die jetzigen Verhältnisse festkrallt, wie einer Quote von unter 30% für den Mietanteil gemessen am Einkommen. Zunächst einmal werden enorm viele Alt-Verträge in den nächsten 10 Jahren auslaufen. Was denkt ihr zu welchen Mieten diese Wohnungen (meist dann sogar 2-3-Zimmer) neu vermietet werden? Und au0ßerdem: die Entwicklung der Mietpreise ist doch ganz deutlich erkennbar, wieso muss man das relativieren? in 10-20 Jahren wird dieser Anteil (wenn alles so bleibt und zusätzlich auch immer mehr Alt-Verträge weg fallen) nach Adam Riese vermutlich mehr als 60% betragen. Und auch die Lohnsteigerungen sind bekannt. Es ist, also würde ich hier versuchen euch vom Heliozentrisches Weltbild zu überzeugen, obwohl das mittlerweile eigtl jedem bekannt und klar sein sollte. Das ist jetzt wirklich kein neuer Hit den ich hier vorsinge! Und mit amerikanischen Verhältnissen meine ich Obdachlosigkeit im großen Stil! Weil dort bereits dieses Problem mit den horrenden Mieten und zu niedrigen Löhnen da ist! Auch hier sind die Zahlen immer alarmierender.
Ich bin wirklich überrascht über manche Reaktion hier...beschäftigt ihr euch gar nicht mit diesen gesellschaftlichen Entwicklungen? Oder denkt ihr gar nicht an die Menschen (AUCH BEAMTE!), die tatsächlich dafür sorgen, dass jeden Tag WOhnungen neu bezogen werden? Ist es jetzt eine gewisse Egozentrik oder Unwissenheit die man hier vorwerfen muss?
clarion:
Es ist richtig,,dass hohe Mieten Einfluss auf die Besoldung haben. Aber unsere Sache können wir ohne Übertreibungen viel glaubwürdiger vertreten. Ein Stück Käse kostet in den USA keine 10$ und die Bestandsmieten in Berlin steigen auch nicht um 6% im Jahr.
Und die Obdachlosen hüben (USA) wie auch hier in Europa sind vorwiegend wegen Abhängigkeit von meistens illegalen Substanzen obdachlos. Und ja die Zahlen der Abhängigen steigen derzeit stark. Crack ist vergleichsweise billig mit verheerenden Folgen für die Gesundheit. Für dieses Problem habe ich keinen Lösungsansatz, meine aber, dass eine Erhöhung der Bezahlung der Beamten und Angestellten im ÖD kein durchgreifender Lösungsansatz gegen Obdachlosigkeit ist.
beamtenjeff:
--- Zitat von: clarion am 15.10.2024 22:34 ---Es ist richtig,,dass hohe Mieten Einfluss auf die Besoldung haben. Aber unsere Sache können wir ohne Übertreibungen viel glaubwürdiger vertreten. Ein Stück Käse kostet in den USA keine 10$ und die Bestandsmieten in Berlin steigen auch nicht um 6% im Jahr.
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Im Bereich Käse kenne ich mich nicht aus und dass Bestandmieten um 6% im Jahr steigen habe ich auch nie geschrieben. Es geht wie schon 3x erwähnt um die Mietpreisentwicklung, rückwirkend betrachtet auf die vergangen 15 Jahre und als Prognose für die nächsten 20 Jahre. Es ist natürlich nur eine theoretische Betrachtung, bezogen auf Ballungsgebiete, aber die Zahlen stimmen und auch die Gegenüberstellung - da könnt ihr noch so viel vermutete Polemik ins Spiel bringen. Mit Übertreibung hat das an dieser Stelle nichts zu tun, es sind Fakten die ich als Datengrundlage genommen habe.
--- Zitat von: clarion am 15.10.2024 22:34 ---Und die Obdachlosen hüben (USA) wie auch hier in Europa sind vorwiegend wegen Abhängigkeit von meistens illegalen Substanzen obdachlos. Und ja die Zahlen der Abhängigen steigen derzeit stark. Crack ist vergleichsweise billig mit verheerenden Folgen für die Gesundheit. Für dieses Problem habe ich keinen Lösungsansatz, meine aber, dass eine Erhöhung der Bezahlung der Beamten und Angestellten im ÖD kein durchgreifender Lösungsansatz gegen Obdachlosigkeit ist.
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Okay, jetzt müsste ich dir wohl Polemik vorwerfen...man kann sich auch von einem Thema zum nächsten hangeln um dann seinen Punkt zu landen. Ich lass dich in dem Glauben und würde sagen, wir beenden das Thema an dieser Stelle.
KlammeKassen:
--- Zitat von: GeBeamter am 15.10.2024 21:44 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 15.10.2024 19:45 ---
Naja.... wenn der Bruttolohn 200, 300 Euro unter dem in der Wirtschaft liegt, bleibt netto dennoch deutlich mehr übrig, und netto ist doch das interessante.
Wenn man bedenkt, du bekommst 2 Jobangebote
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Ja, das Netto könnte die Brutto-Differenz aufwiegen, wenn die Differenz wie im Beispiel 200-300 € betrüge. Dem ist aber nicht so. Wenn ich alleine die Juristen im hD betrachte, wird deutlich, dass es keineswegs um "nur" 200-300€ geht.
A13 Stufe I (Berufsanfänger 2. Staatsexamen) brutto 60.000€, netto in SK1 46.900€.
Gute Kanzleien - und da gehen gute Juristinnen und Juristen hin, um die auch der ÖD buhlt - zahlen Neulingen zwischen 80.000 und 150.000€ brutto. Bleiben 50.000 netto bis hin zu 85.000 netto. Ja, in gewisser Weise muss man im ÖD einpreisen, dass man einen 8 to 5 Job haben kann. Aufgrund des zunehmenden Bewerbermangels oder je nach Institution (Ministerium) ist aber auch das nicht garantiert.
Den geldwerten Vorteil von Umsatzbeteiligungen der Kanzlei oder Boni, Corporate benefits oder Dienstwagen habe ich jetzt einmal nicht eingepreist und kommen ggf. noch on top.
Dazu entwickelt sich in vielen Wirtschaftsunternehmen natürlich die Bezahlung in Folge von Beförderungen noch deutlich nach oben.
Während im Beamtenverhältnis zwischen zwei Ämtern häufig nur 150-300€ netto liegen, sind es je nach neuer Aufgabe in der Wirtschaft schnell hohe dreistellige bis deutliche vierstellige Beträge pro Monat.
Beispiel: eine Leistungsprämie für leistungsstarke Beamte in meiner Behörde bedeutet ungefähr 300€ netto / Jahr. Ich habe Leute im Freundeskreis, die haben sich von einem 30k Jahresbonus (schlechtes Geschäftsjahr wegen Pandemie) einen Wintergarten und ein neues Auto gekauft.
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Ja okay, das ist dann natürlich ein Vergleich Wert. Als Anwalt kann es gut, aber auch schlecht laufen; je nachdem wie erfolgreich man ist. Im öffentlichen Dienst ist das Gehalt dagegen sicher und einzelne schlechte Tage schlagen sich nicht direkt negativ wider. Verliert man als Anwalt wichtige Prozesse, weil man nicht richtig fit ist oder (jetzt gar nicht mal unbedingt schlecht vorbereitet, aber ich denke jeder kennt so unproduktive Tage) so, hat das ggf. Konsequenzen für den Ruf etc.
In kleinen und mittleren Unternehmen verdienen die Juristen aber auch nicht über 100 k.
Ich kenne irgendwie keine Leute, die 30 k Boni bekommen :D, komme aber auch eher aus dem ländlichen Raum, hier fehlen wahrscheinlich die entsprechenden Unternehmen dafür; ich denke die Boni-Ausschüttung dürfte dieses und nächstes Jahr generell eher mau sein (betrachtet über alle Branchen hinweg; es gibt vielleicht Ausreißer, aber im Schnitt)
HochlebederVorgang:
Die Juristen, die in kleineren und mittleren Unternehmen arbeiten sind aber i.d.R. nicht diejenigen, die urpsprünglich für die Beamtenlaufbahn oder gar das Richteramt in Betracht kamen. Auch hier lassen die Absolventenzahlen übrigens nach, was auch dazu führt, dass die Gruppe mit besseren Abschlüssen immer kleiner wird, der Bedarf in Wirtschaft, Justiz und öffentlichem Dienst aber steigt.
Der Staat regiert darauf lediglich mit der Herabsenkung der Einstiegsvoraussetzungen. Diese waren ursprünglich in der Justiz zwei Prädikatsexamen, was auch für Teile des öffentlichen Dienstes galt. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis der mit zwei Staatsexamen mit mind. 8 Punkten unter 100k arbeitet.
Außer die Beamten und Richter...
Und die schimpfen über die neuen Kollegen, die nicht qualifiziert genug sind.
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